Godzilla: Tokyo SOS (2003)

Gojira × Mosura × Mechagojira: Tokyo S.O.S. / ゴジラ×モスラ×メカゴジラ 東京SOS

Rezensionen – Godzilla: Tokyo SOS

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Film „Godzilla: Tokyo SOS“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Historie:
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Godzillapril #8

Dieser Film ist das Sequel zu »Godzilla against Mechagodzilla«. Es wäre von Vorteil, den Vorgänger gesehen zu haben, bevor man sich diesen Film zu Gemüte führt, damit man nicht allzu verwirrt wird. Möchte man jedoch nur sehen, wie sich zwei Typen in Gummikostümen kloppen, braucht man das natürlich nicht machen. Eigentlich kann man sich diesen Film auch dann ansehen, wenn man den Vorgänger nicht kennt. So komplex ist der Film nun auch wieder nicht.

Handlung:
Ein unbekanntes Flugobjekt dringt in den japanischen Luftraum ein. Währenddessen hört ein Soldat merkwürdigen Gesang. Worin besteht hier der Zusammenhang? Hat der Soldat eine geraucht? Nein, Mothra ist aufgetaucht und hat ihre zwei Mini-Zwillingsfeen im Schlepptau. Diese Erklärung klingt zwar merkwürdiger als ein bekiffter Soldat, aber alles hat seinen Sinn. Die beiden Mini-Zwillingsfeen sind die sogenannten Shobijin – kleine Priesterinnen, die Mothra jederzeit begleiten und anstelle der Riesenmotte mit den Menschen kommunizieren. Sie statten Dr. Shin’ichi Chuujou einen Besuch ab, um ihn zu warnen. Nicht vor einem Riesenmonster, wie es der Zuseher erwarten würde, sondern vor einer bevorstehenden Katastrophe. Die Armee hat das damals noch auf dem Meeresboden liegende Skelett* des toten Original-Godzillas als Gerüst für Mechagodzilla* benutzt. Die Shobijin sprechen die Warnung aus, dass ein großes Unglück passieren wird, wenn das Skelett nicht wieder auf den Meeresboden zurückgebracht werden sollte. Sie sagen, dass Mothra dann zum Feind der Menschheit wird, und natürlich möchten sowohl die Menschen als auch Mothra selbst verhindern, dass es dazu kommt. Warum es Mothra überhaupt interessiert, dass Godzillas Skelett nicht mehr auf dem Meeresboden liegt? Weil der zweite Godzilla wie magisch vom Skelett des Original-Godzillas angezogen wird und weil das Leben im vorherbestimmten Zeitfluss bleiben soll. Die Menschen haben in den göttlichen Bereich eingegriffen und dabei eine Grenze überschritten. Mothra möchte also verhindern, dass die Menschen vernichtet werden, und wenn sie nicht auf sie hören, dann vernichtet sie die Menschen selbst. Na ja, so ganz logisch ist das nicht. Mothra ist wohl eine Motte, die mit eisernen Flügeln regiert. Sie schlägt vor, dass sie das Land anstelle von Mechagodzilla vor Godzilla beschützt, wenn das Skelett auf den Meeresboden zurückgebracht wird. Da sie früher jedoch schon einmal einen Angriff auf Japan gestartet hat, lehnt die Regierung diesen Vorschlag ab.

In der Zwischenzeit wird an Mechagodzilla – hier »Kiryuu« genannt – herumgeschraubt. Er wurde beim Kampf gegen Godzilla im letzten Film ganz schön ramponiert, weshalb er wieder auf Vordermann gebracht werden muss, um bald wieder einsatzfähig zu sein. Seine overpowered Waffe – die Absolute-Zero-Kanone* – kann jedenfalls noch nicht eingesetzt werden. Es sollte klar sein, dass der weitere plot so aussieht, dass die drei Monster gegeneinander kämpfen werden.

Godzilla:
Da es sich bei diesem Film um ein Sequel handelt, lehne ich mich mal etwas aus dem Fenster und behaupte, dass entweder dasselbe Kostüm verwendet wurde oder dass nur kleine Änderungen vorgenommen wurden. Sicher ist jedenfalls, dass Godzillas Oberkörper eine Narbe hinzugefügt wurde, die sich aus den Verletzungen, die ihm im letzten Film zugefügt wurden, gebildet hat. Ich weiß nur nicht, ob ein völlig neues Kostüm angefertigt wurde oder ob nur dieser Teil verändert wurde.

Kaijuu:
Der Mechagodzilla, der hier gezeigt wird, sieht auf den ersten Blick nicht viel anders aus als jener aus dem Vorgängerfilm. Bei genauerer Betrachtung erkennt man jedoch ein paar Unterschiede. Der Anzug ist generell etwas dunkler und schmaler. Seine »Rückenträger« haben nun dieselbe Farbe wie sein Körper und sind etwas anders geformt. – Eine Entscheidung, die ich sehr begrüße, denn beim Vorgänger sehen diese wie ein Stück Plastik* aus. Zudem hat man an manchen Stellen ein paar Details hinzugefügt, z.B. bei der Brust, wie man bei diesem Vergleichsbild* erkennen kann.
Beim letzten Kampf wurden 73% seiner Teile zerstört. Seine Absolute-Zero-Kanone kann er gar nicht mehr benutzen, was vom Produktionsteam eine gute Idee war. Wie oft kann Godzilla dieser tödlichen Waffe eigentlich ausweichen, ohne dass es unrealistisch oder kitschig wirkt? Begründet wurde das damit, dass die Kanone beim letzten Kampf beschädigt wurde und zur Reparatur ein Verbindungskristall gebraucht wird. Theoretisch könnte man diesen Verbindungskristall ganz einfach beschaffen, nur ist er sehr teuer. Die Frage ist nur, ob der Schaden, den Godzilla im Laufe der Zeit anrichtet, Japan nicht weitaus teurer zu stehen kommt, als wenn man diese einmalige Investition tätigen würde. Mal abgesehen von all den Menschen, die er bei seinen Amokläufen tötet.

Wenn man über Mothra redet, muss man zwangsläufig auch über die immer leicht bekleideten Shobijin reden. Und wenn man die beiden Zwillinge sieht, stellt man sich zwangsläufig die Frage, welche der beiden hübscher ist. Kann man sie als fanservice bezeichnen? Vielleicht. Aber welcher Godzilla-Fan möchte nicht einmal den Sonnenuntergang mit den beiden genießen? Es gibt wohl kaum Wesen, die mehr Auftritte in Godzilla-Filmen haben. Hier werden sie als Priesterinnen bezeichnet. Man kennt sie aber auch unter dem Namen »Cosmos«. Sie wenden sich an Dr. Shin’ichi Chuujou, um ihre Warnung auszusprechen. Diesen haben sie nämlich bereits vor 43 Jahren auf der Infant-Insel kennengelernt. Wie lange ist es eigentlich her, dass in einem Godzilla-Film gesungen wurde? Könnte das tatsächlich das letzte Mal in »King Kong gegen Godzilla« vorgekommen sein? Jedenfalls finde ich, dass der Gesang der Shobijin zum Charme dieses Films beiträgt. Neben den Shobijin sieht man auch noch zwei Mothra-Raupen, und natürlich das Ei, aus dem sie schlüpfen. Es ist schon fast obligatorisch, dass man Mothras Eier in den Filmen sieht. Entweder schlüpft sie selbst daraus oder ihre Kinder. Die Darstellung von Mothra hebt sich in keinerlei Hinsicht signifikant von jener aller anderen Inkarnationen ab.

Sehr cool war der Gastauftritt von Kameba. Wobei … Gastauftritt? Er lag von Anfang an nur tot da. Dieser Kaijuu ist sonst nur im Film »Monster des Grauens greifen an« und in der Tokusatsu-Show »Ike! Godman« zu sehen. Glückwunsch, Riesenschildkröte! – Du bist nun offiziell im Godzilla-Kanon!

Kämpfe:
Der Kampf gegen Mothra hat so einiges zu bieten. Zuerst dreht sich die Motte um 90° und rammt Godzilla, was so aussieht, als würde sie ihn mit ihren Flügeln aufschlitzen. Dann packt sie ihn am Kopf und wirft ihn zu Boden. Mit der Attacke Flügelstaub setzt sie sogar ihren allerletzten Trumpf ein. Die Anwendung davon ist jedoch mit einem großen Risiko verbunden. Flügelstaub ist nämlich eine Art Selbstmordattacke. Sobald sie ihren gesamten Flügelstaub verliert, verliert sie zudem zwei weitere Dinge: ihre Fähigkeit zu fliegen und ihr Leben. Der finale Angriff (Klick auf das Bild auf eigene Spoilergefahr) ist in der Godzilla-Härteskala wohl im oberen Fünftel angesiedelt.

Godzilla kämpft hier sogar gegen die Mothra-Raupen. Es sieht schon fast süß aus, wenn sich eine der Raupen in Godzillas Schwanz verbeißt. Ihre Standardattacke ist ein Fadenschuss. Man kann sich die Raupen also wie Raupy , ihre Eier wie Safcon und Mothra wie Smettbo aus »Pokémon« vorstellen. Während der Fadenschuss so ziemlich die erste Attacke ist, die man Raupy in den Videospielen vergessen lässt, ist der Fadenschuss der Mothra-Raupen jedoch um einiges effektiver. Wenn sie Godzilla damit befeuern, sehen sie fast wie zwei Schneemaschinen aus.

Mechagodzilla ist hier wieder einmal ein Arsenal an Waffen. Seine rechte Hand kann er in einen Bohrer transformieren, was Godzilla besonders zusetzt. Anstelle der Absolute-Zero-Kanone wurde in seinem Brustkorb ein 3-fach-Hyper-Maser angebracht. Zudem kann er auch einen Maser aus seinem Mund abfeuern, weshalb er Godzilla mit insgesamt vier Maser gleichzeitig attackieren kann. Maser sind übrigens eine der wenigen Waffen, die effektiv gegen Kaijuu sind. Wie auch im letzten Film kann er seine Rückenträger abfeuern. Doch auch seine Verteidigung ist klasse. Mit seinem Seitwärtsturbo kann er Angriffen blitzschnell ausweichen. Hier wird sogar strategisch gekämpft. In einer Szene versteckt er sich hinter einem Gebäude und feuert seine Raketen über bzw. links und rechts vom Gebäude ab. Godzilla ist aber auch nicht blöd, denn er schießt seinen Mundstrahl frontal auf das Gebäude, durchdringt dieses und trifft Mechagodzilla punktgenau. In einer anderen Szene wirft er Godzilla über die Schulter, so als hätte er den schwarzen Gürtel im Judo.

Non-Kaijuu:
Der Menschenprotagonist ist hier Yoshito Chuujou. Dieser ist kein Soldat, sondern Mechagodzillas Mechaniker. Zudem ist er der Enkel von Dr. Shin’ichi Chuujou, der die Warnung der Shobijin erhalten hat. Weil er zu diesem Zeitpunkt bei seinem Großvater war, weiß auch er über die Warnung Bescheid. Deshalb hat er die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums erregt, welche nun von ihm wissen wollen, was genau sich bei dem Besuch der Shobijin bzw. von Mothra vorgetragen hat. Ähnlich wie Sara Yuhara* aus dem letzten Film glaubt er, dass Mechagodzilla Gefühle und eine Seele besitzt.

Wie in vielen Godzilla-Filmen gibt es auch hier ein kleines Kind, das zur Rettung der Menschheit beiträgt. Ich glaube, junge Zuseher würden nur zu gerne in die Rolle dieser Kinder schlüpfen und mittendrin, statt nur dabei zu sein, wenn Godzilla gegen die Monster kämpft. In diesem Film spielt Shun Chuujou, ebenfalls ein Enkel von Dr. Shin’ichi Chuujou, eine etwas kleinere Rolle, sodass er leider kaum von Belang ist.

Wenn ich die Enkel von Dr. Shin’ichi Chuujou erwähne, muss ich natürlich auch über den Doktor höchstpersönlich ein paar Worte verlieren. Der Schauspieler Hiroshi Koizumi ist ein Star in der Kaijuu-Szene. »Godzilla: Tokyo SOS« nimmt Bezug auf »Mothra« aus dem Jahr 1961, und in diesem alten Schinken, der 42 Jahre zuvor veröffentlicht wurde, spielt Hiroshi ebenfalls Dr. Chuujou. Er ist aber auch in vielen anderen Kaijuu-Filmen zu sehen – also nicht nur Godzilla exclusive.

Die Protagonisten aus dem Vorgänger sieht man zwar kurz, doch diese wurden zur Seite geschoben, um Platz für neue Protagonisten zu machen. Einerseits ist es etwas schade, dass man die Charaktere, die man liebgewonnen hat, einfach so ersetzt, aber andererseits ist diese Vorgehensweise verständlich, da man die Filme mit neuen Charakteren interessant halten möchte. Die Soldaten, die im letzten Film Mechagodzilla gesteuert haben – Akane Yashiro, Kenji Sekine und Susumu Ya –, reisen für ein Jahr in die USA, um bessere Anwendungsstrategien für Mechagodzilla zu lernen. Bevor das geschieht, werden sie jedoch gebührend verabschiedet.

Die neuen Mechagodzilla-Piloten sind der Operator Kyousuke Akiba, der so aussieht, als hätte er den Posten des Arschs vom Dienst von Leutnant Hayama* aus dem letzten Film übernommen, und Azusa Kisaragi, die vor vier Jahren zusammen mit Yoshito Flugzeuge gewartet hat.

*sämtliches Bildmaterial dem Film »Godzilla against Mechagodzilla« entnommen

Akira Nakao kann man auch hier wieder in der Rolle von Premierminister Hayato Igarashi sehen.

Technisches:
Großartig – wie auch schon der letzte Godzilla-Film. Besonders gefallen hat mir die Landschaft, die fast weggefegt wurde, als Mothra mit seinen Flügeln geschlagen hat. Was noch weggefegt wurde, sind die bei etwas älteren Filmen herangezogenen Vergleiche mit Spielzeug. Das Szenenbild sieht trotz Miniaturmodelle noch einmal um einiges realistischer aus, inklusive der Armeefahrzeuge und der obligatorischen Zerstörung des Sets. Wenn sich Godzilla und Mechagodzilla duellieren, könnte man wirklich meinen, dass sie Tokyo als ihren Austragungsort ausgewählt haben. Wenn man ganz genau wissen möchte, wie realistisch die Effekte nun wirklich aussehen, dann kann man einem Bekannten dieses Bild des zerstörten Tokyo Towers zeigen und auf seine Reaktion warten. Die praktischen Effekte sind hier nicht nur auf einem sehr guten Niveau, sondern wieder einmal sehr charmant!

Fazit:
Die Geschichte, die beim Vorgänger ihren Anfang genommen hat, wird hier um ein paar Elemente erweitert. Sie wird etwas vertieft, ohne dass sie wirklich (!) tief ist, was ein bisschen schade ist. Von Godzilla erwartet man sowas auch gar nicht, doch ein paar plot twists hätten den Film womöglich etwas spannender gemacht. Rewatch-Potential ist hier dennoch vorhanden. Zwar nicht wegen den Charakteren, die leider nicht so einprägsam sind wie viele aus den anderen Filmen, oder gar der Handlung selbst, aber wegen den tollen Inkarnationen der Kaijuu und weil man hier den vielleicht technisch besten japanischen Godzilla-Film zu sehen bekommt.
Beitrag wurde zuletzt am 27.04.2021 18:41 geändert.
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