AsaneRedakteur
#1Wer also bei Symbol - einem ähnlich derben, schrägen Streifen - glücklich mit dem Leben davon gekommen ist, kann hier gleich weitermachen, um die Belastbarkeitsgrenzen seines Verstandes auszuloten.
Anstelle eines Verrisses folgt nun ein Erklärungsversuch. Ein zugegeben schwacher.
Vom Aufbau her gesehen, technisch wie konzeptionell, dürfte Monty Pythons "and now for something completely different" Pate gestanden haben, erinnert teilweise aber auch an Helge Schneiders cineastische Versuche (Doc Snyder), speziell in seiner Art der Pointenverweigerung und hartnäckigen Realitätsvorspiegelung, wenn er bspw. an einem Forstweg im Sauerland steht und das allen Ernstes einem als 'Wildwest' verkaufen will. (Und in einem höheren Sinne stimmt das ja auch.)
Die Art und Weise, wie nun in Funky Forest unterschiedlichste Szenen und Sketche miteinander verbunden und verwoben sind, schreien förmlich nach Evidenz und Bedeutsamkeit, aber ob das wirklich immer so der Fall ist, darf aufs herzlichste bezweifelt werden. Da gäbe es also:
das Manzai-Duo
die Guitar Brothers
das aufgedrehte Freundinnen-Trio (Name vergessen)
das Klassenzimmer (homeroom)
Aliens in verschiedenen Variationen
Und noch einiges mehr, was mittlerweile dem gnädigen Vergessen meinerseits anheim gefallen ist.
Jetzt verhält es sich allerdings meist so, daß hier nicht eine Pointe die andere jagt, sondern mehr (und hierin liegt die Parallele zu Helge Schneider) eine Verweigerung zelebriert wird, bei der man das Gefühl hat, man lasse den Witz und die Pointe am ausgestreckten Arm verhungern. Als handele es sich um eine eher stille Reihung von Belanglosem mit seltsam schrägen Zügen, die Zurschaustellung des Banalen um der Banalität willen.
Aufgewogen wird dieses Manko durch die fast schon triebhafte Lust am Bizarr-Ekelhaften. Und dem Spiel mit Tabugrenzen. Denn in dieser (angeblichen) Bauchnabel-Szene werden aus einem Körperbereich, dessen Identität sich auch ohne explizite Nennung leicht dem Zuschauer erschließt, eigenartige Dinge herausgezogen. Inklusive menschgesichtiger Gilbberaliens in Gummi-Optik, die zudem recht eigenartige Eigenschaften aufweisen, wie in späteren Sketchen ausführlich exemplifiziert wird. Beispielsweise ihrer Eignung als Musikinstrument.
In alledem zeigt sich die Regie in der Art der Visualisierung auf derart dilettantischem Niveau, daß man fast schon satirische Absicht vermuten könnte. Die Szenenschnitte und "Tricks" sind oft so haarsträubend und durchsichtig, wie man das von so manchen eher fragwürdigen Horrorstreifen kennt, beispielsweise von "Hausu" oder "Exte".
Dazu das typisch japanische Acting. Wobei man als westlich sozialisierter Zuschauer oft das Gefühl hat, es ginge nicht so sehr darum, lebensecht zu agieren und eine Rolle authentisch auszufüllen, sondern diese Rolle echt genug zu simulieren und das Schauspiel zu leben - mit einem Ergebnis, das man beispielsweise von Schultheateraufführungen kennt.
Oftmals gilt auch der Schein als das Sein. Gerade wenn man sich an Effekten versucht, bei denen einem das Gemachte direkt ins Auge springt. Und bei denen im Verlauf leider offensichtlich wird, daß all das durchaus ernst gemeint war. Wenn also der Effekt nicht zündet - und das geschieht so einige Male - dann verpufft auch die Pointe. Falls denn eine hätte vorhanden sein sollen.
Mag sein, daß all das ganz anders wirkt, wenn man anders sozialisiert ist und wenn man das mit den Augen eines gelernten Japaners sieht. Als Außenstehender ist das recht schwierig einzuordnen, und man bleibt teils ratlos, teils verärgert oder schlicht gelangweilt vor der Mattscheibe zurück.
Dennoch sollte man die Aufmerksamkeitsspanne auf hohem Level halten, denn es werden ständig Rückbezüge gemacht und kleine Szenen als bekannt vorausgesetzt, die zwei Stunden früher stattgefunden haben. Ein gutes Gedächtnis ist auch hier Voraussetzung für gutes Verständnis. Denn auch hier gilt: geschenkt wird einem nichts!
Anstelle eines Verrisses folgt nun ein Erklärungsversuch. Ein zugegeben schwacher.
Vom Aufbau her gesehen, technisch wie konzeptionell, dürfte Monty Pythons "and now for something completely different" Pate gestanden haben, erinnert teilweise aber auch an Helge Schneiders cineastische Versuche (Doc Snyder), speziell in seiner Art der Pointenverweigerung und hartnäckigen Realitätsvorspiegelung, wenn er bspw. an einem Forstweg im Sauerland steht und das allen Ernstes einem als 'Wildwest' verkaufen will. (Und in einem höheren Sinne stimmt das ja auch.)
Die Art und Weise, wie nun in Funky Forest unterschiedlichste Szenen und Sketche miteinander verbunden und verwoben sind, schreien förmlich nach Evidenz und Bedeutsamkeit, aber ob das wirklich immer so der Fall ist, darf aufs herzlichste bezweifelt werden. Da gäbe es also:
das Manzai-Duo
die Guitar Brothers
das aufgedrehte Freundinnen-Trio (Name vergessen)
das Klassenzimmer (homeroom)
Aliens in verschiedenen Variationen
Und noch einiges mehr, was mittlerweile dem gnädigen Vergessen meinerseits anheim gefallen ist.
Jetzt verhält es sich allerdings meist so, daß hier nicht eine Pointe die andere jagt, sondern mehr (und hierin liegt die Parallele zu Helge Schneider) eine Verweigerung zelebriert wird, bei der man das Gefühl hat, man lasse den Witz und die Pointe am ausgestreckten Arm verhungern. Als handele es sich um eine eher stille Reihung von Belanglosem mit seltsam schrägen Zügen, die Zurschaustellung des Banalen um der Banalität willen.
Aufgewogen wird dieses Manko durch die fast schon triebhafte Lust am Bizarr-Ekelhaften. Und dem Spiel mit Tabugrenzen. Denn in dieser (angeblichen) Bauchnabel-Szene werden aus einem Körperbereich, dessen Identität sich auch ohne explizite Nennung leicht dem Zuschauer erschließt, eigenartige Dinge herausgezogen. Inklusive menschgesichtiger Gilbberaliens in Gummi-Optik, die zudem recht eigenartige Eigenschaften aufweisen, wie in späteren Sketchen ausführlich exemplifiziert wird. Beispielsweise ihrer Eignung als Musikinstrument.
In alledem zeigt sich die Regie in der Art der Visualisierung auf derart dilettantischem Niveau, daß man fast schon satirische Absicht vermuten könnte. Die Szenenschnitte und "Tricks" sind oft so haarsträubend und durchsichtig, wie man das von so manchen eher fragwürdigen Horrorstreifen kennt, beispielsweise von "Hausu" oder "Exte".
Dazu das typisch japanische Acting. Wobei man als westlich sozialisierter Zuschauer oft das Gefühl hat, es ginge nicht so sehr darum, lebensecht zu agieren und eine Rolle authentisch auszufüllen, sondern diese Rolle echt genug zu simulieren und das Schauspiel zu leben - mit einem Ergebnis, das man beispielsweise von Schultheateraufführungen kennt.
Oftmals gilt auch der Schein als das Sein. Gerade wenn man sich an Effekten versucht, bei denen einem das Gemachte direkt ins Auge springt. Und bei denen im Verlauf leider offensichtlich wird, daß all das durchaus ernst gemeint war. Wenn also der Effekt nicht zündet - und das geschieht so einige Male - dann verpufft auch die Pointe. Falls denn eine hätte vorhanden sein sollen.
Mag sein, daß all das ganz anders wirkt, wenn man anders sozialisiert ist und wenn man das mit den Augen eines gelernten Japaners sieht. Als Außenstehender ist das recht schwierig einzuordnen, und man bleibt teils ratlos, teils verärgert oder schlicht gelangweilt vor der Mattscheibe zurück.
Dennoch sollte man die Aufmerksamkeitsspanne auf hohem Level halten, denn es werden ständig Rückbezüge gemacht und kleine Szenen als bekannt vorausgesetzt, die zwei Stunden früher stattgefunden haben. Ein gutes Gedächtnis ist auch hier Voraussetzung für gutes Verständnis. Denn auch hier gilt: geschenkt wird einem nichts!
Beitrag wurde zuletzt am 28.11.2020 16:12 geändert.
Kommentare