Kimi no Me ga Toikakete Iru (2020)

きみの瞳(め)が問いかけている

Informationen

  • Film: Kimi no Me ga Toikakete Iru
    • Japanisch Kimi no Me ga Toikakete Iru
      きみの瞳(め)が問いかけている
      Typ: Movie, 1 (~)
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: 23.10.2020
      Webseite: gaga.ne.jp
    • Synonyme: Your Eyes Tell

Beschreibung

Rui Shinozaki ist am Boden der Gesellschaft. Der junge Mann hält sich mit Nebenjobs über Wasser und bekommt gerade so sein Leben auf die Reihe. Aus seinem Boxtalent macht er trotz Unterstützung auch nichts mehr. Er hat allen Lebensmut verloren.

Da trifft er Akari Kashiwagi. Die blinde, junge Frau verwechselt ihn mit dem alten Mann, der vorher seinen Job hatte und den sie ständig besuchte. Rui ist verwirrt, vor allem als Akari ihn an den folgenden Tagen weiterhin besucht. Ihre fröhliche und unbeschwerte Art, die sie trotz ihres scheinbar harten Schicksals an den Tag legt, schafft es, den zurückgezogenen und stillen Rui aus seinem Schneckenhaus zu holen, denn für Akari ist nicht Aussehen und Stand eines Menschen entscheidend, sondern dessen Herz. Doch auch ein im Grunde gutes Herz kann das Leben nicht aufhalten …
Rui Shinozaki is at the bottom of society. He barely makes ends meet with odd jobs and gives up a promising boxing career because he feels lost in the world. He doesn’t want to live anymore.

This changes when, one day, he meets Akari Kashiwagi. The blind woman mistakes him for the former worker she used to visit. Rui is even more confused when Akari returns every other day to spend time with him. Despite her harsh fate, Akari’s friendly and carefree attitude is able to save the isolated and quiet Rui from his dark world. For her, what matters is not looks or status but a person’s heart.

However, even the most beautiful heart cannot stop the way of life …
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Avatar: SabriSonne
Redakteur
#1
„Kimi no Me ga Toikaketeiru“ oder „Your Eyes tell“ ist wieder der beste Beweis für die wirklich grandiose Filmkunst aus Japan. Denn wenn Japan eine Sache wirklich kann, dann rohe und echte Emotionen in Form eines realitätsnahen Alltagsdramas.


Zur Handlung
Die Geschichte verläuft genau so, wie man es sich mit Trailer oder Zusammenfassung vorstellt. Normalerweise würde ich das nun als schlecht auslegen, da einfach das Überraschende zu fehlen scheint, aber bei „Your Eyes tell“ fügt sich alles so harmonisch zu einem Gesamtkunstwerk zusammen, dass man selbst die eigentlich vorhersehbare Handlung einfach nur in sich hineinsaugt.

Grundsätzlich passiert im Film nämlich nicht dramatisch viel, trotz der 2-stündigen Laufzeit. Die Handlung folgt dem Offensichtlichen, ist auch in der Reihenfolge der Situationen nicht neu und hätte damit im Endeffekt tatsächlich zum mittelprächtigen Standard werden können. Was nun jedoch die Geschichte deutlich von vielen seiner Art abhebt, ist die Metaebene, in die sich der Film begibt. Man merkt schnell, dass die Handlung eher Mittel zum Zweck ist, um mit zahlreichen Metaphern zu spielen, Konzepte zu erörtert und Charakterentwicklung zu vollziehen. Und das gelingt in diesem Film wirklich wunderbar!

Wir begleiten die beiden Hauptfiguren Rui und Akari, die unterschiedlicher und zu gleich ähnlicher nicht sein könnten. Der Film spielt dabei hervorragend mit Gegensätzlichkeiten aber auch Gemeinsamkeiten der beiden und lässt immer wieder Welten aufeinander prallen. Akari ist dabei der rettende Anker für Rui, der gleichzeitig auch der rettende Anker für Akari ist. Es ist dabei sehr schön zu beobachten, wie „Your Eyes tell“ mit der Thematik von Schuld und Unschuld spielt, dargestellt durch die beiden Hauptfiguren. So entsteht trotz der zu erwartenden Romanze eine sehr positive Abhängigkeit der Figuren zueinander und gibt damit dem Film eine deutlich stärkere Tiefe.

Die Geschichte durchläuft dabei einige Hochs und Tiefs, was bei einem Melodrama nicht unerwartet kommt, und am Ende kann man sogar ein Taschentuch bereit halten, wenn man sich komplett darauf einlassen kann. Die Geschichte ist unglaublich rund, vom Tempo her sehr gut, die Konflikte sind gut gewählt und enden mit einem emotionalen und gleichzeitig unerwartetem Höhepunkt. Spätestens jetzt fällt auf, wie grandios Akaris Blindheit in der Geschichte platziert ist und welch entscheidende Rolle sie spielt. Akari ist nicht einfach nur blind, um eine Minderheit zu bedienen (wie es leider heutzutage viel zu oft der Fall ist), sondern weil gerade das die Geschichte ausmacht. Wäre sie nicht blind, würden viele Metaphern vom Wind davon getragen werden und viele Motive nicht in dieser Art und Weise ihre Tiefe bekommen.

Blindheit ist das zentrale Motiv in der Serie und wird ebenso wie Schuld und Unschuld in den beiden Figuren dargestellt: Akari, die tatsächlich blind ist, aber die Schönheit in allem sehen kann, während Rui zwar sehen kann, aber für alle Schönheit blind geworden ist. Dieses Motiv wird noch einmal deutlicher mit dem Titel „Your Eyes tell“ („Deine Augen erzählen“) unterstrichen. Ruis Augen sind leer und erzählen nichts mehr, nur Trauer und Schmerz, doch Akari kann sie nicht sehen, sondern kann sich nur auf ihr inneres Auge verlassen und in sein Herz blicken. Die Augen sind der Spiegel der Seele, doch es ist das Herz, dass in diesem Fall die Geschichte erzählt. Denn während Rui den praktischen Teil der Hilfe übernimmt, ist es Akari, die den emotionalen Teil übernimmt. Der Film fokussiert hierbei v.a. auf die tatsächliche Schönheit, die Schönheit, die von Innen kommt. Und auch Akari als Figur fokussiert nur darauf.
Dadurch wird die Geschichte so reichhaltig und kommt schnell aus dem Fahrwasser einer langweiligen Alltagsromanze. Es geht um emotionale Wunden, die Schönheit eines Menschen und um uneingeschränkte Wärme. Und genau das vermittelt der Film eindrucksvoll.

Und selbst wenn es die Handlung mit „Always" schon vor 10 Jahren gab, ist für mich die japanische Version fast noch eine Nummer besser als die Koreanische. Ich habe es einem diesem Pärchen einfach deutlich mehr abgenommen als dem Koreanischen.
Ebenso fand ich, dass sich die japanische Version mehr Zeit nimmt und deutlich tiefer in die Gefühlswelten eintaucht. Man merkt hier die fast 20min mehr sehr positiv. Dennoch ist auch die originale Version nicht zu verachten und nicht weniger gut. Was für mich jedoch die japanische Version deutlich besser macht, ist die Tatsache, dass Er 10 Jahre jünger ist als Sie. In der koreanischen Version ist es genau anders herum, Er ist 10 Jahre älter, was hier für mich nur noch mal die Charaktereigenschaften unterstreicht: Er als gebrochener Mann, Sie voller jugendlichem Elan. In „Your Eyes tell" gefällt mir hier besonders, dass es bewusst konträr gestaltet ist: Er ist trotz Jugend der gebrochene Mann, während sie trotz sicherem Stand im Leben noch die jugendliche Frische bewahrt. Deswegen funktioniert für mich dieser Film etwas besser als „Always".


Zu den Charakteren
Rui und Akari sind in jeglicher Hinsicht die perfekten Figuren, um diese Art der Geschichte zu erzählen. Mit ihren Positionen in der Handlung werden die erwähnten Motive plastisch ausgelegt und erhalten eine nicht erwartete Tiefe.

Zu Beginn ist die Rollenaufteilung sehr klar: Rui ist im Schatten, Akari ist sein Licht. Besonders eindrucksvoll ist, dass sie ja im Grunde eigentlich das Licht im wahrsten Sinne des Wortes nicht sieht, da sie seine Augen und damit seine Entwicklung nicht sehen kann. Damit kann man Akari auch mit einer kindlichen Unschuld gleichsetzen (ohne dabei naiv zu sein), während Rui in Schuldgefühlen ertrinkt.
Daraus entwickelt sich schnell das Motiv der Hilflosigkeit, das ebenso eindrucksvoll umgesetzt wird. Denn eigentlich würde man vermuten, dass Akari mit ihrer Blindheit die Hilfsbedürftige ist, doch sie ist selbstbewusst, weiß was will, weiß aber auch, dass die Grenzen hat, die sie nicht überschreiten kann, selbst wenn sie möchte. Der eigentlich Hilfsbedürftige ist in diesem Fall jedoch Rui. Er im Vergleich nichts, was ihn gesundheitlich eingeschränkt, dennoch schränkt er sich selbst auf ein Maß ein, dass ihn unfähig macht, ein Leben zu führen. Er ist hilflos im Sinne als dass er nicht in der Lage ist zu leben. Und da steht nun Akari, die eigentlich von der Logik her nicht in der Lage sein sollte, ein barrierefreies Leben zu führen, in eindrucksvollem Kontrast.

Die Charakterentwicklung fühlt sich damit rund an, alle Zahnrädchen passen perfekt zusammen. Schön ist hier außerdem, dass „Your Eyes tell“ auf weitere Nebencharaktere verzichtet, keine Dreiecksbeziehung einführt, sondern nur auf die beiden Hauptfiguren und deren Entwicklung fokussiert. Es gibt keinen offensichtlichen Bösewicht, keine Personen, die sich aktiv der Romanze in den Weg stellen. Müsste man den Bösewicht suchen, so wären es die eigenen Emotionen und die eigene Unfähigkeit.
Und diese Emotionen sind mit dem Thema der Augen einfach nur eindrucksvoll umgesetzt. Und hier zahlen sich nun die beiden hervorragend gecasteten Hauptdarsteller aus, ohne die das Motiv so nicht funktionieren würde.
Yuriko Yoshitaka ist endlich mal eine Schauspielerin, der ich einen blinden Charakter voll abnehme. Sie spielt leicht und frisch, gleichzeitig aber auch schwermütig und potraitiert damit eine Akari, die ein hartes Schicksal zu tragen hat, aber mit sich im Reinen ist.
Und Ryusei Yokohama – mir fehlen die Worte! Diese Augen! Er bedient das Motiv so perfekt, hat in jedem Blick so viel Emotion. In seinen Augen spiegelt sich förmlich die Zerrissenheit von Rui, der tiefsitzende Schmerz, die Leere, doch auch die glücklichen Momente. Er transportiert so viel mehr mit seinem Blick, als seine seltenen Worte in dem Film jemals sagen könnten, was den Charakter von Rui einfach perfekt macht. Man verliert sich förmlich in seinem Blick und kann sich voll und ganz auf die Charakterentwicklung einlassen, weil man sie nicht nur rational versteht, sondern sie auch emotional deuten kann. Für so einen jungen Schauspieler (Jahrgang 1996) einfach nur herausragend!


Fazit
Ein emotionales Feuerwerk. Anders kann man es nicht ausdrücken.


Beitrag wurde zuletzt am 19.03.2023 13:38 geändert.
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