Gut ein Jahr nach 암살 (Assassination) und wenige Monate nach 아가씨 (The Handmaiden) kam im September 2016 mit 밀정 (The Age of Shadows) bereits der nächste aufwendig produzierte Film, der sich um die koreanisch-japanischen Beziehungen zur Zeit der japanischen Kolonisation (1905-1945) dreht. Und während ich die beiden erwähnten Filme bereits wärmstens empfehlen kann, ist 밀정 sogar noch einen Tick besser und intensiver geworden. Plotmäßig liegt er deutlich näher bei Assassination, vor allem am Ende gibt es eine auffällige Parallele (mehr verrate ich dazu nicht).
Mich verwundert auf jeden Fall sehr, dass der Film in Europa so unbekannt geblieben ist. Auch wenn natürlich alles eine Sache der Promotion ist, so spielen hier immerhin 3 der 6 bekanntesten koreanischen Schauspieler* mit. Song Kang-ho kennt man in erster Linie aus JSA (Joint Security Area), Sympathy for Mr.Vengeance, Lady Vengeance, Memories of Murder, The Good, the Bad and the Weird oder Snowpiercer. Gong Yoo (der Schwarm aller asiatischen Frauen) wurde vor allem durch Coffee Prince berühmt und brach schließlich 2016/17 (also im Anschluss an 밀정) mit 도깨비 (Goblin) nochmal gefühlt alle Serien-Rating-Rekorde. Dazu ein Cameo von Lee Byung-hun, der ebenfalls in JSA und The Good, the Bad, the Weird mitwirkte, ferner die Hauptrollen in 악마를 봤다 (I Saw The Devil), A Bittersweet Life und I.R.I.S. spielte und international durch Auftritte in G.I. Joe, R.E.D. 2 und The Magnificent Seven bekannt wurde.
(*ehe man mich fragt, wer meiner Meinung nach die anderen drei seien, so würde ich Choi Min-sik, Won Bin und Eric Moon nennen)
Aber nun zum Film selbst. Ein wenig zur
Der koreanische Polizeikommandeur Lee Jung-chool (Kang Song-ho), der unter Führung der japanischen Regierung, im speziellen General(?) Higashi (Shingo Tsurumi), damit beauftragt wurde, die Mitglieder der koreanischen Resistance-Bewegung zu finden und stellen. Die Crux dabei ist, dass er in der Vergangenheit selbst in dieser verkehrte, bis er von japanischer Seite zum Überlauf bewegt wurde und (zu Beginn des Filmes) eines ihrer Schlüsselmitglieder stellt. Dennoch entschließt sich der Anführer der Resistance Che-san (Lee Byung-hun) überraschend dazu, keine Vergeltung zu üben, sondern Lee unter Arrangement von seiner rechten Hand Kim Woo-jin (Gong Yoo) wieder auf ihre Seite zu bringen. Lee ist währenddessen von Higashi parallel zum eher eigensinnig und brutal handelnden japanischen Offizier Hashimoto (Um Tae-goo) damit beauftragt, speziell Che-san zu finden und dingfest zu machen.
Und so beginnt ein stufenweise verstrickter psychologischer Tanz mit einigen Wendungen...
Eine der atemberaubenden Schlüsselszenen spielt sich dabei in einem von Shanghai nach Seoul fahrenden Zug ab, in dem Lee Jung-chool mühevoll und nur mäßig erfolgreich zwischen den beiden Parteien hin- und herzutanzen versucht.
Atmosphärisch hat der Film alles, was er braucht. Farblich ist er zumeist eher typisch kühl, mit vielen grau-braun-Tönen, so wie auch in Assassination. Da er in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts und zwischendurch auch in China spielt, musste für ein überzeugendes Setting einiges organisiert werden, aber das ist dem Team von Regisseur und Drehbuchautor Kim Jee-woon und Produzent Choi Jeong-hwa sehr gut gelungen.
Daneben gefielen mir vor allem die Darstellung von Blut und Verletzungen. Gerade in koreanischen Filmen gibt es viele, die u.A. mit schlechtem Kunstblut aufwarten - da ist 밀정 aber meilenweit von entfernt ;)
Für alle, die den Film wegen Gong Yoo schauen - man kommt bestimmt auf seine Kosten, aber der von Kang Song-ho gespielte Lee Jung-chool steht storytechnisch im primären Fokus. Lee Byung-hun hat zwar nur einen Cameo, gefällt aber in seinen Szenen sehr. Mir persönlich gefiel im Übrigen vor allem Hashimoto mit seiner fiesen Art und tiefen Stimme. Weiterer Erwähnung bedarf es eventuell noch der Rolle der Yeon Gye-soon (Han Ji-min), der einzigen Frau im Bunde der Resistance. Ebenfalls in der Gruppe ist der Ukrainer Ludvik (Foster Burden) und diese multikulturelle Mischung in der Besetzung funktioniert sehr gut.
Um aber nicht zuviel zu verraten, empfehle ich diesen Film nun einfach an alle, die diesen Kommentar lesen ;)
Mich verwundert auf jeden Fall sehr, dass der Film in Europa so unbekannt geblieben ist. Auch wenn natürlich alles eine Sache der Promotion ist, so spielen hier immerhin 3 der 6 bekanntesten koreanischen Schauspieler* mit. Song Kang-ho kennt man in erster Linie aus JSA (Joint Security Area), Sympathy for Mr.Vengeance, Lady Vengeance, Memories of Murder, The Good, the Bad and the Weird oder Snowpiercer. Gong Yoo (der Schwarm aller asiatischen Frauen) wurde vor allem durch Coffee Prince berühmt und brach schließlich 2016/17 (also im Anschluss an 밀정) mit 도깨비 (Goblin) nochmal gefühlt alle Serien-Rating-Rekorde. Dazu ein Cameo von Lee Byung-hun, der ebenfalls in JSA und The Good, the Bad, the Weird mitwirkte, ferner die Hauptrollen in 악마를 봤다 (I Saw The Devil), A Bittersweet Life und I.R.I.S. spielte und international durch Auftritte in G.I. Joe, R.E.D. 2 und The Magnificent Seven bekannt wurde.
(*ehe man mich fragt, wer meiner Meinung nach die anderen drei seien, so würde ich Choi Min-sik, Won Bin und Eric Moon nennen)
Aber nun zum Film selbst. Ein wenig zur
Grundstory
:Der koreanische Polizeikommandeur Lee Jung-chool (Kang Song-ho), der unter Führung der japanischen Regierung, im speziellen General(?) Higashi (Shingo Tsurumi), damit beauftragt wurde, die Mitglieder der koreanischen Resistance-Bewegung zu finden und stellen. Die Crux dabei ist, dass er in der Vergangenheit selbst in dieser verkehrte, bis er von japanischer Seite zum Überlauf bewegt wurde und (zu Beginn des Filmes) eines ihrer Schlüsselmitglieder stellt. Dennoch entschließt sich der Anführer der Resistance Che-san (Lee Byung-hun) überraschend dazu, keine Vergeltung zu üben, sondern Lee unter Arrangement von seiner rechten Hand Kim Woo-jin (Gong Yoo) wieder auf ihre Seite zu bringen. Lee ist währenddessen von Higashi parallel zum eher eigensinnig und brutal handelnden japanischen Offizier Hashimoto (Um Tae-goo) damit beauftragt, speziell Che-san zu finden und dingfest zu machen.
Und so beginnt ein stufenweise verstrickter psychologischer Tanz mit einigen Wendungen...
Eine der atemberaubenden Schlüsselszenen spielt sich dabei in einem von Shanghai nach Seoul fahrenden Zug ab, in dem Lee Jung-chool mühevoll und nur mäßig erfolgreich zwischen den beiden Parteien hin- und herzutanzen versucht.
Atmosphärisch hat der Film alles, was er braucht. Farblich ist er zumeist eher typisch kühl, mit vielen grau-braun-Tönen, so wie auch in Assassination. Da er in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts und zwischendurch auch in China spielt, musste für ein überzeugendes Setting einiges organisiert werden, aber das ist dem Team von Regisseur und Drehbuchautor Kim Jee-woon und Produzent Choi Jeong-hwa sehr gut gelungen.
Daneben gefielen mir vor allem die Darstellung von Blut und Verletzungen. Gerade in koreanischen Filmen gibt es viele, die u.A. mit schlechtem Kunstblut aufwarten - da ist 밀정 aber meilenweit von entfernt ;)
Für alle, die den Film wegen Gong Yoo schauen - man kommt bestimmt auf seine Kosten, aber der von Kang Song-ho gespielte Lee Jung-chool steht storytechnisch im primären Fokus. Lee Byung-hun hat zwar nur einen Cameo, gefällt aber in seinen Szenen sehr. Mir persönlich gefiel im Übrigen vor allem Hashimoto mit seiner fiesen Art und tiefen Stimme. Weiterer Erwähnung bedarf es eventuell noch der Rolle der Yeon Gye-soon (Han Ji-min), der einzigen Frau im Bunde der Resistance. Ebenfalls in der Gruppe ist der Ukrainer Ludvik (Foster Burden) und diese multikulturelle Mischung in der Besetzung funktioniert sehr gut.
Um aber nicht zuviel zu verraten, empfehle ich diesen Film nun einfach an alle, die diesen Kommentar lesen ;)
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