Ingyeogongju (2014)

잉여공주

Rezensionen – Ingyeogongju

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Film „Ingyeogongju“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Evana Snape#1
"The Mermaid" ist eine Serie, bei der ich anfangs dachte: "Hm, hat was, aber es ist mir ein wenig zu albern." - doch zum Glück habe ich ein Stückchen weitergeschaut und festgestellt, dass sie viel mehr zu bieten hat.
Wer ein Fan von Romanzen ist, wird mit der Serie glücklich, denn hier gibt es Pairings en gros - und das in verschiedenen Altersklassen. :D 
Dabei hat mich am meisten überrascht, dass "The Mermaid" relativ realistisch bleibt und tiefsinnig sein kann. So geht es nicht nur um die nach Liebe suchende Meerjungfrau, sondern auch um ihre WG-Kollegen und ein paar Mitarbeiter der Firma JH Food. Sehr positiv hervorzuheben ist die Tatsache, das es hier keinen typischen "Gut-Böse-Konflikt" gibt, sondern die Personen nur verschiedenen Ziele haben, die sie erreichen möchten. Fast jeder Charakter hat Ecken und Kanten, aber auch seine guten Seiten. 

Es ist eine Serie, die Tränen hervorbringt und gleichzeitig die Lachmuskeln beansprucht, das Niveau fast über die gesamten 10 Folgen halten kann, und viel mehr zu bieten hat, als es auf den ersten Blick vermuten lässt. Ach, Nerds können sich über zahlreichen Popkultur-Anspielungen freuen, die hier und da mal aufploppen. ;) 

Kritik gibt es hier nicht viel, außer dem leicht übertriebenem Anfang und einem bestimmten Charakter, der ein bisschen nervig war, aber sonst... Alles super! Sogar deutsche Untertitel sind verfügbar. :D

Also: Anschauen! Jetzt!
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Avatar: Slaughtertrip#2
Da ich weiß, wie schwierig es ist, auf die Schnelle viele neue Namen zu erfassen – insbesondere koreanische –, habe ich für ein besseres Verständnis des Textes die Namen der Hauptcharaktere mit Emojis ausgestattet.

Wer die Historie meiner Rezensionen verfolgt*, der wird sich vielleicht noch an meinen Text zu »Sileobgeubyeo Romaenseu« erinnern, wo ich es mir nicht habe nehmen lassen, jene Szene anzusprechen, die musikalisch mit dem »Sie sind das Essen und wir sind die Jäger«-Part des »Shingeki no Kyojin«-Openings unterlegt ist. Und auch in dieser Serie wird dieser Part gespielt, während eine Furcht erregende, Titanen-ähnliche Frau sich aus einem Toten Winkel heraus erhebt und zum eingeschüchterten Fußvolk spechtelt. Was für ein irrwitziger Zufall das doch ist, der mir ein LOLOLOLOL~ entlockt hat! Ein Zufall, der in dieser Form so schnell nicht mehr passieren wird – dachte ich … Denn wie bei »Sileobgeubyeo Romaenseu« wird auch hier eine Kampfszene (ein Weiberfetz) mit dem für kochendes Blut sorgenden »Rocky III«-Soundtrack »Eye of the Tiger« unterlegt. Was diese Zufälle noch größer macht, ist der Umstand, dass beide Serien produktionstechnisch doch so wenig gemeinsam haben – sie haben verschiedene Regisseure und Autoren, und nicht einmal auf denselben Fernsehsendern wurden sie ausgestrahlt. Gemeinsamkeiten findet man – mit Ausnahme einiger BGM-mäßiger Zufälle – eher beim Genre. Und atmosphärisch, denn Rom und Com sind zu gleichen Teilen vorhanden und gehen eine starke Verbindung ein – so ungefähr wie ein menschlicher Oberkörper mit einem fischigen Unterkörper.

*Danke, Asane

Wenn ich schon mit Musik angefangen habe, möchte ich diesen Teil erst mal fertig sezieren, bis ich mit dem Kern dieser Rezension beginne. In einer detektivischen Szene wird die »Meitantei Conan«-BGM gespielt, hier aufgeführt von der japanischen Armee. Das brachte mich zur Überlegung, ob die Südkoreaner buddy buddy mit den Japanern sind oder ob zwischen ihnen ein ähnlich wettbewerbsfähiges großer-Bruder/kleiner-Bruder-Verhältnis herrscht wie zwischen Deutschland und Österreich. Eine kurze Internetrecherche hat ergeben, dass die Staatsvertreter sich vor vier Monaten die Hände geschüttelt haben. Südkorea scheint sich vor dem Westen aber auch nicht zu verschließen, denn immer wieder ertönen US-Tunes, z. B. bei dieser Szene, die mit »Oh, Pretty Woman« von Roy Orbison unterlegt ist. Dort ist zwar keine hübsche Frau, sondern ein adretter junger Mann zu sehen, aber die Produzenten dachten wohl, das würde schon keinem auffallen. Besonders gefreut hat mich das Ertönen von »Killing in the Name« von Rage Against the Machine, ein Lied, das meine Jugend geprägt hat. Dieses Lied wurde gespielt, als die befußte Meerjungfrau zeichnerisch durchlöchert wurde. Mit »You Are My Destiny« von Paul Anka wurden bei der Apfel-Po-Szene etwas sanftere Töne angeschlagen.

Nun zum Kern des Apfel-Pos der Serie: Die Handlung basiert auf dem Märchen, das wir alle kennen – in welcher Form auch immer. (Die meisten kennen es wohl in dieser Form; die ganz jungen Menschen vielleicht sogar in dieser.) Das Opening jeder Folge beinhaltet immer eine gezeichnete Szene, was eine Referenz auf den Zeichentrickfilm bzw. den Cartoon sein könnte. Könnte, nicht muss. Generell wird in dieser Serie viel gekritzelt. Für vieles hat man einen digitalen Kreidestift genommen – warum keine Wasserfarben?! –, z. B. um eine Fischflosse nachzumalen, um aus dem Love Rival eine Kyuubi-Prinzessin zu machen, um vermeintlichen Sex-Geräuschen eine Form zu geben, um Fürze sichtbar zu machen, für viel kindischen Unfug – oder eben um den Apfel-Po so richtig knackig erscheinen zu lassen.

Die Zeichnungen sind ein wirkungsvolles Hilfsmittel, um die Comedy (die es hier zuhauf gibt) zu verstärken. Sie tragen aber auch zum Verständnis bei, z. B. wenn auf einem Realbild-Snapshot illustriert wird, wie das »Surplus-Haus« – Dreh- und Angelpunkt des Geschehens – aufgebaut ist. Dort wohnen die beiden Hauptcharaktere: die zum Mensch gewordene Meerjungfrau Aileen 🧜‍♀️ (Codename: Kim Ha-Ni) und der kreative Arbeitssuchende Hyun-Myung 🎨. Andere Arbeitssuchende (in Korea scheint das Wort »Arbeitslose« verpönt zu sein) wohnen ebenfalls dort. Und auch hier gibt es ein Trottel-Trio, genauso wie bei »Sileobgeubyeo Romaenseu« (zur Erinnerung). Von diesen dreien sticht Do Ji-Yong am meisten heraus, vor allem deshalb, weil er mit seiner Mimik, seiner Gestik und seinem gesamten Sein (inklusive seinem Haarschnitt) für die komischsten und witzigsten Momente sorgt. Meine persönliche Lieblingsszene ist die, in der Ji-Yong der neu eingezogenen Aileen 🧜‍♀️ die Gepflogenheiten im Surplus-Haus erklärt, was für den Zuseher visuell als Real-Life-Videosequenz (offensichtliche »GTA«-Referenz) dargestellt wird, Ji-Yong dabei ganz große, leblose Augen macht und roboterhaft steif, jedoch mit einem lässigen Rhythmus hin und her schunkelt. Der große Lange heißt Big. In einer Szene trägt er ein T-Shirt mit der Aufschrift »medium«. Pun intended oder nicht – das ist hier die Frage. Von Ahn Hye-Young, einer weiteren Bewohnerin, wird er immer wie ein Kleinkind behandelt. Somit haben wir big, medium und small – den Hamburger unter den Figuren. Der zottelige Ältere ist Lee Sun-Kyu, der als »König der Wettbewerbe« und »Meister in der Welt der Arbeitssuchenden« bezeichnet wird. (Ist wohl wieder so ein Südkorea-Ding. In Deutschland würde er wohl als »Hartz4-Dauerbezieher« bezeichnet werden.) Und er wird von Hye-Young als der weiseste Mensch der Geschichte angesehen. Wie sie darauf kommt, ist unklar, aber Hye-Young ist ohnehin eine Durchgeknallte. Per Live-Stream veröffentlicht sie Videos, in denen sie kocht und isst, während sie seltsame Sachen trägt. Olaf: »Nein, iss mich nicht!« Es gibt auch noch weitere (beabsichtigte?) Referenzen auf Prinzessinnen-Filmen, z. B. wenn Aileen 🧜‍♀️ sich als Schneewittchen verkleidet (und die anderen als Avengers).

Ein weiterer wichtiger Handlungsort ist die Nahrungsmittelfirma JH. Dort arbeitet der »Prinz«, auf den Aileen 🧜‍♀️ es abgesehen hat, der Chefkoch und Apfel-Po-Besitzer Shi-Kyung 👨‍🍳. JH ist eine riesengroße und angesagte Firma. Dauernd wird irgendwas gedreht (nicht nur die Schnitzel), es werden Interviews gegeben und neue Kreationen ausgetüftelt. Hätte man aus SH eine Modelagentur gemacht, hätte man keinen Unterschied gemerkt. Und alle möchten dort arbeiten, inklusive der Arbeitssuchenden aus dem Surplus-Haus. Und natürlich Aileen 🧜‍♀️, um Shi-Kyung 👨‍🍳 näher kommen zu können. Mir ist schon bei »Sileobgeubyeo Romaenseu« (aka »Unemployment Benefit Romance«) aufgefallen, dass Studium und Arbeitssuche in Südkorea irgendwie … anders ist. Oder dass die Serien (und seltsame Untertitel) diesen Eindruck vermitteln. Es gibt hier sogar eine »JH-Elitenlerngruppe«, die aus drei Wichtigtuern besteht, deren Ziel es ist, bei JH aufgenommen zu werden. Shi-Kyung 👨‍🍳 sieht zwar auch aus wie ein Wichtigtuer, wird aber von Folge zu Folge sympathischer, vor allem dann, als man erfährt, dass
er an Prosopagnosie leidet. Das erklärt zwar eine frühere Szene, bei der das Gesicht einer Figur aus einer POV-Kameraeinstellung unkenntlich gemacht wurde, doch alles in allem hat man daraus viel zu wenig gemacht, sodass man sich am Ende sogar fragt, ob das überhaupt nötig war.

Bei dieser Romanze hat man es wieder mit einem romantischen Viereck zu tun. Aileen 🧜‍♀️ hat sich in Shi-Kyung 👨‍🍳 verguckt, weshalb sie die Entscheidung traf, zum Mensch zu werden. Am Anfang waren noch Hyun-Myung 🎨 und Jin-Ah 🧙‍♀️, Shi-Kyungs 👨‍🍳 Assistentin, zusammen. Doch dann ging die Beziehung in die Brüche. Jin-Ah 🧙‍♀️ war ohnehin mehr von Shi-Kyung 👨‍🍳 angetan und möchte ihre neu gewonnene Ungebundenheit nutzen, um den Star-Koch zu ihrer zu machen. Alle heterosexuellen Kombinationen sind möglich. Anfangs scheint es unausweichlich, dass Aileen 🧜‍♀️ und Hyun-Myung 🎨 zusammenkommen, doch sobald Shi-Kyung 👨‍🍳 zeigen kann, dass er ebenfalls sehr sympathisch ist, fängt man an, daran zu zweifeln. Nur Jin-Ah 🧙‍♀️ schafft es, fast permanent eine Fotze zu sein, und glücklicherweise bekommt sie das, was sie verdient, nämlich Seesterne auf den Kopf geschmissen. Wenn man von so etwas wie einem »Problem« bei dieser Serie sprechen möchte, dann ist es vielleicht der Umstand, dass Aileen 🧜‍♀️ selbst – der Hauptcharakter unter den Hauptcharakteren – nicht unbedingt die sympathischste Person ist, die jemals auf dieser Erde gewandelt oder im Meer geschwommen ist. Sie ist das fischige Pendant zu einem kreischenden Fangirl. Auf ihrem Smartphone (?) verfolgt sie die Trends der bebeinten Menschen und schmachtet Shi-Kyungs 👨‍🍳 Apfel-Po aus der Entfernung an. Man könnte sie oberflächlich nennen oder naiv, und ich würde da nicht widersprechen. Aber zumindest ist sie eine sehr positive Person, welche die Leute in ihrem Umfeld glücklich macht. Genau das schätzt Shi-Kyung 👨‍🍳 so sehr an ihr. Sie bringt ihn zum Lachen, immer und immer wieder, und das sieht man als Zuseher gerne, wo er doch ein sehr schönes Lächeln, das sein sonstiges Umfeld ihm anscheinend nicht entlocken kann, besitzt. Sein Interesse an ihr ist wesentlich weniger oberflächlich als ihres an ihm. Hyun-Myung 🎨 wirkt im Vergleich dazu etwas blass. Er ist höchst sympathisch, aber irgendwie erwartet man das auch von einem männlichen Protagonisten. (Außer bei Shoujo-Mangas, denn dort dominieren hauptsächlich Delinquenten, Kindheitsfreunde und die ganz feinen Männer.)

Von den Nebencharakteren möchte ich noch gerne An Ma-Nyeo erwähnen, wenn noch Zeit dafür ist. Er könnte aus dem Film »Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast« entsprungen sein. Und wieder frage ich: intended?! Er war ebenfalls einmal halb Fisch und halb Mensch, und durch seinen Zaubertrank hat Aileen 🧜‍♀️ Beine bekommen. Im Film fungiert er als eine Art Vaterfigur für Aileen 🧜‍♀️. Weil er wohl nicht so firm in menschlichem Benehmen ist, weiß er vielleicht gar nicht, dass er immer sehr unheimlich wirkt. Er wird jedoch immer wieder in Situationen gebracht, die ihn unheimlich lächerlich wirken lassen. Es ist zwar etwas ungewöhnlich, Komparsen bei einer Rezension zu erwähnen, doch wenn es um Creepyness geht, schießt dieser Typ den Vogel ab.

Natürlich gibt es hier auch Drama. Aileen 🧜‍♀️ hat 100 Tage Zeit, um ihre wahre Liebe zu finden, ansonsten löst sie sich in Blubberbläschen auf, so wie diese unwichtige Meerjungfrau. Das ist, kurz und knapp, die Handlung der Serie. Für noch mehr Dramaturgie sorgt der Umstand, dass ihre Beine sich wieder in eine Flosse zurückverwandeln, wenn sie nass werden. Das birgt nämlich die Gefahr, dass jemand ihrem Geheimnis auf die Schliche kommen könnte.

Technisch und visuell gibt man sich alle Mühe, bemüht zu wirken, was sehr sympathisch ist. Ein bisschen trashig hier und da hat noch niemanden geschadet. Die Welt der Meermenschen sieht ungefähr so aus, als hätte man Steine aus Pappmaschee bunt angemalt und beim Dreh beleuchtet – was man vermutlich auch getan hat. Doch alles andere, was gut aussehen soll, sieht auch gut aus, und solange man merkt, dass Profis am Werk sind, gehen sogar beleibte Typen mit Perücke und Cocktailkleid durch. Viele Dinge, die in die Kategorie der Spezialeffekte fallen, gibt es eigentlich gar nicht. Da wären z. B. Aileens 🧜‍♀️ Flosse und eine ihrer Schuppen – beides schön glänzend – sowie ein paar kleine Blitze bei einer offensichtlichen »Terminator«-Referenz und eine Szene, bei der die Zeit still zu stehen scheint.

Langsam fällt es mir immer schwerer, südkoreanische RomComs adäquat zu bewerten. Mir ist noch kein schlechter Vertreter davon über den Bildschirm gelaufen. Oder sind wirklich alle so gut? Ich hoffe, ich stoße bald auf miesere Serien für einen objektiven Vergleich zu den guten. Und dann kann es passieren, dass »Ingyeogongju« bei der Wertung sogar noch steigen wird. Man bekommt Rom und Com auf hohem Niveau – was möchte das Herz eines Romantikers mit viel Sinn für Humor denn mehr …?

… Muschis angucken vielleicht, aber sogar DAS bietet diese Serie!
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