Gunhed: The Ultimative Battle (1989)

Gunhed

Informationen

Beschreibung

Covertext:
Im 21. Jahrhundert entdeckt der Mensch ein völlig neues Mineral - TEXMEXIUM. Auf der Vulkaninsel 8JO im Pazifik lässt die Cybotech Corp. den gigantischsten Industriekomplex der Welt entstehen. KYRON 5 - ein Computer, mächtiger und intelligenter, als man ihn sich bis dahin vorstellen konnte, beginnt mit der Produktion von Superrobotern. Am 4. Juli 2025 erklärt KYRON 5 der Welt den Krieg, der ROBOT WAR beginnt.
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Rezensionen

Avatar: Asane
Redakteur
#1
»Lasst mich in Stiefeln sterben!«


Über die letzten drei Jahrzehnte hinweg hab ich den Film immer mal wieder zusammen mit Freunden gesehen. Was nicht gut für die Figur ist, denn dieses Epos schreit geradezu nach mentaler Unterstützung durch Bier und Chips. Doch irgendwie muss mir immer entgangen sein, daß das eine japanische Produktion ist – und ich daher diesem genialen Titel hier auf aniSearch wiederbegegnen könnte. Überhaupts: dieser Titel hat noch keine Besprechung? Und grade mal (aktuell) drei User wollen ihn gesehen haben? – Schande über diese Ignoranz!!

»Gunhed« ist ein fabelhaftes Beispiel dafür, was Japaner am besten können: Episches Mecha-Geballere mit beeindruckenden Bildern, eingebettet in eine über weite Strecken unlogische Handlung und serviert mit coolen Mackersprüchen, die spätestens nach dem zweiten Bier für so einige Heiterkeitsanfälle gut sind.

Dieser Movie, der zuerst mit dem wenig hilfreichen Titel »Robot War« in die Videotheken kam (es gibt mehr als einen Film mit diesem Titel) hat alles an Zutaten, die man für solch ein Werk braucht. Eine einsame Vulkaninsel im Pazifik als die typische abgelegene und solitäre Location, inklusive einer Kreuzung aus industriellem Komplex und militärischem Bollwerk, plus das ebenfalls unabdingbare apokalyptische Endzeit-Szenario, in dem ein düsteres, dystopisches Schlachtengemälde arrangiert wird.
Daher wundert es auch nicht, wenn es anderthalb Stunden lang auf dem Bildschirm zappenduster ist, allenfalls von dramatisch belichteten Dämpfen erhellt. Wie es sich eben so gehört für einen bizarren und bedrohlich wirkenden Ort als Bühne für solch ein Schauspiel von B-Movie.

Alles ist herrlich standardmäßig und klischeegetränkt. Vieles hat man sich von dem 5 Jahre früher entstandenen ersten Terminator-Film abgekuckt (und dem noch früheren »Blade Runner«), und à propos "früher", – IMBD erzählt da diese Story:

IMDB The concept for the film came from a story contest that Toho held in 1986, which was to decide on the narrative for the next installment in the Godzilla series. Jim Bannon was the contestant who was noted for his Godzilla 2 script, which had Godzilla facing off against a giant computer, but was beat out by Shinichiro Kobayashi with his early draft for Godzilla vs. Biollante. However, Toho didn't scrap Bannon's second place entry, but instead had Masato Harada heavily rework the idea, removing Godzilla and other elements from the film, until they were left with the final product: the infamous Gunhed.

Dunkles, dräuendes Hintergrundgewaber und -gewummer eröffnet den Film, dazu ein kerniger, dramatischer Erzähler aus dem Off, der ganz Technobabbel-mäßig von "hypernuklearen Einrichtungen" berichtet (wasn das?), von einem Supercomputer, der der Menschheit den Krieg erklärt hat und mit Einzelinformationen aufwartet wie "Plastik und Computerchips sind inzwischen kostbarer als Gold" – was in diesen Tagen als hellsichtiges Statement gewertet werden darf.

Eine wilde Truppe aus gescheiterten Existenzen macht sich nun auf, um diese Chips zu plündern und fliegt in einer offenbar abgehalferten B 17 den Landplatz an: "Reingehen, Chips mitnehmen, abhauen". Das in etwa ist der Materplan. Es wäre dies natürlich kein ordentlicher B-Movie, wenn das nicht gehörig schiefgehen würde. Denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Daher landen einige Mitglieder der Bande anstatt auf Ebene 390, wo sich dieser Supercomputer befindet, quasi im Untergeschoss auf Ebene 0 und haben also die glänzende Gelegenheit, sich buchstäblich hochzuleveln, unter ihnen auch der Mechaniker Brooklyn, der sich im weiteren Verlauf als Protagonist etabliert.

Ebenfalls völlig klischeegerecht, hat jeder der Mannschaft irgendeinen Spleen oder einen der üblichen Ticks, für die man andere in die Psychiatrische schicken würde. "Du sollst nicht mit deiner Waffe spielen - das bringt Unglück", ist einer der coolen Sprüche von prophetischem Charakter. Besonders reizvoll natürlich, wenn ebendieser Spruch von Gunhed selber kommt. Denn dieser reaktivierte Mecha kann natürlich nicht nur sprechen – er ist von vorn bis hinten derart mit menschlichen Eigenschaften ausgestattet, daß die parodistische Absicht solcher Szenen ziemlich deutlich offen liegt. Ein metallischer Freund gewissermaßen, der die gleiche Funktion hat wie die tierischen Freunde für die Kinder in den WMT-Serien.

Diese Lust an der Genre-Parodie erfährt der Zuschauer sowohl bei der Technik (immer wieder sieht man, daß die Mechanik mehr auf dem Stand der 80er Jahre ist als irgendwo 40 oder 50 Jahre später), wie auch bei den üblichen Heldensprüchen, die teils auch von den Kindern kommen:

"Du musst es tun - ich bin bereit zu sterben!"
"Widerstände bedeuten nichts, wenn Menschen dasselbe wollen!"
"Ich möchte auf meinen Füßen stehen, wenn ich sterbe!"

Und mit etwas Phantasie erkennt man auch Bezüge zu diesem heldenhaften Männlichkeitsbild, das nicht nur in jedem anständigen Western präsent ist, sondern auch in solchen epischen Stahlgewittern beschworen wird, das immer auch schon Ironie und Parodie in sich selbst trägt.

Ach ja, ganz vergessen: ein Countdown zu Selbstzerstörung darf natürlich ebenso wenig fehlen, um ein wenig Fahrt in das Geschehen zu bringen. Das allerdings führt dazu, daß vor allem gegen Ende die Logik der Handlung sich sehr sprunghaft verhält, und dem Film hätten aus dieser Sicht weitere 15 bis 20 Minuten ganz gut getan. Aber das ging natürlich nicht, weil: Countdown.

Ja, dieser Film ist Trash! Beeindruckender Trash, allerdings. Die Effekte sind (für das Jahr 1989!) richtig gut und – wie gesagt – beeindruckend. Bis auf vielleicht diese fliegenden Käsesemmeln ("Luftminen"), denen man das Computergemachte von weitem ansieht.

Wenn nur die Handlung nicht so krude wäre. Selbst nach mehrmaligem Ansehen ist mir unklar geblieben, was dieser Supercomputer wirklich will und nach welchen Prinzipien er "handelt"; was die einzelnen Crewmitglieder genau wollen, was das Drehbuch mit den Kinder anfangen will und wie überhaupt die hier überleben können (und nein, eine Art Dachgarten mit Gemüseanbau reicht da zur Erklärung nicht) – sowie schlussendlich, was man mit diesem »Texmexium« anfangen kann und was diese Biondroiden damit anstellen wollen.

Nach dem dritten Bier ist das aber sowieso egal; man freut sich an einem technisch brillanten und thematisch bizarren Film und gelangt zu der Überzeugung: Das nächste Mal ist aber wieder »Octalus« dran.

Daher also: Bühne frei für Gunhed!

[Trailer dt., jp.]
Beitrag wurde zuletzt am 21.10.2021 14:49 geändert.
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