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Rezensionen

Rezensionen – Spice and Wolf

Avatar: anisui
V.I.P.
#1
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
  • Gefühl
(Die Bewertung bezieht sich auf beide Staffeln inkl. OVA/Bonus, da diese alle zusammengehören. Es ist zwar dazwischen zu einen Studiowechsel gekommen, doch dies fällt dem Zuschauer eigentlich nicht auf, da die Qualität in keiner Weise darunter gelitten hat).

Faszination - Ookami to Koushinryou / Spice and Wolf – seit Jahren taucht dieser Anime in sämtlichen Toplisten immer sehr weit vorne auf und es gibt vermutlich nur wenige Animeserien bei welchem sich die Fans so innig und verzweifelt eine Fortsetzung bzw. eine 3. Staffel wünschen wie bei Spice and Wolf (und vermutlich leider nie erhalten werden…) - ich zähle mich da übrigens selbst auch dazu.

Doch gibt es viele, welche die Faszination für dieses Werk nicht immer nachvollziehen können. Dabei wird oft auch unberechtigterweise das Synonym «Langweilig» verwendet.

Dieser Anime ist vieles aber ganz sicher nicht langweilig. Selbstverständlich ist es wie so oft auch eine reine Geschmackssache, jedoch kann ich dies gleich vorwegnehmen: Dieser Anime lebt davon, dass man sich auf die zwei Hauptcharaktere einlässt, Freude und Interesse an einem aussergewöhnlichen Setting und dessen Gegebenheiten hat und sich auch mehr von einem Anime erhofft als nur actionreich inszenierte Kämpfe.

Story - 8/10

Die Story - die grösste Schwäche von Ookami to Koushinryou wenn man das denn überhaupt so sagen darf. Unsere zwei sympathischen Protagonisten reisen zusammen mit einer ungefähren Absicht von «A» nach «B», wobei Sie eigentlich gar nicht so richtig genau Bescheid wissen, wo dieses «B» denn überhaupt ist.

Aber sind wir mal ehrlich, dieses und ähnliche Erzählungskonzepte, also das von einem klassischen Roadmovie eigentlich, findet man bei vielen Geschichten und diese gehören teilweise zu den grössten und bekanntesten überhaupt wie z.B Der «Herr der Ringe» oder «Der kleine Hobbit» von J.R.R Tolkien.

Es braucht aber mehr als eine gute und kreative Geschichte, um diese auch wirksam zum Zuschauer transportieren zu können und genau hier überzeugt Ookami to Koushinryou auf der ganzen Linie! Mit einem kreativen und fesselnden Gesamtpaket das besonders in einem Aspekt besonders hervorsticht, doch dazu später mehr.

Hier möchte ich zuerst auf das aussergewöhnliche Setting, welches im Mittelalter angesiedelt ist, eingehen. Dieses wird uns wunderschön und sehr detailreich präsentiert. Wir erfahren im Verlauf der Geschichte viel über das tägliche Leben der Menschen, worauf aber immer ein besonderer Fokus auf dem Handels- bzw. Wirtschaftssystem und dessen Geldwährungen liegt. Aber auch die verschiedensten Berufe und Religionen werden immer wieder angeschnitten und thematisiert. Allgemein wird uns eine sehr realistische und nachvollziehbare Welt, was im Rahmen von diesem Setting möglich ist, geboten wenn man mal vom Umstand von sich wandelnden Göttinnen absieht. Aber man darf keine überraschend explosive Shonen-Superpower erwarten, Unverwundbarkeit oder was auch sonst immer - Menschen sind ganz einfache Menschen.

Die Thematik Wirtschaft und Geld, also die obengenannten Währungen, begleitet uns übrigens die ganze Serie hinweg und man erfährt viel darüber wie man genau eben dieses am schnellsten bekommt. Sei dies nun durch Raffinesse, Wortgewandtheit, Verhandlungen, Geschäfte verschiedenster Art oder nicht selten auch über unlautere Methoden.

Dabei geht es aber in der Essenz vor allem immer darum unsere zwei Hauptcharaktere, den Händler Craft Lawrence und seine Begleiterin die Wolfs- und Erntegöttin Holo in dieser Umgebung und Situationen zu beobachten und dabei mit dem Verlauf dieser sehr sonderbaren Beziehung mit zu fiebern. Und genau bei diesem nächsten Punkt sticht Spice and Wolf hervor!

Charaktere - 10/10

Ookami to Koushinryou steht und fällt mit seinen zwei Hauptcharakteren, dem erfahrenen und gewieften Händler Craft Lawrence und seiner Begleiterin die wahrhaft einzigartige Wolfs- und Erntegöttin Holo – welche nicht umsonst der vermutlich beliebteste weibliche Anime-Charakter aller Zeiten darstellt. Wenn die Chemie zwischen den Charakteren mehr als nur überragend ist kann man schneller Mal über eine weniger kreative Story oder andere Schwächen hinwegsehen – und Schwächen hat dieser Anime, jedoch keine welche durch diesen Umstand verdeckt werden müssten.

Wer kennt und liebt nicht das Haudrauf Comedy-Duo Bud Spencer und Terence Hill? Klar der Vergleich ist etwas weiter hergeholt, aber könnt ihr euch die Filme mit einer anderen Charakter-Kombi vorstellen? Undenkbar! Ziemlich genau gleich verhält es sich bei diesem Anime. Selten habe ich in einem Anime zwei so sympathische und sich perfekt ergänzende Hauptcharaktere gesehen. Die Neckereien, Streitereien, aufkommende Eifersucht, Freundschaft und mehr – wir sind dabei, wenn die zwei sich damit konfrontiert sehen.

Man fiebert und leidet über die gesamten zwei Staffeln mit und erlebt währenddessen eine stetige Entwicklung der Charaktere und vor allem natürlich deren Beziehung zueinander, da wird dann vieles anderes schnell mal zur Nebensache. Auch erfahren wir im Verlauf der Geschichte mehr und mehr über deren Vergangenheit und die Gründe von bestimmten Verhalten, Ereignissen und natürlich den angestrebten Zielen und Wünschen von Holo und Lawrence.

So haben wir aber nicht nur ein gutes «Leadpaar», sondern viele andere sympathische Nebencharaktere auf welche die zwei Reisenden immer wieder treffen. Diese bleiben zwar in den meisten Fällen eher blass und werden im Nachhinein auch eher selten wieder thematisiert, doch es ist mir keine der Figuren negativ bzw. störend in Erinnerung geblieben.

Animation - 8.5/10

Die Animationsstudios von beiden Staffeln geben sich zu keinem Zeitpunkt eine Blösse und wissen mit Ihrem Werk durchgehend zu überzeugen. Es gab zwar von der ersten Staffel zur zweiten Staffel ein Wechsel vom Studio, doch dies fällt zum Glück zu keinem Zeitpunkt irgendwie negativ auf (es fällt eigentlich gar nicht auf).

So sind gerade die schlagenden Herzen der Serie, Holo und Lawrence wunderschön und zeitlos gezeichnet. Auch die Landschaften und Gebäude sind immer sehr passend und stimmig und fügen sich perfekt ins Gesamtbild ein. Einzig ein paar schnellere Sequenzen in welchen Holo in ihrer göttlichen Wolfsform fungiert, hätten durchaus etwas mehr Aufmerksamkeit erhalten können – Kritik auf hohem Niveau aber.

Spice and Wolf ist aber definitiv ein ruhiger und gemächlicher Anime und dafür sind die Animationen zu jedem Zeitpunkt einwandfrei gemacht. Es ist dabei auch immer in Erinnerung zu rufen das der Anime auf dem Jahr 2008 stammt.

Musik / BGM - 9/10

«Tabi no Tochuu» von Natsumi Kiyoura (OP 1. Staffel) ist einer meiner absoluten Lieblings Openings und ist Stammgast auf meiner Spotify-Playlist. Aber auch das Ending «The Wolf Whistling Song» (ED 1. Staffel) ist unglaublich süss und passend zur Stimmung. Auch dieses höre ich mir immer wieder sehr gerne an.

Das Ending von Staffel 2 «Perfect World» ist ebenfalls sehr stimmig und ein Dauerläufer meiner Playlist. Das Opening der Staffel 2 «Mitsu no Yoake» ist eher von trauriger Natur/Stimmung aber ebenfalls sehr gut, kommt aber nicht ganz an die anderen Tracks heran, meiner Meinung nach.

Die BGM weiss durchgehend mit weichen und eher zurückhaltenden Klängen zu überzeugen und ist fast immer passend zu den gezeigten Szenen. In manchen schnelleren Sequenzen hätte ich mir aber sicher etwas mehr «Epicness» gewünscht – den das wäre Aufgrund der Szenen und der verfügbaren BGM definitiv möglich gewesen. Aber auch hier – Kritik auf hohem Niveau.

Gefühl / Seherlebnis - 9/10

Spice and Wolf ist in seiner eigenen Art und Weise zeitlos und irgendwie einzigartig. Der Anime möchte uns nicht eine episch oder tiefgründige Geschichte mit unzähligen Botschaften erzählen, sondern lässt uns ganz einfach die ungleichen und doch so unglaublich sympathischen Reisenden Lawrence und Holo auf ihrer gemächlichen Reise durch die eine toll inszenierte Mittelalter-Welt begleiten. Dabei lernt man nicht nur viel und äusserst detailliert über die Wirtschaft, Religionen und Probleme dieser Welt, sondern lässt uns vor allem an dieser besonderen und wachsenden Verbindung der zwei Hauptprotagonisten teilhaben.
Das Ganze wird dabei mit sehr schönen und perfekt passenden Animationen präsentiert und von einer weichen und passenden BGM untermalt. Alle Openings und Endings fassen die Stimmung perfekt ein und könnten besser wohl kaum gewählt worden sein.
Wie bereits Eingangs erwähnt wünschen sich viele eine Fortsetzung und das definitiv nicht unbegründet. Den die Geschichte und deren Verlauf bietet auch nach Abschluss der zweiten Staffel, weiterhin viel Potential diese Geschichte und vor allem Beziehung fortzuführen. Mittlerweile sind über zehn Jahre vergangen und von einer dritten Staffel ist bis auf ein paar Clickbait Spekulationen nichts neues in Aussicht. Die Hoffnung stirbt aber bekanntlich ja zuletzt.
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