Rezensionen – Now and Then, Here and There
'Now and then, here and there' ist ein Anti-Kriegsdrama, aber ein ganz besonderes, weil es den Einbezug von Kindern zu seinem Hauptthema macht, was meiner Meinung nach viel zu selten in narrativen Medien porträtiert wird. Die Protagonisten sind fast allesamt Kinder. Im Laufe der Geschichte bekommen wir mit, wie sie als Kanonenfutter an die Front geschickt und dazu gebracht werden auf Zivilisten und andere Kinder zu schießen. Der Anime enthält Gewalt, Blut, Brutalität, Vergewaltigungen (auch wenn sie explizit nicht gezeigt werden) und ist daher nichts für schwache Nerven und sage ich als jemand, der 'Hellsing' großartig findet.^^ Zwar fließt in 'Now and then, here and there' lange nicht so viel Blut wie in 'Hellsing', dafür arbeitet der Anime aber auf einem viel psychologischeren Level. Der Fokus wird dabei steht auf die Charaktere gelegt und darauf, wie sie mit den gegebenen Situationen zum Teil völlig unterschiedlich umgehen.
Story
Der Anime fängt zunächst sehr ruhig an. Wir sehen den Hauptprotagonisten Shu, ein klassischer Fish-out-of-water-Charakter, der ein auffällig verschwiegenes Mädchen namens Lala Ru kennen lernt. Wie der Zufall es so will, wird Lala Ru in eine Art Paralleldimension entführt und Shu folgt ihr um sie zu retten. Doch kaum dort angekommen wird er mit einer Welt konfrontiert in der es eine Wasserknappheit gibt unter der die Menschen zu leiden haben. Er findet sich in einer Art Kampffestung wieder in der Kinder als Soldaten eingesetzt werden.
Charaktere
Hierzu muss ich sagen, dass ich mit dem Schlimmsten gerechnet habe. Sowohl, dass die Antagonisten nicht richtig erklärt werden als auch, dass die Protagonisten in die Rolle des armen, unschuldigen Opfers gerückt werden. Das ist einfach eine Trope, die ich mittlerweile sehr zu hassen gelernt habe. Denn das ist einfach nur ein billiger Zaubertrick. Dadurch, dass die Protagonisten nur schlecht von den Antagonisten behandelt, sprich geschlagen, gemobbt und vergewaltigt werden, wird der Fokus des Zuschauers darauf gelenkt, wie böse, grausam und schrecklich diese Antagonisten sind und man wünscht sich nur noch, dass die am Ende ihr Fett weg bekommen. Das Problem daran ist aber, dass durch diesen Trick vollständig davon abgelenkt wird, dass die Protagonisten keinerlei Charakter haben und das ist in meinen Augen einfach nur eine billige Charakterschreibe.
Nicht so aber in diesem Anime. Hier haben die Autoren es wirklich geschafft, den Fokus explizit darauf zu legen, wie die Protagonisten mit den Situationen umgehen, wie sie immer mehr bereit sind Schritte zu gehen, die sie eigentlich nicht gehen wollen.
Zwar kann man nun argumentieren, dass die Charaktere oberflächlich seien und keine richtige Backstory haben und das mag stimmen, bis zu einem gewissen Grad. Genauso haben bestimmte Personen in der Geschichte bestimmte Fähigkeiten, die nie wirklich erklärt werden. Das sind alles berechtigte Einwände. Ich muss aber trotzdem sagen, dass ich genau das so gut finde. Denn in 'Now and then, here and there' geht es nicht um die einzelnen Backstories der Charaktere oder darum wo genau sie nun her kommen. Es geht um die Geschichte, die sie hier durchleben. Natürlich hätte man die einzelnen Charaktere besser erklären können, aber wozu hätte das geführt? Der Anime hätte doppelt so viele Folgen und wäre mit lauter Müll zugekleistert worden, der am Ende des Tages nirgendwo hin führt. Daher freut es mich sehr, dass sich die Autoren dazu entschieden haben, die Charaktere nur soweit zu erklären, dass der Zuschauer versteht woher sie kommen um sich dann komplett auf die Geschichte zu konzentrieren.
Ein weiterer Punkt ist, dass die Charaktere großartig geschrieben sind. Sie verhalten sich so wie man es von Kindern erwartet, denn es sind Kinder. Trotzdem sind sie aber wie erwachsene Charaktere geschrieben aufgrund der vielen schlimmen Dinge, die sie durchmachen müssen und das ist etwas, dass mich schon in 'Avatar - The Last Airbender' schon so beeindruckt hat.
Bilder & Animation
Die Zeichnungen und Animationen sind in meinen Augen tatsächlich nicht so besonders, selbst wenn man berücksichtigt, dass der Anime von 1999 ist. Sie sind aber auch nicht wirklich schlecht und bei nur 13 Folgen finde ich das durchaus verkraftbar. Was mich aber von Anfang an überzeugt hat, sind die langen Kameraeinstellungen. Wir sehen zum Teil sekundenlange Shots auf die Gesichter der Protagonisten anhand derer uns über der Mimiken ihre Reaktionen auf Situationen gezeigt werden. Zwar mögen Zeichnungen und Animationen nicht berauschend sein, aber die Kameraeinstellungen sind ein Hammer.
Musik
Die Musik ist gut, aber nicht mehr. Was mir eher getaugt hat, war das Fehlen der Musik in vielen entscheidenden Szenen. Mittlerweile bin ich es gewohnt, in jeder dramatischen Szene eine Musikuntermalung zu haben, die mir genau vorschreibt, was ich zu fühlen habe. Und das finde ich an diesem Anime so besonders. Die Musik fehlt zum Teil komplett und man kann selbst entscheiden, was man fühlen will.
Trotzdem hat der Anime ein paar Mankos.
Alles in allem will ich den Anime mit 9/10 Punkten als Meisterwerk bezeichnen. Er ist nicht perfekt, da es er besonders gegen Ende hin etwas zu sehr über sich selbst hinaus wächst. Trotzdem kann ich den Anime nur wärmstens weiterempfehlen.
Story
Der Anime fängt zunächst sehr ruhig an. Wir sehen den Hauptprotagonisten Shu, ein klassischer Fish-out-of-water-Charakter, der ein auffällig verschwiegenes Mädchen namens Lala Ru kennen lernt. Wie der Zufall es so will, wird Lala Ru in eine Art Paralleldimension entführt und Shu folgt ihr um sie zu retten. Doch kaum dort angekommen wird er mit einer Welt konfrontiert in der es eine Wasserknappheit gibt unter der die Menschen zu leiden haben. Er findet sich in einer Art Kampffestung wieder in der Kinder als Soldaten eingesetzt werden.
Charaktere
Hierzu muss ich sagen, dass ich mit dem Schlimmsten gerechnet habe. Sowohl, dass die Antagonisten nicht richtig erklärt werden als auch, dass die Protagonisten in die Rolle des armen, unschuldigen Opfers gerückt werden. Das ist einfach eine Trope, die ich mittlerweile sehr zu hassen gelernt habe. Denn das ist einfach nur ein billiger Zaubertrick. Dadurch, dass die Protagonisten nur schlecht von den Antagonisten behandelt, sprich geschlagen, gemobbt und vergewaltigt werden, wird der Fokus des Zuschauers darauf gelenkt, wie böse, grausam und schrecklich diese Antagonisten sind und man wünscht sich nur noch, dass die am Ende ihr Fett weg bekommen. Das Problem daran ist aber, dass durch diesen Trick vollständig davon abgelenkt wird, dass die Protagonisten keinerlei Charakter haben und das ist in meinen Augen einfach nur eine billige Charakterschreibe.
Nicht so aber in diesem Anime. Hier haben die Autoren es wirklich geschafft, den Fokus explizit darauf zu legen, wie die Protagonisten mit den Situationen umgehen, wie sie immer mehr bereit sind Schritte zu gehen, die sie eigentlich nicht gehen wollen.
Zwar kann man nun argumentieren, dass die Charaktere oberflächlich seien und keine richtige Backstory haben und das mag stimmen, bis zu einem gewissen Grad. Genauso haben bestimmte Personen in der Geschichte bestimmte Fähigkeiten, die nie wirklich erklärt werden. Das sind alles berechtigte Einwände. Ich muss aber trotzdem sagen, dass ich genau das so gut finde. Denn in 'Now and then, here and there' geht es nicht um die einzelnen Backstories der Charaktere oder darum wo genau sie nun her kommen. Es geht um die Geschichte, die sie hier durchleben. Natürlich hätte man die einzelnen Charaktere besser erklären können, aber wozu hätte das geführt? Der Anime hätte doppelt so viele Folgen und wäre mit lauter Müll zugekleistert worden, der am Ende des Tages nirgendwo hin führt. Daher freut es mich sehr, dass sich die Autoren dazu entschieden haben, die Charaktere nur soweit zu erklären, dass der Zuschauer versteht woher sie kommen um sich dann komplett auf die Geschichte zu konzentrieren.
Ein weiterer Punkt ist, dass die Charaktere großartig geschrieben sind. Sie verhalten sich so wie man es von Kindern erwartet, denn es sind Kinder. Trotzdem sind sie aber wie erwachsene Charaktere geschrieben aufgrund der vielen schlimmen Dinge, die sie durchmachen müssen und das ist etwas, dass mich schon in 'Avatar - The Last Airbender' schon so beeindruckt hat.
Bilder & Animation
Die Zeichnungen und Animationen sind in meinen Augen tatsächlich nicht so besonders, selbst wenn man berücksichtigt, dass der Anime von 1999 ist. Sie sind aber auch nicht wirklich schlecht und bei nur 13 Folgen finde ich das durchaus verkraftbar. Was mich aber von Anfang an überzeugt hat, sind die langen Kameraeinstellungen. Wir sehen zum Teil sekundenlange Shots auf die Gesichter der Protagonisten anhand derer uns über der Mimiken ihre Reaktionen auf Situationen gezeigt werden. Zwar mögen Zeichnungen und Animationen nicht berauschend sein, aber die Kameraeinstellungen sind ein Hammer.
Musik
Die Musik ist gut, aber nicht mehr. Was mir eher getaugt hat, war das Fehlen der Musik in vielen entscheidenden Szenen. Mittlerweile bin ich es gewohnt, in jeder dramatischen Szene eine Musikuntermalung zu haben, die mir genau vorschreibt, was ich zu fühlen habe. Und das finde ich an diesem Anime so besonders. Die Musik fehlt zum Teil komplett und man kann selbst entscheiden, was man fühlen will.
Trotzdem hat der Anime ein paar Mankos.
Zum einen ist der Anfang in meinen Augen perfekt, aber gerade gegen Ende übertreibt der Anime etwas. Was gezeigt wird ist zwar immer noch krass, aber irgendwo auch so viel, dass es anfängt unglaubwürdig zu werden. Auch die Antagonisten finde ich zum Teil etwas schwach geschrieben. Besonders bei Hamdo hätte ich mir mehr erwartet. Während ich mir seine Verrücktheit anfangs noch durch die Wasserknappheit erklären konnte, artet der Kerl am Ende einfach so aus, dass mein Verständnis für ihn komplett verloren geht. Auch wird nie erklärt, warum Abelia das alles mitmacht und stets zu ihm hält. Ich an ihrer Stelle hätte ihn schon längst gestürzt. Daher ist es auch etwas unverständlich, wieso sie ihn dann am Ende plötzlich doch verrät.
Alles in allem will ich den Anime mit 9/10 Punkten als Meisterwerk bezeichnen. Er ist nicht perfekt, da es er besonders gegen Ende hin etwas zu sehr über sich selbst hinaus wächst. Trotzdem kann ich den Anime nur wärmstens weiterempfehlen.