Manga-Rezensionen

Diese Seite listet alle Manga-Rezensionen unserer Mitglieder in der Reihenfolge auf, in der sie veröffentlicht wurden.

Rezensionen

Igye Geomwang Saengjongi

Avatar: Ich&Anime#31
Da stolpere ich über "Latna Saga: Survival of a Sword King" und denke mir sofort: "Was ist denn das für eine witzige Idee und diese Zeichnungen, hübscher und lustiger könnten sie wohl kaum sein" - nur damit der Manga/Manhwa mich anschließend in eine Existenzkrise stürzt. Hubs

Wie gesagt, zu Beginn ist hier alles noch witzig und toll! Unser Protagonist wird zusammen mit hunderten anderen aus seiner Welt in einem Tutorial ausgesetzt, um level 5 zu erreichen, damit sie in ihrer neuen Welt überleben und die ihnen gegebene Mission erfüllen können. Doch irgendwie ist das System, welches all das möglich machen sollte, bei unserem Protagonisten kaputt und so muss er 20 Jahre lang in diesem Tutorial gegen immer stärkere Gegner kämpfen. Und auch wenn sein Level nicht steigt, so tun es seine Stats...

Ja. Am Anfang werden wir recht locker in diese Welt eingeführt. Auch wenn der Gott, welcher den Protagonisten in die neue Welt schickt, ziemlich unsympathisch wirkt, denkt man sich zunächst nichts dabei und lacht einfach, weil alle denken, der Held sei schwach, obwohl er immense Stärke besitzt! Wirklich überzeugen können hierbei die wirklich grandiosen Zeichnungen, welche die witzigen Momente, aber auch die Action fantastisch verkaufen.

Doch leider endet dieser Spaß schnell. Nachdem der zweite Protagonist - eine Trap, na toll - eingeführt wurde, gehts nämlich ans eingemachte. Und zwar nicht auf die lustige, merkwürdige oder verspielte Art und weise, die den Anime bisher prägte, die Geschichte wird zunächst sehr düster - zumindest die ganzen Hintergrundinfos die uns geliefert werden könnten aus einer Drama- oder Dystopie-Story stammen. Der Rest entwickelt sich leider zu einem Manhwa, den wir schon tausendmal sehen durften. Klassische Held muss Welt retten Story, auch wenn die Aufmachung weiterhin außergewöhnlich hochwertig bleibt, verlor die Serie zumindest mich spätestens nach 100 Chaptern und da sich daran selbst nach 150 Kapiteln nichts geändert hat, breche ich die Story hiermit ab. Oder ich pausiere sie - vielleicht finde ich ja irgendwann die Motivation wieder.
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Ghost in the Shell 2: Manmachine Interface

Avatar: Gabarrista#32
Kurzgehaltenes Fazit:

Wer Fan der Reihe ist und/oder philosophische Gedanken über Technologie im Zusammenspiel mit der menschlichen Entwicklung lesen will, ist hier genau richtig.
Wer dagegen eher eine gradlinige und einfach zu verstehende Handlung mag, sollte hier die Finger von lassen.

Ausführliches Resümee (mit gekennzeichneten Spoilern):

Ghost in the Shell 2: Man-Machine Interface spielt etwas über vier Jahre nach dem ersten Manga und setzt inhaltlich genau dort an, wo sein Vorgänger aufgehört hat, obwohl Masamune Shirow davon spricht,
dass dies nicht als direkte Fortsetzung angesehen werden soll. Dies macht sich deutlich bemerkbar,
sodass z.B. die komplette Sektion 9 nicht vorkommt und allgemein der Tenor deutlich anders ist.

Im Mittelpunkt der Handlung steht der Informationskrieg, dieser wird sehr detailliert aber auch unnötig verwirrend und technisch dargestellt, viele der Kämpfe finden nur im Cyberspace statt und lesen sich wie komplexe Computerbefehle, dies kann unter anderem als sehr anstrengend im Lesefluss empfunden werden.

Dies ist ein harter Stilbruch, im Gegensatz zu der episodenhaften Erzählung von Cop gegen Bösewicht des Originals und der exzessiven und gewaltigen Actiondarstellung.

Ein weiterer Aspekt, den man als störend empfinden könnte, ist der sehr hohe Fanservice, der im Vergleich zum „ersten Teil“ auch deutlich zugenommen hat.

Darüber hinaus ist der visuelle Stil des Mangas auch erwähnenswert, den dieser besteht überwiegend aus Farbseiten, was an sich schon ungewöhnlich ist, darüber hinaus sind viele der Hintergründe mit CGI erstellt worden, wie z.B. die neuen Drohnen-Assistenten, die die Tachikoma ersetzten.

Über die Story will ich nicht allzu viel verraten, diese ist wie gewohnt sehr philosophisch, aber auch sehr vage ausgedrückt, sodass einiges an Interpretationsspielraum gegeben ist.

Im Wesentlichen geht es um den Konflikt bzw. den internen Streit zwischen den Facetten/“Kindern“ eines posthumanen Bewusstseins Motoko Kusanagi/Puppetmaster (nach deren Verschmelzung), erzählt aus der Perspektive einer dieser Facetten, Motoko Aramaki.
Diesbezüglich repräsentiert Millennia die Hegemonie,
während Motoko Aramaki die Selbstverwirklichung bzw. das Indium verkörperte.

Gegen Ende des Mangas kommt es nochmal zum finalen Showdown zwischen Motoko Aramaki und Motoko Kusanagi/Puppetmaster (die sich in einem Satelliten befinden) und mit der Wiedereingliederung der besiegten Motoko Aramaki in das posthumane Hauptbewusstsein endet.

Von Symbolik der mythischen japanischen Schöpfungsgeschichte bis hin zu buddhistischer Philosophie, Posthumanismus, Hegemonie, Selbstverwirklichung ist wirklich vieles vertreten.
Es werden viele Themen, Ideen, spannende Gedankenexperimente angesprochen, leider verschwimmen diese, in verwirrenden und oft unnötig komplexen Panels, sodass man der Kernaussage schwer folgen kann.


Abschließend bleibt noch zu sagen:

Nur weil etwas kompliziert erzählt wird, entsteht dadurch keine Spannung und somit wird viel Potenzial liegen gelassen. Nichtsdestotrotz ist das ein außergewöhnliches Werk, das nicht jedem zusagt.
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Omniscient Reader’s Viewpoint

Avatar: Ich&Anime#33
In "Omniscient Reader's Viewpoint" gehts um einen Typen, welcher gemobbt wird. Um mit dem Mobbing klar zu kommen, ließt er Manhwa - vor allem einen bestimmten, welcher aber sehr unpopulär ist. So sehr, dass er der einzige Leser überhaupt ist. Eines Tages erscheint plötzlich das 'letzte Kapitel' und der Leser erhält eine Nachricht vom Autoren, welcher sich bei ihm bedankt und für seine Unterstützung nun auch ihn ein kleines Geschenk machen will...
Und plötzlich tauchen Monster auf und eine Quest wird aktiviert - genauso wie in dem Manhwa, welchen er gerade erst las!

Was "Der allwissende Leser" ziemlich besonders macht, ist die Tatsache, dass der Manhwa es schafft, einen starken Protagonisten zu schaffen, der aber nicht Overpowered wirkt. Er wirkt nicht wie der Protagonist der eigentlichen Story. Stattdessen muss er mit seinem Wissen andere Charaktere auf seine Seite ziehen und so sein Ziel zu erreichen.
Gleichzeitig entwickelt sich ein sehr interessanter Sub-Plot: Ist der leser nun in einem Buch oder ist das die echte Welt? Die Charaktere aus dem Buch, gab es die davor wirklich? Wer oder was ist der Autor und wer oder was ist der Leser? Werden "echte" Menschen zu Charakteren - oder sogar Charaktere zu "echten" Menschen?

Das wirkliche Verkaufsargument ist aber eigentlich, dass hier die Geschichte eines Charakters erzählt wird, der nichts hat außer wissen und sich damit irgendwie hocharbeitet. Auch wenn es ähnliche Geschichten gibt - z.B. "I’m the Max-Level Newbie", welchen ich empfehlen kann - ist das hier der erste Manhwa, der es bis zum Schluss schafft, dass unser Protagonist nicht wegen seinem Kampffähigkeiten, Geld, Items..., sondern ganz alleine wegen seinem Wissen stark wirkt, was die Story spannender macht.
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Sayonara Tokyo, Hallo Berlin

Avatar: UltraSv3n#34
Den Titel habe ich mir kurz vor einer Zugfahrt geholt und da er mit zwei Bänden nicht sonderlich lang ist, kann man den auch getrost gleich im Gesamtpaket holen.

In dem Manga geht es um Aki die beruflich Videos für Digitale Bilderrahmen und nach einem Brand in ihrer Wohnung beschließt nach Berlin zu ziehen. Dort zieht sie in eine WG mit Rika.

Es geht um Alltagsgeschichten und darum wie Aki auf ihren neuen Wohnort reagiert. Dabei merkt man das die Autorin selbst einige Zeit in Europa lebte, sie zeigen ziemlich detailgetreu was einen Japaner an der deutschen Lebensweise seltsam oder gut findet und man lernt etwas über die Perspektive aus dem Ausland. Das spiegelt sich auch in den Zeichnungen wider. Hier wurde viel auf Details geachtet, man erkennt sofort, welche Marken und Produkte dort abgezeichnet werden und es ist ungemein interessant Deutschland mal in einem Manga zu sehen. Es werden neben Deutschland aber auch Tschechien, Schottland und die Niederlande kurz gezeigt.

Ansonsten lernen wir im Verlauf der Geschichte auch etwas über die Vergangenheit von Aki und ihren Problemen die sich mit der Gegenwartsstory gut verbinden. Damit ist die Geschichte überraschend tiefgängig und allgemein sind auch die anderen Charaktere ziemlich ehrlich und absolut sympathisch.

Das einzige was mich gestört hat sind die übermäßige Anzahl an Rezepten die in jeden Kapitel vorgestellt werden, dass macht vielleicht am Anfang noch Sinn, aber nach dem fünften mal "Wir kochen etwas und es ist sau lecker" wird das ziemlich repetetiv.

Der Manga ist ein kleiner Geheimtipp und besonders für Deutsche und kulturell interessierte Menschen lesenswert.
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Torako, Anmari Kowashicha Dame da yo

Avatar: Slaughtertrip#35
Jeder, der schon mal ein rattiger Teenager war und was für Fighting Shounen übrig hatte, wird mal in »Tenjou Tenge« und »Ikki Tousen« reingeschaut haben. Dafür gibt es zwei sehr gute Gründe. Insgesamt also vier. Ähnlich verhält es sich mit diesem Manga, nur dass man darauf verzichtet hat, eine ernste Geschichte um die prallen Megamöpse aufzubauen.

Aiko Torasawa ergeht es ungefähr so wie Sakurako Kurahashi, nur dass hinter ihren Kräften kein hartes Training steckt. Sie liegt irgendwie zwischen Naturtalent und Naturwunder und beklagt ihre immense Stärke, über die andere (z. B. ich) froh wären. Weil sie immer alles unabsichtlich kaputt macht und allen weh tut, findet sie keine Freunde. Aber mal ehrlich: Wer braucht schon Freunde, wenn man einen Kampfsport-Champ an die Decke kicken kann? Alleine der Gedanke, wie viel Geld man damit machen könnte, ist sehr verführerisch. Doch Aiko geht lieber auf die Schule, lernt brav und will Freunde finden. Die Jugend von heute …

Schauplatz dieser ganzen Superwoman-Veranstaltung ist die Ooaoi-Privatschule. Dort gehen nur die räudigsten aller Rowdys hin. Angeführt wird die Klasse, in die Aiko dann kommt – Aiko ist natürlich ein »Transfer Student« – von einem Mädchen mit Körbchengröße D. In diesem Manga bekommt man übrigens nackte Tatsachen zu sehen, und die prallen Dinger von Emi Takano sehen für mich größer als D aus. Aber ein Otaku, der über Brüste redet, ist wie ein Elefant, der übers Fliegen redet. Es gibt Ausnahmen, z. B. Dumbo, aber … Unter Emi stehen weitere Delinquenten, z. B. Megumu Udou, Enma und Kotone Suzumemori. (Größe der Brüste in absteigender Reihenfolge.) Die Klasse wird sogar unterrichtet, was in Animes anscheinend keine Grundbedingung in Schulen ist. Der Klassenlehrer heißt Gouri und ist vom Typ schreiender Armee-Unteroffizier. Klappt man das Spoilerfeld im Beschreibungstext auf, erlebt man eine kleine Überraschung.

Aiko ist bereits unbeliebt bei ihren zukünftigen Mitschülern, noch bevor sie überhaupt einen Schritt auf das Schulgelände gesetzt hat. Es gibt nämlich die Gerüchte, sie sei besonders stark, weshalb sie eine Gefahr für die Hierarchie darstellt. Jeder Delinquent, der was auf sich hält, kann eine Störung der Nahrungskette natürlich nicht dulden, weshalb Aiko nach der Reihe von allen Nebencharaktern herausgefordert wird. Auf ganz witzige Weise gewinnt Aiko die Duelle natürlich, wobei es nicht immer zu Handgreiflichkeiten kommt. Emi beispielsweise wird von ihr im Kampf entblößt, was ein Trauma in ihr auslöst. In fiktiven Werken sind psychische Schäden noch lustig. Enma versucht es ebenfalls mit Gewalt, und auch in dieser One-Chapter-Kurzgeschichte stehen die Brüste der Delinquenten-Braut im Vordergrund. Kotone wählt denselben Weg. Sie leidet unter Chuunibyouitis, weshalb sie sich massivst selbst überschätzt. Nur Brüste spielen keine tragende Rolle – aus Gründen, die man sofort sehen kann … oder nicht sehen kann. Einzig und alleine Megumu wählt den Weg der Kommunikation. Im ersten Moment scheint sie die Besonnene zu sein, die Schlaue, die Überlegte. Im zweiten Moment jedoch stellt sie sich als die Perverse heraus, hat sie doch dauerhaft einen Vibrator zwischen ihren Beinen stecken. Wo diese plötzliche Versautheit herkommt, ist dem Rezensenten schleierhaft, denn bis auf ein paar obligatorische Boob- und Ass-Shots geht man hier ansonsten sehr konservativ zu Werke und hisst die Ecchi-Fahne höchstens auf Halbmast.

Das Ganze läuft sehr komödiantisch ab. In den zwei Bänden braucht man keine epochalen (um das abgedroschene Wort »episch« zu vermeiden) Story-Arcs erwarten, aber auch keine Langeweile. Mit den insgesamt 21 Kapiteln ist man schnell durch, außer man gönnt sich Momente der Ruhe, um die Brüste und Emis Hinteransicht auf sich wirken zu lassen. Wie sich alles entwickelt, ist relativ vorhersehbar. Natürlich fangen die Mädchen, die Aiko einst von der Schule schassen wollten, bald an, Sympathien für diesen kräftigen Schussel zu entwickeln. Das ist so offensichtlich, dass es dazu nicht einmal eine Spoiler-Warnung braucht. Und wer doch dieser Meinung sein sollte: Achtung: Der vorvorletzte Satz ist ein Spoiler! Weil es die landläufige Meinung gibt, eine Geschichte brauche einen Climax, hat der Mangaka sich auch hier das große Drama bis zum Schluss aufgehoben. Es ist ein Drama, das selbst in diesem Comedy-Manga nicht fehl am Platz wirkt, da es das letzte Puzzlestück in Aikos Charakterentwicklung und in ihrem Streben nach Freundschaften darstellt.

Der Mangaka versteht sein Handwerk. Man bekommt immer was zu sehen, und damit sind nicht nur Brüste gemeint. Die Farben Schwarz und Weiß halten sich die Waage, und würde man diese Farben extrahieren und auf einer grünen Fläche aufbereiten, würde es aussehen wie ein Othello-Spielbrett. Zu Beginn eines (fast) jeden Kapitels gibt es ein wunderschönes Cover, das meist die Üppigkeit der Charaktere in den Vordergrund stellt. Mal bekommt man einen Blick von der Seite, um die Größe der Torpedobrüste besser einschätzen zu können, mal sieht man Aiko gebückt an der Leine, was Doggystyle-Assoziationen weckt und was man einem Gleichberechtigungs-Warrior lieber nicht zeigen sollte, und mal ist Aiko einfach nur unglaublich sexy. Brüste sind nicht alles. Aber ohne Brüste ist alles nichts …

Aiko ist ein wahnsinnig sympathisches Mädchen. Das, was sie an körperlicher Stärke besitzt, fehlt ihr leider an Charakterstärke – zu Beginn jedenfalls. Sie tut einem etwas leid und man möchte sie am liebsten drücken. Doch Gott behüte, dass man von ihr gedrückt wird, denn dann kann man der Welt »Lebewohl« sagen. Als Hauptfigur hätte sie es sogar ohne ihre sympathischen Freundinnen geschafft, diesen Manga ganz alleine zu tragen. Dass sie nicht die alleinige Sympathieträgerin ist, zeigt aber nur, wie stark das Fundament dieses Mangas ist. Wobei mir das Vibratormädchen noch immer etwas suspekt ist … Manch einer würde sagen, dieser Manga sei etwas für zwischendurch, und trotz meiner Abneigung gegen diese Floskel würde ich demjenigen zustimmen. Mit diesem Manga ist man ungefähr einen halben Nachmittag lang beschäftigt. Doch die Brüste … die vergisst man nie.
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Wo! Tianming Da Fanpai

Avatar: Ich&Anime#36
"Wo! Tianming Da Fanpai" oder "I Am The Fated Villain" ist eine dieser Geschichten, bei der man das Gefühl hat, der Autor weiß nicht, was er will. Wohin die Story gehen soll, welche Charaktere wichtig sind oder auch nur ob der Protagonist jetzt böse oder doch eher gut ist, irgendwie weiß der Manhwa das selber nicht einmal.

Gu Zhangge ist der Erbe des momentanen Anführers der Unsterblichen Gu Familie. Zur Erde herabgestiegen, um eine Waffe zu finden, welche garantieren soll, dass er das nächste Hausoberhaupt ist, erwacht eines Tages plötzlich ein System in seinem Körper und zusammen mit diesem auch sein Verstand - (das wird zwar erst später aufgeklärt, ist aber eigentlich wichtig, um verstehen zu können, was abgeht) Gu Zhangge ist nämlich ein wiedergeborener, geboren mit einem Dämonenherzen, welches ihn mit finsteren Gelüsten erfüllt, welche ihn sein Leben lang kontrollierten! So ist er als Bösewicht, als nächster Dämonenkönig bestimmt, doch warnt das System ihn schnell, dass sein Schicksals Wert extrem niedrig sei und solche mit hohem ihn schlagen werden - warum also nicht ihre Schicksals Punkte stehlen?!

Das hier ist also ein Intrigen Manhwa, bei welchen der Protagonist versucht, den Wert der Auserwählten Helden zu sinken und seinen so zu stärken - oder halt sich die weiblichen Helden untergeben zu machen, weil dass einen besseren Effekt hat und er so schnell einen Harem bekommt.
Während die Intrigen selber spannend sind, kann alles andere dieses Manhwas wahrlich in die Tonne getreten werden. Charaktere - sei es Antagonisten oder auch Verbündete - werden gerne Weggeworfen, nachdem die Intrigen mit ihnen vorbei sind. Nicht nur vom Protagonisten, sondern auch vom Manhwa, sie verschwinden einfach, mit Glück sieht man noch, wie Gu Zhangge sie loswird. Gu selber ist auch merkwürdig. Während es zu Beginn noch ein bisschen so wirkt, als wäre er eine Art Antiheld, welcher die Arroganten Helden bestraft und sich nebenbei Punkte einsammelt, wird er bald zu einem wahren Bösewicht. Das an sich wäre kein Kritikpunt, nur wirft es extrem viele Fragen auf, die im Manhwa nicht geklärt werden. So müsste sein Dämonenherz ihn dazu treiben, die Welt vernichten zu wollen - doch will er das jetzt oder will er sie beherrschen oder überlebt er einfach nur irgendwie...?

Die Welt selber wird, wie es leider typisch für solche Storys ist, überhaupt nicht erklärt. Kampfkunst Manhwas haben sowieso die Marotte, dass sie die Regeln und Prinzipien der Welt - z.B. wie Kampfkunst einen unsterblich machen kann, was Kampfkunst ist, wie Magie und Alchemie zu Kampfkunst zählt, was es da für verschiedene Welten gibt,... - nicht erklären, weil das Zielpublikum sie kennt - denke ich? ich - oder wir als nicht Asiaten - sind da wohl einfach nicht die Zielgruppe. Die einzige Erklärung dieser Konzepte stammt hier von Anmerkungen des Übersetzerteams, die zwar nicht viel Erklären, aber ich schätze die Mühen.

Weiteres Problem wären die Intrigen selber, denn eigentlich ist es offensichtlich, das unser Protagonist hinter allen steckt - wie niemand drauf kommt verstehe ich ehrlich nicht. Trotzdem ist es spaßig zu sehen, wie sich die anderen Charaktere in seinem Netz verfangen, auch wenn es schon sehr offensichtlich ist.
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Kintore Joshi to Ecchi na Micchaku Training Shichaimashita. Anthology Comic

Avatar: Slaughtertrip#37
Meine Fans werden sich jetzt womöglich denken: »Slaug schreibt eine Hentai-Rezi?! Muss man sich Sorgen machen?« (So oder so ähnlich passiert bei meiner letzten Hentai-Rezi …) Nein, muss man nicht. Ich bin nur hier, um den Manga auf seinen Wahrheitsgehalt zu überprüfen – nicht, was den Sex betrifft, sondern ob die erotischen Momente in den Fitnessstudios tatsächlich realistisch oder an den Megamöpsen herbeigezogen sind. In diesem Sinne sehe ich es als meine Aufgabe an, Fitnessstudio-Jungfrauen vor zu hohen Erwartungen zu bewahren, sollten sie sich entschieden haben, erstmals ein Gym zu betreten und ein neues Leben via Body Recomposition zu beginnen.

Der Manga ist eine Anthologie, an der sich sieben verschiedene Mangaka beteiligt und ihre Version eines heißen Abenteuers im Stahlstemmschuppen beigesteuert haben.

»Somehow, Morimoto-san Is Very Trusting«:
Bereits der Titel verarscht einen nach Strich und Faden. Frauen vertrauen Männern nicht, und schon gar keinen Pumpern. Meine Erfahrung sieht so aus: Frauen sehen und sprechen Männer in Fitnessstudios nicht an. Spricht Mann sie an, werden sie nervös und sie kristallisieren sich als kleine, schüchterne Mäuschen heraus. Und dann wird man selbst nervös, geht wieder zurück zu seinen Gewichten, vergisst, was passiert ist, und hofft, dass man irgendwann eine Freundin findet, wenn man weiterhin an seinem Körper arbeitet. Die letzten Jahre hat sich zudem ein Trend entwickelt, dass Frauen sich in Fitnessstudios selbst filmen, um angebliche »Spanner« zu entlarven. Passiert es, dass ein Kerl mal für eine Sekunde in ihre Richtung guckt, lädt die Frau das Video auf TikTok hoch, stellt sich selbst als Opfer dar und zerstört die Reputation des Mannes, indem sie ihn öffentlich als »Creep« brandmarkt, was Rufschädigung ist. Seitdem haben auch Männer Angst, Frauen anzusprechen – überall, nicht nur in Fitnessstudios. Und Frauen beschweren sich dann, dass die ach so »feigen« Männer sie nicht ansprechen und sie deshalb Single bleibt.

Zurück zum ersten Kapitel des Mangas. Bereits das Cover bereitet einen auf viel Brust vor. Mit solchen Airbags lässt es sich vermutlich nur bedingt gut trainieren. Übungen wie Liegestütze oder Bankdrücken sind ein Ding der Unmöglichkeit, und wenn man Übungen macht, bei denen man mit dem Oberkörper auf einer Bank liegt, hat man keinen festen Halt, da es sich anfühlt, als würde man auf einem Wasserbett liegen. Ein Sport-BH wäre das Mindeste – optimal sollte man die Brüste durch Bandagen, wie sie Fighting Girls immer um den Körper gewickelt haben, bändigen. Große Brüste gibt es auch im ersten Chapter, und dort sind sie sehr prominent vertreten. Der Junge heißt Itou (wen interessiert’s?) und das Mädchen Morimoto. Itou trainiert Morimoto, und schon auf den ersten Seiten entblößt diese unabsichtlich ihre Brüste. Beim Training rutscht nämlich ihr Shirt hoch und ihr BH runter, so weit, bis Itou zwei strahlende Heiligtümer zu sehen bekommt. Er hat sie gewarnt, aber sie hat seinen Ratschlag, »nichts Unnötiges auf ihren Brüsten zu haben«, befolgt. Dass ein Mädchen einen Jungen bittet, sie zu trainieren, kann man als einen Once-in-a-Lifetime-Moment bezeichnen. Nicht völlig unrealistisch, aber ein Traum, von dem viele hoffen, dass er wahr wird. Doch wie ist es überhaupt zu dieser Situation gekommen? Das Training beginnt mit einem One Armed Dumbbell Row (aus Verletzungsgründen nicht unbedingt zu empfehlen). Als Itou versucht, ihren Arm in die richtige Position zu bewegen, greift er ihr unabsichtlich an die Brüste. Das kann einem Tollpatsch schon mal passieren, und wenn es passiert, kann man sich sicher sein, die Rache einer erbosten Frau zu spüren zu bekommen. Morimoto ist jedoch saublöd und glaubt Itou, als dieser ihr sagt, er »stabilisiere ihre Brust«. Als Morimoto mit der Übung fertig ist und Itou die Hand von ihren Brüste nehmen möchte, verheddert dessen Finger sich in ihrem Shirt, was dazu führt, dass er es hochzieht und man ihre (noch vom BH verdeckten) Brüste sieht. Der BH bricht dann jedoch unter der kombinierten Last aus Riesenbrüsten und Dumbbell Squats ein. Doch keine Sorge, denn der heldenhafte Itou »unterstützt ihre Brüste«! Als er sagt, er möchte das Training beenden, glaubt man, Itous Hirn habe wieder die Kontrolle übernommen, doch Irrtum. Beim Cool Off soll Morimoto die Hände an die Wand drücken, was sie dann auch tut. Itou bringt dann ihren Hintern in die richtige Position und stellt sich hinter sie. Was dann folgt, ist ein kindertaugliches (?) Doggystyle-Nümmerchen mit angezogenen Hosen.

Wahrscheinlichkeit, dass das im Real Life auch passieren könnte: 0 %. Zu viele Zufälle. Zu wenig Hirn.

»Kongou’s Amazing When She Strips«:
Senpai (Männer sind in Hentai egal, genauso wie ihre Namen) geht seit einem Monat mit der sportlichen Kongou aus. Diese lädt ihn zu sich nach Hause ein, damit sie gemeinsam ein »heftiges Workout« machen können. Sie weist ihn dezidiert darauf hin, dass ihre Eltern nicht zu Hause sind. Senpai weiß nicht, was Kongou damit meint, lässt sich aber überraschen. Senpai ist wesentlich sympathischer als der Protagonist der vorigen Geschichte. Er ist vom Typ »Nasenbluter«, wenn er etwas Erotisches erblickt. Er schätzt sich glücklich, eine Freundin wie Kongou zu haben, und bei der Vorstellung, etwas Ecchi-mäßiges mit ihr zu machen, tickt sein Herz wie eine Zeitbombe, die beim Sex wahrscheinlich hochgehen würde. Bei Kongou zu Hause stehen Bent Over Front Pull-Ups und Triceps Extensions auf dem Plan, die aus irgendeinem Grund jedoch nicht gemacht werden. Stattdessen wirft Kongou, die sich in ihr knappes Trainingsoutfit geschmissen hat, Senpai einen Medizinball auf den Bauch – für die Abs. Kann man machen. Oder eher nicht. Probiert hab ich’s selbst noch nie. Danach soll Senpai Squats machen, und zum ersten Mal wird es erotisch, wenn Kongou »das Gewicht erhöhen möchte«, indem sie auf Senpais Rücken klettert. Bei dieser Geschichte steht mehr die Comedy im Vordergrund, was man spätestens dann erkennt, wenn Senpai so aufgeregt ist, dass er die Squats so schnell ausführt, dass Kongou durch die Luft fliegt. Ist es ein Vogel? Ein Flugzeug? Nein, es ist eine spitze Großbetittete! Für Hentai-Verhältnisse wird es sogar ungewöhnlich deep, als man bei einer Rückblende zu sehen bekommt, wie es dazu gekommen ist, dass Kongou mit ihrem Training begonnen hat. Nach dem Training bietet Kongou Senpai ihr Bett an, damit dieser sich erholen kann. Langsam, aber sicher zeigt sie sich jedoch etwas deprimiert, denn Senpai scheint immer noch nicht begriffen zu haben, was sie damit meinte, als sie gesagt hat, ihre Eltern seien nicht zu Hause. Senpai ist zwar doof, aber warum müssen Frauen immer in Rätseln sprechen? Frauen haben zudem das vermutlich angeborene Verlangen, dass Männer ganz genau zu wissen haben, was sie denken. Das hat sogar eine Frau gesagt, dass Frauen wollen, dass Männer ihre Gedanken lesen können. Erde an alle Frauen der Welt: Nein, können wir nicht! Senpai bekommt (zumindest an diesem Tag) keinen Sex, weil Kongou weinend davonläuft, er ihr jedoch nicht nachlaufen kann, weil ihm sein Muskelkater davon abhält. Was lernen wir aus dieser Geschichte? Man sollte immer fit sein, um seine horny, sexy Freundin schnappen zu können.

Wahrscheinlichkeit, dass das im Real Life auch passieren könnte: 99 %. Die 100 % wurden deshalb knapp verpasst, da es äußerst unwahrscheinlich ist, dass ein Kerl seine heiße Freundin in so einer Situation nicht begattet. Außerdem bekommt man erst frühestens am nächsten Tag nach dem Aufstehen Muskelkater.

»Ane Training«:
Anhand des Titels erkennt man, dass man nun bei der Inzest-Geschichte angelangt ist. Inzest gibt es auch im realen Leben, doch weil es (hoffentlich) eher unüblich ist, dass Bruder und Schwester sich vernaschen wollen, muss ich jetzt schon Abstriche bei den Wahrheitsgehalts-Prozentpunkten machen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Rei Kitou, der älteren Schwester von Taku Kitou, erzählt. Rei ist ein Brocon und nutzt die bevorstehende körperliche Untersuchung an Takus Schule für einen ganz sexy-diabolischen Plan. Weil Taku so fit ist wie ein Gummistiefel, hilft sie ihm zu Hause dabei, in Form zu kommen. Sie hofft, ihn mit dem »Ecchi Training With Sister«-Plan zu einem Siscon zu transformieren. Das Training beginnt mit Stretching, und Rei streckt ihre übergroßen Geschosse so weit wie nur möglich heraus. Taku sieht sie jedoch nicht an. Auch auf den nächsten Seiten sieht er immer nur weg oder er zieht ein Gesicht, als sei er gerade erst aufgestanden. Es wird viel gestreckt und Rei präsentiert ihm nicht nur ihre Brüste, sondern auch ihre Leistengegend, ihren Nacken, ihren Hals und ihren Hintern, doch Taku zeigt keine Regung. Zu viel Stretching soll angeblich die Leistungsfähigkeit beim Kraftsport drosseln, doch wie viel sportliches Fachwissen erwartet man schon von einer Brocon? Glücklicherweise geht es dann mit Liegestütze und Sit-ups weiter, doch das Gezeigte wiederholt sich. Während Rei Squats macht, fällt sie hin, und natürlich ganz klischeehaft mit ihren Brüsten auf Takus Gesicht. Doch nicht einmal dann regte sich bei Taku etwas, weder im Gesicht noch in der Hose. Als Rei nach dem Training duschen ist, kommt der Plot Twist: Taku hat sie die ganze Zeit beobachtet, jedoch ein Poker Face aufgelegt. In Wahrheit ist er ein Siscon und schämt sich dafür. Dass die beiden ihre Gefühle (oder ihre sexuellen Gelüste) nicht aussprechen, hat die Welt davor bewahrt, dass ein deformiertes Kind, das qualvoll »Bitte töte mich …« sagt, geboren wird.

Wahrscheinlichkeit, dass das im Real Life auch passieren könnte: 100 %, wenn man nur den reinen Inzest betrachtet. Gemessen aber an allen Geschwistern dieser Welt: 0,00124 %. Es gibt einfach zu viele Faktoren, die eine korrekte mathematische Berechnung fast unmöglich machen. Brocon? Kann sein. Siscon? Kann sein. Beides auf einmal? Jetzt wird’s schon schwieriger. Man könnte vielleicht googeln, wie viele Geschwister schon miteinander Sex hatten, doch das kann wer anderer übernehmen …

»Mizusawa-senpai Is Too Defenseless …«:
Bei der ersten Geschichte war das Mädchen »trusting«, bei dieser ist es »defenseless«. Das sind also die Charakterzüge, die Männer an Frauen bevorzugen. Fehlt nur noch »horny«. Reika Mizusawa ist die strenge Präsidentin des Schülerrats und des Leichtathletikclubs. Ichijou ist ebenfalls ein Mitglied dieses Clubs. Weil Ichijou eines Tages zu spät kommt, muss er Mizusawa zur Strafe bei einem Extratraining helfen. Ohne Anführungszeichen. Es ist wirklich ein ganz normales Extratraining, weil bald irgendein Turnier bevorsteht. Auffällig sind Mizusawas große Brüste. Mit Leichtathletik hat sie sich dann wohl einen Sport ausgesucht, der für sie nicht unbedingt zukunftsträchtig ist. Auch auffällig sind die kleinen Speckröllchen. Mit Ausnahme ihrer beiden soften Medizinbälle hat sie eigentlich eine relativ realistische Figur. Die Japaner sind es wohl leid, dass die Frauen in ihrem Land fast alle so schlank sind, darum sehnen sie sich nach etwas mehr Speck. Bevor das Training losgeht, wird erstmal wieder gedehnt. Während Mizusawa sich nach vorne beugt, hat Ichijou eine gute Sicht auf ihre Brüste, deshalb »defenseless«. Bei den Sit-ups hält Ichijou Mizusawas Füße fest und wird dabei fast von ihren Brüsten erschlagen. Doch so viel Glück hat er leider nicht. Mizusawa möchte dann, dass Ichijou bei der nächsten Übung ihre Bauchmuskeln fühlt, doch die Art, wie er das tut, ist ihr dann zu lüstern. Langsam wird klar, dass Mizusawa Ichijou mag, was sie ihm dann auch sagt. Sie führt seine Hand an ihre Brust und bald entblößt sie diese ganz. Dass es nicht zum Sex kommt, ist einem unsichtbaren Komparsen zu verdanken, der draußen an der Tür klopft. Im Prinzip ist es eine Geschichte über zwei Leute, die sich zueinander hingezogen fühlen, sich mögen und, wenn die Chance sich bietet, auf Tuchfühlung gehen.

Wahrscheinlichkeit, dass das im Real Life auch passieren könnte: 100 %. Wahrscheinlichkeit, dass das im Real Life einem Otaku passieren könnte: 0 %.

»Yacchan Wants to Confess«:
Der Zeichenstil ist sehr speziell. Zumindest Taku sieht aus, als könne er einem westlichen Comic entsprungen sein. Die monströsen Brüste von Yacchan sehen auch so aus, als seien sie von irgendwoher entsprungen. Vielleicht haben sie ja außerirdischen Ursprung, denn auf der Erde kann es so was nicht geben, außer man leidet unter Riesenbrustitis. Bisher waren immer nur die Mädchen die Bimbos. Dieses Mal ist es der Junge. Taku ist so naiv, wie die Brüste von Yacchan groß sind. Die beiden sind Kindheitsfreunde (nicht die beiden Brüste) und Yacchan ist in Taku verliebt. Weil dieser aufgrund seines Wachstumsschubs in letzter Zeit sehr beliebt ist, möchte Yacchan sich an ihm rächen (was hat er Böses angestellt?!) und schmiedet wieder einen dieser perfiden Pläne. Sie hat in letzter Zeit ein paar Kilo zugenommen (wie gesagt, Japaner scheinen es speckiger zu mögen) und gibt vor, Hilfe beim Training zu brauchen. Der gutherzige Taku möchte ihr natürlich helfen und wird alsbald mit Brüsten und Pobacken bombardiert. Die Verführungsversuche von Yacchan sind so offensichtlich, dass man sich am liebsten auf die Stirn klatschen möchte, weil Taku es bis zum Schluss nicht schnallt, dass Yacchan auf ihn steht und von ihm hier und jetzt gerammelt werden möchte. Das ist aber ein Wesenszug der hier gezeigten Comedy. Bei den Liegestütze muss Taku Yacchans Brüste halten und bei der anschließenden Rückenübung verfängt Takus erigierter Penis sich in Yacchans Arschbacken. Das ist ungefähr zwei, drei Stufen höher anzusiedeln als die typische »Oops, ich bin auf dir gelandet und fasse unabsichtlich deine Brüste an«-Trope. Doch Taku bleibt stark. Bei den Squats setzt Yacchan sich dann auf sein Gesicht, was jedoch nicht die erhoffte Wirkung erzielt, denn Taku wird ohnmächtig. Und so gehen die Verführungsversuche das nächste Mal wohl weiter …

Wahrscheinlichkeit, dass das im Real Life auch passieren könnte: 0 %. Kein Mann ist so doof. Und wie verfängt sich ein Penis, der noch in Hose und Unterhose steckt, in den Pobacken einer Frau?! Lässt man die Comedy weg, beträgt die Wahrscheinlichkeit 100 %. Es passiert vermutlich nicht oft, doch irgendwo auf der Welt gibt es bestimmt zumindest eine großbebrustete Frau, die sich an einen Kerl ranmacht – und nicht umgekehrt. Ein erfundenes Krafttraining wäre aber bestimmt nicht notwendig, damit die Annährungsversuche Erfolg haben …

»Hard Girlfriend and Soft Girlfriend«:
Der Zeichenstil kehrt in bekanntere Gefilde zurück. Die Linien sind überaus dick und die Schattierungen sind das, was man vielleicht als »modern« bezeichnen könnte. Es geht um das Pärchen Natsumi Kawagoe und Higashi Matsuyama. Aus irgendeinem Grund spricht Natsumi ihren Freund immer mit vollem Namen an, und einmal nennt sie ihn »Shougo«. Ob das ein Übersetzungsfehler oder ein Japan-Ding ist, sei mal dahingestellt. Natsumi und Higashi haben ihr erstes Date, und hier ist es zur Abwechslung die Frau, die sich den passenden Ort dafür aussucht: ein Boxstudio. Normalerweise sind ja die Männer für ALLES verantwortlich. Das Einzige, wofür eine Frau verantwortlich ist, ist es, gut auszusehen. »Ich bin hübsch, also muss ich rein gar nix auf dieser Welt machen, hihi.« Wenn Natsumi ihren sportlichen Hauch von Nichts anzieht, erkennt man die Speckröllchen, die sie wieder loswerden möchte. Am Anfang des Chapters erwähnt der Mangaka, mollige und dralle Frauen zu mögen. Die Japaner können ruhig mehr von ihren schlanken Frauen zu uns in den deutschsprachigen Westen schicken! Dass es gleich drei Kapitel hintereinander mit etwas fülligeren Frauen gibt, ist vielleicht etwas ungünstig platziert. Doch dem gemeinen Hentai-Leser interessiert das wohl nicht. Der nimmt, was er kriegt. Das Training beginnt wieder einmal mit Stretching – was auch sonst? Anscheinend möchten die Mangaka, dass die Leser sich keine Zerrung holen, egal ob beim Sport oder beim sich einen runterholen. Wenn Natsumi ihren Freund nach vorne drückt und ihre Brüste sich gegen dessen Rücken pressen, findet Higashi das natürlich sehr erotisch. Ich stelle es mir auch toll vor, von Brüsten berührt zu werden, auch wenn noch zwei Klamottenschichten dazwischen sind. Es wird etwas kreativer, wenn Seil gesprungen und der Punching Ball malträtiert wird. (Beides kann ich übrigens auch. Sowohl Seil als auch Punching Ball kann ich so schnell in Bewegung setzen, dass Außenstehende diese Utensilien mit bloßem Auge nicht mehr verfolgen können.) Natsumi hat eine ganz seltsame Körperhaltung, wenn sie gegen den Punching Ball schlägt. Aber was weiß ich schon …? Danach wird gesparrt. Also nicht (Geld) gespart, sondern es wird Sparring betrieben. Natsumi verprügelt ihren Freund so sehr, dass man glauben könnte, er habe sie betrogen. Plot Twist: Hat er nicht. Higashi landet jedoch auch einen Schlag, und zwar auf ihre Brüste *boing*. Wäre der Schlag woanders gelandet, wäre das auch ziemlich unglaubwürdig gewesen, denn Natsumi hat zwei große, runde Schutzschilde vor ihrem Körper. Der Kampf wird von einer anderen Frau überwacht, die sogar einen Namen (Mizuho) und eine Sprech(blasen)rolle hat. Es ist das erste Mal in diesem Manga, dass mehr Figuren vorkommen als nur die beiden ungleichgeschlechtlichen Protagonisten. Mizuho ist schlank und hat kleine Brüste. Dass sie nicht die Protagonistin ist, liegt dann wohl am Fettfetisch des Mangaka. Die Geschichte endet damit, dass sich herausstellt, dass Natsumi in der Mittelschule eine japanische Boxmeisterschaft gewonnen hat und sie Higashi ihr Hobby näherbringen wollte. Für Higashi gibt es dann noch ein Happy End: Sein Kopf klemmt zwischen Natsumis Schoß und ihren Brüsten.

Wahrscheinlichkeit, dass das im Real Life auch passieren könnte: 70 %. Dass eine Frau einen Mann in ein Boxstudio einlädt, ist sehr unwahrscheinlich. Frauen sind keine geborenen Kämpfer so wie wir Männer. Und dass es ausgerechnet bei einem erotischen Titel, bei dem zwei Frauen mitspielen, weder zu einem Dreier noch zu einer Lesbenszene kommt, erbost mich so sehr, dass es gleich 10 Prozentpunkte Abzug gibt: 60 % also.

»A Huge Roller Strategy«:
Es gibt wohl keine Geschichte, die so harmlos anfängt, sich aber dann zu so einem versauten Fickfest, wie man es hier zu sehen bekommt, entwickelt. Nogi lässt sich einen Bauchroller (das Teil, das vor 20 Jahren all the rage war) liefern. Der Paketzusteller Tsukamoto sagt, er kenne sich damit aus und möchte Nogi beim Training helfen. So lässt sie Tsukamoto, von dem man nicht weiß, wie gut sie ihn kennt, in ihre Wohnung. Das ist schon mal ein 1A Porno-Plot. Fehlt nur noch das Stroh. Beim ersten Versuch zu rollen, bricht Nogi zusammen, weil sie anscheinend einen weak-ass Core hat. Planks gehen vielleicht einfacher, weshalb Tsukamoto diese Übung vorschlägt. Doch auch dabei bricht Nogi schon nach wenigen Sekunden zusammen. Nogi wirkt auf Tsukamoto nicht so, als würde sie es ernst meinen, weshalb er versucht, sie zu motivieren. Er platziert seine Hände am Boden, und sollte Nogi wieder zusammenbrechen, würde sie mit ihren Brüsten genau auf Tsukamotos Händen landen. An dieser Stelle würde jede normale Frau den Mann aus der Wohnung scheuchen, mit der Polizei drohen oder eine Waffe zücken. Wie erwartet, plumpst Nogi dann mit ihren Brüsten auf Tsukamotos Hände. An dieser Stelle würde dann jeder Mann wissen, dass er die Frau heute noch flachlegen darf. Die »Motivierungsversuche« werden heißer: Sollte sie es das nächste Mal nicht schaffen, darf er ihre Brüste kneten, was er dann auch tut. Als Nächstes werden die in diesem Manga sehr beliebten Squats gemacht. Tsukamoto platziert sich hinter Nogi. Sollte sie zusammenbrechen, würde sie mit ihrem Hintern auf seinem Penis landen. Und das tut sie dann auch. Tsukamoto erhöht den Einsatz und sagt ihr, wenn sie es das nächste Mal nicht schaffen sollte, würde er seinen Penis in … an dieser Stelle rudert Tsukamoto zurück und sagt, das sei nur ein Scherz gewesen. Plot Twist: Nogi gibt sich dann als versaute Schlampe zu erkennen, die Tsukamoto ganz bewusst zu sich nach Hause eingeladen hat. So macht der Plot dann sogar irgendwie Sinn. Nogi zieht sich aus und Tsukamoto lässt sich den Fick natürlich nicht entgehen.

Wahrscheinlichkeit, dass das im Real Life auch passieren könnte: 0,0001%. Es ist der Traum eines jeden Paketzustellers (nehme ich mal an). Die Möglichkeit, von einer Granate in die Wohnung gebeten zu werden, wo es dann zu explosivem Sex kommt, ist gering. Aber solange es Hoffnung gibt, darf man nicht aufgeben, denn die Hoffnung hält einen am Leben. Und sollte man dann nach 40 Jahren Dienstzeit in Rente gehen und in dieser Zeit kein solches Erlebnis gehabt haben, muss man wohl der Wahrheit ins Gesicht blicken und zugeben, dass es völlig umsonst war, jahrzehntelang gehofft zu haben …

Fazit:
Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendetwas von dem hier Dargebotenen auch im Real Life passiert, beträgt 24,14304857142857 %. Das bedeutet, wenn man vier Mal zusammen mit einer Frau Kraftsport macht, beträgt die Wahrscheinlichkeit, Sex zu haben, fast 100 %. Man sieht also: Sport machen zahlt sich aus! Nicht immer nur rumotakun …

Zum Schluss noch eine Rangliste meiner Lieblings-Weibsn:
  1. Kongou (cool, nicht so dumm wie die anderen, nicht versaut, aber dennoch sexbegierig, toller Körper)
  2. Nogi (Körper, der zum Sabbern verleitet. Sie wirkt wie eine liebe, junge Angestellte, ist aber sehr verrucht und auf intelligente Weise hinterhältig. Aber etwas zu schlampig für eine Beziehungskandidatin.)
  3. Rei Kitou (perfekter Körper. Da ich aber kein Bruder bin, hab ich aber wohl keine Chance bei ihr.)
  4. Morimoto (Dumm wie Brot wäre noch übertrieben. Sie ist dümmer als der Schimmel, der auf altem Brot wächst. Aber sie sieht gut aus, und dumm fickt bekanntlich gut.)
  5. Mizusawa (nur kleine Speckröllchen, etwas naiv, sonst aber ein guter Mensch)
  6. Natsumi Kawagoe (etwas größere Speckröllchen, aber dafür eine Boxerin, was cool ist)
  7. Yacchan (etwas größere Speckröllchen. Wenn die Brüste so groß sind, dass nur eine einzige davon nicht mal in den Rucksack eines Soldaten passen würde, dann sind sie etwas zu groß. Sie ist irgendwie hinterhältig, aber nicht doof. Mann könnte mit ihr gut befreundet sein, wenn sie vielleicht etwas hässlicher wäre. Auf jeden Fall hätte man mit ihr eine ziemliche Hetz.)
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Honki Daseba Omae Koroseru

Avatar: Slaughtertrip#38
Was?! Dieser Manga stammt nicht vom Schöpfer von »Koi wa Sekai Seifuku no Ato de«?! Das kann es doch geben! Stimmt, und wenn es das geben kann, warum dann der ganze Aufruhr? Für eine alberne Einleitung natürlich …

»I can kill you if I get serious« heißt der Titel übersetzt. Kleiner Spoiler: In dieser RomCom wird kein Mensch getötet. Verprügelt schon, aber zumindest nicht getötet. Sakurako Kurahashi wurde von ihren Eltern gesagt, sie könne jeden töten, wenn sie es nur ernst meint. Was klingt wie das Rahmenkonzept eines Gag-Mangas, ist in Wirklichkeit ein Appetizer für Action-Fans, der einen Vorgeschmack auf nur die halbe Wahrheit gibt. Denn wie so oft steht auch hier die Lie~be im Mittelpunkt.

Sakurako ist stark und schnell, wahrscheinlich stärker und schneller, als es menschenmöglich ist. Bald stellt sich jedoch heraus, dass die ganze Familie über solche Kräfte verfügt. Genmanipuliert? Menschenexperimente? Vielleicht ist die ganze Sippe in einen Topf voll mit Zaubertrank gefallen? Man weiß es nicht. Man weiß nur, dass diese Familie einen kleinen Ausreiß in diesem sonst so realitätsnahen Manga darstellt. Neben Sakurako bestehen die Kurahashis aus der Furcht einflößenden Mutter Tsubaki, dem noch Furcht einflößenderen Vater Kaisei, dem Siscon Seiran und dem Sonnenschein Momiji.

Ähnlich wie bei »Koi wa Sekai Seifuku no Ato de« geht es auch hier um eine Liebe, die nicht geduldet wird. Sakurako stammt aus einer angesehenen Familie, weshalb ihr zukünftiger Ehemann den Ansprüchen ihrer Eltern entsprechen soll. Diese arrangieren regelmäßig Dates für sie, damit Sakurako endlich (sie ist 18 Jahre) den Richtigen findet und unter die Haube kommt. Diese Art der Ehevermittlung ist ein thing of the past, das man noch am ehesten im Mittelalter findet – oder in Japan. Einer der Hochzeitsanwärter ist Tooru Fujisaki, doch dieser stellt sich bald als ungenügend heraus. Sakurako möchte sich dennoch weiterhin mit Tooru treffen, denn sie hat sich in ihn verliebt.

Sakurako und Tooru sind zwei Gegenteile – die eine stark und mutig, der andere schwach und weinerlich. Diese Liebeskonstellation weckt im Leser die Hoffnung, dass man, genauso wie Tooru, auch einmal eine Frau trifft, die ganz anders – besser! – ist als man selbst. Der Manga biedert sich aber nicht so ekelhaft seiner Otaku-Klientel an wie andere Werke, bei denen jeder isekai-te Nerd einen Harem geschenkt bekommt. Sakurako hat bisher immer versucht, ihre Kräfte vor anderen geheim zu halten, doch Tooru bekommt durch Zufall Sakurakos wahres Ich zu sehen. Statt – wie Sakurako (aus welchen Gründen auch immer) dachte – gehasst zu werden, findet er sie cool und verliebt sich in sie. Tooru ist der Erste, der Sakurako nicht als »die Tochter der Kurahashis« ansieht, sondern als ein Individuum namens Sakurako Kurahashi. Auch wenn er ein Waschlappen sein mag, so hat Tooru doch liebenswerte Eigenschaften, und dass dieser nicht gut genug für Sakurako sein soll, ist nur ein falscher, vorschneller Schluss, den sowohl der Rezensent zu Beginn des Absatzes als auch Sakurakos Mutter gezogen haben.

Sakurako stellt immer wieder ihre Kräfte unter Beweis, denn fast wie bei einem Videospiel tauchen auch hier immer wieder Delinqu Übeltäter, Räuber und andere Scharlatane (z. B. ein cocky cook) auf. Wie zu erwarten, ist es jedoch nicht die körperliche Kraft, auf die es ankommt. Es ist eine sehr einfache Message, die man selbst dann kommen sieht, wenn man sich auf der anderen Seite des Erdballs befindet. Viele andere Dinge, die einem der Manga nahe bringen möchte, z. B. wichtige Teile des Plots, widersprechen sich etwas, was jedoch einer unzureichenden Übersetzung geschuldet sein könnte.

In Sakurakos Innerem scheint ein Wirbelsturm zu toben. Einerseits trainiert sie wie ein Berserker und liebt ihren Körper, was man unter anderem dadurch erkennt, dass sie sich nackt im Spiegel ansieht, andererseits möchte sie sowohl ihren Körper als auch ihre für ein Mädchen ungewöhnliche Stärke vor anderen verstecken. Obwohl sie jetzt den Körper, von dem sie schon seit ihrer Oberschulzeit geträumt hat, besitzt, befürchtet sie, Tooru könnte sie hassen, sich von ihr abwenden oder ihren Körper ekelhaft finden. Sie hat noch einen langen Weg vor sich, um mit ihrem Körper ins Reine zu kommen. Ob Manga oder Real Life: Wer so einen Knackarsch besitzt, der muss sich vor nichts schämen.

Zwei der wichtigsten Nebencharaktere sind Watame Saotome und Himeka Utsumiya. Die eine ist dick und passt somit gut ins Konzept, die andere ist ein grinsendes Naivchen und hat keine auffälligen körperlichen Merkmale. Mehr ungewollt als gewollt bringt Himeka Sakurako Dinge bei, die weniger mit ihrem Körper als mehr mit ihrer mentalen Einstellung zu tun haben. Watame weiß, dass sie dick ist, liebt ihre Figur jedoch, da essen ihr wichtiger ist, als schlank zu sein. Es ist natürlich sehr klischeehaft, wenn ein dicker Charakter als Fressmaschine dargestellt wird, doch irgendwie gleicht sich das durch die Body Positivity, die hier propagiert wird, wieder aus.

Den Charme dieses Mangas macht mitunter auch aus, dass man selbst in die Komparsen viel Liebe hineingesteckt hat. Am Ende des Mangas gibt es mehrere Seiten, die sich den No-Name-Charakteren widmen. Man sieht, was sich alles nach ihrem Aufeinandertreffen mit den Protagonisten verändert hat und wie sie ihr Leben nun weiterleben. Die Anzahl der Bonus-Seiten, die man ihnen geschenkt hat, variieren jedoch. Mal ist es nur eine Seite mit einer witzigen Karikatur, mal sind es vier, fünf Seiten, die in der Geschichte selbst mehrere Jahre abdecken. Und einmal kommt es zu einem Aufeinandertreffen von Komparsen aus verschiedenen Kapiteln – sozusagen ein »Komparse x Komparse«-Crossover.

Der sportliche Aspekt ist verhältnismäßig* gut ausgearbeitet. Statt dass die Figuren unnatürliche Bizeps-Curls machen, wie man es aus unzähligen anderen Werken kennt, wird hier erst mal gesquattet. Es geht ab ins Platinum Gym, was eine Anspielung auf Gold’s Gym sein könnte. Dort werden Concentration Curls gemacht und die Mädchen machen Bekanntschaft mit einer Beinpresse und einem Latzug. (Kraftübungs-Sammelbild)

*Verhältnis von RomCom zu Sport

Aussehen tut der Manga herrlich, denn er ist für die Herren unter den RomCom-Lesern bestimmt – sonst würde er ja weiblich aussehen tun und für die Weiber bestimmt sein. Statt mädchenhaften Polygonen und Mandelbroten gibt es männliche Herzchen, spitze (hohe Angriffskraft!) Sternchen und fluffy stuff. Die Linien sind dick, wenn nicht sogar so definiert wie gut trainierte Muskeln und grenzen sich gut von den Hintergründen ab, anstatt dass sich durch Shoujo-Gefunkel und -Transparenz alles auf einer Ebene zu vermischen scheint. Weniger ist mehr, und dieser Manga zeigt, dass auch bei einfach gehaltenen Zeichnungen Professionalität durchscheinen kann.

Irgendein nach Aufmerksam schreiendes Konzept (hier: der Ausspruch »I can kill you if I get serious«) muss mal wieder herhalten für eine gewöhnliche Geschichte (hier: eine RomCom) – was immerhin besser ist als »I Got Reincarnated as a Badass Girl Who Can Kill You If She Gets Serious«. Auf die witzigen und actionreichen Szenen trifft dies auch zu, doch eigentlich geht es mehr um ein Mädchen, das dabei ist, mit sich selbst und ihrem Körper ins Reine zu kommen, und sowohl ihre neu gefundenen Freundinnen als auch ihre erste große Liebe helfen ihr dabei, genau das zu erreichen. Sakurako erinnert mich etwas an mich selbst, denn auch sie sieht in den Spiegel und denkt sich: »Geil!« Doch irgendwie wird man diese Unsicherheiten nicht los …
Beitrag wurde zuletzt am 19.08.2023 05:38 geändert.
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Agdangi Salaganeun Beob

Avatar: Ich&Anime#39
Meistens fange ich einen Manhwa an, weil ich irgendwo einen Ausschnitt davon sah. Dann weiß ich, dass es sicherlich zumindest eine Szene gibt, welche mir gefallen wird. Und die Szene, welche ich bei "How To Live As A Villain" erblicken durfte, war eine, in welcher der Protagonist seine Schulfreunde und Eltern gnadenlos abschlachtet...

Und ehrlicherweise war ich ein bisschen verwirrt. Klar, man kennt Geschichten mit Antihelden oder anderweitig 'Bösen' Charakteren, die trotzdem unterhaltsam sind, meist aber gerade deshalb, weil sie zwar über die Stränge schlagen, aber in Wirklichkeit doch entweder gut oder alle um sie herum böse sind.
Hier ist das nicht so - und so wirkte es auch nicht in der erwähnten Szene. Unser Protagonist wacht eines Tages mit vier anderen Leuten in einem geheimnisvollen Raum auf, ein Statusfenster erklärt ihnen, dass sie für ein Spiel auserwählt wurden, welches einen neuen Gott bestimmen soll. Um aus diesem Tutorial zu entkommen, haben sie verschiedene Optionen. Eine davon wäre, der letzte überlebende zu sein - und so ersticht unser Protagonist kurzerhand die anderen von hinten und landet dann mit anderen Koreanern in einer Fantasy-Stadt...

Das größte Argument, um das hier zu lesen, ist klar der Protagonist. Wie der Titel es schon sagt, er ist ein Bösewicht. Er hat ein Ziel - zu überleben - und plant mit seinen limitierten Möglichkeiten, wie er das Ziel am wahrscheinlichsten und mit den meisten Vorteilen erreichen kann. Es geht also sehr stark um diese Intrigen, die der Protagonist anzettelt - auch wenn er stärker ist, als der Manhwa behauptet, was manchmal ein bisschen nervig ist.
Zugegebenermaßen ist das hier nicht die erste Geschichte mit einem solchen Protagonisten. "I Grow Stronger By Eating!" z.B.. Doch diese Story, dieser Protagonist ist nachvollziehbar. Er macht und tut zwar dinge, die gegen jede Moralvorstellung gehen, aber mal angenommen du oder ich würden rein rational handeln, so könnten wir genau das gleiche durchziehen. Er hat keine besonderen Talente, er ist ein Typ, der alles tut, um sein Ziel zu erreichen, dabei aber nur limitierte Ressourcen hat. Auch wenn ich wie ein Psycho klingen mag, macht ihn das irgendwo nachvollziehbar - es gibt bestimmt einige, die ihre Moral runterschlucken könnten, wenn es um Leben und Tod geht. Und das macht die Geschichte besonders und Lesenswert.

Ansonsten möchte ich den Cast insgesamt einmal loben. Die meisten Charaktere haben zwar keine besondere Tiefe, sind aber super gestaltet, um für ein Explosives Gemisch mit allerlei Optionen und Gefahren zu sorgen, welche unser Protagonist nutzen oder ausweichen muss.

Wirkliche Kritik muss ich nur gegenüber einigen Zeitsprüngen äußern, von welchen es nicht viele gab, die aber maximal verwirrend waren, als sie auftraten. Ich würde mir auch wünschen, dass die Story ein bisschen weiter vorangeschritten wäre. Auch wenn die Geschwindigkeit nicht wirklich langsam ist, ist die Mainstory, also Götterauswahl, kaum vorangeschritten und auch mit den anderen Charakteren wurde bisher eher wenig gemacht, außer dass sie sich halt unserem Protagonisten angeschlossen oder gegen ihn gestellt haben.
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Jaeanggeup Yeongungnimi Gwihwanhasyeotda

Avatar: Ich&Anime#40
Vielleicht kennt ihr das - ihr sitzt vor einem Manga/Manhwa/...., habt spaß, lacht, als würde euch die Kehle raus fallen und habt insgesamt einfach eine gute Zeit. Doch irgendwann ist es vorbei, ihr blickt zurück und fragt euch 'was war jetzt so toll daran?' - ich habe gerade genau das Problem mit "The Return of the Disaster-Class Hero".

Als plötzlich eine mysteriöse Zivilisation die Erde einnimmt, scheint alles Hoffnungslos für die Menschheit. Zumindest, bis die 12 Heiligen, auserwählte der 12 Götter auftauchen und mit ihren Gaben gegen diese Wesen kämpfen. Doch selbst diese haben keine Chance - bis plötzlich ein 13. Held auftaucht, welcher allerdings keiner Gottheit angehört? Auf jedem Fall ist er stärker als alle anderen Heilige - und vor allem ist er der einziger, der wirklich ein wahrer Held und nicht nur auf Ruhm und Reichtum aus ist. Doch genau das wird ihm zum Verhängnis: Während die 13 den vermuteten Anführer der feindlichen Zivilisation besiegen, lassen sie unseren Protagonisten nicht nur zurück, sondern einer ersticht ihn auch von hinten und stößt ihn in die Tiefen des Turms - nur damit er sich 20 Jahre ans Leben klammert, den Turm zerstört und wieder auftaucht, nur um festzustellen, dass sein Name beschmutzt und sein Erbe geklaut wurde...

Um was es hier geht sollte recht offensichtlich sein - es ist eine Rache/ Op-Protagonist Geschichte. Das und die Tatsache, dass unser Protagonist ein wahrer Gamer ist - aka es liebt zu looten, versteckte Quests sucht etc - macht das Ganze unterhaltsam. Es ist nichts besonderes, es ist nichts neues, es ist einfach spaßig und gut gemacht.

Was nicht so gut gemacht ist, wäre das 'Ziel' der Story. Will der Protagonist sich rächen? Will er alle, welche sich ihm in den Weg stellen, ohne zu zögern unter die Erde bringen? Will er seinen Ruf wiederherstellen? Will er sein gestohlenes Erbe zurück...?
Was tatsächlich nämlich auffällt, ist, dass es hier sehr oft so wirkt, als könnte der Protagonist die Zukunft lesen. So heißt es am Anfang, er wüsste nicht, wer ihn verriet, also muss er einfach alle umbringen doch wenn er dann jemanden Begegnet, der nichts tat (nochmal zum mitschreiben: Der Manhwa sagt selber, dass er NICHT weiß, wer dahinter steckt), ist er überraschend ruhig und versucht nicht wirklich, sich zu rächen - anders als bei jenen, welche ihn was taten, welche er sofort beginnt zu schlagen. Das führt dazu, dass der Manhwa zwischen verschiedenen Ideen und Elementen wobbelt und so nichts wirklich voll und ganz ausschöpfen kann. Vor allem, wenn man bedenkt, wie sich die Story nun zum Schluss entwickelt, frag ich mich umso mehr, was für eine Geschichte hier eigentlich erzählt werden soll. Wenn man also eine Rachestory lesen möchte, muss ich von "The Return of the Disaster-Class Hero" abraten.

Was ich nun aber einmal loben muss, sind die Zeichnungen. Einige Panels haben mir ein verblüfftes und lobendes Pfeifen entlockt, wieder andere waren genau richtig dumm, so dass man bei dem eher witzigen Inhalt doppelt Grund hatte zu lachen.

Mein Fazit ist also, wie zu Beginn gesagt, dass hier ist eine unterhaltsame Op-Protagonist Story, die an den falschen Stellen ein paar Ecken und Kannten hat. Sie lehnt sich in einige Ideen, die man immer mal wieder in solchen Storys sieht, die ich aber nicht spoilern möchte, aber ohne es in den 70 Chaptern, die ich lesen konnte, zu schaffen, sich auf irgendwas zu konzentrieren und es wirklich perfekt oder zumindest überdurchschnittlich zu machen.
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Tonari no Kinniku Joshi

Avatar: Slaughtertrip#41
RomComs sind ja eigentlich was für Frauen. Ihr wisst schon, dieses schnulzige Zeugs mit den Herzchen und Polygonen und Delinquenten und den Kyaaa~s. »Tonari no Kinniku Joshi« ist ein Manga, den auch Männer genießen können. Es geht um den Waschlappen Daria und die muskulöse Ruby.

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie man trainieren kann: Entweder man trainiert lang, dann sollte man es eher gemächlich angehen lassen. Oder man trainiert hart, dann muss das Training auch nicht besonders lang sein. Beides ist unmöglich. Ich trainiere lang und hart. So ähnlich verhält es sich mit Mangas. Entweder hat ein Manga viele Chapter mit wenigen Seiten. Oder er hat wenige Chapter mit vielen Seiten. Der Oneshot »Tonari no Kinniku Joshi« fällt in die erste Kategorie. Somit ist er vergleichbar mit … nehmen wir mal irgendeinen random Manga her: »Shachiku-san wa Youjo Yuurei ni Iyasaretai.« Was die beiden Mangas noch gemeinsam haben, ist der Zeichenstil, nur dass man es bei »Tonari« geschafft hat, den Weichzeichner zu bändigen, der bei »Shachiku« Amok gelaufen ist. Die Linien sind relativ dick und für die Schattierungen wurde mit verschiedenen Graustufen gespiel— Polygon spotted! Hintergründe sind vorhanden und werden mit Gegenständen und anderen Dingen gut ausgefüllt. Was sich hinter den Figuren befindet, ist jedoch nur selten besonders detailreich. Eigentlich gar nicht. Vieles, was diesen Manga technisch ausmacht, ist nicht unüblich für Shoujo-Manga, doch eine stilistische Abgrenzung davon ist deutlich zu erken— Mandelbrot spotted! Es gibt beispielsweise keine riesigen Augen, die im Manga selbst süß sein sollen, im Real Life jedoch unheimlich wirken würden.

Ich kann verstehen, dass man sich zu Muskeln hingezogen fühlt. Ich bin muskulös und Frauen fühlen sich zu mir hingezogen, sind jedoch zu schüchtern, um mir das ins Gesicht zu sagen. Oder mich überhaupt anzusprechen. Oder mich länger als eine halbe Sekunde anzusehen … Dreht man den Spieß um, wird es evolutionshistorisch und gesellschaftlich schon etwas komplexer. Fake History Beginning Die Neanderthalerinnen von vor 65 Millionen Jahren waren sehr muskulös, da es eine Heidenarbeit war, die von den noch muskulöseren Männern erlegten Dinosaurier zu tranchieren und zu mundgerechten Häppchen zu verarbeiten. Keulen hatten zwar auch die Damen damals, doch diese waren etwas kleiner als die der Herren. Während die Männer nämlich riesige Dinosaurier damit erlegen mussten, waren etwas kleinere Keulen für die Frauen ausreichend, um die Männer zu erlegen. Heutzutage gibt es Bratpfannen dafür. Haarklammern und -nadeln gab es noch keine, weshalb es ein Kraftakt war, die Haare mittels Knochen in Form zu bringen. Das war zur eigenen Sicherheit, denn die langen Haare waren damals im Weg, wenn man Lagerfeuer gemacht hat. Fake History End Heutzutage wird man vielleicht seltsam angeguckt, wenn man auf muskulöse Frauen steht, vor allem dann, wenn man selbst wie ein Hangerl ausschaut. In Zeiten von LGBTQIABCDEFGH sollte das aber kein Grund für Diskriminierung sein. Daria möchte seinen Freunden zwar nicht unbedingt viel über Ruby verraten, bezeichnet diese aber als sexy. Als einer seiner Freunde, Shou, dann zufällig auf Ruby trifft, ist dieser zwar verwundert über Darias Auffassung von »sexy«, zeigt sich jedoch erfreulicherweise sehr tolerant und hilft seinem Freund sogar dabei, bei der Muskelpaketin zu landen.

Für einen Körper wie den von Ruby benötigt Frau vermutlich etwas Hilfe in Form von ein paar spritzigen Mittelchen. Es ist nicht so, dass Andeutungen gemacht werden, dass Ruby tatsächlich etwas schummelt, doch man muss sich auch im Klaren darüber sein, dass man fernab jeglicher Realitätsnähe ist, besonders wenn man sich Rubys Trainingsplan am Ende des Bandes ansieht. Dieser wird als »einfacher Trainingsplan« bezeichnet, weshalb man vermuten kann, dass er faulen Lesern nähergebracht werden möchte, damit diese endlich mal ihr dickes Hinterteil von der Couch bewegen etwas für ihre Gesundheit tun. Man bekommt auch nur zwei Übungen zu sehen, nämlich den Plank und den Hip Lift. Zudem wird gesagt, dass Pausen wichtig sind, was auch stimmt. Nach diesen zwei Übungen sind Rest Days wohl nicht unbedingt nötig, aber die Zielgruppe dieser Tipps sind vermutlich ohnehin Sportmuffel, die sofort wieder aufgeben, sofern sie überhaupt damit begonnen haben. Außer natürlich es ist Neujahr, denn dann bricht man seine Vorsätze spätestens mit Februar-Beginn. Daria macht jeden Tag Sit-ups, bekommt von Ruby jedoch den Ratschlag, einen Tag Pause einzulegen. Das ist einer von kleinen, aber feinen Tipps, die in diesem Manga öfters vorkommen.

Rubys Muskeln kommen wahrscheinlich nicht von Planks und Hip Lifts, sondern von hartem Hanteltraining, das man leider nur selten und ohne Details zur Ausführung zu sehen bekommt. Es ist ungefähr so wie bei fast allen Animes und Mangas: Die Figuren heben und senken die Hanteln auf eine Weise, wie es kein Mensch im Real Life so machen würde. Ich bin schon lange der festen Überzeugung, dass Fitnesstudios noch nicht den Weg ins Land der aufgehenden Sonne gefunden haben. Das würde auch erklären, warum Japaner alle so spindeldürr sind, mit Ausnahme von Sumoringern natürlich. Japaner sind entweder nur ganz dünn oder ganz dick. Ähnlich verhält es sich mit dem Alter. Es gibt entweder nur jung oder alt (oder sehr alt). Das Hanteltraining kombiniert mit genug Regeneration führt zu den erwünschten Gains. Eine Zutat fehlt aber noch, und damit ist literally eine Zutat gemeint: Proteinpulver, und davon kauft Ruby sehr viel ein. Proteinpulver ist by far das sicherste Supplement, das es gibt. Es ist nur Protein, und das ist in Lebensmitteln auch drin. Man verabreicht es sich in Form von Shakes, und kauft man es sich mit Bananengeschmack, ist es nicht viel anders, als wenn man sich mit Bananenpulver eine Bananenmilch macht, nur eben mit mehr Protein.

Nahrungsmittelaufnahme spielt bei den kurzen Storys in diesem Manga eine große Rolle, weshalb leider viel Potenzial verschwendet wird, denn gerade zu Beginn glaubt man, ungefähr dieselben Storys mehrmals zu lesen. Im zweiten Chapter begegnen Daria und Ruby sich im Supermarkt, wodurch die Proteinpulver-Szene zustande kommt. Im dritten Chapter kocht Daria für Ruby, und im vierten tut er das nochmal. Später wird über Erdbeerkuchen geredet und darüber, vielleicht mal gemeinsam in einen Kuchenladen zu gehen.

Obwohl es in diesem Manga nicht direkt ums Trainieren geht, werden oft wichtige Dinge angesprochen, die man hier nicht unbedingt erwartet hätte und die anderswo gewollt oder ungewollt ignoriert werden. Neben den Tipps, seinen Körper zu regenerieren und (sichere) Supplements zu nehmen, wird auch angesprochen, dass Daria kein großer Esser ist, und wenn man ohnehin sehr dünn ist, tut man sich dann natürlich umso schwerer, einen Kalorienüberschuss zu erreichen und gleichzeitig genug Protein zu sich zu nehmen. Um Muskelmasse aufzubauen, benötigt der Körper das ca. das 1,6- bis 2,2-Fache seines eigenen Körpergewichts in Gramm gerechnet. Angenommen, Daria wiegt 60 kg, dann würde er 132 g Protein pro Tag brauchen, um Muskelmasse aufzubauen, rechnet man mit dem Höchstwert. Ob jemand, der »kein großer Esser« ist, so was schafft, ist fraglich, und da kommen dann die Proteinshakes ins Spiel. Für jemanden wie Daria ist Lean Bulking vermutlich besser geeignet als Dirty Bulking, vor allem ist es auch gesünder und er muss am Ende nicht das ganze Fett wieder loswerden, um ripped auszusehen, was sehr schwierig ist.

Eine mögliche Liebesbeziehung zwischen Daria und Ruby beginnt nur ganz langsam Form anzunehmen. Sobald die beiden anfangen, gemeinsam zu trainieren, wird aus der möglichen Liebesbeziehung eine gar nicht so unwahrscheinliche Liebesbeziehung. Die Geschichte nimmt Fahrt auf und wird dynamischer, doch auch hier wird Potenzial verschwendet. Aus irgendeinen Grund, den wohl nur die Mangaka kennt, sieht man Daria und Ruby nur beim Joggen, was einerseits eintönig ist und andererseits fragwürdig, möchte Daria doch an Muskelmasse gewinnen, und nicht abnehmen und seine Ausdauer verbessern. An Stellen wie diesen erkennt man, dass hier eine Frau am Werk war …

Trotz der Kürze der Geschichten konnten sich noch so einige Nebencharaktere hineinschleichen. In einem Chapter, das Daria in seiner Kindheit zeigt, bekommt man dessen Mutter zu Gesicht. In einem anderen Chapter spielt ein namenloses Kind eine Komparsen-Rolle. Es ist die typische Geschichte vom Ballon, der sich in einem Baum verfangen hat. Wichtigster Nebencharakter ist wohl Shou, der Ruby nur zufällig kennenlernt und dann Darias Wingman spielt. Aufgrund seiner Kommunikations-Skillz schafft er es, dass Daria und Ruby Handynummern austauschen und gemeinsam trainieren. Er ist vielleicht etwas frech und hinterhältig und es hätte nicht verwundert, wäre er mit spitzen Eckzähnen gezeichnet worden.

»Tonari no Kinniku Joshi« ist nie als länger andauernder Manga konzipiert worden, was etwas schade ist. Gerade Mangas, bei denen zu Beginn wieder und wieder derselbe Running Gag runtergespult wird (beispielsweise »Shinigami Bocchan to Kuro Maid«), überraschen dann mit einer nicht zu erwarten gewesenen Tiefe beim Hauptplot. Diese Richtung hätte auch »Tonari« nehmen können, hat sich jedoch entschieden, eine süße RomCom über ein ungewöhnliches Paar zu sein und bei der Erzählung der kurzen Geschichten einfache, aber wichtige Trainingstipps einzustreuen – was auch nicht unbedingt verkehrt ist.
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Sokushi Cheat ga Saikyou Sugite, Isekai no Yatsura ga Marude Aite ni Naranai n desu ga. ΑΩ

Avatar: Ich&Anime#42
Noch einer dieser "er ist zu krass o nein" Geschichten, mag man hier auf dem ersten Moment denken, doch auch wenn das fundamental war ist, sollte man dem Manga "My Instant Death Ability Is So Overpowered, No One in This Other World Stands a Chance Against Me! AΩ " doch eine Chance geben.

Es geht um Takatou, welcher mit seiner Klasse in eine andere Welt teleportiert wird. Zunächst wissen wir nicht einmal, dass er einer der zwei Protagonisten ist, denn nicht nur ist er erstmal nicht zu sehen, auch wird er von seinem Klassenkameraden zurückgelassen, nachdem diesen eine tödliche Herausforderung von ihrer Beschwörerin gestellt wurde. Takatou interessiert das aber nicht wirklich, denn wie es sich herausstellt, hat er die Fähigkeit, alles zu töten - auch Türen - und alles wahrzunehmen, was ihn töten möchte.

Lange Rede, kurzer Sinn; Wir begleiten Takatou auf seiner Reise, wie er mit dem zweiten Protagonisten versucht, einen Weg zurück in seine Welt zu finden. Anders als 'klassische' Op-Protagonist Mangas liegt der Fokus hier massivst auf Takatou, seinen Hintergrund und seine Fähigkeiten selber. So wird er immer wieder von neuen Gegnern herausgefordert, die meinen, seine Fähigkeit durchschaut zu haben, was eigentlich nur dazu führt, dass wir mehr darüber erfahren, wie diese funktioniert. Dazu kommt noch die Charakterentwicklung von ihm und den anderen Protagonisten.

Aber wenn ich ehrlich bin ist das hier der feuchte Traum eines jeden Theoretikers, der es liebt, sich die Frage zu stellen, wie eine Sache doch erreicht werden könnte - z.B. wie man ihn doch besiegen könnte. Die restliche Story ist zwar interessant, aber ich bin hier eigentlich nur wegen diesen herumexperimentieren hängen geblieben.
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Maou-sama no Machizukuri! Saikyou no Dungeon wa Kindai Toshi

Avatar: Ich&Anime#43
Wie kann dieser Manga so langweilig sein? Nach 8 Chaptern ist mein Geduldsfaden gerissen und ich versuche hier jetzt zu erklären, wieso.

In "Dungeon Builder: The Demon King’s Labyrinth Is a Modern City!" erwacht der Dämonenkönig der Kreation. Er wird von einer Dämonenkönigin für ein Jahr aufgezogen und soll in dieser Zeit lernen, Dämonen zu schaffen und Dungeons zu errichten, welche zum Überleben eines Dämons notwendig sind, da hier die extremen Gefühle der Eindringlinge gesammelt werden. Doch nutzt er nicht nur ungewöhnliche Waffen - aka Gewehre - auch findet er die Idee falsch, etwas zu erschaffen, um die Angst, Trauer,... aus seinen Eindringlingen zu quetschen.

Ich bin mit leuchtenden Augen und breiten Grinsen an diese Story herangegangen, weil sich das eigentlich genau wie mein Ding anhört. Doch schnell musste ich merken, dass mich einfach nichts catcht, ich hielt in der Hoffnung, doch noch etwas zu finden, eine Weile durch, aber nach 8 Chaptern habe ich nun die Schnauze voll.

Mich nervt vieles an dem Manga. Mir gefällt dieses "ich will niemanden wehtun und alle retten" Getue vom Protagonisten nicht. Die 'Magie' der Dämonen wirkt überhaupt nicht magisch, sie ist unnötig kompliziert und ließt sich wie die Anweisung eines 2000 Teile Puzzles. Ich kann den Artstyle nicht leiden, die Story wirkt leicht gerusht und oft waren Zusammenhänge nicht erkennbar, Szenarien waren oft unangenehm merkwürdig mit anzusehen - wie ein kleines Fuchsmädchen mit einer Schrotflinte Drachen killt sollte cool und interessant aussehen, aber irgendwie konnte ich nur mit Ekel auf diese Bilder starren und mir denken, dass hier nichts zusammenpasst.

Doch im Endeffekt ist und bleibt das größte Problem, dass es keinen Grund gibt, hier weiter zu lesen. Kein Ziel, kein roter Faden existiert. Charaktere sind langweilig, es gibt keine "GEIL ER HAT NE PISTOLE" - Momente wie es sie in ähnlichen Geschichten gibt - nehmen wir als Beispiel Gate, bei dem auch moderne Waffen in eine Fantasy Welt gelangen. Er ist so meh, dass Kleinigkeiten verdammt nochmal negativ auffallen.
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Cheolhyeol Geomga Sanyanggaeui Hoegwi

Avatar: Ich&Anime#44
Ach man... ists schon vorbei?

Leider ist es das schon - nach 35 Chaptern muss ich "Revenge Of The Sword Clan's Hound" pausieren, weil der Manhwa nicht weiter ist. Ich hatte hiermit wirklich Spaß, wobei ich nicht wirklich sagen kann, warum.

Vikir stirbt als treuer Hund der Familie Baskerville. Als Sohn einer Außenstehenden geboren, hatte er kein Anrecht auf irgendetwas - sei es einen Titel oder eine Ausbildung. Dennoch erreicht er als treuer Bluthund der Familie einiges und wird dafür von diesen geköpft. In seinen letzten Momenten schwört er Rache - und wacht als Baby wieder auf!

Was mir so an diesem Manhwa gefallen hat, ist die extreme Konsequenz und Brutalität des Protagonisten. Jemand versucht ihn mit Schlangen als Baby zu ermorden? Zerreißt er sie in der Krippe! Hochgeborene des ersten Hauses belästigen ihn? Bricht er ihnen die Finger und hackt ihnen die Augen aus, während sie unter Tränen anflehen, sie gehen zu lassen! Er verspricht zwei Milliarden Gold an jenen, der einen Stab ausm Boden zieht? Als ein kleines Kind den Stab in der Hand hält, bekommt es die zwei Milliarden! Dabei hält der Manhwa sich beim Visuellen immer noch zurück, was ich an manchen Stellen übertrieben fand. Lange Rede, kurzer Sinn: Es macht verdammt nochmal spaß!

Dazu kommt noch, dass unser Protagonist und der Manhwa selber sehr gewieft sind. Der Protagonist findet immer einen Weg, egal wie ers anstellen muss. Der Manhwa erzählt immer wieder klassische Tropen - er bekommt z.B. einen Harem oder wird er Bürgermeister einer Stadt - doch er erzählt sie anders. Altbekannte, einst spaßige Themen, die inzwischen oft leider ausgelutscht wirken, erhalten so wieder viel von ihren Charme zurück!

Wenn ich den Manhwa aber so in alle Wolken lobe, warum dann nur drei Sterne? 1. Ist der Manhwa mit 35 Chaptern noch nicht sehr weit vorangeschritten und ich habe die Befürchtung, dass die generischen Tropen überhand über die intelligente Erzählweise nehmen. Zudem sind noch ein paar Sachen bei der Story unklar, die für mich stark ausmachen, ob ich den Manhwa mag. 2. Muss ich zugestehen, dass ich zwar sehr viel Spaß mit dem Manhwa hatte, aber Probleme habe, zu erklären, warum. Es ist ein Fakt, dass hier ein eher generischer Protagonist mit generischen Themen dargestellt wird. Nur weil mir die kleinen Twists und Wendungen sehr gefallen haben, heißt das noch lange nicht, dass die Geschichte dadurch besser wird - auch wenn ich hoffe, in Zukunft was anderes sagen zu können!
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Playerga Gwageoreul Sumgim

Avatar: Ich&Anime#45
Lasst es mich kurz und knackig halten.

Eines Tages verschwand plötzlich der Entwickler eines VR-Games - und das Spiel wurde real! Gleichzeitig werden immer mehr Menschen mit ihren Ingame Charakteren Synchronisiert und erhalten so Fähigkeiten, um sich gegen die neuen Monster zu wehren. Unser Protagonist wird fünf Jahre nach dem Verschwinden des Entwicklers synchronisiert. Das Problem: Damals war er in einer dieser Phasen und sein Charakter hat aber sowas von das Mittelschülersyndrom. So muss er mit einem Gentlemen, einem Lord, der niemals die Teezeit verpassen darf, einen Körper teilen und Monster besiegen, denn tatsächlich ist er auch der einzig übrige Charakter dieser speziellen klasse...

Das hier ist ein recht neuer, klassischer "ich bin op in einer welt, die zum Spiel wurde" Manhwa. Der Protagonist ist unglaublich unterhaltsam. Seine Art sorgt konstant dafür, dass er cool posiert oder entspannt Tee trinkt, während die Welt untergeht. Anders gesagt: Wer Geschichten wie "Eminence in Shadow" oder "haven't you heard i'm sakamoto" mag, wird hier dran gefallen finden können.
Abgesehen davon strahlt diese Geschichte einfach nur aus, dass sie absolut generisch ist und sein wird. Ich würde mich gerne überraschen lassen, denn mit nur 14 Chaptern hat sie noch das Potenzial, zu etwas großen zu werden, doch bisher würde ich dieses Werk mit einem guten meh bewerten.
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