Ran und die graue Welt (2008)

Ran to Haiiro no Sekai / 乱と灰色の世界

Rezensionen – Ran und die graue Welt

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Manga „Ran und die graue Welt“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Zashiki
V.I.P.
#1
Es kommt selten vor, dass der Zeichenstil allein imstande ist die gesamte Stimmung eines Mangas wiederzugeben: so dynamisch und temperamentvoll wirken Aki Iries Illustrationen, dass der eher mäßig interessante Handlungsstrang dadurch in den Hintergrund rückt.
Kaum ein anderes Werk ist dabei so reich an unterschiedlichen Perspektiven zur Gestaltung von Atmosphäre, Charakteren und Emotionen, und eben diese unterstreichen das geradezu kindlich-verspielte, impulsive Verhalten der Protagonistin Ran in unserem zeitgenössischen Fantasy-Setting. Damit wird deutlich, dass der Gebrauch von Magie in Ran to Haiiro no Sekai vor allem als künstlerisches Element bedeutsam ist: sie ist einerseits Ausdruck der chaotischen, recht naiven Gedankenwelt einer Heranwachsenden, andererseits dient sie der Charakterisierung der mehr oder weniger skurrilen Familie Rans inklusive Anhang. Von den beeindruckenden Hintergründen und detailreichen Accessoires abgesehen ist vor allem die wortwörtlich schillernde Darstellung einiger Charaktere beispiellos, die den Hauptfiguren zusätzlich Ausstrahlung verleiht.
Irie versteht es hierbei, auf äußerst kreative und vielfältige Art und Weise fantasievolle Elemente scheinbar ganz beiläufig als Slice of Life einfließen zu lassen; Magie soll damit ganz und gar nicht mysteriös wirken, sondern dem Leser zumindest innerhalb des engeren Familienumfeldes eine gewisse Ungezwungenheit vermitteln. Auch wenn sich Ran to Haiiro no Sekai insgesamt von vielen unterschiedlichen Facetten zeigt, mal ganz nach Yotsuba-Art humorvoll und verspielt, hin und wieder romantisch und gegen Ende der Handlung zunehmend dramatisch, so bleibt der Manga doch nüchtern betrachtet im Kern „nur“ ein herausragender Slice of Life über das Erwachsenwerden mit leicht ungewöhnlichem Setting. Für Leser, die sich neben SoL für Charakterinszenierung und Zeichenstil begeistern können ist Ran to Haiiro no Sekai jedoch aus dieser Sicht ein absolutes Ausnahmewerk.
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Avatar: Leoknight#2
Wie lange ist es her, dass euch ein Manga überrascht hat? Wie lange, seit ihr, angetrieben durch pure Spannung, die Seiten in Höchstgeschwindigkeit durchgeblättert habt, um zu sehen, was passiert? Wann war das letzte Mal, dass ihr so tief in einen Manga eingetaucht wart, dass seine Logik die eure ersetzte? Erinnert ihr euch an einen Manga, der so oft sein Genre, seine Darstellung und Atmosphäre änderte, dass ihr einfach aufgabt und die Fahrt in vollen Zügen und ohne Hemmungen oder absehbare Klischees genießen konntet?
Bei mir ist das eine kleine Ewigkeit her; doch dank der Familie Uruma konnte ich mich wieder dieser Gefühle entsinnen. Ich könnte ewig darüber schreiben, wie sich die Handlung entwickelte, dabei so verzweigte, dass ich nicht mehr wusste, wo ich bin. Wie realistisch und liebenswert die Charaktere sind, die einem für immer im Gedächtnis bleiben. Wie viele Gedanken, Dialoge und Witze in diesem Werk enthalten sind, die an jeder Ecke einfach so vor die Füße des Lesers hingeworfen werden, aber in jedem anderen Manga wohl als semantische Genialität aufgegriffen werden würden. Es gibt einfach so viel, was diesen Manga einzigartig macht und so wenig, was mich an andere erinnert.
Ja, der Shift in der Story ist etwas unbeholfen. Ja, aufgrund der wenigen Chapter wirkt einiges überhastet. Doch wie wenig mich das in Anbetracht seiner Einzigartigkeit interessiert, ist ebenso Ausdruck seines Niveaus.
Es gab viele Autoren, die versuchten das Niedliche, das Naive und das Kindliche in Kontrast zum Dunklen, Bösen und Niederträchtigen zu stellen. Und genau hier, in diesem Manga, der den passenden Namen „Gray and Wonder Around Her“ trägt, gelingt es dies in Perfektion auszuführen. Oft wusste ich nicht mehr, was ich lese, womit die Geschichte begann und wo meine Orientierungspunkte sind. Allerdings frage ich mich, ob das so schlecht ist. Denn gerade dieses Fehlen von Anknüpfungspunkten ließ Ran to Haiiro no Sekai als einen lebenden Organismus erscheinen. Er änderte seine Form, seine Funktion, sein Aussehen, seine Gefühle und wurde somit nicht einfach nur nicht langweilig, sondern balancierte emotionale Tiefe und rationale Grausamkeit optimal aus.

Die Story um die Freunde und Familie des Mädchens Ran mag sehr entspannt beginnen, einen an viele Manga mit magischem Element erinnern und Naivität fördern, doch er hält sich nicht an die Spielregen. Und gerade zu beobachten, wie er diese Regeln bricht, wiederum mit ihnen spielt und sie ad absurdum führt und trotz dem seinen roten Faden nie aus der Hand gibt, bringt einfach pures Vergnügen, Freude am Lesen und Gänsehaut. Ein wirklich einmaliger Manga, der in seinen wenigen Kapiteln alles das schafft, was vielen anderen verwehrt blieb.
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