Burning Hell: Das Land der Götter (2008)

Burning Hell: Kami no Kuni / Burning Hell 神の国

Rezensionen – Burning Hell: Das Land der Götter

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Manga „Burning Hell: Das Land der Götter“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Chrolo#1
Als ich dieses Buch in der Bibliothek sah, wusste ich auf den ersten Blick - Yang Kyung-il! Mein erklärter Lieblingszeichner hat also nachgelegt. Und als ich dann Youn In-wan für die Story sah, frohlockte mein Herz sofort. Die beiden haben schon bei Shin Angyo Onshi, Island und Defense Devil fantastische Arbeit geleistet, deshalb war es für mich ein Sofortkauf ohne Bedenken.
Allerdings zierte diesen dicken Band keine Zahl, von daher war mir schnell klar, dass es sich um einen One-Shot handelt. Bzw. handelt es sich um zwei separate Geschichten, also quasi ein "doppelter One-Shot"
Tatsächlich ist dieses Werk auch schon im Jahr 2008 erschienen, also keineswegs neu, sondern lediglich mit Verspätung ins Deutsche übersetzt.

Nun stellte sich mir die Frage, wie gut sich Youn In-wan mit Kurzstorys tut. Und genau hier liegt das (einzige) Problem dieser Titel.
Sowohl die 'Coverstory' Burning Hell, als auch das anschließende Land der Götter leiden an ihrer Kürze. Nun mögen einige Zungen sagen "In der Kürze liegt die Würze", aber ich stelle mir vor, wie gut vor allem Land der Götter hätte sein können, wenn man sich etwas mehr Zeit genommen hätte. Was nicht heißt, dass die beiden Geschichten schlecht sind - es wurde nur das Potential nicht vollends ausgeschöpft.

Burning Hell zeigt einen japanischen und einen koreanischen Massenmörder, die von ihren jeweiligen Regierungen auf eine Insel für Ausstößige verbannt wurden, auf der es außer Verbrecher nichts gibt. Während der japanische Massenmörder Juu ein Kannibale ist, der einen unstillbaren Hunger auf Menschenfleisch zu haben scheint, ist sein koreanisches Pendant Han ein selbsternannter 'Künstler', der (auf göttlicher Ebene) Kunstwerke aus menschlichen Körpern schnitzt. Obwohl Juu den deutlich mächtigeren Körper besitzt, scheinen die beiden exakt gleich stark zu sein und leben ein volles Jahr auf der Insel, ohne das einer der beiden draufgeht. (Da es schon zu Beginn so aussieht, als ob es auf der Insel kein Essen gibt, ist das ziemlich fragwürdig, aber nun gut...)

In den Kapiteln 2-4 kommen Piraten auf diese Insel und dessen Kapitän hat durch die Macht von "Roar" Unsterblichkeit erlangt. Es läuft auf einen Kampf hinaus, in dem auch noch ein Mädchen verwickelt ist, welches Han auf dem Piratenschiff findet und befreit. Letztendlich kämpfen Juu und Han zusammen so gut, dass selbst der 'fast' unsterbliche Piratenkapitän die Segel streicht und sie mit dem Mädchen, den Schätzen und dem Schiff überbleiben. Die Crux ist, dass das Mädchen sie für zwei sehr tolle Charaktere hält, während sie auf ihren eigenen Sprachen darüber streiten, ob Juu sie essen oder Han sie "verzieren" darf. Und genau hier hört die Story auch schon auf. Während es eigentlich besonders interessant wäre, eine Story darauf aufzubauen, bleibt diese Crux, verbunden mit der Erwartung, dass Juu und Han wahrscheinlich noch viele Jahre miteinander kämpfen, nebenbei ein paar weitere Piraten metzeln und die gerettete Frau wohl niemals verstehen wird, was die beiden wirklich denken/wollen.
Es ist eine lustige kleine Geschichte, die zusätzlich noch das Thema von schwieriger Kommunikation aufnimmt, aber alles in allem ist sie zu kurz. Besonders wenn man etwas wie dieses mächtige "Roar" erschafft, braucht es meiner Meinung nach mehr Comic Relief, mehr Hintergrund und Dichte. Sonst ist es eben "einfach nur eine Geschichte".

Während ich Burning Hell 3/5 Sternen geben würde, ist die bessere der beiden Geschichten Land der Götter. Diese basiert auf einer Originalvorlage von Kim Eun-hee, welche von Youn In-wan editiert bzw. entworfen wurde. Aber vor allem zeichnerisch ist es mitunter das Beste, was ich je gesehen habe. Auch wenn es auffällt, dass die Charaktere von Yang Kyung-il sich serienübergreifend durchaus ähnlich sehen (zumindest zu Shin Angyo Onshi werden Parallelen auffällig) und die Zeichnungen der Menschen mich nicht überrascht haben, sind Teile der Kampfszenen und einige Panels mit den Infizierten unglaublich genial und atmosphärisch gezeichnet, so dass sich der Kauf des Mangas alleine dafür schon lohnt. (Die Zeichnungen von Burning Hell stehen dem übrigens in nichts nach.)

Land der Götter spielt während der koreanischen Joseon-Ära erzählt von der Zusammenkunft eines jungen Prinzen, dessen Leibgarde getötet und der selbst von Attentäter verfolgt wird, und einem umherstreifenden Banditen, der den angehenden König für eine ordentliche Portion Geld sicher an einen Ort bringen soll. Zunächst kommen sie an einem wie verstorben wirkenden Dorf an und merken schnell, dass sich eine Art Epidemie ausgebreitet hat und die Leute nachts zu fleischfressenden Zombies werden, selbst wenn sie getötet und vergraben wurden (also wie Zombies). Die Story und das Setting erinnerten mich persönlich ziemlich an den Animefilm Sword of the Stranger von 2007 (also ein Jahr früher).

Bei dem 'Banditen' Jae-ha handelt es sich tatsächlich, wie anhand von Flashbacks erzählt wird, um einen ehemaligen General (weitere Parallelen zu Shin Angyo Onshi, in dem der Hauptcharakter Mun-Su ebenfalls ein ehemaliger General war und mit seinen langen schwarzen Haaren auch sehr ähnlich aussah), der auf dem Schlachtfeld einem feigen König den Rücken gedeckt hat und seelisch mit dieser Rolle als Opferlamm nicht fertig geworden ist. Während der kleine Prinz Lee Moon während der Story eher versucht, seinen Status herauszubrüllen, um die anderen davon zu überzeugen, spricht Jae-ha allerdings zu keiner Zeit von seiner früheren Rolle. Letztendlich kommen sie am Zielort an und merken, dass auch dieser infiziert ist. So läuft es auf eine Art Showdown zwischen Infizierten, den Attentätern (Ninja) und den beiden Hauptcharakteren und einer Ärztin hinaus, die sich ihnen angeschlossen hatte. Und hier ist der Punkt, in dem viel Potential verschenkt wurde, den letztendlich bleiben die Infizierten erstaunlich wirkungslos und die Attentäter werden von Jae-ha besiegt, der im finalen Moment ein bisschen sehen kann, was ihm in der Dunkelheit sonst verwehrt war (leider wird nicht erklärt, wieso das so ist...!). Die Moral ist, dass Jae-ha am Ende sein Leben für Lee Moon (den er vorher nur gepiesackt und als Mittel zum Zweck benutzt hatte) geben wollte, da er offensichtlich nicht so feige wie sein vorangegangener König war und er ihm noch einmal den Glauben gab, dass Joseon ein besseres Land werden könne. Eine schöne Moral ~

Auch wenn ich nicht komplett zufrieden bin, ist es dennoch eine Empfehlung. Alleine für die genialen Zeichnungen!!
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