di[e]ce (2007)

ダイス

Rezensionen – di[e]ce

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Manga „di[e]ce“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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„Di[e]ce“ Band 1-6 von Otoh Saki (Mangaka/Autor) & Kana Yamamoto (Autor)

Ein anfangs nicht unblutiger Action-Manga, dessen Story mehr in die Tiefe geht, als man anfangs erwartet und nicht nur Drama, sondern auch eine Anti-Kriegs Botschaft mitbringt

Grundidee & Setting:

Der 16. Geburtstag von Haruki und Kazuki beginnt wie ein normaler Schultag, bis eine seltsame Lautsprecherdurchsage ertönt, die verkündet, dass alle Lehrer und Schüler das Schulgebäude unverzüglich verlassen sollen, zusammen mit einem Countdown. Nur ist dieses abgeriegelt und als nach der Durchsage ein Kirchenlied durch die Lautsprecher dröhnt, drehen die Schüler plötzlich durch.

Haruki und Kazuki versuchen, zusammen mit ihrem Sandkastenfreund Yuki aus dem Gebäude zu entkommen, wobei sie nicht umhin kommen, gegen die wahnsinnigen Schüler zu kämpfen. Dann erhalten sie unverhofft Hilfe, sollen aber gleichzeitig glauben, dass sie sich in einem Spiel auf Leben und Tod, Die[e]ce genannt, befinden. Demnach sind irgendwo im Gebäude Hinweise versteckt, wie sie fliehen können, währenddessen läuft der Countdown zur Zerstörung der Schule.
Das ist noch das erste Di[e]ce, dass sie durchstehen müssen und als Kazuki von seinem besten Freund Haruki getrennt wird, will er diesen unbedingt wiederfinden. Dabei sind sie die beiden entgegengesetzte Spielfiguren in Die[e]ce, wortwörtlich, die denen von Schachfiguren nachempfunden sind.

So sind Haruki und Kazuki beide Kings, die mächtigsten Figuren, die einander töten müssen, um das Spiel zu beenden. Daneben werden sie noch von Läufer, Springer, Turm und Bauer unterstützt, die ganz eigene Funktionen einnehmen.

Neben Action, Drama, etwas Splatter und tatsächlich einigen Boys-Love Andeutungen (die aber solche bleiben), schwingt vor allem zu Ende der Geschichte noch ein Anti-Kriegs Botschaft mit, die das Handeln von Kazuki noch zusätzlich unterstreicht.

Zeichnungen & Storytelling:

Die Zeichnungen sind sehr detailliert und ebenso schön anzusehen. Vor allem bei den Charakteren merkt man, wie viel Mühe hier allein auf das Charakterdesign gelegt wurde. So kann man die entgegengesetzten Spieler noch mühelos auseinanderhalten, obwohl sie eigentlich exakt gleich aussehen (und dann wieder doch nicht). Die Kämpfe sind ebenso meisterhaft umgesetzt, auch an Hintergründen oder Effekten gibt es nichts auszusetzen.

Handlungsaufbau:

Ist der erste Band noch wie ein reiner Action-Manga aufgebaut, trotz der Rätsel rund um Di[e]ce, verändern sich Kazuki und Haruki, je länger sie voneinander getrennt sind. Sie finden neue Verbündete, oder vielmehr Spielfiguren, die sich auf ihre Seite stellen. Dennoch verzweifelt vor allem Kazuki immer mehr am Spiel. Obwohl er anfangs sogar noch Gefallen am Spiel hat, es als Spaß empfindet und erst später realisiert, dass es tatsächliche echte Menschen waren, die sie getötet haben.
Während so anfangs noch kleinere Di[e]ce von beiden bestanden werden müssen, gibt es noch andere Instanzen im Spiel, die den Kings zu einem bestimmten Moment Informationen über alles anbieten. Beide Kings nehmen diese Informationen an und erfahren, dass es schon tausende Di[e]ce zuvor gab und der Umfang statt großer Kriege nur auf eine festgelegte Teilnehmerzahl, einen festen Ort usw. beschränkt wurde. Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit, denn noch kann Kazuki allein dadurch nicht das Spiel beenden. Erst muss er noch erfahren, aus welchem Grund er und Haruki die Kings sind, denn sie wurden keinesfalls willkürlich ausgewählt, sondern mehr als nur eingeplant. Aber es gibt noch weitere „Eingreifer“, die das Spiel beeinflussen, entweder um es ebenfalls zu beenden, um auf eine Seite zu wetten oder aus anderen Motiven.

Das Finale allerdings bzw. die Auflösung fand ich am Ende dann doch etwas zu einfach und schlecht durchdacht. Es wirkte, als hätte man die Reihe schnell zu Ende bringen wollen.

Charaktere:

Kazuki, der anfangs nicht nur hitzköpfig ist, sondern sich nur zu gerne in einen Kamp stürzt, verändert sich wohl am meisten. Er bereut nicht nur seinen eigenen Taten in Di[e]ce, sondern will das Töten und Morden für alle beenden. Dabei wird deutlich, dass er schon von Anfang an ein sehr direkter Mensch war, der sich nur in die Illusion geflüchtet hat, alles sei nur ein Spiel und es gäbe für alles ein „Reset“.

Haruki entgegen scheint sich eher zum Negativen zu entwicklen und sogar Gefallen an Di[e]ce zu finden. Ebenso will er erst Kazuki auf seine Seite ziehen, um das gesamte Land zu vernichten, später gibt er vor, ihn töten zu wollen. Dass er tatsächlich andere Beweggründe hat, die seinen eigenen Willen beeinflussen, zeigt sich erst später. Dennoch ist er deutlich abgebrühter als Kazuki und nimmt seine Rolle als King schneller an.

Daneben sind vor allem Sion (Kazukis „Läufer“) und Yuki (ein „Bauer“) von Bedeutung. Vor allem Sion steht Kazuki aufopfernd zur Seite und das nicht nur, weil er von kleinauf dazu ausgebildet wurde. Er sieht mehr als nur „seinen König“ in ihm.
Yuki hingegen ist ebenso treu, denkt allerdings lange Zeit, er wäre nur durch Zufall in alles hereingeraten. Dabei hat auch er besondere Fähigkeiten, die er nach seinem „Erwachen“ ebenso für Kazuki einsetzen will.

Die weiteren Charaktere bekommen zwar teils noch eine Hintergrundgeschichte, bleiben aber eher blass und fungieren meist nur noch als Beschützer oder Kämpfer.


Fazit:

Das anfängliche Setting hat sich von blutiger Action ähnlich einem Escape-Game auf Leben und Tod zu einer Story mit mehr Tiefgang und Drama entwickelt. Dabei kam auch die Frage auf, wann es gerechtfertigt ist, Krieg zu führen und mit welchen Mitteln, wobei vor allem der Protagonist Kazuki im Mittelpunkt steht.
Genau diese Entwicklung hin zu verschiedenen Konflikten, die die Charaktere durchstehen müssen, haben mich überzeugt. Ebenso, dass man viele von ihnen ins Herz schließt, obwohl niemand von ihnen nur gut oder böse ist.

Insgesamt vergebe ich für Die[e]ce trotz kleiner Schwächen 3,7 (4) Sterne.

Beitrag wurde zuletzt am 30.01.2022 20:56 geändert.
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