- Handlung
- Illustrationen
- Charaktere
Diese zweibändige Serie richtet sich meiner Einschätzung nach eher an Erwachsene und gehört eher dem Shonen-Ai als dem Yaoi-Genre an, da die Beziehung der Personen zueinander zentral steht. Von daher ist der Anspruch der Story ernster Natur und sie wird diesem auch gerecht.
Wo wir auch schon bei einem großen Pluspunkt wären: Keine Uke-Seme-Aufteilung und kein Kitsch (keine Blumen in Panels, kein Non-Con, keine effeminierten Charaktere, aber auch keine Machos). Die Charaktere verhalten sich nachvollziehbar und auch die Liebe hat "Inhalt", das heißt sie fällt nicht einfach so vom Himmel (wie anderswo häufig), sondern wird behutsam aufgebaut und hat eine nachvollziehbare Grundlage. Zudem ist das Setting ziemlich realistisch. Auch positiv finde ich die Fairness der Autorin gegenüber der Ex und ihrem Mann dergestalt, daß sie nicht gleich in die Schlechtmenschen-Schublade gesteckt, sondern als Menschen, die Fehler machen, dargestellt werden. (Nach dem Motto: Gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht.)
Der Geschlechtsverkehr findet lediglich in Band zwei statt, einvernehmlich und mit viel Taktgefühl. Denn auch hier nehmen die Partner die Wünsche und Bedürfnisse des Gegenübers ernst und beweisen Einfühlungsvermögen. (Kein Uke, der "Nein! Nein!" schreit und vom Seme mit "Ich kann mich nicht mehr halten." abgekanzelt wird.) Auch hier trifft Kai Asou also den richtigen Ton. Das Artwork finde ich sehr ansprechend.
Fazit: Wer reiferes Shonen-Ai ohne Stereotypisierung sucht, ist hier definitiv richtig.