Anspruch: | nichts |
Action: | nichts |
Humor: | viel |
Spannung: | wenig |
Erotik: | nichts |
Auf die Idee muss man auch erstmal kommen: Einen Manga zeichnen, der das Alltagsleben von Otaku, der primären Zielgruppe, an einer Universität beschreibt. Das mag ziemlich Banane klingen, aber das Ergebnis ist es gar nicht!
Denn egal, wie hoch letztendlich der eigene Konsum von Manga, Anime und anderen Ergüssen der Otaku-Kultur ist, wer die Szene kennt, wird regelmäßig zum Schmunzeln eingeladen. Dabei spielt es auch gar keine Rolle, ob man diverse Situationen selbst schon erlebt hat, oder nicht, man amüsiert sich trotzdem. Beispiel: Die Comiket. Wer die Warterei kennt, wird über die Seiten darüber im Manga schmunzeln, wer sie noch nicht live gesehen hat, wird denken "Egal, will trotzdem rein!" und wer es gar nicht abkann, denkt sich "Spinner!" und amüsiert sich trotzdem.
Häufiges Thema ist auch die Erotik, die, ob man will oder nicht, ebenso zur Szene gehört wie bunte Haare auf den Köpfen vieler Charaktere. Doch bei der Erwähnung bleibt es auch. Trotz regelmäßiger Diskussionen über Eroge und Boys Love, es bleibt immer jugendfrei.
Der Zeichenstil ist schlicht, aber ansehnlich und die Panels gut angeordnet. Einzig die Sprechblasen sind mitunter verwirrend gesetzt, so dass ich mitunter Probleme hatte zuzuordnen, wer nun wann was sagt. Das stört aber allenfalls den Lesefluss, jedoch nicht den Spaß.
Fazit: Ein Werbeslogan im Fernsehen heißt "Genau mein Ding!" und das trifft es für mich hier perfekt. Genshiken braucht keine übertriebenen Handlungen oder Dramen, denn die "Kuriositäten", die das Otaku-Leben so in sich hat, unterhalten genug, wenn man mit etwas Vorwissen an die Materie herantritt. Herrlich erfrischend!
Kommentare
Madarame bekommt noch ein eigenes Kapitel spendiert und überlegt tatsächlich, Kasukabe seine Liebe zu gestehen. Am Ende lässt er es bleiben und schließt mit den Gedanken ab, was irgendwie schön ist. Stattdessen reden die beiden über ihre Jahre im Genshiken und lassen Erinnerungen Revue passieren. Richtig angenehm die beiden nochmal zu sehen.
Das Jahr geht zu Ende und es folgt der Abschluss von Sasahara. Somit sind nächstes Jahr nur noch Ohno, Ogiue und Kuchiki im Klub. Im vorletzten Kapitel sehen wir alle Charaktere ohne Dialogbox sich auf die Feierlichkeiten vorbereiten. Im Finale gibt es dann nochmal eine Anlehnung an das erste Kapitel sowie schöne Charaktermomente. Das Ende zeigt die nahe Zukunft, wo nicht erkennbare Mitglieder vom Genshiken ein neues Mitglied in den Klubraum bringen.
Von der Symbolik her ist die letzte Szene ja okay, aber leider auch etwas unbefriedigend. So hatten die bekannten Charaktere sich vorher noch zu einer Feier verabredet, wo wir zum Glück noch ein Bonuskapitel dazu bekommen. Hier kommt jeder Charakter nochmal zu Wort und die Szenerie wird schön abgerundet.
Meine Begeisterung für diese Reihe ebbte niemals ab, sehr empfehlenswert!
Hier dreht es sich hauptsächlich nur noch um die Ogiue und Sasahara. Kousaka fängt einen Job bei einem Spielentwickler an und hat kaum noch Zeit. Selbst auf den Ausflug holt er erstmal nur Schlaf nach. Kasukabe ist ebenfalls in den Hintergrund geraten, so das neben dem Noch-nicht-Pärchen eher nur noch Ohno präsent ist, die nun übrigens zur Klubpräsidentin aufgestiegen ist. Es ist richtig angenehm zu sehen, wie sie und Ogiue sich nun vertragen.
Ogiue kommt schließlich mit Sasahara zusammen, muss aber noch Vergangenes verarbeiten. So hatte sie fünf Jahre zuvor Illustrationen zu einer Yaoi-Geschichte gezeichnet und dazu einen Mitschüler als Vorlage verwendet. Leider sind die Bilder ohne ihr Wissen in Umlauf geraten und dieser Mitschüler hatte kurz darauf die Schule gewechselt. Dieses Ereignis belastet sie immer noch sehr. Außerdem hatte sie vor ihrem Eintritt in den Genshiken noch Probleme mit dem Mangaklub bei der Uni. Zumindest letzteres kann in Band 8 so ziemlich gelöst werden. Bei der anderen Sache bin ich mir nicht so sicher, ob da wirklich noch eine Auflösung kommt. Von der Dramaturgie her muss da ja noch was passieren, aber ich würde es nicht gut finden, wenn man plötzlich diesen ehemaligen Mitschüler einfach so über den Weg laufen würde.
Mittlerweile hat sich Ogiue zu meinem Lieblingscharakter gemausert und ich mag auch ihre Beziehung zu Sasahara, der auch sehr von der Beziehung profitiert. Ihr Date im Zoo ist süß.
Ab und zu wird ein Manga erwähnt, der vielleicht eine andere Reihe vom Mangaka darstellt. Es gibt selten mal ein paar Panels von diesen Manga zu sehen und ein Cosplay zu einer Figur gab es auch schon. Ich finde es gut, dass hier nicht mit der Häufigkeit übertrieben wird. Interessant sind die Kommentare, dass in diesem Manga einige Charaktere ihren Abschluss machten und die Reihe aus deren Sicht damit auch abgeschlossen ist. Doch die Serie geht mit neuen Charakteren weiter. Könnte das ein Wink mit den Zaunpfahl zu Genshiken sein?
Man merkt, dass wir hier in den Collegejahren sind. Die Dialoge sind reiferer Natur, aber immer noch jugendhaft. Mir gefällt es auch, wie man nicht direkt den einen Hauptcharakter hat. Sasahara brachte uns zwar den Einstieg in den Manga, verblieb dann aber teilweise im Hintergrund. Das änderte sich in den letzten Bänden wieder. Er sticht aber kaum hervor, da er eben so normal ist, als Otaku. Gerade das finde ich nun gar nicht mehr so schlecht, weil er vom Typ eben glaubhaft ist. Es ist schade, dass ein paar ältere Charaktere seltener zu sehen sind, aber das ist völlig normal in Laufe der Jahre. Mir gefallen die neuen Charaktere größtenteils sowieso mehr.
Eine ganz andere Hausnummer ist da Ogiue. Anfangs wirkte sie wie ein schwieriger Charakter, der wohl noch viel Stress macht, aber innerhalb von zwei Bänden mag ich sie sehr. Durch sie erlebt man auch von Ohno eine neue Seite, weil die beiden miteinander überhaupt nicht klarkommen. Dadurch sind zwar einige Situationen immer etwas angespannt, aber es ist auch eine interessante Konstellation. Zumal es auch realistisch ist, dass man bei einer Gruppe nicht mit jedem klar kommt.
Der eigene Manga für das Comicfest im Sommer steht an und sorgt auch mal für kleine Streitereien. Doch er wird noch rechtzeitig fertig gestellt und spätestens wenn die Mädels im Cosplay am Stand stehen, verkauft er sich auch gut. Der Gewinn wird größtenteils noch am selben Abend versoffen. Das mag schon leicht befremdlich erscheinen, doch in dem Alter ist es mitunter schon eine Option, die sinnvoll erscheint.
Es gab ja ab und zu mal ein paar Komentare oder Momente bezüglich pornografischen Spielen, worauf ich eher nicht einging. Das ist auch so eine Sache mit dem Alter. Jedenfalls gibt es kurz auch mal einen Ansatz dazu aus weiblicher Sicht, was für einige Leser vielleicht auch interessant ist. Für mich gab es zumindest einen schönen Gag, der mich zum Schmunzeln brachte.
Madarame ist recht lange auf Jobsuche, zum Ende von Band 6 gibt er bekannt fündig geworden zu sein. Da sein Arbeitsplatz in der Nähe vom Campus ist, sehen wir ihn vielleicht weiterhin mal. Zusammen mit Kugayama und Tanaka macht er seinen Abschluss und somit passiert, was ich im letzten Post schon erwartete. Wie schon mit dem ehemaligen Prez werden einige Charaktere wohl gehen und höchstens noch Gastrollen einnehmen. Ich erwarte nicht, dass wir hier vielleicht Einblick in das Berufsleben der Abgänger bekommen werden, da wir so schon nie jemanden während seiner Studienkurse gesehen haben. Nur mal kurz gab es einen Dialog in einem Leersaal während der Pause.
Ogiue beginnt nun selbst einen Manga zu zeichen und möchte diesen beim nächsten Comicfest anbieten. Es war besonders interessant den Klub durch ihre Perspektive zu unterschiedlichen Zeiten wahrzunehmen. Anfangs wirkte der Klub schon so als würden alle nur miteinander abhängen und über Animes und Games sprechen, doch neben ihren Cosplayauftritten bei Campusfesten haben sie immerhin schon einen Manga rausgebracht.
Ich mag vor allem die Mädels. Die sind für mich die Hauptrollen, wobei sie nicht unbedingt mehr Screentime als die Kerle haben. Zumindest im Vergleich zu Sasahara und Madarame, der Rest spielt ja doch eher nur die zweite Geige. Sasahara bietet mir als Charakter in seiner Position immer noch zu wenig. Darüber kann ich aber hinwegsehen, dafür gefällt mir die Reihe zu sehr.
Kasukabe sorgt mehr oder weniger für einen kleinen Brand, was eine temporäre Klubschließung und Sozialstunden nach sich zieht. Das sorgt dafür, dass der Klub sich zwischendurch in den privaten Räumlichkeiten der Mitglieder trifft und ausnahmsweise eine bestimmte Convention nicht besuchen können. Kasukabe selbst nimmt sich das sehr zu Herzen, kann die Last aber loswerden. Allerdings nicht ohne bei einem Cosplayevent mitzumachen, was für sie so peinlich ausgeht, dass sie das - wie schon bei Games der Fall gewesen - nie wieder machen will.
Sasahara blüht als neuer Klubchef auf und will zum nächsten Comicfest, einer Messe für selbstproduzierte Manga, einen eigenen Manga als Klubprojekt rausbringen. Dadurch lernt man auch Kugayama etwas besser kennen, doch letztendlich läuft das zu einem Schmuddelheft hinaus.
Weiterhin etwas zu perfekt kommt mir Kousaka rüber. Eher beiläufig hilft er Sasaharas Schwester, ist natürlich für seine eigene Freundin da, aber für mich als Leser etwas unnahbar, auch wenn er sein Umfeld stets offen begegnet. Er ist letztendlich auch die Person, die bei Ohno und Tanaka nachhakt, ob die beiden miteinander gehen. Dieses Thema kam mir etwas plötzlich, aber es ist schön, dass es wirklich so ist. Dennoch kommt mir Ohno noch etwas kurz.
Am Ende von Band 4 ist startet wieder ein neues Jahr und der Klub bekommt zwei neue Mitglieder. Einer war bereits beim letzten mal Anwärter und zieht es nun durch, die andere ist durch ihr Temperament besonders negativ aufgefallen und wird nun quasi in den Genshiken abgeschoben.
Ich werde bestens unterhalten und es gibt immer mal wieder was zu lachen. Viele Charaktere erfahren mehr Tiefe, aber eben nicht alle. Ein bisschen verliere ich das Zeitgefühl. Ist wirklich schon so viel Zeit vergangen? Das hat eben auch eine gewisse Entwicklung zur Folge. So frage ich mich, ob wir alle Charaktere noch bis zum Ende der Reihe sehen werden. Habe keine Ahnung wie das japanische Bildungssystem aussieht was so die Unijahre betrifft, aber diese werden auch nicht endlos sein.
Das erste Kapitel ist aus Sicht von Sasahara, der neu an der Uni ist und nach einem geeigneten Klub sucht. Ich hatte zuerst erwartet, dass er der POV-Charakter ist. Vieles lernt man auch aus seiner Sicht kennen, aber letztendlich wechselt die Perspektive über die Kapitel und es gibt zumindest nicht den einen Hauptcharakter. Er bleibt ein bisschen blass, finde ich. Zwar ist er ein Otaku, lernt aber einige Dinge erst über den Klub kennen. Bisher habe ich eher den Eindruck, dass er für den Leser Dinge nachfragt und über ihn die Gruppe näher vorgestellt wird.
Der zweite Neuling ist Kousaka. Besonders freundlich und gut aussehend, wie die anderen im Klub sehr angetan von Animes und Games, extrem gut in Fighting Games, steht aber manchmal auf den Schlauch. Er ist nett, auch als Teil der Geschichte. Doch ich sehe ihn auch eher als wichtiges Puzzleteil statt eines Hauptcharakters.
Vollkommen anders ist es mit Kasukabe. Sie will sich weder dem Klub anschließen, noch irgendwie mit Otakus in Verbindung gebracht werden. Sie kennt Kousaka von früher und verliebt sich in ihn. Beim Versuch mit ihm zusammen zu kommen verbringt sie schon mal mehr Zeit im Klub als ihr lieb ist. Mit der Zeit wird sie mein Lieblingscharakter, auch wenn sie ein bisschen zickig sein kann. Ich mag sie einfach.
Im Klub selbst haben wir Madarame, der einen Großteil der wenigen Aktivitäten Klub zu organisieren scheint. Ab und zu spielt er irgendwie klischeehaften Momente aus Animes nach. Ein bisschen stichelt er auch gegen Kasukabe, wofür er von ihr regelmäßig eins auf den Deckel bekommt. Kugayama hingegen will eigentlich Manga zeichnen, wenn ich es richtig verstanden habe, doch davon sieht man nie was. In anderen Reihen wäre sein Übergewicht und seine herausstehende Charaktereigenschaft, doch hier wird angenehmer Weise dies nie von den anderen thematisiert. Er stottert ein bisschen. Etwas erwachsener kommt Tanaka rüber, der ein Faible für Cosplay hat, ohne sich selbst zu verkleiden. Der eigentliche Klubchef wird stets nur Prez genannt, zumindest in der englischen Version. Ein paar Fäden zieht er, ansonsten ist er einfach nur da, wenn er denn da ist. Am Ende vom ersten Band kommt noch Ohno hinzu, sie ist vor allem von Cosplay begeistert und trägt schließlich ein paar Kostüme.
Am Ende vom zweiten Band ist schließlich ein Jahr vergangen und neue Klubinteressenten werden von Kasukabe vertrieben. Prez will seine Position an Madarame abgeben und seinen Abschluss machen. Gerade in dem Moment fällt auf, dass Sasahara ein bisschen in den Hintergrund gerät, auch wenn wir erst seine Schwester kennenlernten und er ja doch regelmäßig auch bei den Dialogen dabei ist. Ich habe zumindest nicht das Gefühl, dass wir den Manga aus seiner Sicht erleben.
Der spezielle Humor zusammen mit den glaubhaften Charakteren sprechen mich ungemein an und bietet eine ungewohnte Unterhaltungskost, wie sie selten serviert wird.
Allein so kleine Momente auf dem Schulflur. Zwei Charaktere sehen sich, ihre Situation ist aber etwas kompliziert, also tun beide so, als hätten sie sich nicht gesehen. Wo sieht man sowas schon ohne das die Szene überspitzt wird? Nur im echten Leben. Die Charaktere sind mangauntypisch eher realistisch gehalten.