LicalyroRedakteur
#1- Handlung
- Illustrationen
- Charaktere
- Dramatik
"Ein psychisch kranker, arbeitsloser Mann und ein schulschwänzendes junges Mädchen, das Würmer und Insekten mag. Es war keineswegs angemessen. Doch es war unbestreitbar Liebe."
Die Mangareihe "Parasite in Love", gezeichnet von Yuki Hotate, basiert auf Sugaru Miakis gleichnamigen Roman und ist in drei Bänden abgeschlossen. In der Geschichte geht es um Kengo Kosaka, dessen Zwangsstörung ihn davon abhält, ein normales Leben führen zu können. Um seine Abscheu gegenüber der Gesellschaft zu zeigen, hat er ein Virusprogramm entwickelt, das in ganz Japan über Weihnachten die Telefonnetze lahmlegen soll.
Dummerweise klopft eines Tages ein fremder, älterer Mann an seine Tür und sagt Kengo, er wisse von seinem Plan. Allerdings wäre er bereit, die ganze Sache zu vergessen, wenn Kengo zu einer bestimmten Zeit in den Park geht und sich mit einem Mädchen anfreundet, das sich dort aufhält. Obwohl er wenig von seiner neuen Aufgabe begeistert ist, erscheint er zum vereinbarten Termin - und ist ziemlich überrascht kein kleines Kind, sondern die siebzehnjährige Hijiri Sanagi vorzufinden. Mit ihren blondierten Haaren und den Kopfhörern, die sie fast niemals abnimmt, kann Kengo zunächst nicht allzu viel mit ihr anfangen. Trotzdem gelingt es ihm, nach einiger Zeit einen Zugang zu dem verschlossenen Mädchen zu finden und eine ganz besondere Beziehung entsteht zwischen den beiden ungleichen Personen.
Allerdings hält der Frieden nicht allzu lange an, denn eine schockierende Erkenntnis droht, ihr aufkeimendes Glück frühzeitig zu zerstören. Sind ihre Gefühle füreinander real - oder das Produkt eines zerstörerischen Parasiten, der ihr Leben in Gefahr bringt?
Das klingt erstmal verwirrend... und bleibt es auch, bis zum Ende. Nachdem ich den ersten Band gelesen hatte, habe ich vorsichtshalber noch einmal auf die Rückseite des Mangas geschaut, doch an der Deklaration des Genres "Mystery" änderte sich nichts. Der Beginn liest sich nämlich wie eine etwas schräge, düstere Liebesgeschichte, in der zwei einsame, missverstandene Leute zueinander finden, die sich unter normalen Umständen wohl nicht kennen gelernt hätten. Der Altersunterschied hat mich zwar kurz innehalten lassen, war aber kein Grund, die Serie abzubrechen. Auch der Begriff "Parasite" aus dem Titel lässt sich ja über Hijiris Vorliebe für Würmer und Parasiten erklären. Mit dieser Erwartungshaltung habe ich angefangen, den zweiten Band zu lesen - und bin so sehr überrascht worden, wie schon lange nicht mehr. Plötzlich häufen sich nicht nur die unerwarteten Plottwists, sondern auch der Text in den Sprechblasen dramatisch an. Ich saß da und musste erstmal wieder meine Kinnlade vom Boden aufsammeln, bevor ich weiterlesen konnte. Im dritten Band schwenkt die Stimmung ein weiteres Mal um und der Unterton wird dabei dermaßen fatalistisch, dass mir der erste Band, den ich zuvor als düster empfunden hatte, fast schon fröhlich vorkam.
Die Charaktere tragen im ersten und dritten Band die Handlung, lediglich im zweiten Band werden sie unter Textblasen, Rückblicken und komplizierten Erklärungen begraben. Der soziophobe Kengo mit seinem Waschzwang ist kein neues Charakterkonzept, doch seine Ablehnung gegenüber der Gesellschaft wird sehr glaubhaft dargestellt. Auch Hijiri gegenüber braucht er lange, bis er seine Abscheu ablegen kann. Sein innerer Kampf gegen sich selber und eine für ihn feindliche Umwelt sind ein zentraler Punkt der Geschichte. Dabei reagiert er zwar auf die Probleme, die ihm in den Weg geschmissen werden, bleibt aber eher passiv.
Hijiri... Mit ihr hatte ich so meine Probleme. Am Anfang wirkt sie einfach nur wie ein bockiger Teenager, doch he mehr man über sie und ihre Vergangenheit erfährt, umso besser versteht man, warum sie so schwierig ist. Sie will sich gar nicht irgendwem öffnen und auch ihre Zuneigung zu Kengo geschieht nur äußerst widerwillig. Ihre Sturheit und Todessehnsucht lassen schnell erahnen, wie schnell die Story irgendwann gegen die Wand fahren wird. Es gibt zwar einige wirklich süße Momente zwischen den beiden, diese rücken auf Grund der sich immer weiter zuspitzenden Dramatik schnell in den Hintergrund.
Die Zeichnungen waren sehr stimmungsvoll und passten super zu der fatalistischen Grundstimmung, die geschaffen wurde. Leider gingen sie ab dem zweiten Drittel der Reihe oft in dem gewaltigen Textwust der Sprechblasen unter. Obwohl ich die Geschichte sehr spannend fand, hätte ich vielleicht lieber das Buch lesen sollen, denn an vielen Stellen wirkte der Manga nicht unbedingt wie das beste Medium, um das Erzählte darzustellen.
Insgesamt habe ich es aber nicht bereut, die Geschichte von Kengo und Hijiri bis zu ihrem unausweichlichen Ende verfolgt zu haben. Es ist eben keine leichte Kost für zwischendurch, man muss sich auf die schwermütige Stimmung einlassen, dann funktioniert das Ganze. Ich werde die Reihe bestimmt nochmal lesen müssen, um sicher zu gehen, alles richtig verstanden zu haben.
Die Mangareihe "Parasite in Love", gezeichnet von Yuki Hotate, basiert auf Sugaru Miakis gleichnamigen Roman und ist in drei Bänden abgeschlossen. In der Geschichte geht es um Kengo Kosaka, dessen Zwangsstörung ihn davon abhält, ein normales Leben führen zu können. Um seine Abscheu gegenüber der Gesellschaft zu zeigen, hat er ein Virusprogramm entwickelt, das in ganz Japan über Weihnachten die Telefonnetze lahmlegen soll.
Dummerweise klopft eines Tages ein fremder, älterer Mann an seine Tür und sagt Kengo, er wisse von seinem Plan. Allerdings wäre er bereit, die ganze Sache zu vergessen, wenn Kengo zu einer bestimmten Zeit in den Park geht und sich mit einem Mädchen anfreundet, das sich dort aufhält. Obwohl er wenig von seiner neuen Aufgabe begeistert ist, erscheint er zum vereinbarten Termin - und ist ziemlich überrascht kein kleines Kind, sondern die siebzehnjährige Hijiri Sanagi vorzufinden. Mit ihren blondierten Haaren und den Kopfhörern, die sie fast niemals abnimmt, kann Kengo zunächst nicht allzu viel mit ihr anfangen. Trotzdem gelingt es ihm, nach einiger Zeit einen Zugang zu dem verschlossenen Mädchen zu finden und eine ganz besondere Beziehung entsteht zwischen den beiden ungleichen Personen.
Allerdings hält der Frieden nicht allzu lange an, denn eine schockierende Erkenntnis droht, ihr aufkeimendes Glück frühzeitig zu zerstören. Sind ihre Gefühle füreinander real - oder das Produkt eines zerstörerischen Parasiten, der ihr Leben in Gefahr bringt?
Das klingt erstmal verwirrend... und bleibt es auch, bis zum Ende. Nachdem ich den ersten Band gelesen hatte, habe ich vorsichtshalber noch einmal auf die Rückseite des Mangas geschaut, doch an der Deklaration des Genres "Mystery" änderte sich nichts. Der Beginn liest sich nämlich wie eine etwas schräge, düstere Liebesgeschichte, in der zwei einsame, missverstandene Leute zueinander finden, die sich unter normalen Umständen wohl nicht kennen gelernt hätten. Der Altersunterschied hat mich zwar kurz innehalten lassen, war aber kein Grund, die Serie abzubrechen. Auch der Begriff "Parasite" aus dem Titel lässt sich ja über Hijiris Vorliebe für Würmer und Parasiten erklären. Mit dieser Erwartungshaltung habe ich angefangen, den zweiten Band zu lesen - und bin so sehr überrascht worden, wie schon lange nicht mehr. Plötzlich häufen sich nicht nur die unerwarteten Plottwists, sondern auch der Text in den Sprechblasen dramatisch an. Ich saß da und musste erstmal wieder meine Kinnlade vom Boden aufsammeln, bevor ich weiterlesen konnte. Im dritten Band schwenkt die Stimmung ein weiteres Mal um und der Unterton wird dabei dermaßen fatalistisch, dass mir der erste Band, den ich zuvor als düster empfunden hatte, fast schon fröhlich vorkam.
Die Charaktere tragen im ersten und dritten Band die Handlung, lediglich im zweiten Band werden sie unter Textblasen, Rückblicken und komplizierten Erklärungen begraben. Der soziophobe Kengo mit seinem Waschzwang ist kein neues Charakterkonzept, doch seine Ablehnung gegenüber der Gesellschaft wird sehr glaubhaft dargestellt. Auch Hijiri gegenüber braucht er lange, bis er seine Abscheu ablegen kann. Sein innerer Kampf gegen sich selber und eine für ihn feindliche Umwelt sind ein zentraler Punkt der Geschichte. Dabei reagiert er zwar auf die Probleme, die ihm in den Weg geschmissen werden, bleibt aber eher passiv.
Hijiri... Mit ihr hatte ich so meine Probleme. Am Anfang wirkt sie einfach nur wie ein bockiger Teenager, doch he mehr man über sie und ihre Vergangenheit erfährt, umso besser versteht man, warum sie so schwierig ist. Sie will sich gar nicht irgendwem öffnen und auch ihre Zuneigung zu Kengo geschieht nur äußerst widerwillig. Ihre Sturheit und Todessehnsucht lassen schnell erahnen, wie schnell die Story irgendwann gegen die Wand fahren wird. Es gibt zwar einige wirklich süße Momente zwischen den beiden, diese rücken auf Grund der sich immer weiter zuspitzenden Dramatik schnell in den Hintergrund.
Die Zeichnungen waren sehr stimmungsvoll und passten super zu der fatalistischen Grundstimmung, die geschaffen wurde. Leider gingen sie ab dem zweiten Drittel der Reihe oft in dem gewaltigen Textwust der Sprechblasen unter. Obwohl ich die Geschichte sehr spannend fand, hätte ich vielleicht lieber das Buch lesen sollen, denn an vielen Stellen wirkte der Manga nicht unbedingt wie das beste Medium, um das Erzählte darzustellen.
Insgesamt habe ich es aber nicht bereut, die Geschichte von Kengo und Hijiri bis zu ihrem unausweichlichen Ende verfolgt zu haben. Es ist eben keine leichte Kost für zwischendurch, man muss sich auf die schwermütige Stimmung einlassen, dann funktioniert das Ganze. Ich werde die Reihe bestimmt nochmal lesen müssen, um sicher zu gehen, alles richtig verstanden zu haben.
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