Scary Lessons (2008)

Zekkyou Gakkyuu / 絶叫学級

Rezensionen – Scary Lessons

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Manga „Scary Lessons“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Slaughtertrip#1
Scary Lessons erzählt in meist kurzen, in sich abgeschlossenen Kapiteln jeweils eine Gruselgeschichte. Präsentiert werden diese vom Geistermädchen Yomi, ähnlich dem Crypt-Keeper aus „Geschichten aus der Gruft“.

Die Figuren sind sehr niedlich und unschuldig gezeichnet, sodass man auf den ersten Blick gar nicht erkennt, dass es sich hier um Horror handelt. Umso effektiver sind die Schockmomente, wenn der Schrecken seinen Lauf nimmt. Besonders interessant fand ich die paar wenigen Kapitel, die Bezüge auf Figuren der Japanischen Mythologie nehmen, z.B. Chapter 21 mit Kuchisake-onna oder das Special-Chapter im 14. Volume mit Yuki-onna.

Die meisten Geschichten laufen aber leider immer nach demselben Schema ab:
  • Der Hauptcharakter ist fast ausschließlich ein Mädchen im jungen Teenager-Alter.
  • Das Setting ist meistens die Schule der Protagonistin.
  • Ein/e Klassenkamerad/in erzählt, dass sich [Ort einfügen] ein/e [übernatürliches Wesen/Gegenstand einfügen] befindet, und wenn man [bestimmte Tat einfügen], dann [Fluch einfügen].
  • In gefühlt 50% aller Fälle taucht ein beliebter, hübscher Junge auf, in den sich die Protagonistin verguckt, was zu Geschichten über Eifersucht, unerfüllte Liebe, falsche Erwartungen, Hass und Rache führt .
Die nötige Abwechslung bekommt der Manga, wenn Yomi bei ein paar Geschichten selbst im Mittelpunkt steht. Und zwar einerseits dann, wenn man einen Einblick in ihre Vergangenheit bekommt, und andererseits, wenn die Auswirkungen ihrer Flüche aufgedeckt werden. Leider ist dabei aber keine klare Linie zu erkennen. Die Flüche und die Rituale, die zu eben jenen führen, sind von Chapter zu Chapter verschieden. Und selbst die Schulen, an denen sie ihr Unwesen treibt, sind vermutlich immer andere, was man an den Schuluniformen erkennt. Man ist es von anderen Medien eigentlich gewohnt, dass ein Geist an einen bestimmten Ort gebunden ist. Um das Ganze ein bisschen genauer zu beleuchten:
  • In den Chaptern 10 und 11 (The Truth About Yomi) wird die Herkunft von Yomi erklärt. So weit, so gut.
  • In den Chaptern 23 und 24 (The Day I Became a Demon) geht es um ein Notizbuch, das in einem alten Schulgebäude aufbewahrt wird. Wenn man seinen Namen hineinschreibt, darf man sich von Yomi einen Wunsch erfüllen lassen. Hier erfährt man also, welche Kräfte Yomi besitzt… scheinbar. Auffällig ist, dass wohl bereits hier die Geschichte in einer anderen Schule stattfindet.
  • In den Chaptern 34 und 35 (Hell’s Clock) geht es um einen von Yomi besessenen Uhrturm. Steht man vor diesem Turm und spricht einen Wunsch aus, taucht Yomi auf und leiht einem eine Taschenuhr, die die Zeit manipulieren kann. Als Kompensation muss man ihr etwas geben, das für einen selbst sehr wichtig ist. Yomi besitzt also eine neue Kraft. Und auch die Schule ist wieder eine andere, was man nicht nur an den Schuluniformen erkennt, sondern auch an dem Uhrturm, der in den anderen Kapiteln mit ihr nicht zu sehen ist.
  • Im 10. Band gibt es ein Spezialkapitel (The Birth of Yomi), das an ihre Herkunft und somit an die Chapter 10 und 11 anknüpft. In diesem Konzept eine logische Fortsetzung.
  • In den Chaptern 46 und 47 (Yomi-sama’s Facts) scheint Yomi befördert worden zu sein, immerhin wird sie dort „Fortune-God Yomi-sama“ genannt. Es wird „Hell’s Divination“ gespielt, was einem Ouija-Board ähnelt. Eine Münze wird auf ein mit Buchstaben befülltes Blatt Papier gelegt. Stellt man eine Frage und berührt dabei die Münze, wird diese von Yomi zu den Buchstaben geleitet. Fügt man dem Papier Schaden zu, indem man darauf tritt oder es zerreißt, wird man verflucht.
  • In den Chaptern 58 und 59 (Yomi’s Door) geht es um ein im Kunstraum hängendes Gemälde von einem Tor. Steht man davor und denkt an jemanden, den man hasst, öffnet sich dieses Tor und Yomi erscheint. Für Süßigkeiten als Ausgleich - sie ist wohl ein wenig anspruchsloser geworden - löscht sie die Existenz von der verhassten Person aus, indem sie sie in ihre Welt hinter dem Tor mitnimmt.
Ich denke, die Mangaka will ihre Hauptfigur einfach nur in möglichst vielen Kapiteln auftreten lassen, was in dieser Form aber auf Kosten der Kontinuität geht.

Horrorfans finden bestimmt Gefallen an den Geschichten, aber mit Fortdauer des Manga ist man etwas übersättigt von den immer selben Ausgangssituationen. Wenn man den Titel des Manga liest, ist dieses Konzept durchaus beabsichtigt, schränkt die Vielfalt der möglichen Geschichten aber ein. Nichtsdestotrotz hätten sich ein paar Wiederholungen vermeiden lassen können. Vielleicht hilft es, wenn man die Kapitel auf einen etwas längeren Zeitraum verteilt liest. Das ist nämlich der Vorteil von Geschichten, die keinen Zusammenhang zueinander haben. Man braucht auch nicht zu befürchten, dass man den Faden verliert, wenn man den Manga pausiert. Als meiner Meinung nach bessere Alternative würde ich eher auf den Manga „Franken Fran“ zurückgreifen. Dieser hat sowohl abwechslungsreichere Kurzgeschichten als auch eine Protagonistin mit einer sinnigen und kreativen Story.
Beitrag wurde zuletzt am 03.04.2019 13:43 geändert.
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