„Eisblaues Verbrechen“ erzählt eine schaurig, schöne Lovestory, wie sie mir schon lange nicht mehr untergekommen ist. Denn es ist mal kein Harem-Romance, kein „Liebe auf den ersten Blick“ und auch keine typische Schulalltagsromanze, sondern eine dramatische, sich entwickelnde Vampir-Lovestory, die es wert ist -auch mehrmals- gelesen zu werden.
Die beiden Hauptcharaktere waren sehr gut, tiefgründig und nachvollziehbar geschildert. Besonders der Charakter Hanabusa Aido wird in der Novel völlig anders geschildert wie im Anime. Hier ist er der schweigsame, ernste, leicht arrogante Typ. Er gibt sich als den Gefühlskalten, der weder anderen Einblick in seine Gefühle preisgibt, noch sich selbst irgendwelche Gefühle eingesteht. Zudem klingt das was er sagt häufig rau und unhöflich. Dadurch stellt er ein sehr gutes Pendant zum Hauptcharakter Fuka Kisaragi dar, die eine fröhliche Naivität in die Story bringt, aus ihren Gefühlen zu Kaname keine Geheimnisse macht und stets bemüht ist, die pflichtbewusste, höfliche Schülerin zu sein.
Die eigentliche Handlung ist sehr geheimnisvoll, emotional und auch spannend geschildert. Die wahren Hintergründe der Aktionen lüften sich Schritt für Schritt und der Leser erfährt sie im selben Moment wie Fuka, was dazu beiträgt, dass man sich noch stärker in die Situationen und den Charakter einfühlen kann. Bei jenen die den Anime kennen, kann beim lesen allerdings leichte Déjà-vu Gefühle aufkommen, da einzelne Passagen der ersten Staffel recht verwandt sind. Allerdings befinden sich hier in den zentralen Rollen andere Charaktere.
Mit 115 Seiten ist sie auch leider etwas kurz, aber das Erzähltempo und der Schreibstil sind sehr angenehm, kompakt und gleichmäßig, so das man nicht das Gefühl hat, das etwas fehlen würde.
In der zweiten Story gibt es einen Einblick in die Kindheit von Zero, doch „Augenblicke“ kann -durch eine Länge von 48 Seiten- aber bei weitem nicht mit der ersten mithalten. Sie kommt etwas fade, unspektakulär daher und Charaktere, sowie Handlung bleiben ziemlich oberflächlich. Ich denke, dass die zweite auch nur für jene interessant ist, die den Manga und/oder Anime bereits kennen. Denn während die erste Story für jedermann problemlos -auch ohne Vorwissen- lesbar ist, kann die zweite eher als eine Ergänzung bezeichnet werden. Außerdem weist „Augenblicke“ ein paar Spoiler auf, welche die Spannung auf den Beginn der ersten Staffel etwas dämpfen könnte.
Was mir an der deutschen Übersetzung insgesamt noch sehr gut gefallen hat ist, dass die japanischen Suffixe und Höflichkeitsformen beibehalten wurden. Zudem bilden die sehr schönen Bleistiftzeichnungen von Matsuri Hino ein besonderes Highlight, da diese die aller besten Szenen abbilden und die Emotionen bestens widerspiegeln.
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