OjisanV.I.P.
#1- Handlung
- Illustrationen
- Charaktere
Als der erste Band von "Shy" angekündigt wurde, war ich sehr gespannt. Eine Geschichte über Superhelden, die aber offenbar nicht den üblichen Mustern folgt, klang total spannend und neu. Vorab: die Erwartung wurde nicht wirklich enttäuscht, aber auch nicht wirklich komplett erfüllt.
In der Welt von "Shy" sind durch nicht näher bekannte Ursachen sogenannte "Helden" auf der Erde aufgetaucht, die allen Kriegen ein Ende bereitet haben. Aus ebenso unbekannten Gründen gibt es in jeder Nation offenbar nur einen Helden (oder eine Heldin). Koordiniert werden die Helden von einem Wesen namens Unilord (hinter einem Schleier nicht erkennbar, ob Mensch oder Alien), das in einer Raumstation wohnt. Im täglichen Leben sind die Helden sehr unterschiedlich: während z.B der Englische Held ein Rockstar ist und die Russische Heldin eine junge Frau mit großer Zuneigung zu Wodka, ist die japanische Heldin eine 14-jährige Schülerin, die so schüchtern ist, dass sie sich nach öffentlichen Auftritten in einen Papierkorb übergeben muss. Dieses Setting ist aus meiner Sicht erfrischend neu im Superhelden-Comic-Universum.
Im ersten Band wird die Geschichte entwickelt, und es geht schnell zur Sache. Shy rettet die Passagiere einer Achterbahn - mit Ausnahme eines Mädchens, das dabei schwer verletzt wird. In der anschliessenden Schmutzkampagne der Medien verliert Shy ihr Selbstvertrauen. Nun ist es Zeit für den Auftritt des Bösewichtes, ohne den keine Superhelden-Story auskommt. Auch der ist hier anders als gewohnt: ein Junge, der die Welt (aus seiner Sicht zum Besseren) verändern will. Genauso wie die Helden hier nicht typisch heldenhaft sind, sind die Bösen hier eigentlich nicht im Kern böse. Jedenfalls wird (sehr verkürzt) das oben verletzte Mädchen angegriffen, von Shy gerettet, und die beiden werden beste Freundinnen und später sogar Klassenkameradinnen.
Dieses Muster setzt sich in den nächsten vier Bänden fort, die ich bisher gelesen habe: sowohl die Guten als auch die Bösen werden mehr (es kommen weitere bösen Gehilfen dazu, und auch weitere Helden, z.B. aus Deutschland, der Schweiz, China, ...). Die Geschichten wechseln zwischen eher gefühlvollen Episoden aus dem Leben von Mittelschülerinnen und leider manchmal zu langen Kampfszenen. Das ganze eingebettet in Hintergrundstories über die Helden (z.B. über die Russische Heldin, oder eine Ninja Prinzessin). Eine böse Gehilfin ist sogar ... aber stop: kein Spoiler :-). Am Ende gibt es meist keine ernsthaft Verletzten, und die Krankenschwester-Heldin aus der Schweiz ist auch zur Stelle. Das hätte man etwas ernster und dunkler gestalten können. Trotzdem finde ich die Story recht amüsant, wenn auch wenig tiefgreifend.
Eine Seitenbemerkung: das japanische Original (bislang sieben Bände veröffentlicht) ist in einer recht einfachen Sprache geschrieben und hat Furigana. Daher kann man "Shy" schon mit einem JLPT N4 Niveau relativ gut lesen, ohne ständig an Vokabeln oder Kanji hängenzubleiben (im Gegensatz z.B. zu "Weathering with You", das ich sprachlich sehr anspruchsvoll finde, und dessen Zielpublikum offenbar ohne Furigana auskommt).
In der Welt von "Shy" sind durch nicht näher bekannte Ursachen sogenannte "Helden" auf der Erde aufgetaucht, die allen Kriegen ein Ende bereitet haben. Aus ebenso unbekannten Gründen gibt es in jeder Nation offenbar nur einen Helden (oder eine Heldin). Koordiniert werden die Helden von einem Wesen namens Unilord (hinter einem Schleier nicht erkennbar, ob Mensch oder Alien), das in einer Raumstation wohnt. Im täglichen Leben sind die Helden sehr unterschiedlich: während z.B der Englische Held ein Rockstar ist und die Russische Heldin eine junge Frau mit großer Zuneigung zu Wodka, ist die japanische Heldin eine 14-jährige Schülerin, die so schüchtern ist, dass sie sich nach öffentlichen Auftritten in einen Papierkorb übergeben muss. Dieses Setting ist aus meiner Sicht erfrischend neu im Superhelden-Comic-Universum.
Im ersten Band wird die Geschichte entwickelt, und es geht schnell zur Sache. Shy rettet die Passagiere einer Achterbahn - mit Ausnahme eines Mädchens, das dabei schwer verletzt wird. In der anschliessenden Schmutzkampagne der Medien verliert Shy ihr Selbstvertrauen. Nun ist es Zeit für den Auftritt des Bösewichtes, ohne den keine Superhelden-Story auskommt. Auch der ist hier anders als gewohnt: ein Junge, der die Welt (aus seiner Sicht zum Besseren) verändern will. Genauso wie die Helden hier nicht typisch heldenhaft sind, sind die Bösen hier eigentlich nicht im Kern böse. Jedenfalls wird (sehr verkürzt) das oben verletzte Mädchen angegriffen, von Shy gerettet, und die beiden werden beste Freundinnen und später sogar Klassenkameradinnen.
Dieses Muster setzt sich in den nächsten vier Bänden fort, die ich bisher gelesen habe: sowohl die Guten als auch die Bösen werden mehr (es kommen weitere bösen Gehilfen dazu, und auch weitere Helden, z.B. aus Deutschland, der Schweiz, China, ...). Die Geschichten wechseln zwischen eher gefühlvollen Episoden aus dem Leben von Mittelschülerinnen und leider manchmal zu langen Kampfszenen. Das ganze eingebettet in Hintergrundstories über die Helden (z.B. über die Russische Heldin, oder eine Ninja Prinzessin). Eine böse Gehilfin ist sogar ... aber stop: kein Spoiler :-). Am Ende gibt es meist keine ernsthaft Verletzten, und die Krankenschwester-Heldin aus der Schweiz ist auch zur Stelle. Das hätte man etwas ernster und dunkler gestalten können. Trotzdem finde ich die Story recht amüsant, wenn auch wenig tiefgreifend.
Eine Seitenbemerkung: das japanische Original (bislang sieben Bände veröffentlicht) ist in einer recht einfachen Sprache geschrieben und hat Furigana. Daher kann man "Shy" schon mit einem JLPT N4 Niveau relativ gut lesen, ohne ständig an Vokabeln oder Kanji hängenzubleiben (im Gegensatz z.B. zu "Weathering with You", das ich sprachlich sehr anspruchsvoll finde, und dessen Zielpublikum offenbar ohne Furigana auskommt).
Kommentare
Naja, komme ich selbst zum Inhalt zurück. Die Antagonisten werden erweitert, hier wird nach eigener Logik ein Hintergrund zu einem Charakter geschaffen, der mich einfach nicht überzeugt. Okay, das World Building im ersten Band zeigt, welches Niveau man erwarten oder eben nicht erwarten sollte. Trotzdem wird es mir hier zu blöd, wenn gezeigt wird, dass etwas ist wie es ist, aber nicht glaubhaft nachvollziehbar erklärt wird. Bei den Actionszenen ist teilweise auch nicht so ganz klar, was man denn nun da auf den Panels sieht. Insgesamt hat das Tempo auch nachgelassen. So viel passiert in diesem Band gar nicht.
Wenn ich so drüber nachdenke, könnten die späteren Bände schon noch eine überzeugende Erklärung von dem Umstand liefern, das mich am meisten stört. Nur interessiert es mich nicht mehr. Nicht mal Shy selbst wusste mir noch zu gefallen, ihre ganzen Textboxen haben sich nur noch nach Blabla angefühlt.
Japan hat SHY. Das hat weniger was mit dem Land, sondern mit dem Mangaka zu tun. Dieser stellt sich im Vorwort als schüchtern vor und kämpft mit diesem Manga quasi gegen dieses Thema. Quasi wie ein Superheld. Nach den ersten beiden Kapiteln driftet der Manga dann aber doch eher in die Ecke Magical Girl ab. So wird die Verwandlung zum Helden über Armreife mit der hellen Macht des Herzens vollzogen. Es taucht eine außerirdische Macht auf, die Menschen mit Ringen, die sich der dunklen Seite des Herzens bedienen, zu Monstern verwandeln. Das Besondere hier ist jedoch, dass diese Wesen dann nicht mit Gewalt oder Lichteffekten besiegt werden, sondern die Ursache negativer Gedankengänge psychologisch angegangen werden. Das hat mich positiv überrascht und sehe ich als großen Pluspunkt zum sonst eher durchschnittlichen Werk.
Angetan hat es mir Spirits, die Saufheldin. Eigentlich wollte sie Shy aufmuntern, stattdessen spricht sie davon, dass sie auch nicht die ganze Welt retten und betrunken machen kann. Schließlich gibt das einen schlimmer Kater am Tag darauf und irgendwo auf der Welt wird stets gearbeitet. Also geht das doch nicht! 😄 Mit der Zeit ist mir Shy aber auch sympatisch, hier hilft auch die neue Freundschaft, die sie in Laufe des ersten Bandes knüpft.