LicalyroRedakteur
#1- Handlung
- Illustrationen
- Charaktere
- Erotik
Mit dem Einzelband "Amaenbo Honey" von Kevin Tobidase findet ein weiterer Titel aus dem Omegaverse seinen Weg in die Regale unserer Buchläden. Wie es aussieht, werden demnächst noch weitere folgen. An sich finde ich das gar nicht so schlecht, denn auch wenn mir einzelne Reihen wie beispielsweise "Drowning Into The Night" sehr gut gefallen haben, weiß ich immer noch nicht so recht, was ich von dieser Alpha-Beta-Omega-Thematik halten soll. Hier macht es uns der Zeichner denkbar einfach: Bei "Amaenbo Honey" geht es lediglich um Alphas und Omegas. Betas, Seelenpartner und Co. werden zwar in der zweiseitigen Einführung erwähnt, spielen aber für diese Geschichte keine Rolle.
Zunächst beginnt alles wie ein gewöhnlicher "Friends-To-Lovers"-Manga. Tsubame und Miyama sind schon seit ihrer Kindheit erbitterte Rivalen/Freunde. Bei ihnen wird selbst der gemeinsame Schulweg zu einem erbitterten Wettstreit, den Tsubame allerdings meistens kläglich verliert. Das nervt ihn gewaltig, denn obwohl er ein Omega ist, steht er rein körperlich seinem Alpha-Freund in nichts nach. Doch eines Tages legt sich der streitlustige Schüler mit den Falschen an und wird übelst zusammengeschlagen. Während des Kampfes verliert er seine Medikamente, die verhindern sollen, dass er in Hitze gerät. Glücklicherweise gelingt es Miyama noch, ihn zu retten, bevor er wirklich schlimme Verletzungen erleidet. Allerdings reagiert sein Freund auf Tsubames Hormone und fällt über ihn her.
Von dem Moment an verändert sich ihre Beziehung grundlegend. Tsubame erkennt, dass er eigentlich in Miyama verliebt ist, doch der schämt sich für seinen Kontrollverlust und geht auf Abstand. Eine ganze Reihe an Missverständnissen und Hindernissen warten auf die jungen Liebenden, denen sie sich stellen müssen, wenn sie ihr Glück verteidigen wollen.
Was mir als erstes beim Durchlesen dieses Mangas aufgefallen ist, war, wie selten ich gemerkt habe, dass er überhaupt im Omegaverse spielt. Wenn man davon absieht, dass die beiden Jungs ständig über Paarbindungen reden und eines ihrer offensichtlich männlichen Elternteile "Mama" nennen, hätte diese Geschichte locker als normale Highschool-Romanze durchgehen können. Die Immersion in diese nur skizzenhaft vorgestellte Welt ist mir ziemlich schwergefallen. Wahrscheinlich wird davon ausgegangen, dass jedem Interessenten sofort der Begriff "Omegaverse" auf dem Umschlag auffällt und er als bewandter BL-Kenner etwas damit anfangen kann.
Die Handlung an sich ist extrem schlicht und vorhersehbar. Diverse bekannte Thematiken werden recht lieblos aneinandergereiht (Schulausflüge, übermäßig beliebte Seme-Charaktere, überfürsorgliche Eltern), verbunden durch die Erzählung des überemotionalen Hauptcharakters, Tsubame.
Am Anfang war ich überrascht, weil Tsubame, obwohl er ein Omega ist, extrem muskulös dargestellt wird und sogar etwas größer ist als sein Alpha-Partner. Endlich mal kein traurig dreinblickender, spindeldürre Bursche, sondern ein gut gebauter, forscher junger Mann, dachte ich, der sein Schicksal selbst in die Hand nimmt... Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, wo er erkennt, dass er sich in seinen besten Freund verguckt hat. Tsubame ist sowieso nicht unbedingt der Hellste, aber von dem Moment an dreht sich bei ihm alles nur darum, was Miyama macht/sagt/denkt und wann sie endlich wieder miteinander schlafen können. In den meisten Situationen reagiert er dermaßen überemotional und dramatisch, dass es manchmal eine Qual war, seinen geistigen Ergüsse beizuwohnen. Anstatt Charakterentwicklung passiert hier eher das Gegenteil und das fand ich ziemlich anstrengend.
Über Miyama erfahren wir als Leser gar nicht so wahnsinnig viel. Am Anfang der Geschichte wirkt er fast schon ein bisschen sadistisch, weil es ihm offensichtlich große Freude bereitet, Tsubame zu ärgern. Doch nach ihrem verkorksten ersten Mal geht er auf Abstand und wirkt danach erwachsener. Er ist deutlich klüger als sein Freund, schafft es aber nicht so gut, seine Gefühle auszudrücken. Das zeigt sich auch bei seinem Charakterdesign an dem recht ausdruckslosen Gesichtsausdruck. Es wird auch gar nicht klar, ob er sich über seine Gefühle für Tsubame schon länger bewusst war oder sich auch eher spontan dazu entscheidet, eine Beziehung zu dem vorlauten Omega einzugehen.
Die Zeichnungen waren leider auch nicht besonders gut getroffen. Die Hintergründe waren kaum ausgestaltet und die Charaktere... An sich waren sie recht attraktiv dargestellt, allerdings sahen sie eher aus wie Fünfundzwanzigjährige, die Schüler-Cosplay veranstalten, auch wenn sie sich unreif genug für ihr angebliches Alter verhalten haben.
Abschließend muss ich sagen, dass der Manga mich ein wenig enttäuscht hat. Ich bin ohnehin mit recht niedrigen Erwartungen an die Geschichte herangegangen ("Omegaverse" heißt ja meistens "Sex over Plot"), aber selbst diese wurden noch unterboten. Wenn die Charaktere wenigstens interessant gewesen wären, hätte ich über gewisse Plotlücken ja noch hinwegsehen können, aber Tsubame mit seinem überdramatischen Verhalten ging mir auf die Nerven und zu Mamiya konnte ich keine Meinung entwickeln, weil er kaum wirklich präsent war. Was mich jedoch am meisten gestört hat, war die Tatsache, dass es für den Verlauf der Geschichte beinahe egal war, ob sie nun im Omegaverse spielt oder nicht. Es ging nicht um Standesunterschiede oder gesellschaftliche Probleme, die ein solches Setting interessant machen. Stattdessen begleiten wir zwei unreife Teenager auf ihrem vorhersehbaren Weg zum Glück.
Zunächst beginnt alles wie ein gewöhnlicher "Friends-To-Lovers"-Manga. Tsubame und Miyama sind schon seit ihrer Kindheit erbitterte Rivalen/Freunde. Bei ihnen wird selbst der gemeinsame Schulweg zu einem erbitterten Wettstreit, den Tsubame allerdings meistens kläglich verliert. Das nervt ihn gewaltig, denn obwohl er ein Omega ist, steht er rein körperlich seinem Alpha-Freund in nichts nach. Doch eines Tages legt sich der streitlustige Schüler mit den Falschen an und wird übelst zusammengeschlagen. Während des Kampfes verliert er seine Medikamente, die verhindern sollen, dass er in Hitze gerät. Glücklicherweise gelingt es Miyama noch, ihn zu retten, bevor er wirklich schlimme Verletzungen erleidet. Allerdings reagiert sein Freund auf Tsubames Hormone und fällt über ihn her.
Von dem Moment an verändert sich ihre Beziehung grundlegend. Tsubame erkennt, dass er eigentlich in Miyama verliebt ist, doch der schämt sich für seinen Kontrollverlust und geht auf Abstand. Eine ganze Reihe an Missverständnissen und Hindernissen warten auf die jungen Liebenden, denen sie sich stellen müssen, wenn sie ihr Glück verteidigen wollen.
Was mir als erstes beim Durchlesen dieses Mangas aufgefallen ist, war, wie selten ich gemerkt habe, dass er überhaupt im Omegaverse spielt. Wenn man davon absieht, dass die beiden Jungs ständig über Paarbindungen reden und eines ihrer offensichtlich männlichen Elternteile "Mama" nennen, hätte diese Geschichte locker als normale Highschool-Romanze durchgehen können. Die Immersion in diese nur skizzenhaft vorgestellte Welt ist mir ziemlich schwergefallen. Wahrscheinlich wird davon ausgegangen, dass jedem Interessenten sofort der Begriff "Omegaverse" auf dem Umschlag auffällt und er als bewandter BL-Kenner etwas damit anfangen kann.
Die Handlung an sich ist extrem schlicht und vorhersehbar. Diverse bekannte Thematiken werden recht lieblos aneinandergereiht (Schulausflüge, übermäßig beliebte Seme-Charaktere, überfürsorgliche Eltern), verbunden durch die Erzählung des überemotionalen Hauptcharakters, Tsubame.
Am Anfang war ich überrascht, weil Tsubame, obwohl er ein Omega ist, extrem muskulös dargestellt wird und sogar etwas größer ist als sein Alpha-Partner. Endlich mal kein traurig dreinblickender, spindeldürre Bursche, sondern ein gut gebauter, forscher junger Mann, dachte ich, der sein Schicksal selbst in die Hand nimmt... Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, wo er erkennt, dass er sich in seinen besten Freund verguckt hat. Tsubame ist sowieso nicht unbedingt der Hellste, aber von dem Moment an dreht sich bei ihm alles nur darum, was Miyama macht/sagt/denkt und wann sie endlich wieder miteinander schlafen können. In den meisten Situationen reagiert er dermaßen überemotional und dramatisch, dass es manchmal eine Qual war, seinen geistigen Ergüsse beizuwohnen. Anstatt Charakterentwicklung passiert hier eher das Gegenteil und das fand ich ziemlich anstrengend.
Über Miyama erfahren wir als Leser gar nicht so wahnsinnig viel. Am Anfang der Geschichte wirkt er fast schon ein bisschen sadistisch, weil es ihm offensichtlich große Freude bereitet, Tsubame zu ärgern. Doch nach ihrem verkorksten ersten Mal geht er auf Abstand und wirkt danach erwachsener. Er ist deutlich klüger als sein Freund, schafft es aber nicht so gut, seine Gefühle auszudrücken. Das zeigt sich auch bei seinem Charakterdesign an dem recht ausdruckslosen Gesichtsausdruck. Es wird auch gar nicht klar, ob er sich über seine Gefühle für Tsubame schon länger bewusst war oder sich auch eher spontan dazu entscheidet, eine Beziehung zu dem vorlauten Omega einzugehen.
Die Zeichnungen waren leider auch nicht besonders gut getroffen. Die Hintergründe waren kaum ausgestaltet und die Charaktere... An sich waren sie recht attraktiv dargestellt, allerdings sahen sie eher aus wie Fünfundzwanzigjährige, die Schüler-Cosplay veranstalten, auch wenn sie sich unreif genug für ihr angebliches Alter verhalten haben.
Abschließend muss ich sagen, dass der Manga mich ein wenig enttäuscht hat. Ich bin ohnehin mit recht niedrigen Erwartungen an die Geschichte herangegangen ("Omegaverse" heißt ja meistens "Sex over Plot"), aber selbst diese wurden noch unterboten. Wenn die Charaktere wenigstens interessant gewesen wären, hätte ich über gewisse Plotlücken ja noch hinwegsehen können, aber Tsubame mit seinem überdramatischen Verhalten ging mir auf die Nerven und zu Mamiya konnte ich keine Meinung entwickeln, weil er kaum wirklich präsent war. Was mich jedoch am meisten gestört hat, war die Tatsache, dass es für den Verlauf der Geschichte beinahe egal war, ob sie nun im Omegaverse spielt oder nicht. Es ging nicht um Standesunterschiede oder gesellschaftliche Probleme, die ein solches Setting interessant machen. Stattdessen begleiten wir zwei unreife Teenager auf ihrem vorhersehbaren Weg zum Glück.
Kommentare