„Kennst du Blame!? Zeichnungen viel zu dunkel, sinnloses Gemetzel und keine Story...“
So oder so ähnlich hörte ich das erste Mal von Blame!, damals noch in der Schule, von einem Kollegen in einer unserer zahlreichen Unterhaltungen über Mangas. Da sich unsere Vorlieben in Sachen „japanischer Comics“ nahezu komplett überschnitten, entschloss ich mich also dazu den Titel links liegen zu lassen... um ihn Jahre später glücklicherweise dann doch noch zu entdecken.
Nachdem ich die sehr gute, recht komplexe und extrem dialoglastige Angel Sanctuary Serie ausgelesen hatte, beschloss ich mich nach etwas Abwechslung umzusehen und entdeckte Tsutomu Niheis Blame!. Sofort erinnerte ich mich an die mir berichtete kurze „Beschreibung“ und gab dem ersten Band dann seine Chance. Zehn Bände später ist die Geschichte um „Adventure-seeker Killy in the Cyber Dungeon quest“ mein unangefochtener Seinen-Manga-König.
Gleich zu Beginn muss man anmerken, dass Blame! anders ist. Richtig, das mag für ein Cyberpunk-Setting nichts Besonderes sein, doch Tsutomu Niheis Werk ist in seiner Art geradezu einzigartig und unglaublich fesselnd. Regieren in den meisten Mangas vorallem Charaktere und Geschichte die darin geschilderte Welt, regiert in Blame! Sprachlosigkeit, Stille und Isolation. Das rund 2.000 Seiten starke Werk kommt nahezu ohne Dialoge aus, wenn, dann wird in kurzen Sätzen nur das absolut nötigste gesprochen.
Der Leser wird direkt in medias res an die Seite des Protagonisten gesetzt und erkundet fast schon gemeinsam mit diesem das undurchdringliche Labyrinth der Megastruktur, pausenlos mit dem Drang im Hinterkopf nach dem Was, dem Warum und dem Wieso zu fragen. Informationsfluss? Fehlanzeige! Ahnungslos wie Killy selbst folgt der Leser der langsam kriechenden Handlung, ohne jegliches Vorwissen oder Hintergrundinformationen. Und genau diese Tatsache macht den Reiz von Blame! aus: zu entdecken, zu erfahren und versuchen zu interpretieren.
Tsutomu Nihei bietet uns nur wenige Charaktere. Allen voran der Protagonist Killy. Wortkarg, emotionslos, scheinbar ohne Herkunft. Eher Antiheld statt Held. Bewaffnet mit einer Handfeuerwaffe durchstreift er die endlose und triste Megastruktur auf der Suche nach Netzwerkgenen. Seine Handlungen beschränken sich meist nur auf Beobachten und Überleben, sprich Töten, was es dem Leser nahezu unmöglich macht sich mit ihm zu identifizieren. Er dient als eine Art Katalysator um zu zeigen was man wissen soll. Begleitet wird Killy von einer blonden Frau namens Cibo, deren Ziele ebenfalls unbekannt sind, aber als einzige Person Emotionen zeigt.
Absolutes Hightlight in Blame! sind die meisterhaften Zeichnungen Niheis. Der komplette Manga ist extrem düster gehalten und vor allem die Bauwerke der Megastruktur begeistern mit ihren zahlreichen Details, was mit dem Architekturstudium des Zeichners erklärt werden kann. Auch die Siliziumleben und Schutzwehr bestechen durch Abscheu erregendes Design. Die menschlichen Gesichter wirken auf den ersten Blick allerdings leicht gewöhnungsbedürftig, stören aber zu keiner Zeit.
Die durch die düsteren Zeichnungen vermittelte Atmosphäre verschmilzt mit der unbekannten und undurchsichtigen Handlung zu einer perfekten Einheit und vermittelt genau das was der Zuschauer 2.000 Seiten lang erfährt: Kälte, Einsamkeit, Isolation und Hoffnungslosigkeit.
Die immer wieder auftauchenden Flashbacks, welche zeichnerisch von der Haupthandlung in keiner Form getrennt werden können jedoch stellenweise recht verwirrend sein.
Wie man Blame! am Ende bewertet bleibt einem letztendlich selbst überlassen. Durch die knappen Informationen und die Tatsache, dass sich die Handlung zu einem nicht geringen Teil in den Köpfen der Leser abspielt, gibt es zahlreiche Möglichkeiten Tsutomu Niheis Werk zu verstehen und zu begreifen, die wohl weder komplett absurd noch korrekt sein werden bzw. können. Ob hinter Blame! ein gewisser philosophischer Sinn steckt, kann und will ich nicht erläutern. Aber letzten Endes bin ich der Meinung, dass man nicht immer alles philosophisch interpretieren, sondern einfach die vermittelte Wirkung genießen sollte.
So oder so ähnlich hörte ich das erste Mal von Blame!, damals noch in der Schule, von einem Kollegen in einer unserer zahlreichen Unterhaltungen über Mangas. Da sich unsere Vorlieben in Sachen „japanischer Comics“ nahezu komplett überschnitten, entschloss ich mich also dazu den Titel links liegen zu lassen... um ihn Jahre später glücklicherweise dann doch noch zu entdecken.
Nachdem ich die sehr gute, recht komplexe und extrem dialoglastige Angel Sanctuary Serie ausgelesen hatte, beschloss ich mich nach etwas Abwechslung umzusehen und entdeckte Tsutomu Niheis Blame!. Sofort erinnerte ich mich an die mir berichtete kurze „Beschreibung“ und gab dem ersten Band dann seine Chance. Zehn Bände später ist die Geschichte um „Adventure-seeker Killy in the Cyber Dungeon quest“ mein unangefochtener Seinen-Manga-König.
Gleich zu Beginn muss man anmerken, dass Blame! anders ist. Richtig, das mag für ein Cyberpunk-Setting nichts Besonderes sein, doch Tsutomu Niheis Werk ist in seiner Art geradezu einzigartig und unglaublich fesselnd. Regieren in den meisten Mangas vorallem Charaktere und Geschichte die darin geschilderte Welt, regiert in Blame! Sprachlosigkeit, Stille und Isolation. Das rund 2.000 Seiten starke Werk kommt nahezu ohne Dialoge aus, wenn, dann wird in kurzen Sätzen nur das absolut nötigste gesprochen.
Der Leser wird direkt in medias res an die Seite des Protagonisten gesetzt und erkundet fast schon gemeinsam mit diesem das undurchdringliche Labyrinth der Megastruktur, pausenlos mit dem Drang im Hinterkopf nach dem Was, dem Warum und dem Wieso zu fragen. Informationsfluss? Fehlanzeige! Ahnungslos wie Killy selbst folgt der Leser der langsam kriechenden Handlung, ohne jegliches Vorwissen oder Hintergrundinformationen. Und genau diese Tatsache macht den Reiz von Blame! aus: zu entdecken, zu erfahren und versuchen zu interpretieren.
Tsutomu Nihei bietet uns nur wenige Charaktere. Allen voran der Protagonist Killy. Wortkarg, emotionslos, scheinbar ohne Herkunft. Eher Antiheld statt Held. Bewaffnet mit einer Handfeuerwaffe durchstreift er die endlose und triste Megastruktur auf der Suche nach Netzwerkgenen. Seine Handlungen beschränken sich meist nur auf Beobachten und Überleben, sprich Töten, was es dem Leser nahezu unmöglich macht sich mit ihm zu identifizieren. Er dient als eine Art Katalysator um zu zeigen was man wissen soll. Begleitet wird Killy von einer blonden Frau namens Cibo, deren Ziele ebenfalls unbekannt sind, aber als einzige Person Emotionen zeigt.
Absolutes Hightlight in Blame! sind die meisterhaften Zeichnungen Niheis. Der komplette Manga ist extrem düster gehalten und vor allem die Bauwerke der Megastruktur begeistern mit ihren zahlreichen Details, was mit dem Architekturstudium des Zeichners erklärt werden kann. Auch die Siliziumleben und Schutzwehr bestechen durch Abscheu erregendes Design. Die menschlichen Gesichter wirken auf den ersten Blick allerdings leicht gewöhnungsbedürftig, stören aber zu keiner Zeit.
Die durch die düsteren Zeichnungen vermittelte Atmosphäre verschmilzt mit der unbekannten und undurchsichtigen Handlung zu einer perfekten Einheit und vermittelt genau das was der Zuschauer 2.000 Seiten lang erfährt: Kälte, Einsamkeit, Isolation und Hoffnungslosigkeit.
Die immer wieder auftauchenden Flashbacks, welche zeichnerisch von der Haupthandlung in keiner Form getrennt werden können jedoch stellenweise recht verwirrend sein.
Wie man Blame! am Ende bewertet bleibt einem letztendlich selbst überlassen. Durch die knappen Informationen und die Tatsache, dass sich die Handlung zu einem nicht geringen Teil in den Köpfen der Leser abspielt, gibt es zahlreiche Möglichkeiten Tsutomu Niheis Werk zu verstehen und zu begreifen, die wohl weder komplett absurd noch korrekt sein werden bzw. können. Ob hinter Blame! ein gewisser philosophischer Sinn steckt, kann und will ich nicht erläutern. Aber letzten Endes bin ich der Meinung, dass man nicht immer alles philosophisch interpretieren, sondern einfach die vermittelte Wirkung genießen sollte.