PilopV.I.P.
#1Niemals hätte ich gedacht, dass ich die gleichen Abenteuer wie die Helden meiner Kindheit erleben werde… Eine von Mark Twains gleichnamigen Klassiker inspirierte Geschichte eines „magischen“ Sommers, in dem die Protagonistin ihre für sie verlorene Kindheit nachholt und verarbeitet. Ein über weite Strecken schöner und auch warmherziger Manga mit interessantem Ansatz, dem ein etwas anderer Stil aber vielleicht besser gestanden hätte.
Es kommt nicht von ungefähr, dass der Manga in Frankreich unter dem Titel „Der letzte Sommer meiner Kindheit“ erschienen ist, erzählt er doch letztendlich über den Abschluss der Protagonistin Haru mit ihrer Kindheit. Dass ein derartiges Thema mit einer Figur behandelt wird, die als Studentin nach gängiger Ansicht eigentlich sowieso schon ihrer Kindheit entwachsen ist, mag zunächst vielleicht ungewöhnlich erscheinen, aber nur bis man ihre Umstände genauer kennt. Ihre Kindheit verbrachte Haru im Schlepptau ihrer rastlosen Mutter, die nach ständigen Ortswechseln schließlich in einem verschlafenen Fischerdorf endete, wo sie aufgrund ihres Auftretens und Charakters aber schnell zur Persona non grata wurde. Für Haru schlug sich das im Ausbleiben von echten Freundschaften und abenteuerlichen Kindheitserlebnissen nieder, wie auch in einem schwierigen und ablehnenden Verhältnis der Mutter gegenüber. Ihre Mutter ist nun tot und Haru kehrt zu ihrem Begräbnis aus Tokio zurück. Schlägt ihr zunächst nur die Ablehnung der Dorfbevölkerung entgegen, bemerkt sie aber bald, dass die Kinder des Dorfes eine ganz andere Beziehung zu ihrer Mutter hatten und als sie auf den Jungen Taro trifft, ist das für sie der Beginn des ersten und letzten richtigen Sommers ihrer Kindheit.
Die Geschichte verwebt nun die Erzählung über Harus Erlebnisse mit den Kindern des Dorfes, in deren Mitte sie schnell Aufnahme findet, mit der ihrer Selbstfindung. Dabei wird dem Abenteuerteil – und man kann hier wirklich schon von einer Abenteuergeschichte sprechen – letztendlich mehr Platz eingeräumt. Haru erlebt mit den Kindern etliche Abenteuer, bei denen man schnell bemerkt, dass sie einer der Gründe sind, warum der Manga im Original Tom Sawyer heißt. Während dieser Erlebnisse dominiert nach einem dramatischen Auftakt eher eine leichtherzige Atmosphäre und Haru holt damit all die Abenteuer, Unbeschwertheit und kindliche Begeisterung nach, die sie in ihrer Kindheit verpasst hat. Harus Weiterentwicklung lässt allerdings eher lange auf sich warten, was zu Teilen auch darauf zurückzuführen ist, dass sie Dinge bewusst aufzuschieben scheint. Neben ihr wird allerdings auch ein genaueres Bild von Taro gezeichnet und wie ihre Ansichten aufeinanderprallen und er damit letztendlich auch der Katalysator ihrer Entwicklung wird. Letztendlich hat der Manga für mich aber stilistisch eine Schwäche: Er gibt sich zu oft als Komödie. Immer wieder verpufft eine ernsthafte Atmosphäre durch einen Witz oder eine Slapstick-Einlage, samt entsprechender bildlicher Überzeichnung und auch an sich neutrale Szenen werden durch Übertreibung mitunter ins Komödienhafte verzerrt. An manchen Stellen stört das wirklich, an anderen wirkt es nur überflüssig, aber letztendlich kann man darin vielleicht auch Schwierigkeiten darin erkennen, den lebhaften Abenteuerteil mit dem ernsthafteren emotionalen Part zu verbinden. Für mich war es aber wahrscheinlich am Ende dieser Umstand, gemeinsam mit dem Wunsch, dass man noch genauer auf Harus Entwicklung eingegangen wäre, der es verhindert hat, dass mich die Geschichte wirklich packt, weshalb das Werk für mich deshalb „nur“ ein Manga mit einem interessanten Ansatz und einer schönen Geschichte ist.
Es kommt nicht von ungefähr, dass der Manga in Frankreich unter dem Titel „Der letzte Sommer meiner Kindheit“ erschienen ist, erzählt er doch letztendlich über den Abschluss der Protagonistin Haru mit ihrer Kindheit. Dass ein derartiges Thema mit einer Figur behandelt wird, die als Studentin nach gängiger Ansicht eigentlich sowieso schon ihrer Kindheit entwachsen ist, mag zunächst vielleicht ungewöhnlich erscheinen, aber nur bis man ihre Umstände genauer kennt. Ihre Kindheit verbrachte Haru im Schlepptau ihrer rastlosen Mutter, die nach ständigen Ortswechseln schließlich in einem verschlafenen Fischerdorf endete, wo sie aufgrund ihres Auftretens und Charakters aber schnell zur Persona non grata wurde. Für Haru schlug sich das im Ausbleiben von echten Freundschaften und abenteuerlichen Kindheitserlebnissen nieder, wie auch in einem schwierigen und ablehnenden Verhältnis der Mutter gegenüber. Ihre Mutter ist nun tot und Haru kehrt zu ihrem Begräbnis aus Tokio zurück. Schlägt ihr zunächst nur die Ablehnung der Dorfbevölkerung entgegen, bemerkt sie aber bald, dass die Kinder des Dorfes eine ganz andere Beziehung zu ihrer Mutter hatten und als sie auf den Jungen Taro trifft, ist das für sie der Beginn des ersten und letzten richtigen Sommers ihrer Kindheit.
Die Geschichte verwebt nun die Erzählung über Harus Erlebnisse mit den Kindern des Dorfes, in deren Mitte sie schnell Aufnahme findet, mit der ihrer Selbstfindung. Dabei wird dem Abenteuerteil – und man kann hier wirklich schon von einer Abenteuergeschichte sprechen – letztendlich mehr Platz eingeräumt. Haru erlebt mit den Kindern etliche Abenteuer, bei denen man schnell bemerkt, dass sie einer der Gründe sind, warum der Manga im Original Tom Sawyer heißt. Während dieser Erlebnisse dominiert nach einem dramatischen Auftakt eher eine leichtherzige Atmosphäre und Haru holt damit all die Abenteuer, Unbeschwertheit und kindliche Begeisterung nach, die sie in ihrer Kindheit verpasst hat. Harus Weiterentwicklung lässt allerdings eher lange auf sich warten, was zu Teilen auch darauf zurückzuführen ist, dass sie Dinge bewusst aufzuschieben scheint. Neben ihr wird allerdings auch ein genaueres Bild von Taro gezeichnet und wie ihre Ansichten aufeinanderprallen und er damit letztendlich auch der Katalysator ihrer Entwicklung wird. Letztendlich hat der Manga für mich aber stilistisch eine Schwäche: Er gibt sich zu oft als Komödie. Immer wieder verpufft eine ernsthafte Atmosphäre durch einen Witz oder eine Slapstick-Einlage, samt entsprechender bildlicher Überzeichnung und auch an sich neutrale Szenen werden durch Übertreibung mitunter ins Komödienhafte verzerrt. An manchen Stellen stört das wirklich, an anderen wirkt es nur überflüssig, aber letztendlich kann man darin vielleicht auch Schwierigkeiten darin erkennen, den lebhaften Abenteuerteil mit dem ernsthafteren emotionalen Part zu verbinden. Für mich war es aber wahrscheinlich am Ende dieser Umstand, gemeinsam mit dem Wunsch, dass man noch genauer auf Harus Entwicklung eingegangen wäre, der es verhindert hat, dass mich die Geschichte wirklich packt, weshalb das Werk für mich deshalb „nur“ ein Manga mit einem interessanten Ansatz und einer schönen Geschichte ist.
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