Monster (1994)

モンスター

Rezensionen – Monster

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Manga „Monster“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Kuro-Okami
V.I.P.
#1
Bei Monster dürfte es sich wohl dank der Animeumsetzung um das bekannteste Werk von Naoki Urasawa handeln und daher für viele ein Begriff sein. In meinen Augen ist Monster ein Meisterwerk, das zwar anfangs recht gemächlich seine Geschichte aufbaut und daher etwas träge wirken kann, aber am Ende einen einfach nur sprachlos macht.

Das größte Manko dieses Mangas dürfte wohl der Beginn sein, zumindest wird dieser für einige ernüchternd sein. Nach den ersten recht ereignisreichen Kapiteln werden einem mit einer sehr gemächlichen Erzählweise die Charaktere näher gebracht, ohne dass die dort gezeigten Handlungen eine größere Relevanz für die spätere Handlung spielen. Zumindest scheint es so zu sein, aber dieser Anfang wurde sehr gut gewählt, denn Monster ist ein Manga, bei dem es eigentlich keinen wirklichen Protagonisten gibt, denn hier wird ständig die Perspektive gewechselt: bedeutet man darf als Leser die Geschichte aus der Sicht mehrerer verschiedener Personen betrachten. Diese Erzählweise tut der Geschichte richtig gut, aufgrund der stark voneinander abweichenden Persönlichkeiten ist jede neue Sicht ein neues Erlebnis, zudem lässt dies die komplette Geschichte wesentlich größer und umfangreicher erscheinen, denn durch das Einbinden mehrerer Personen und mehrerer Orte spielt sich die ganze Geschichtet eben nicht nur an einem Fleck ab. Aber das eigentlich wichtigste an dieser Form des Erzählens ist, man kann die Charaktere wirklich innerhalb dieser Geschichte kennenlernen, ihre Motive begreifen und auch weswegen sie sich dann auf die Jagd nach Johann Liebert begeben. Einfach weil man den Charakter viel besser kennenlernt, die Gefühle dieser Charaktere dann gut nachvollziehen kann, schließt man wirklich jeden Charakter in dieser Geschichte ins Herz, denn keiner wurde hier überflüssig eingebaut und jeder trägt seinen Teil zur Geschichte bei.

Hervorheben muss man aber ganz speziell Johann, der mit Sicherheit einer der best ausgearbeitesten Charaktere ist, den ich bisher kennenlernen durfte. Die ganze Geschichte dreht sich eigentlich nur um ihn, denn auf der Jagd nach ihm lernt man mehr über seine Beweggründe, Vergangenheit und Charakter kennen. Er schlüpft in die Rolle des gut erzogenen Jungen, des Monsters, das rücksichtslos Menschen töten kann, des leidenden Menschen, der innerhalb seines Lebens so viel Leid erfuhr, des mitfühlenden Freundes und in viele mehr und weist somit einen unglaublich facettenreichen Charakter auf, dass er mit jeder neuen Szene eigentlich mit etwas neuem punkten kann. Was ihn aber letztendlich wirklich besonders macht, ist seine Undurchschaubarkeit, wodurch die Geschichte auch erst so unglaublich spannend werden kann. Es fällt einem zunächst gar nicht auf und erst nach einem mehrfachem Lesen ist es mir überhaupt bewusst geworden, aber die von Naoki Urasawa gewählte Erzählweise macht es unmöglich ganz hinter diesen Charakter von Johann zu schauen. Innenhab der Geschichte darf man aus eigentlich jeder Sicht das Geschehen im Manga verfolgen, insofern kann man sich in diese Charaktere recht gut hineinversetzen, was auch Ziel Naoki Urasawas war. Lediglich in die Rolle von Johann darf man zu keiner Zeit schlüpfen, ständig ist Johann im Mittelpunkt, aber man weiß immer nur so viel, wie am Ende die anderen Charaktere über ihn erfahren und Johann gibt seinen Charakter eben nie ganz preis. Wie förderlich das für die Geschichte ist, erkennt man, wenn man immer weiter liest, denn egal wie gut man scheinbar alles aus der Geschichte weiß, Johann wird man niemals durchschauen können und entsprechend spannend fällt die gesamte Geschichte auch aus, da man sie einfach zu keiner Zeit vorhersagen kann.

Monster ist zudem ein Manga, in dem sehr viel Herz drinnen steckt, so viele Botschaften wie hier vermittelt werden, seien sie positiv oder negativ, die einen wirklich zum Nachdenken anregen, weswegen man sich auch längere Zeit nach Beendigung des Lesens noch mit diesem Werk auseinandersetzt. Naoki Urasawa hat sich sichtlich Mühe gegeben einem dieses recht ungewöhnliche Szenario näher zu bringen und schafft es wirklich jeden Charakter einem so näher zu bringen, dass man sie auch wirklich verstehen kann und entsprechend stark sind dann auch die hier enthaltenen Gefühle. Man kennt jeden Charakter, kann deren Beweggründe auch sehr gut nachvollziehen, man will, dass es für alle gut endet, aber man weiß gleichzeitig, dass es eben nicht für jeden ein Happyend geben kann.

Neben der tollen Geschichte und den hervorragend ausgearbeiteten Charakteren kann man den Manga auch noch sehr oft lesen. Das liegt vor allem daran, dass einem viele kleinere Details beim ersten Mal gar nicht auffallen, jeder Charakter ist unglaublich facettenreich und um wirklich alles verstehen zu können, braucht man teilweise Wissen aus dem späteren Manga, da man die Charaktere und deren Persönlichkeit besser kennt. Aber vor allem Johann fördert diesen Drang den Manga nochmals zu lesen am stärksten, die ganze Geschichte dreht sich um ihn, aber dennoch wird man nie alles über ihn erfahren, weswegen man beim erneuten Lesen immer wieder was neues an ihm entdeckt, das zu neuen Interpretationen führt.

Was die Zeichnungen anbelangt, so passen sie hervorragend zur Geschichte. Dieses sehr kantige Charakterdesign, welches die ganzen Schattenseiten eines Charakters perfekt betont und den eher negativeren Part unterstreicht, lässt in Kombination mit den sehr detaillierten Hintergründen fürs Auge keine Wünsche offen.

Fazit:
Monster ist mit ziemlicher Sicherheit der Manga, der mich am meisten bewegt hat. Wie viel Liebe hier in die Charaktere und deren Entwicklung gesteckt wurde, kann man als Leser bei dieser Geschichte anhand des wunderbaren Erzählstils gut erkennen, denn wirklich jeder Charakter durfte in dieser Geschichte einen wichtigeren Part übernehmen und dieser fiel nicht immer positiv aus. Die Einsicht in das Innere der Charaktere, dass man als Leser sie nicht nur auf ihrer Jagd nach Johann begleitet, sondern eigentlich alles aus deren Sicht erlebt, lässt die ganze Geschichte so wirken, als ob man nicht nur Zuschauer, sondern direkter Beteiligter ist, der wirklich mit den Charakteren fühlt. Das einzige, was einen an dieser Geschichte stören könnte, ist der Anfang, der etwas langsam ist, aber seine Daseinsberechtigung hat, da man so einem die Charaktere näherbringen wollte. Wer einen spannenden Thriller sucht, der zu keiner Zeit auch nur ansatzweise vorhersehbar ist und zudem unglaublich sympathische und gut ausgearbeitete Charaktere erleben will, den wird Monster nicht enttäuschen.

Anmerkung:
Wer den Anime kennt und sich fragt, ob es sich für ihn denn lohnt den Manga zu lesen, dem sei gesagt, dass man dies nur machen sollte, wenn man die Geschichte erneut erleben möchte, denn der Inhalt vom Anime und vom Manga sind identisch. Der Manga ist nur wesentlich schneller zu Ende und eignet sich daher für ein nochmaliges Erleben der Geschichte wesentlich besser als der Anime.
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