GTO, ein Manga, der auf sehr unterhaltsame Art und Weise mit seinem Schwarzen Humor das moderne Schulsystem kritisiert und mit seinen besonderen, sympathischen Charakteren den Lesegenuss maximiert. Die Geschichte handelt von
Eikichi Onizuka, ein 22 Jahre alter Mann, der ein bestimmtes Ziel vor Augen hat: er will der beste Lehrer Japans werden. Nur entspricht er absolut nicht den Erwartungen, die man an einen Lehrer stellen würde. Er ist ein Ex-Biker, der von seinem eigenen Fach nichts versteht, weswegen teilweise die Schüler mehr Fachkompetenz besitzen als er. Chaos ist an seiner Schule also von vornherein vorprogrammiert...
Was ist das wichtigste, das man als Lehrer einem Schüler vermitteln muss? Ist es wirklich die primäre Aufgabe eines Lehrers dem Schüler den Lernstoff zu vermitteln, damit dieser später einen guten Abschluss haben kann, oder sollte man das ganze aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten? Der Autor hat sich sichtlich mit diversen Fragen auseinander gesetzt und wollte gezielt mit GTO auf die Wichtigkeit des Lehrer-Schüler Verhältnisses eingehen. Er verwendet hierfür eine Schulklasse, die von ihrem damaligen Klassenlehrer verraten wurde und daher das Vertrauen in jegliche Lehrkräfte verloren hat. Dem gegenüber gestellt wird Onizuka, der nicht auf seine Schüler herabsieht und viel eher versucht den Schülern den Spaß am Unterricht wieder näherzubringen. Es mag anfangs extrem wirken, wie das ganze dargestellt wird, denn eine große Kluft besteht hier zwischen Lehrern und Schülern, die in der Realität mit Sicherheit nicht so groß ausfällt. Es wird einander nicht vertraut, man respektiert einander nicht einmal und sieht das ganze Schulleben als eine Art Weg, den man gehen muss, da es einem von der Gesellschaft aufgezwungen wird, um in dieser Welt bestehen zu können. Es ist allerdings ein Erzähstzil, der hier durchweg verwendet wurde und die Kritik besonders gut zur Geltung bringen lässt und daher als Stilmittel zu keiner Zeit störend wirkt, sondern viel eher passend.
Auch der hier verwendete Schwarze Humor ist dem Erzählstil recht ähnlich, also in sich immer recht extrem dargestellt. Fäkalhumor, vulgäre Aussagen und moralisch verwerfliche Handlungen, besonders diese Art des Humors wird man hier zumeist antreffen. Es ist aber der passendste Humor, um einerseits die Schattenseiten dieser Geschichte hervorzuheben und andererseits den Leser dennoch zum Lachen bringen zu können.
Das was diesen Manga aber zu etwas besonderem macht, sind die Charaktere. Neben Onizuka, der einfach aufgrund seines besonderen Charakters hier aufwarten kann - er passt sich nicht den Anforderungen seiner Schule an, sondern ist einfach er selbst, der perverse Onizuka, der seine eigenen Schülerinnen anmacht und alles was er denkt auch offenkundig preisgibt - muss man den Autor wegen der Nebencharaktere loben. So viele Charaktere tauchen in dieser Geschichte auf, aber sie alle wurden in die Geschichte gut eingearbeitet, jeder bekommt seinen eigenen Arc und taucht innerhalb der Geschichte öfter auf, wodurch jeder einzelne in dieser Geschichte zu etwas besonderem wird. Den Charakteren hat der Manga auch zu verdanken, dass man als Leser die Dramaanteile so gut aufnehmen kann. Erzählerisch weist die Geschichte keine wirkliche Tiefe auf, aber einfach weil einem mit der Zeit alle Charaktere sehr sympathisch werden, leidet man automatisch intensiv mit den Charakteren mit.
Der Zeichenstil des Mangas hat mir besonders was den Detailgrad anbelangt sehr gut gefallen, besonders bei den Hintergründen erkennt man einfach, wie viel Zeit und Aufwand hier in jedes Bild gesteckt wurde, um einem eine gute Kulisse zu bieten. Das Charakterdesign war mir teilweise aber zu ähnlich, besonders bei den Schülerinnen konnte ich teilweise anhand des Zeichenstiles die Charaktere nicht unterscheiden. Was aber besonders gut gelungen ist, sind die überzeichneten Bilder, die den Humoranteil des Mangas enorm verstärken konnten. Teilweise musste man schon lachen, wenn man aus dem Augenwinkel heraus die noch kommenden Bilder gesehen hat.
Fazit:GTO ist ein Manga, der eigentlich in allen Bereichen punkten kann. Er wartet mit unglaublich sympathischen, gut ausgearbeitet Charakteren auf und kann einen eigentlich immer zum Lachen bringen. Die Geschichte GTOs mag keine wirkliche Tiefe aufweisen, dafür wird der Dramaanteil durch die besonderen Charaktere verstärkt, mit denen man einfach nur mitleiden kann, was die Geschichte schon wieder sehr fesselnd macht, weswegen es einem als Leser eigentlich nicht möglich ist, sich nicht in diese Geschichte fallen zu lassen. Es ist also ein Manga, der in sich sehr schlich ist, aber dennoch auf einem unglaublich hohem Niveau unterhält. Zu empfehlen ist der Manga besonders denjenigen, die auf der Suche nach einem sehr ausgefallenem Comedy Manga sind, nur Leute, die etwas gegen einen Schwarzen Humor haben, sollten besser die Finger hiervon lassen.
Anmerkung:Wer mit der Überlegung spielt, nachdem man den Anime gesehen hat, den Manga zu lesen, weil man wissen will, wie es eigentlich in der Geschichte weitergeht, kann bei
Kapitel 108 beginnen zu lesen. An sich würde ich es aber dennoch empfehlen den Manga von vorne zu lesen, denn auch wenn man den Anime kennt, bietet der Manga einiges, was man im Anime nicht gesehen hat.