Black Summoner (2018)

Kuro no Shoukanshi / 黒の召喚士

Informationen

Beschreibung

In »Black Summoner«, einer Adaption der gleichnamigen Light Novel, wacht ein junger Mann im Grasland vor einem zerstörten Berg auf. Als er sich noch wundert, dass dieser Ort nicht Japan und vermutlich nicht einmal die Erde ist, und feststellen muss, dass ihm auch seine eigene Identität unbekannt ist, erscheint eine Statusmeldung vor seiner Nase und beglückwünscht ihn feierlich zu seiner Lage. Als Gewinner einer unparteiischen Verlosung habe er das Recht erhalten, in eine alternative Welt transferiert zu werden, im Gegenzug für seine neuen Fähigkeiten jedoch alle ihn persönlich betreffenden Erinnerungen verloren.

Als er seine Statusinformationen abruft, stellt sich heraus, dass er in dieser Welt den Namen Kelvin trägt und der Beschwörer-Klasse angehört. Dieser ist es möglich, mit magischen Wesen zu paktieren und jene dann im Kampf heraufzubeschwören. Geleitet von der zur anfänglichen Statusmeldung erschienenen Stimme, die offenbar der Göttin gehört, die Kelvin in diese Welt beschworen hat, macht er sich in die nächste Stadt auf, um sich bei der Abenteurergilde zu registrieren und sein neues Leben zu beginnen …
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Zitate

  • Gerard

    Keine Ahnung wie alt das ist. Daher bin ich überrascht, dass du es gegessen hast.
    Das haut selbst mich aus den Latschen.

  • Gerard

    Mein König, haben Sie einen Skill, der Mädchen zum Weinen bringt, wenn sie Ihnen begegnen?

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Rezensionen

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V.I.P.
#1
  • Setting
  • Figuren
  • Handlung
  • Illustrationen
Diese Rezension ist entstanden, während der Manga noch nicht abgeschlossen war, und bezieht sich auf die ersten 78 Kapitel. Spoiler habe ich, wo es ging, vermieden, empfehle das Lesen aber trotzdem nur auf eigene Gefahr.

»Kuro no Shoukanshi« begegnet dem wohlbekannten Isekai-Setting mit einem interessanten Twist: Der Protagonist wird von einer Göttin in die alternative Welt geschleust, verliert aber im Gegenzug für die Skills, die er erhält, seine Erinnerungen. Die melancholischen Rückblenden auf das bedrückende Leben in der japanischen Schul- oder Arbeitswelt, die andernfalls zu erwarten sind, bleiben damit aus. Stattdessen konzentriert sich der Titel voll und ganz auf das unmittelbare Geschehen, in welches sich unser Protagonist stürzt und die zahllosen Kämpfe, die er mit seinen stetig wachsenden Zahl an Kameraden bestreitet.

Zu Beginn bekommt das Publikum sehr schnell einen Eindruck, wie der Hase in dieser Welt läuft. Kelvin ist auf einem Kontinent mit vier großen Nationen gelandet, in deren Mitte sich ein kleiner Stadtstaat namens Paazu befindet. Im Tausch für seine Erinnerungen erhält Kelvin zwei Fähigkeiten auf höchster Stufe und weitere passive Effekte, mit denen es besonders leicht fällt, stärker zu werden – er selbst muss sich fragen, ob das nicht bereits Cheating sei. Eine dringliche Mission hat der Protagonist indes nicht vor Augen. Mehr im Versehen schließt er aber einen Beschwörerpakt mit der Göttin Melfina, die ihn in diese Welt transferiert hat. Um ein Level zu erreichen, auf dem es ihm möglich ist, Melfina auch tatsächlich zu herbeizurufen, registriert er sich in der Gilde von Paazu als Abenteurer und beginnt sein Training. Durch die besonderen Fähigkeiten, mit denen er gesegnet ist, verläuft das Grinden ohne Probleme; zu Beginn noch Level 1, kann er sich schnell in höhere Gefilde aufschwingen und mit verschiedenen magischen Wesen die Ränge seines Teams befüllen.
Die Handlung des Titels kürzt besagtes Hochleveln stark aus und konzentriert sich auf die epischen Begegnungen, denen Kelvin sich stellt. Bereits im dritten Kapitel hat er Level 17 erreicht und nur wenig Probleme, Gegner auf Level 34 oder gar 53 zu besiegen. Dem obligatorischem Schleim als erstes magisches Wesen, mit dem Kelvin einen Pakt schließt, folgen in Bälde ein untoter Ritter und anschließend auffällig viele weibliche Mitstreiterinnen, die – natürlich und leider auffällig unmotiviert – um Kelvins Gunst buhlen. Die zahlreichen Actionsequenzen werden von wiederkehrenden komischen Einlagen umrankt, die die angespannte Atmosphäre der Kämpfe ein wenig auflockern. Allzu viel Zeit für diese Abstecher bleibt jedoch nicht, da nach bezwungener Bedrohung hinter der nächsten Ecke bereits ein noch stärkerer Feind zum Kampf sich rüstet. Angetrieben wird die Handlung von der Manie des Protagonisten, dem es immerfort nach stärkeren Gegnern begiert. Enttäuschenderweise setzt sich der Trend der ersten Kapitel ohne Ausnahme fort: Wie stark die neue Bedrohung auch sein mag, Kelvin ist ihr immerfort dermaßen überlegen, dass er nur selten ins Schwitzen kommt. Die Scharmützel selbst sind sicherlich bildgewaltig und dynamisch inszeniert; der eindrucksvollen Inszenierung fehlt allerdings der Wind in den Segeln, wenn ihr Ausgang bereits von Vornherein feststeht. Nach Kapitel 25 etwa bewegt sich der Manga immerhin auf internationales Parkett und zeigt fortan nicht nur Kelvins Aktivitäten in Paazu, sondern auch die einer der vier großen Nationen, die sich unter dem Einfluss einer dunklen Kraft zum Krieg bereitmacht. Es bleibt aber auch hiernach der Eindruck, dass es Kelvin einfach zu leicht fällt; ein wenig mehr Situationen, in welchen er tatsächlich in die Ecke gedrängt wird und alles geben muss, um stärker zu werden, hätten zweifellos nicht geschadet.
Die Figuren halte ich für eine weitere große Schwäche des Titels. Der 23-jährige Protagonist wird zunehmend von seiner Kampfeslust getrieben und zeigt darüber hinaus wenig Emotionen oder Charakterentwicklung. Dass ihm seine Erinnerungen fehlen, wird ihm und dem Manga zum Fallstrick. Mit ein paar Rückblenden wäre es sicherlich möglich gewesen, seinen Charakter um ein paar Facetten zu erweitern. Die Reduktion auf seine Prügelsucht ist dagegen nicht sonderlich sympathisch. Dass er in Kapitel 5 auszieht, um sich eine weibliche Sklavin zu kaufen und zwei Kapitel später bereits Geschlechtsverkehr angedeutet wird, macht den Eindruck auch nicht besser. Einzig in seinen Interaktionen mit dem Gildenmeister Rio erwacht Kelvin hin und wieder aus seinem Stoizismus, den er Abseits des Kampfes aufsetzt. Neben Kelvin hätten natürlich seine Teamkameraden Zeit, sich charakterlich zu profilieren; doch auch die bleiben eher blass. Sein Schleimkumpan Clotho immerhin spricht zwar nicht, hat bei aber am ehesten für Heiterkeit gesorgt.
Die Zeichnungen sind über alle bisher erschienen Kapitel hinweg stabil. Mangaka Amou Gin gibt den Figurendesigns der Vorlage, soweit das zu beurteilen ist, eine eigene individuelle Note. Gerade die actiongeladenen Szenen sind zeichnerisch gut gelungen und der Detailreichtum der magischen Wesen und Fähigkeiten ist hervorzuheben. Es fällt leicht, dem Geschehen zu folgen, Bewegungsabläufe nachzuvollziehen und einen Überblick über das Schlachtfeld zu behalten. Die Zeichnungen der humanoiden Wesen bleiben dagegen – gerade im Ruhezustand – stellenweise ein wenig zurück. Sehr einprägsam ist sicherlich Kelvins Fratze, die hin und wieder gewollt in Kakegurui’eske Gefilde abrutscht, wenn er sich im Kampfesrausch befindet. Die Figurendesigns selbst treffen nicht wirklich meinen Geschmack; insgesamt haben die Illustrationen das Leseerlebnis aber durchaus aufgewertet.

Im Gedächtnis ist für mich hier ein Titel mit zunächst zwar Neugierde weckender Prämisse, aber geradezu hirnlos gradliniger Handlung und eher blasser Besetzung geblieben. Wem nach einem Titel mit überstarkem und leicht manischem Protagonisten ist, der sich mit seinem Harem bildgewaltig durch die Weltgeschichte metzelt, der wird hier zweifellos fündig. Tauchgänge in tiefe emotionale Gewässer und interessante zwischenmenschliche Konflikte fehlen allerdings im Programm.
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