Anspruch: | wenig |
Action: | sehr viel |
Humor: | wenig |
Spannung: | viel |
Erotik: | wenig |
Blut für Blut!
Die wahrscheinlich kürzeste und teffenste Beschreibung für diesen Manga. Hellsing dürfte den meisten als ein typischer Vertreter des Splatter-Genres bekannt sein und diese Tatsache wird auch keiner widerlegen können.
Die Story:
Man muss hierbei vorab erwähnen, dass in Hellsing hauptsächlich 3 Organisationen eine tragende Rolle spielen: Hellsing selbst, der Vatikan, bzw. Iskariot und Millenium. Der Großteil der eh schon sehr dünnen Geschichte besteht aus dem Konflikt dieser 3 Parteien, der in der völligen Zerstörung Londons gipfelt. Doch zunächst zu den Organisationen. Bei Hellsing handelt es sich um eine Organisation der englischen Regierung, die sich auf das Töten von Untoten spezialisiert haben. Iskariot bildet praktisch das katholische Pendant dazu und würzt das Ganze noch mit ein wenig Fanatismus. Millenium schlägt in Sachen Fanatismus noch ganz andere Töne an. Die Bösen der Geschichte sind nämlich waschechte Vampirnazis mit dem reinen Ziel Krieg anzuzetteln, egal warum. Gab es je hassenswertere Feinde? Damit hätten wir eigentlich auch schon den Plot. Jeder gegen jeden und das am besten mit viel Blut und Action. Es gibt zwar einen blutgetränkten roten Faden, allerdings ist dieser zweitrangig.
Die Charaktere:
So platt die Story ist, so schön sind die Charaktere. Ich werde da jetzt mit vielen auseinander gehen, aber ich finde, dass hier ein hervorragendes Charakterdesign vorhanden ist. Vor allem lassen sich hier auf allen Seiten außergewöhnliche und auch liebenswerte Persönlichkeiten finden, wobei Iskariot leider im Hauptmanga nur sehr dürftig vorgestellt wurde. Zum Glück wird dies mit dem Bonusmanga Crossfire ausgeglichen.
Eigentlich hat jeder Charakter hier eine Hintergrundgeschichte oder ist eine Anspielung auf Mythen, Legenden oder historische Persönlichkeiten. Wer also Spaß daran hat kleine, triviale Hintergründe zu suchen wird hier seine helle Freude haben. Auf die meisten der Geschichten wird dabei nur angespielt, was jedoch immer noch gut zu verstehen ist. Außerdem wird so der Hauptanspruch des Action-Mangas nicht zu sehr gestört.
Ohne zu sehr zu Spoilern kann man sagen, dass man bei Hellsing jeden Charakter hassen, aber auch lieben kann. Irgendwo sind alle Monster, aber Kohta Hirano schafft es trotzdem sie alle irgendwie einzigartig und schön zu gestalten.
Der Zeichenstil:
Ich muss vorab sagen, dass ich diesen Stil wirklich liebe. Jedes Bild ist extrem detailreich und schon ein Kunstwerk für sich. Die Bilder sind sehr kräftig und bringen die düstere Stimmung und die Action perfekt rüber. Besonders erwähnenswert finde ich hier auch, dass der Autor sich sehr darauf versteht den Wahnsinn seiner Charaktere einzufangen. Durch diese Aspekte werden die Bilder sehr ausdrucksstark, jedoch sind sie nicht jedermanns Sache und auch recht untypisch.
Das Fazit:
Wer eine tiefgründige Geschichte, mit vielen Wendungen und durchweg symphatischen Charakteren sucht, sollte von Hellsing die Finger lassen. Es ist ein Splatter und das wird auch absolut zeliebriert. Das Blut fließt schimmbadweise und es werden so viele Magazine verballert, dass man aus den leeren sicherlich den Eifelturm nachbauen könnte. Einen hohen kulturellen Wert würde ich Hellsing nicht umbedingt beimessen, auch wenn sich auf den zweiten Blick einige wirklich interessante Sachen ergeben. Jedoch soll es doch einfach Spaß machen und ich finde, dass Hellsing das schafft. Bis heute zählt Hellsing zu meinen Lieblingsmagas, den ich schon halb kaputt gelesen habe und immer wieder bin ich fasziniert.
Ein Splatter mit Hintergrund, aber eben ein Splatter :)