Hellsing (1997)

ヘルシング

Rezensionen – Hellsing

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Manga „Hellsing“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: AkiraFeralia#1
Anspruch:wenig
Action:sehr viel
Humor:wenig
Spannung:viel
Erotik:wenig
Blut für Blut!

Die wahrscheinlich kürzeste und teffenste Beschreibung für diesen Manga. Hellsing dürfte den meisten als ein typischer Vertreter des Splatter-Genres bekannt sein und diese Tatsache wird auch keiner widerlegen können.


Die Story:
Man muss hierbei vorab erwähnen, dass in Hellsing hauptsächlich 3 Organisationen eine tragende Rolle spielen: Hellsing selbst, der Vatikan, bzw. Iskariot und Millenium. Der Großteil der eh schon sehr dünnen Geschichte besteht aus dem Konflikt dieser 3 Parteien, der in der völligen Zerstörung Londons gipfelt. Doch zunächst zu den Organisationen. Bei Hellsing handelt es sich um eine Organisation der englischen Regierung, die sich auf das Töten von Untoten spezialisiert haben. Iskariot bildet praktisch das katholische Pendant dazu und würzt das Ganze noch mit ein wenig Fanatismus. Millenium schlägt in Sachen Fanatismus noch ganz andere Töne an. Die Bösen der Geschichte sind nämlich waschechte Vampirnazis mit dem reinen Ziel Krieg anzuzetteln, egal warum. Gab es je hassenswertere Feinde? Damit hätten wir eigentlich auch schon den Plot. Jeder gegen jeden und das am besten mit viel Blut und Action. Es gibt zwar einen blutgetränkten roten Faden, allerdings ist dieser zweitrangig.

Die Charaktere:
So platt die Story ist, so schön sind die Charaktere. Ich werde da jetzt mit vielen auseinander gehen, aber ich finde, dass hier ein hervorragendes Charakterdesign vorhanden ist. Vor allem lassen sich hier auf allen Seiten außergewöhnliche und auch liebenswerte Persönlichkeiten finden, wobei Iskariot leider im Hauptmanga nur sehr dürftig vorgestellt wurde. Zum Glück wird dies mit dem Bonusmanga Crossfire ausgeglichen.
Eigentlich hat jeder Charakter hier eine Hintergrundgeschichte oder ist eine Anspielung auf Mythen, Legenden oder historische Persönlichkeiten. Wer also Spaß daran hat kleine, triviale Hintergründe zu suchen wird hier seine helle Freude haben. Auf die meisten der Geschichten wird dabei nur angespielt, was jedoch immer noch gut zu verstehen ist. Außerdem wird so der Hauptanspruch des Action-Mangas nicht zu sehr gestört.
Ohne zu sehr zu Spoilern kann man sagen, dass man bei Hellsing jeden Charakter hassen, aber auch lieben kann. Irgendwo sind alle Monster, aber Kohta Hirano schafft es trotzdem sie alle irgendwie einzigartig und schön zu gestalten.

Der Zeichenstil:
Ich muss vorab sagen, dass ich diesen Stil wirklich liebe. Jedes Bild ist extrem detailreich und schon ein Kunstwerk für sich. Die Bilder sind sehr kräftig und bringen die düstere Stimmung und die Action perfekt rüber. Besonders erwähnenswert finde ich hier auch, dass der Autor sich sehr darauf versteht den Wahnsinn seiner Charaktere einzufangen. Durch diese Aspekte werden die Bilder sehr ausdrucksstark, jedoch sind sie nicht jedermanns Sache und auch recht untypisch.

Das Fazit:

Wer eine tiefgründige Geschichte, mit vielen Wendungen und durchweg symphatischen Charakteren sucht, sollte von Hellsing die Finger lassen. Es ist ein Splatter und das wird auch absolut zeliebriert. Das Blut fließt schimmbadweise und es werden so viele Magazine verballert, dass man aus den leeren sicherlich den Eifelturm nachbauen könnte. Einen hohen kulturellen Wert würde ich Hellsing nicht umbedingt beimessen, auch wenn sich auf den zweiten Blick einige wirklich interessante Sachen ergeben. Jedoch soll es doch einfach Spaß machen und ich finde, dass Hellsing das schafft. Bis heute zählt Hellsing zu meinen Lieblingsmagas, den ich schon halb kaputt gelesen habe und immer wieder bin ich fasziniert.
Ein Splatter mit Hintergrund, aber eben ein Splatter :)
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Avatar: Sillshez15#2
Lasset das Schlachtfest beginnen!
Für euch sollte ein Manga eine Botschaft an den Leser beinhalten?
Der Held mit einem Mindestmaß an Gefühlen und Gewissen ausgestattet sein?
Die Schurken zumindest einen nachvollziehbaren Grund für ihr Verhalten haben?
Die Geschichte trotz Blutspritzer eine gewisse Tiefe haben?
Dann rate ich euch, um Hellsing einen großen Bogen zu machen.
Denn dieser Manga weist keinen einzigen dieser Punkte auf...



Die Geschichte...
...ist in den ersten Bänden lustigerweise überraschend genial! In England wird ein kleines Dorf von  Untoten angegriffen, die anscheinend von jemandem kontrolliert werden. Lady Integra, Kopf der renommierten Hellsing-Organisation, welche zur Bekämpfung von Untoten gegründet wurde, schickt ihren besten Mann, den Vampir Alucard, um die Bedrohung zu neutralisieren und herauszufinden, wer hinter diesen Anschlägen steckt.
Mögen die ersten Bände noch einen Hauch Handlung besitzen, geht es spätestens ab Band 4 nur noch um drei Dinge:
Metzeln, metzeln, metzeln, dass sich selbst dem robustesten Mangaleser der Magen umdreht, falls er Wert auf eine zumindest zufriedenstellende Handlung legt. Als wenn das noch nicht genug wäre, sind die Gegner in diesem Manga - schlicht und ergreifend - Nazis. Wozu eine gegnerische Organisation erfinden, wenn es die bösen Deutschen gibt? Dieses Gegnerkonzept finde ich einfach nur einfallslos und ausgelutscht, auch wenn es durch die Verbindungen mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte sehr gut in die Welt von Hellsing passt.
Zwar wurde versucht, der Geschichte durch Rückblenden aus dem Leben einzelner Charaktere mehr Tiefe zu verleihen, jedoch ist dies meiner Meinung nach nicht wirklich gelungen, zumal die Einblicke in die Vergangenheit der Figuren ziemlich lasch sind. Besonders fällt das bei der Hintergrundgeschichte von Alucard auf: Zwar werden hier viele Aspekte des Romans Dracula einbezogen, auf dem der Manga teilweise aufbaut, allerdings sind diese Rückblenden für die eigentliche Geschichte belanglos und ungeschickt eingebaut. Hätte man diese Hintergrundgeschichten mehr herausgearbeitet, wäre aus Hellsing vielleicht mehr geworden als ein "Wie viel Blut passt in einen Manga?"-Experiment. Auch das Thema "Unterschied zwischen Mensch und Monster" hätte man getrost weglassen können, da Menschlichkeit nicht wirklich in das Konzept des Mangas passt.
Die ab und an auftretenden Szenen, die anscheinend lustig sein und die düstere, brutale Atmosphäre auflockern sollen, wirken ebenfalls sehr häufig fehl am Platz.
Was ist bitteschön lustig daran, wenn Seras nach dem Kampf gegen Pater Andersen anfängt, sich zu übergeben? 

Die Charaktere...
...haben in etwa die Vielschichtigkeit von einlagigem Klopapier. Warum zum Beispiel zettelt Der Major, der Oberschurke des Mangas, in England solch ein Massenmassaker an? Weil er als Kind mit den falschen Leuten zu tun gehabt hatte? Oder weil früher ein paar Briten etwas Furchtbares mit seiner Familie angestellt hatten? Nein, ganz einfach, weil er Krieg will! Warum? Wäre wohl zu viel Aufwand gewesen, das zu erklären...
Darüber hinaus haben die "Helden" der Hellsing-Organisation und die mit ihr rivalisierende Gruppe namens Iskariot prinzipiell dasselbe Ziel: Alle zu töten, die nicht mit ihren Idealen übereinstimmen, sodass man sich unweigerlich fragen muss, wer denn nun zu den Bösen gehört: Millenium, die Organisation des Majors, die ihre Aufgabe darin sieht, mit einer Vampirarmee alles umzuschießen, was sich bewegt, Lady Integra, die Alucard erlaubt, alles niederzumähen, was seiner Mission im Weg steht (anscheinend auch unschuldige Leute) oder Maxwell, der Anführer von Iskariot, für den alle Nichtchristen vernichtet werden müssen.
Was mich persönlich ebenfalls an diesem Manga stört, ist, dass Alucard, der "Held", unbesiegbar ist. WORTWÖRTLICH. Schwachstellen, wie zum Beispiel Kopf oder Herz? Null, egal wie sehr man ihn mit Patronen/geweihten Schwertern etc. durchsiebt, schon kurze Zeit später steht er putzmunter und regeneriert auf, als sei nichts gewesen. Schwächen wie Beziehungen, "Krankheit" oder Vorlieben? Fehlanzeige. Alucard bleibt stets "cool" und ist sich nicht zu schade, seine Gegner nach allen Regeln der Kunst zu quälen, beleidigen und zu provozieren. Dagegen wirkt sogar Kenshiro aus Hokuto no Ken wie ein sentimentales Weichei, wenn man bedenkt, dass man ihn prinzipiell töten KANN
Souther, einer der vielen Bösewichte der Serie, hätte es sogar fast geschafft...
Liebhaber der Hellsing-Serie werden nun bestimmt protestieren, weil man Alucard theoretisch auch töten könnte, doch bei den vielen Seelen, die er in der Mangaserie bereits verschlungen haben soll, glaube ich kaum, dass irgendjemand ihn umbringen kann, auch wenn Schrödinger, einer der Gefolgsleute des Majors, im letzten Band zu einem besonderen Mittel greift, um dem Vampir den Garaus zu machen...
Die einzige Figur, die im Manga einigermaßen gut wegkommt, ist Seras Victoria. Man erkennt zumindest am Anfang, wie sehr sie sich gegen ihr neues Dasein als Vampir sträubt und sich bemüht, ihre Menschlichkeit zu bewahren. Allerdings wird sie ebenfalls sehr oft als Witzfigur dargestellt, was bei mir den Lesegenuss oftmals getrübt hat.

Die Sache mit der Religion...
...wird sogar bei Atheisten einen Würgereiz auslösen. Ein Paradebeispiel bietet der (etwas zu) fromme Pater Andersen. Aussprüche wie "Gewalt darf man nur gegen (...) Ketzer anwenden!" oder "Du babylonische H***!" sind hier keine Seltenheit. Einige Stellen grenzen schon an Blasphemie, man denke zum Beispiel an Maxwells religiös begründeten Angriff auf die "ungläubigen" Zivilisten. Ein Manga, in dem Religion eine große Rolle spielt? Schön und gut. Ein Manga, in dem Menschen abgeknallt werden, nur weil sie gerade keine Katholiken/Christen sind? Für meinen Geschmack zu viel des (Un-)Guten.

Der Zeichenstil...
...ist eines der wenigen Dinge, die man an diesem Manga "gelungen" nennen kann. Die Kampfszenen, vor allem die Momente, in denen Alucard in Aktion zu sehen ist, wurden sehr eindrucksvoll umgesetzt, aber gelegentlich wirken die Zeichnungen etwas schludrig. Die Gag-Szenen wirken durch die detailarme Aufmachung ziemlich lieblos und dahingerotzt, was mir an vielen Stellen die Leselust genommen hat. Dennoch muss ich hinzufügen, dass Kouta Hiranos Zeichenstil viel zur düsteren Atmosphäre des Mangas beiträgt.
Die ab und an von ihm handgeschriebenen Texte in den Sprechblasen kann man oftmals kaum entziffern. Wollte er mit diesen Hieroglyphen vielleicht seine mangelnden Englisch- und Deutschkenntnisse kaschieren?

Fazit: Für Mangaleser, die brutale Action einer gut durchdachten Story vorziehen, ist Hellsing die optimale Wahl. Für alle anderen:
Sorry Leute, aber diese sinnfreie Splatter-Orgie kann ich nicht weiterempfehlen.
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