Akira (1982)

アキラ

Rezensionen – Akira

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Manga „Akira“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Shade#1
In der Prä- DragonBall Zeit galt Akira in Deutschland bei vielen als das Maß aller Dinge was Mangas angeht. Heute wird es als unumstößlicher Klassiker angesehen. Das war andererseits auch der Grund, warum ich so lange einen großen Bogen um diesen Manga gemacht habe. Denn wie jeder weiß, der sich in der Schule mit Klassikern beschäftigen durfte, bedeutet Klassiker nicht automatisch auch Lesevergnügen. Daher stellt sich die Frage, was Akira dem heutigen Leser noch bieten kann.


Schauplatz der Geschichte ist Neotokyo, das auf den Ruinen des in einem Atomkrieg zerstörten Tokyos errichtet wurde. Der junge Tetsuo ist wie sein Freund Kaneda Teil einer Motorradgang. Während der Auseinandersetzung mit einer anderen Gang stößt Tetsuo mit einem Jungen mit greisenhaften Gesichtszügen zusammen. Dieser ist zuvor aus einer militärischen Einrichtung entflohen, die Kinder wie ihn unter Verschluss hält, weil sie in Folge eines militärischen Experiments über große ESP- Kräfte verfügen. Auch Tetsuo entwickelt nach und nach immense ESP- Kräfte und widersetzt sich der Kontrolle durch den Colonel, dem Leiter der militärischen Einrichtung. Vielmehr ist Tetsuo davon besessen Akira, das Stärkste der Kinder, aus dessen künstlichen Tiefschlaf zu erwecken. Da Akiras Kräfte jedoch der Auslöser des Atomkrieges waren, setzen der Colonel und Kaneda, der sich mittlerweile einer dritten Fraktion angeschlossen hat, alles daran Tetsuo von seinem Treiben abzuhalten. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit um die drohende Katastrophe aufzuhalten.

Die Handlung von Akira gliedert sich grob in zwei Abschnitte und hat wahrhaft epische Ausmaße. Otomo erhöht im Laufe der Handlung die Messlatte der Hindernisse für Kaneda und seine Mitstreiter immer weiter bis zum fulminanten Finale. Während im ersten Teil der Zeitdruck einer abstrakten Bedrohung die Figuren vorantreibt, geht es im hinteren Teil für diese nur noch ums nackte Überleben.

Der Zeichenstil ist aus heutiger Sicht etwas antiquiert, was die Figurenzeichnung angeht. Dieses macht bei einem Seinen jedoch keine großen Probleme, da die Konflikte im Vordergrund stehen. Und diese sind wahrlich beeindruckend im Widescreen Format inszeniert. Otomo gelingt es durch geschickte Perspektiven Geschwindigkeit und Dramatik exzellent rüberzubringen wie z.B. die Motorrad- oder Satelitenszenen verdeutlichen.

Damit kann die Story jedoch leider nicht mithalten. Die Charakterisierung bleibt häufig im Anfangsstadium stehen. Kaneda ist der typische liebenswerte Gossenheld, während Tetsuo der überreagierende Charakter bleibt, dem langsam die Kontrolle über seine Kräfte entgleitet. Einzig dem Colonel wird eine gewisse Chrakterentwicklung gewährt, da er im hinteren Teil durch seine Fürsorge für die ihm anvertrauten Kinder sympathischer wird. Akiras Darstellung als autistisches Kind ist ein interessanter Kontrast zu seinem Bedrohungspotential. Dieses wird jedoch leider nicht weiter ausgebaut.

Insgesamt ist Akira ein typisches Kind seiner Zeit, weil viele der damals vorherrschenden Themen aufgegriffen werden (Angst vor dem Atomkrieg, lauernde Anarchie unter der nur oberflächlichen Zivilisation). Dadurch entsteht auf der anderen Seite öfters der Eindruck die eine oder andere Storywendung bereits irgendwo schon einmal gesehen zu haben. Durch die tolle Umsetzung hebt sich Akira aber deutlich hervor. Nach dem Ende des letzten Bandes kann man nachvollziehen, welche Stoßkraft die Serie auf die damaligen Leser ausgeübt haben muss. Und was wünscht man sich von einem Klassiker mehr?

Wem allerdings die klassische colorierte Urversion über den Weg läuft, sollte von diesem deutschen Veröffentlichungsrelikt besser die Finger lassen, da die Farbe eindeutig das Tempo aus den Szenen zieht.
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Avatar: microwar#2
Für mich ist Akira "Der Klassiker" schlechthin.
Nicht nur weil es der erste war, den ich gelesen habe, sondern weil Otomo es verstand das Thema westlichen Lesern zugänglich zu machen und somit den Manga- und Animeboom in der westlichen Hemisphäre begründete.

Wer den Manga gelesen und den Anime gesehen hat, kennt die unterschiedlichen Ansatzpunkte.
Während der Manga die Charakterzüge der Beteiligten fein herausarbeitet und auch auf das Geschehen im Umfeld eingeht, basiert der Anime auf Action.
Eine detailliertere Herangehensweise hätte die Spannung des Streifens wahrscheinlich versiegen lassen, zumal der Anime inhaltlich nur die erste Hälfte der Serie wiedergibt und sich inhaltlich auf ein Hauptthema und die wichtigsten Charaktere beschränken muß.
Die zweite Hälfte der Mangaserie zeigt in weiten Teilen das Überleben im zerstörten Neo-Tokyo und die Machenschaften der beteiligten Gangs, für einen abendfüllenden Anime schwer zu bewerkstelligen.
Der geplante Realfilm, der als 2-Teiler erscheinen soll, hat mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Der Folgeteil soll erneut einen Spannungsaufbau vollziehen - und das unabhängig vom 1. Teil.
Beim Echtzeitfilm kommt erschwerend die Topvorlage des Animes hinzu, der auf jeden Fall zu einem Vergleich herangezogen wird.

Ein Vergleich von Anime und Realfilm ist ähnlich schwer wie ein Vergleich zwischen Manga und Comic.
Mangas stellen in ihren Usprungsländern einen Weitergabeartikel da, während Comics in ihren Ursprungsländern eher einen Sammlermarkt bedienen.
Als westlicher User bevorzuge ich persönlich die kolorierte Fassung da sie meinen Augen gefälliger ist; die einfarbige Ausgabe ist aufgrund der Einfachheit schneller zu lesen und damit rasanter - aber es gibt sicher für jede Ausgabe ein Für und Wider.
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