PilopV.I.P.
#1Kein leichtlebiger Manga für heitere Stunden. In seinem zweifellos düstersten und komplexesten Werk, gibt Asano Inio dem Leser Einblick in das Leben einer Gruppe von Leuten, deren Schicksal sich bereits zehn Jahre zuvor in der einen oder anderen Weise auf dem titelgebenden Regenbogenfeld entschied. Ein Spiegelbild der Abgründe der Menschheit, das durch übernatürliche Elemente und den Wechsel der Zeitebenen, gegen Ende hin schon wahre Mindfuck-Qualitäten entwickelt.
Normalerweise nenne ich ja bei Asano Inios Manga immer gerne dessen Fähigkeit die menschliche Stärke, aber auch Unzulänglichkeit darzustellen, doch sieht man von Ersterem, dem Positiven, in Nijigahara Holograph nur sehr wenig. Die Betonung liegt hier vielmehr auf den menschlichen Schwächen und Grausamkeiten und zwar durchaus schon in so konzentrierter Form, dass man den Manga in diesem Punkt als überzeichnet kritisieren könnte, würde er sich stimmungsmäßig nicht schon früh etwas von der Realität distanzieren und Mystery-Elemente aufweisen. So fällt es einem leichter sich dieser Geschichte ineinander verwobener Menschenschicksale hinzugeben, deren Gemeinsamkeit es ist, dass alle Protagonisten in ihrer Vergangenheit Schuld auf sich geladen haben. Erzählt wird in zwei Zeitebenen, der Gegenwart und zehn Jahre zuvor, als ein Großteil der Figuren gemeinsam die Grundschule besuchten und die anderen mit ihnen in einer Art in Verbindung standen. Durch diese zeitlich getrennten und sich abwechselnden Erzählebenen wird viel vom Ursache-Wirkungs-Prinzip Gebrauch gemacht, indem man für bestimmte Umstände in der Gegenwart erst später den Auslöser präsentiert bekommt bzw. man umgekehrt erst dann ihre Auswirkungen erkennt und sich auch manche Beziehungen zwischen den Figuren erst mit der Zeit offenbaren. So entwickelt sich hier im Gegensatz zu den anderen Manga von Asano Inio durchaus Spannung, denn man beginnt die gebotenen Informationen zu einem Gesamtbild zu ordnen, das hier geprägt ist von menschlichen Abgründen, indem der Inhalt vom eskalierenden Mobbing unter Schülern, über Kindesmisshandlung und Missbrauch, bis hin zu sinnloser Gewalt und Mord reicht. Der Manga kann dabei seine Intensität über den gesamten Verlauf halten, verlangt einem dann aber am Schluss doch einiges an Denk- und Interpretationsleistung ab, indem hier das übernatürliche Element, das schon zuvor in Form der Schmetterlinge und anderer Dinge präsent war, nun in voller Stärke durchbricht und die Verständlichkeit der finalen Entwicklungen nicht unbedingt erleichtert. Auf den Lesegenuss selbst hat dieses komplexere Ende aber wenig negative Auswirkungen, denn davon unbeeinträchtigt bleibt die dichte Atmosphäre des Manga und die von Asano Inio gewohnten, hochwertigen Dialoge und Zeichnungen.
Zur gedruckten französischen Ausgabe, die unter dem Titel „Le champ de l'arc-en-ciel“ veröffentlicht wurde, sei nur noch ergänzend angemerkt, dass es sich dabei wahrscheinlich um den hochwertigsten Manga aus meiner Sammlung handelt, zumindest ist er nicht nur im größeren Format erschienen, sondern man hat sich auch beim Einband besondere Mühe gegeben, indem man die stilisierten Gräser als leichtes Relief aufgedruckt hat. Vielleicht eine Kleinigkeit, aber etwas, das einem doch gleich positiv auffällt.
Normalerweise nenne ich ja bei Asano Inios Manga immer gerne dessen Fähigkeit die menschliche Stärke, aber auch Unzulänglichkeit darzustellen, doch sieht man von Ersterem, dem Positiven, in Nijigahara Holograph nur sehr wenig. Die Betonung liegt hier vielmehr auf den menschlichen Schwächen und Grausamkeiten und zwar durchaus schon in so konzentrierter Form, dass man den Manga in diesem Punkt als überzeichnet kritisieren könnte, würde er sich stimmungsmäßig nicht schon früh etwas von der Realität distanzieren und Mystery-Elemente aufweisen. So fällt es einem leichter sich dieser Geschichte ineinander verwobener Menschenschicksale hinzugeben, deren Gemeinsamkeit es ist, dass alle Protagonisten in ihrer Vergangenheit Schuld auf sich geladen haben. Erzählt wird in zwei Zeitebenen, der Gegenwart und zehn Jahre zuvor, als ein Großteil der Figuren gemeinsam die Grundschule besuchten und die anderen mit ihnen in einer Art in Verbindung standen. Durch diese zeitlich getrennten und sich abwechselnden Erzählebenen wird viel vom Ursache-Wirkungs-Prinzip Gebrauch gemacht, indem man für bestimmte Umstände in der Gegenwart erst später den Auslöser präsentiert bekommt bzw. man umgekehrt erst dann ihre Auswirkungen erkennt und sich auch manche Beziehungen zwischen den Figuren erst mit der Zeit offenbaren. So entwickelt sich hier im Gegensatz zu den anderen Manga von Asano Inio durchaus Spannung, denn man beginnt die gebotenen Informationen zu einem Gesamtbild zu ordnen, das hier geprägt ist von menschlichen Abgründen, indem der Inhalt vom eskalierenden Mobbing unter Schülern, über Kindesmisshandlung und Missbrauch, bis hin zu sinnloser Gewalt und Mord reicht. Der Manga kann dabei seine Intensität über den gesamten Verlauf halten, verlangt einem dann aber am Schluss doch einiges an Denk- und Interpretationsleistung ab, indem hier das übernatürliche Element, das schon zuvor in Form der Schmetterlinge und anderer Dinge präsent war, nun in voller Stärke durchbricht und die Verständlichkeit der finalen Entwicklungen nicht unbedingt erleichtert. Auf den Lesegenuss selbst hat dieses komplexere Ende aber wenig negative Auswirkungen, denn davon unbeeinträchtigt bleibt die dichte Atmosphäre des Manga und die von Asano Inio gewohnten, hochwertigen Dialoge und Zeichnungen.
Zur gedruckten französischen Ausgabe, die unter dem Titel „Le champ de l'arc-en-ciel“ veröffentlicht wurde, sei nur noch ergänzend angemerkt, dass es sich dabei wahrscheinlich um den hochwertigsten Manga aus meiner Sammlung handelt, zumindest ist er nicht nur im größeren Format erschienen, sondern man hat sich auch beim Einband besondere Mühe gegeben, indem man die stilisierten Gräser als leichtes Relief aufgedruckt hat. Vielleicht eine Kleinigkeit, aber etwas, das einem doch gleich positiv auffällt.
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