Die Zeit am Abgrund (2017)

Reiraku / 零落

Rezensionen – Die Zeit am Abgrund

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Manga „Die Zeit am Abgrund“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#1
Man kann Reiraku bzw. „Zeit am Abgrund“ in vielen Elementen als typischen Asano Inio Manga beschreiben. Die nüchterne bis schlicht düstere Grundstimmung zeichnet viele seiner Manga aus, nur dass dieser in den meisten Fällen dann doch auch wieder positive Dinge entgegengestellt werden. Diese fehlen hier, was die Geschichte ziemlich deprimierend macht. Wie bei ihm meistens der Fall, ist die Handlung in der Realität mit als realistisch durchgehenden Charakteren und aus dem Leben gegriffenen Problemen angesiedelt. Ungewöhnlich für Asano Inio ist, dass der Protagonist kein Jugendlicher oder junger Erwachsener ist, sondern schon um die 30 und damit in einer Phase, in der sein ganzes Umfeld häuslich wird, Familie gründet etc.

Es wäre zu hoffen, dass die Geschichte trotz einiger Parallelen wie dem Beruf der Hauptfigur oder deren Alter, nicht übermäßig autobiographisch ist, denn Fukazawa ist eine Figur, der beruflich und privat das Leben entgleitet. Eine Ehe ohne Liebe, Unvermögen einen neuen Manga zu kreieren, depressive Ansichten über sowohl Beruf, als auch Mitmenschen…sein Leben bietet keine echten Lichtblicke, was hier nicht dem Umfeld, sondern Fukazawa selbst angelastet werden muss. Es ist dieser Punkt, der vielleicht am schwersten zu schlucken ist bei dieser Geschichte. Die Hauptfigur ist alles andere als ein Sympathieträger, was sich auch bis zum Schluss nicht ändert. Zwar stellt sich trotzdem automatisch die gewisse Portion Mitleid ein, aber die eigentliche Botschaft der Geschichte scheint mir, dass Fukazawa sich mit seinem Charakter und seiner Einstellung selbst sein Leben zerstört und dabei auch seine Mitmenschen mit in den Abgrund zieht. Was hier fehlt ist eine Aufbruchsstimmung, ein Lichtstrahl, der Besserung verspricht, was wohl auch der Grund ist, warum ich den Manga trotz guter Bewertung sicher nicht zu meinen Lieblingsmanga des Autors zähle. Seine Geschichten, in denen den menschlichen Abgründen und der menschlichen Unzulänglichkeit auch deren Potential zur Besserung und Überwindung der eigenen Probleme gegenübergestellt werden, sagen mir einfach mehr zu.
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