Dieser Manga ist m.E. das beste Beispiel dafür, dass Geldgeilheit und Anime viel zu oft Hand in Hand gehen. So gewaltig wie hier, ist der Unterschied zwischen Originalwerk und Adaption selten. Eine Differenz, die nicht in Stufen oder Leveln zu begreifen wäre, sondern nur in Dimensionen. (Pun intended)
Tsukune Aono, der seine Laufbahn an der Mittelschule mehr schlecht als recht beendete, ist verzweifelt auf der Suche nach einer neuen Oberschule. Glücklicherweise kommt er durch viel "Zufall" an die Schule für Yokai. Das einzige Problem: Er ist kein Yokai; er ist ein ganz gewöhnlicher Mensch. Zwar hat das Schicksal sehr viel für Tsukune, in Form von Moka Akashiya, getan, um ihm das Leben zu versüßen, doch merkt er recht schnell, dass er an dieser Schule auf verlorenem Posten steht. Er muss lebensgefährliche Abenteuer überstehen, die typischen Harem-Kämpfe überleben und zugleich seine Identität als Mensch geheimhalten um nicht gefressen, verbrannt, zerstückelt, erhängt o.Ä. zu werden. Zum Glück hat er aber auch mit Moka, die in Wirklichkeit ein mächtiger Vampir ist, Kurumu und Yukari tatkräftige Unterstützung. So wird er immer mehr in die Welt der Yokai eingeführt aus der es kein entrinnen gibt, jedenfalls bis zum Abschluss.
Der Unterschied zu Beginn des Manga und des Anime ist beinahe nicht vorhanden, doch die Tatsache, dass der Manga sich immer weiterentwickelt, die ewige Harem-Geschichte mit Action und Blut aufpeppt und daraus einen wahren Action-Manga macht, ist nicht mit der Adaption zu vergleichen. Der Anime begnügt sich damit die Kämpfe als episodische Schlussakte aufzuwärmen und das Publikum ansonsten mit halbgaren Liebesszenen aus Tsukunes persönlichem Harem abzuspeisen.
Der Manga ist einfach ein komplett anderes Werk. Es lebt und atmet, ganz im Gegensatz zum Anime. Die Verlagerung vom Harembubbi zum ernsteren Actionhelden tut dem Hauptcharakter sehr gut. Ja, die Charaktere entwickeln sich, und das nicht zu wenig. Irgendwann reichte es dem Mangaka wohl, immer diese Pantyshots als Höhepunkt seines aktuellen Chapters zu sehen und wechselte sie durch Blut aus (no Pun intended). Rosario + Vampire, genau wie Princess Ressurection haben so gut wie nichts mit ihrer Animeadaption gemein. Sie verhunzt das Originalwerk und macht es unbrauchbar. Zwar nicht für das Fernsehen, aber auf jeden Fall für Menschen, die nicht nur einen der unzähligen Harem aus einer fiktiven Welt der vollbusigen Mädchen sehen wollen.
Wer also glaubt, es lohne sich nicht den Manga zu kaufen, da er ja bloß die Vorlage für einen dieser 08/15 Harem war, liegt in diesem Fall mehr als falsch. Ein wirklich interessanter Manga, der zwar nicht der anspruchsvollste ist, aber durchaus mehr vermittelt, als es ihm die Animeadaption und das Studio welches sie anfertigte zugetraut hat.