Phoenix: Early Works (1956)

Hi no Tori: Early Works / 火の鳥 Early Works

Informationen

Beschreibung

Die Anfänge von Hi no Tori erzählt im gleichen Muster wie die Hauptgeschichte vom menschlichen Treiben, der Gier nach dem Phönix, welches als hohes Tier dargestellt wird und dessen Blut ewiges Leben verspricht. In den hier behandelten Geschichten wird von den Antiken der Ägypter, Römer und Griechen erzählt.
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V.I.P.
#1
Als wäre die gewaltige Anzahl von über 150.000 gezeichneten Manga Seiten, 600 Geschichten und Serien, sowie um die 60 Animationsfilme nicht schon eine überaus große Leistung von Osamu Tezuka, welcher für sein imposanten Einfluss und Formung des Medium Anime & Manga als Gott des Manga geehrt wird, erschuf er während seiner Schaffensphase das wohl beeindruckendste Werk in der gesamten gezeichneten Erzählung. Im Mittelpunkt seines Lebens stand das Erfinden und Erzählen von Geschichten.
Dieser Beitrag dient als sekundärer Kommentar zum gesamten Manga Hi no Tori. Während ich im ersten Kommentar von Dezember 2014 erläuterte worum es prinzipiell geht, möchte ich in diesen spezieller drauf eingehen.

Vorab sei kurz erklärt worum es in diesen Manga geht: Er erzählt in je ein für sich abgeschlossen Buch, in unterschiedliche Szenarien, sowie verschiedene Zeitperioden, vom Treiben der Menschen und von der unersetzlichen Gier nach dem ewigen Leben, verkörpert durch den Phönix. Der Phönix gilt als universelles hohes, intelligentes und gütiges Tier, dessen Blut ewiges Leben verspricht. Ein idealisierte Warnung bezüglich der Formalwissenschaft, eine Wurzel des Friedens und der große Glaube an die menschliche Hoffnung und Liebe. Doch obwohl jede Handlung für sich steht und sie alle unabhängig voneinander sind, kann man Zusammenhänge zwischen ihnen erkennen.

Während andere Manga maximal ein goldenen Rahmen erschaffen und minimal mit ihren künstlerischen Werk innen drin beeindrucken können, erschafft „Hi no Tori“ von Anfang bis Ende eine goldene Verschnörkelung, ein von Diamanten besetzter Rahmen und innen drin ein lebendiges Kunstwerk graviert vom kreativsten Erzähler und Zeichner. Jeder der einzelnen Geschichten erzählt von einer eigenen Idee, das fiktive und die Verschmelzung mit etwas wirklichem. Noch nie hat es eine Erzählung in ihrer Botschaft mich so sehr zum nachdenken gebracht und reflektiere die Absicht des Mangaka. Was sind wir Menschen für Wesen? Welche Einsamkeit erweckt in uns den Wunsch nach ewiges Leben? Welchen Preis wären wir bereit zu zahlen? Der Mythos der Antwort hinter diesen Fragen verbirgt sich in der Psychedelischer Kunst hinter das Abbild des göttlichen Wesen, den Phönix selbst. Die Spannweite seiner Lebensdauer übertrifft die Gültigkeit der Pleistozän-Serie und ist in Anbetracht der geologischen Datierung wunderbar als Vogel der Ewigkeit und des Feuers symbolisiert. Die Pleistozän-Ära endete mit dem erwärmen unseren Planeten und ging somit über zur Holozän-Zeit. In dieser Terminologie steht das heilige Tier für Anfang und Ende, für eine Zerstörung und die Erhebung aus der Asche. Die Erhaltung des Planeten, die Verantwortung die wir als Mensch tragen, ist unsere größte Bürde. Aber auch die Wiedergeburt, die Reinigung unsere Seele, unsere Sünden, das Bereuen und wieder gut machen symbolisiert der Phönix.

Der Stilmittel wird geschickt für die gegenwärtige Situation als Pathos des Verstehens und Ausdrucks für die Atmosphäre verwendet. Die kaleidoskopische Erzählung inmitten der Kalamität der Menschen, umgeben von Flora und Fauna, ist stets präsent und zieht immer weiter an.
Tezuka hat es wie kein anderer verstanden die Stärke der Manga-Romane für sich zu nutzen. Durch die in sich geschlossene Erzählung, war es ihn möglich diverse Charaktere mit ihren Problemen, Schwächen und Stärken darzustellen. Es gelinkt es ihm nicht nur, die Nebenfiguren innerhalb kurzer Zeit interessant zu gestalten, sondern auch, das Leben der einzelnen Personen in all seinen Facetten zu erzählen. Denn dadurch, dass jede Geschichte ihre eigenen Figuren hat, bekommt der Leser den Einblick in viele verschiedene Lebenserfahrungen, wodurch der Grundsatz des Manga umso beeindruckender wirkt. Die verwendete Bildersprache zwischen Autor und Leser ist unglaublich subtil. So werden wichtige Elemente zur rechten Zeit erläutert und durch die Menschlichkeit der Charaktere versinkt man selbst in den Strudel ihrer Gedanken und kann sich mit ihnen identifizieren. Dies ist für die Wirkung des Manga ein wichtiger Grundstein. Die Nuancen in ihrer Darstellung und dem lebendigen zeigt sich in ihr Leben. Jedes Detail, so klein es auch sein mag, führt zu ein anderen Blickwinkel und kann im Leben jeden einzelnen zu etwas großartiges führen oder ihn für immer zerstören. Der Manga enthält sich an vielen Stellen und auch wird die Stille als Dialog zwischen Bild, Charakter und Leser verwendet. Es vermag nicht nur am älteren Artstil liegen, doch die Vermittlung und ihre Wirkung sind immer präsent und klar. Viele Panels beschränken sich nur auf das wesentliche und lassen oftmals detaillierte Zeichnungen außen vor, da „Hi no Tori“ vielmehr erzählen möchte, es auch tut und nur im wesentlichen durch die Bilder als ein verstärktes Mittel dient. Auf der anderen Seite sind viele Panels und ihre Ausführung äußert tricky und ermöglichen ein neuen Blick auf die Charaktere. Der Manga bringt sehr viel Kreativität mit sich und schafft es in einer großen Zeitspanne der Entstehung und über 3.900 Seiten verteilt stets konstant zu sein, nein, ich würde sogar behaupten das er sich immer weiter entwickelt und verbessert hat.

Grundsätzlich kann man die experimentelle Rahmen und visuelle Gestaltung nur loben. Der Lauf der Evolution ist in der Geschichte „Future“ anhand der Panels und ihre Zusammensetzung wie ein Zyklus dargestellt. Durch diese visuelle Schlichtheit sind die jeweiligen Konklusionen umso beeindruckender. Als weiteres Beispiel ziehe ich die Geschichte „Space“ heran, in welcher es um vier Raumfahrer geht, die gezwungen sind, ihr Raumschiff separat zu verlassen. Die Panels in dieser Geschichte sind so organisiert, dass jeder Charakter seine eigene vertikale oder horizontale Ebene auf der Seite hat, die Isolierung der Astronauten wird dadurch besonders betont. Die Ebenen verbinden und trennen sie in der Zeichnung miteinander, ebenso wie es sie charakterlich verbindet und doch wiederum von einander abschottet. Die Leere des unendlichen Raumes greift durch diese konstante Darstellung durch.

In meiner Overall Bewertung möchte ich euch spoilerfrei jeweils ein kleinen Einblick in die einzelnen Geschichten und ihre positive, sowie negative Aspekte geben:

Buch 1: Dawn – 8/10
„Dawn“ dient als gelungener Einstieg in die Serie, in welchem nicht nur das Wesen des Menschen vor Augen geführt wird, sondern man auch eine etwaige Vorstellung des Phönix bekommt, wenngleich es noch eine große Distanz zwischen ihm und den Leser vorhanden ist. Eine Beispiellose Geschichte über das Führen eines Landes, schwache Politik und das zeigen wie sehr Menschen doch an ihrer Macht fest halten wollen, dafür sogar grausamste Auslöschung anderer Völker in Kauf nehmen, nur um an das ewige Leben heran zu kommen. So gut die Geschichte auch erzählt ist und für den Anfang viele wichtige Elemente einführt und erklärt, sind einige Charaktere eher schwach charakterisiert. Als großer Pluspunkt gilt die Verbindung zwischen General Saruta und Nagi. Zweck der ernsten Erzählungen wirken einige humorvolle Stellen als unpassendes Bindeglied.

Buch 2: Future – 10/10
„Future“ ist nicht nur einer der besten Geschichten innerhalb der Reihe, sondern auch einer der eindrucksvollsten. Auf einer sehr schlichten Art zeigt diese Geschichte vom Wert des Mensch sein, in einer Welt die ihre eigene Menschlichkeit verloren hat. Der Höhepunkt der Menschheit ist schon längst erreicht, eine hoch modernisierte Welt am Ende der Menschlichkeit. Isoliert wird vom Leben unterhalb der Erde berichtet, worin die Menschen nach dem langsam sterben des Planeten sich zurück gezogen haben. In diesen Science-Fiction-Szenario wird tragisch über die Wichtigkeit der Individualität berichtet, worin sich auch das Leben aller, des Kosmos, der Erde, Tiere, Menschen und ihr Erhalt als die wichtigste Aufgabe erweist. Ebenso bekommt man hier erst die Bedeutung des Phönix, seiner Lebensspanne und Aufgabe zu verstehen. Wie füllt man die Leere im Herzen? Wie fühlt es sich an eine überdurchschnittliche Lebensspanne zu besitzen und diese Zeit schwerfällig ohne Menschliche Zuneigung in Einsamkeit ohne ein Partner zu verbringen? Einzig alleine für eine aufgetragene Mission, zum Erhalt des Planeten und der Wiedergeburt einer neuen menschlichen Rasse, Millionen von Jahre zu leben? Kaum ein anderes Werk schafft es so subtil den Manko der Untersterblichkeit, der daraus resultierende Einsamkeit, so eindrucksvoll zu schildern.

Buch 3: Yamato & Space – 6/10 & 9/10
Die Handlung in „Yamato“ spielt zeitlich einige Zeit nach „Dawn“ und berücksichtigt seine Auswirkungen. Es ist eine Geschichte über die Feindschaft zweier Nationen, der darin entwickelnde Liebesgeschichte und auch über Rache nachdem man verraten worden war. Menschen bereuen ihre Fehler und versuchen ihre Sünden wieder gut zu machen. Das Brechen von Arroganz, Tradition und Eisgennutzen. Positiv an dieser Handlung ist die Veranschaulichung des Phönix. Man bekommt hier Einblicke in das Wesen des heiligen Vogel. Negativ wäre eher zu erwähnen, dass die Handlung an sich sehr gut ist, doch wäre bei etwas mehr Zeit wohl ein größerer Appell entstanden. Die Charaktere empfand ich hier als schwächer als üblich gewohnt.

„Space“ dahingegen spielt wiederum in der Zukunft, viele hundert Jahre vor „Future“. In diesen Science-Fiction-Setting spielt sich Romanze und Thriller in einem ab. Durch die bereits erläuterte Visualisierung in dieser Geschichte kommt die Isolation und Stimmung sehr gut auf. Durch die unendlich weiten greift die menschliche Angst durch, ihr Neid, Zorn, aber auch Liebe. Wer den Film „Event Horizon – Am Rande des Universums“ kennt, kann sich in etwaige vorstellen was diese Geschichte als Sci-Fi/Thriller ohne Horror Elemente erzählt. Eine epische Liebesgeschichte in der Galaxie, in welcher die einzelnen Piloten nicht nur um ihr eigenes Leben kämpfen müssen, sondern auch auf ihrer Reise mit der verschleierten Wahrheit konfrontiert werden und sich gegen den schicksalhaften Strudel behaupten müssen. Die Moral dieser Geschichte, die Gier und Verzweiflung der Menschen, wird hier mit am Besten dargestellt, in einer grandiosen geschilderten Tragödie.

Buch 4: Karma – 10/10
Wir springen zurück in die Vergangenheit. 8. Jahrhundert in Japan. Es handelt vom Werdegang zweier unterschiedliche Menschen. Gao, ein junger Mann der seit dem Tag seiner Geburt nur ein Auge und ein Arm hat und Akanemaru, welcher sein Arm bei der Schicksalhaften Begegnung mit Gao schwer verletzt. Weder Gao, der schon viele Leben auf den Gewissen hat und in einer Brutalität dahin lebt, noch Akanemaru, ein sehr begabter Bildhauer, ahnen wie sehr ihr Schicksal miteinander verbunden ist. In der Weiterentwicklung ihres Wesen und ihrer eigener Akzeptanz zeigt der treffende Titel „Karma“ sehr viel über zwei Charaktere. Die erzählerische Tiefe und Verbundenheit der einzelnen Komponente ist hier meisterlich geschaffen und verbunden. Es ist die Vereinigung aller Schicksalsfäden der gesamten Timeline. Nicht umsonst gilt diese Geschichte für ein sehr großen Teil der Leserschaft als DAS Meisterwerk von „Hi no Tori“. Band Vier wurde außerdem 2004 bei seiner englischen Veröffentlichung als zweitbester Comic des Jahres von der Time Magazin ausgezeichnet.

Buch 5: Resurrection & Robita – 9/10 & 7/10
Wir befinden uns wieder in der Zukunft. Zwischen „Space“ und „Future“ spielt sich hier die Tragödie von Leon ab. In diesem Zeitalter der modernen Technologie, Wissenschaft und Robotik stirbt Leon bei einem Autounfall. Dank der modernen Technik wird er durch eine Operation und der Implantation eines künstliches Gehirn wieder zum Leben erweckt. Allerdings kann er lebende Wesen nicht mehr in ihrer visuellen Wahrnehmung sehen, sondern verzerrt als Tonfiguren und ebenso ihre Stimmen erklingen wie ein Windpfiff. Im Umkehrschluss sieht er Maschinen und Roboter als Schönheiten. Hierbei verliebt er sich in ein weiblichen Roboter, Chihiro, die er als schönes Mädchen wahrnimmt und versucht im weiteren Verlauf für diese verbotene Liebe zu kämpfen.
Darüber hinaus versucht er seine Todesursachen auf den Grund zu gehen und verliert sich in den Machenschaften um gesellschaftliche Intoleranz und versucht die Werte des Menschlichen zu erkennen.

Die zusätzlichen Geschichte zu Robita aus „Future“ dient als verdeutliche Hinterfragung des asimovschen Gesetzes und den Zweifeln an einer Koexistenz zwischen Mensch und Robotik. Die eigentliche Verbindung dieser beiden Geschichten ist aber in ihrer Einführung schwach gewählt, da man immer ein Kapitel zu der Geschichte Leons liest und dann eins zu Robita. Der Leser wird aus dem gewöhnten Lesefluss geworfen. Wäre meines Erachten schöner gewesen, wenn man Robita komplett ans Ende von „Resurrection“ gesetzt hätte.

Buch 6: Nostalgia – 9/10
Mit „Nostalgia“ befinden wir uns immer noch in einer Sci-Fi Geschichte, die alle Stränge dieser Fiktion zusammenführt. Der Phönix erzählt als Erzähler diese Geschichte selbst. In einer anderen Galaxie sucht ein Paar nach ein bewohnbaren Planeten und über Generationen hinweg wird auf den träge Wüstenplanet Eden ein Leben aufgebaut. Es ist die Geschichte vom Aufstieg und zugleich der Zerfall einer Zivilisation und die Suche nach den Heimatplaneten der Vorfahren: die Erde. Die Sehnsucht zur Erde obsiegt in jeden Menschen. Bemerkenswert ist die Darstellung der Entwicklung der Zivilisation über die Jahre hinweg. Als weiterer Pluspunkt gilt die hier aufgezeigte Kreativität der unterschiedlichen Planeten. In welchem anderen Werk haben die Menschen ihre eigene Galaxie verlassen und entdecken z.B. ein Menschenfressenden Planeten, der sich idyllisch tarnt und nach und nach alles verschlingt oder ein Erdähnlichen Planeten, der in Wahrheit versteinert ist und starke Elektrizität ausströmt?

Buch 7 & 8: Civil War & Robe of Feathers – 9/10 & 6/10
Wir wandern wieder auf den Spuren der Zeit. „Civil War“ spielt in etwa im 11. Jahrhundert und thematisiert unter anderen sehr eindrucksvoll die japanische Folklore. Dazu gehört unter anderem die von Toba Soujou nieder geschriebene Geschichte des „Musashibou Benkei“ und das zeichnerische Meisterwerk „Choujuo-jinbutsu-giga“, welches als der erster Manga überhaupt gilt. Aber nicht nur das, sondern auch die Lebensgeschichte von Benta und seiner Geliebten Obu, die im Versuch etwas aus ihrem Leben zu machen in ein schicksalhaften Strudel geraten und das Leben ihn ein Strich durch die Rechnung macht. Gefangen im verzwickten Strang des Schicksal zeigt sich wie leicht das Leben umgekrempelt werden kann, aufgrund weniger Verknüpfungen und den unpassenden Moment. Die Tragik in dieser Geschichte wird aber um einiges eindrucksvoller als sich die Stränge mit „Karma“ verbinden. Da diese Handlung einer der längsten ist, ist es also nicht verwunderlich das es mal kleine Durchhänger bin, welche aber von kurzer Dauer und mit Informationen gespickt sind. Zu Bedauern wäre, dass hier der Phönix kaum eine Rolle spielt. Stark in Erinnerung geblieben ist die Darstellung des unmenschlichen im Krieg und die späteren Folgen dieser politischen Auseinandersetzung.

Buch 9: Strange Beings & Life – 10/10 & 9/10
Diese Geschichte spielt zeitlich im 14/15. Jahrhundert und knüpft lose an die japanische Folklore der „Hyakki Yagyou“ (Die Nacht Parade der hundert Dämonen) an.
Von ihren Vater grausam als Sohn aufgezogen, entschließt sich Sakon Suke ihren Vater zu töten, als dieser schwer erkrankt, damit sie wieder eine Frau sein kann. Sie begibt sich mit ihren treuen Diener zum Tempel einer Heilerin, die von ihren Vater zur Heilung beauftragt wurde, und tötet sie, noch bevor es zur Heilung kommen kann. Durch die Strafe des Phönix ist sie jedoch im Tempel durch ein Zeitparadoxon von der Außenwelt getrennt und kann diese nicht mehr verlassen. Dazu verdammt die Kriegsopfer zu heilen. Im Strudel der Gezeiten erkennt sie aber die Wahrheit über die vorherigen Geschehnisse ...

Im 22. Jahrhundert ist das Klonen von Tiere zu etwas alltäglichem geworden und dient Verkaufsargument in Reality-TV-Shows nach dem berühmt berüchtigen „Most Dangerous Game-Stil“. Als jedoch die Einschaltsquoten sinken, versuchen die verantwortlichen TV-Produzenten es mit menschlichen Klone, obwohl es streng verboten ist. Die materialisierte Habgier in Form von Geld ist entschwinden klein gegen das Leben. Das wonach du dich am meisten sehnst, wird sich eines Tages gegen dich wenden. Jedes Leben, sei es noch so klein, verdient mit Respekt behandelt zu werden.

Buch 10 & 11: Sun – 10/10
„Sun“ ist nicht nur mein Liebling innerhalb der Reihe, sondern auch die wohl beste Geschichte des Manga. Es erzählt vom Leben eines ausgestoßenen Jungen, der in der schwierigen Kriegszeit versucht zu überleben und zur Bestrafung ein Wolfskopf aufgedrückt bekam. Das beeindruckende an dieser Handlung sind verschiedene Faktoren die zusammen geführt werden. Zunächst ist die Erzählung in „Sun“ sehr gering und man nimmt sich auch viel mehr Zeit um die Welt und den Charakter zu etablieren. Dann ist die Charakterentwicklung von Harima einer der eindrucksvollsten von die mir bekannten forcierten Charakterdramen in sämtlichen Medien und zu guter letzt hebt sich „Sun“ als Finale mit der Verbindung zweier parallel laufenden Geschichten, die zusammen gehören, und erzeugt damit ein immensen Einfluss, nicht nur auf den Charakter.

Buch 12: Early Works – 7/10
Im Gegensatz zu den anderen Geschichten ist „Early Works“ viel kindgerechter, leichter und fröhlicher erzählt. Die Geschichten sind in den drei wichtigsten Perioden der Antike unterteilt: in Ägypten, Griechenland und das römische Reich.
Es handelt von der typischen Suche nach dem Phönix, um an dessen Blut heran zu kommen. Hierbei ist die griechische Geschichte am längsten, sowohl diese und die kurze Rom-Geschichte kommen aber an Ägypten nicht heran. Die Charaktere sind hier sehr schwach aufgebaut. Betonen möchte ich hier, dass es sich um einen Prototyp des Manga handelt, der gut 15 Jahre vorher veröffentlicht wurde. Schön zu beobachten ist hierbei die Herkunft des Phönix und was für ein tolles Bild Tezuka von seiner allgegenwärtige Philosophie bietet. Zu Bemängeln wären anfängliche Schwächen und die Umstrukturierung des Kanon. Wenngleich der letzte Punkt eine bedeutende positive Veränderung für die Kernreihe ist.

Es ist selbstverständlich jeden selbst überlassen in welche Reihenfolge er dieses Werk lesen möchte. Ich persönlich jedoch empfehle es lieber die gewöhnliche Reihenfolge vorzunehmen und dabei „Early Works“ nicht als letztes zu lesen, da „Sun“ als sogenanntes Finale dient und alle wichtigen Faktoren noch einmal vereint. Meines Erachten nach sollte man ihn entweder vor oder direkt nach „Civil War“ lesen.
Meiner Meinung nach empfand ich „Yamato“ als der „schwächste“ Teil, wenngleich er auch von seiner Qualität weit über den Standard angesiedelt ist und als dritte Geschichte zwischen „Future“ und „Space“, zwei der Stärksten Geschichten, rückblickend schwächer wirkt, als er eigentlich ist. Trotz der Schwankungen zwischen den Geschichten, befindet sich der Manga weit überdurchschnittlich über reguläre Manga und bietet genug Stoff zum nachdenken.

Ja, der Manga ist sehr alt und bietet in einigen Handlung gar bizarre Themen, doch sollte man ihn die ersten beiden Bände eine Chance geben und sich nicht vom hohen Alter abschrecken lassen. Durch die Bandbreite der Szenarien, diversen unterschiedlichen Handlungen und weiter Entwicklungen in voran gegangene Schwächen bietet der Manga genug Abwechslung für jeden und kommt sicherlich der einen oder anderen Präferenz entgegen.

Von den diversen Anime Adaptionen sollte man meiner Meinung nach eher Abstand halten, da diese eine größtenteils inkomplette oder mangelnde Adaption darstellen. Technisch bewegen sie sich alle im Mittelfeld. Ist also nur eine Kost für Fans, welche die jeweiligen Geschichten in animierter Form sehen wollen, dabei sollte man seine Erwartungen nicht allzu hoch schrauben.

Es fällt ein sehr schwer den Manga zu kritisieren, da hierfür kaum Raum gelassen wird. Der Manga gibt sich sichtlich Zeit, immerhin ist er in einer Laufzeit von fast 40 Jahren entstanden, die Handlung zu erzählen. Der einzige Punkt den ich wirklich leicht zu bemängeln hätte, wäre das der Bezug zwischen Phönix und den ganzen Geschehen nicht immer konstant vorhanden ist, wenngleich die Geschichte damit auch das Treiben der Menschen auf andere Art thematisiert. Das Sinnbild von „Zu jeder Zeit, an jedem Ort, bleibt das Tun der Menschen das Gleiche.“ wird durch die diversen Zeitepochen aufgezeigt. Auch sind die Zeichnungen nicht immer gelungen und sehen manchmal leicht seltsam aus, dennoch handelt es sich bei Hi no Tori von der Erzählung her mit großen Abstand um die beste Geschichte, die sich selbst untermauert und durch jede Geschichte ein weiteren festen Boden für den symbolisierte Gipfel der Handlung aufbaut. Es ist ein meisterlicher, mitreisender und perfekt konzipierter geschriebener Manga, der vielmehr als illustrierter Roman fungiert.

Hi no Tori ist in der literarischen Erzählung das Maß aller Dinge. Es umfasst die thematische Spannweite aller Werke Tezukas und agiert nach sein Star System, mit den gleichen physikalischen Gesetzen, Regeln, Untermauerung der einen Philosophie Tezukas („Liebe alle Kreaturen dieser Welt! Liebe alles, was lebendig ist!“) und eigene erdachte Galaxien als Schauplatz der Fiktion. So ist es in den Werken von Tezuka auch nicht ungewöhnlich, wenn andere Charaktere Tezukas ein Hitchook ähnlichen Gastaufritt haben.
Es ist völlig irrelevant, ob man bereits Erfahrungen mit der Welt Tezukas gemacht hat oder mit diesen Werk dorthin eintaucht. Die Wirkung, so viel sei an dieser Stelle gesagt, ist um einiges größer, wenn man bereits mit der Welt des Mangaka vertraut ist. Auch ein wiederholtes Lesen führt beim Gesamtwerk zu ein größeren Payoff, da die Verknüpfungen und Moral mit jeder Geschichte an Mehrwert gewinnt. Sind den Leser die Gedankengänge bereits bekannt, führt es durch eigene Verbindungen zu neue Erkenntnisse. Völlig verdient bekommt die gesamte Reihe eine seltene 10 von 10 von mir.
Um diesen Kommentar mit Revue abzuschließen, frage ich euch, was glaubt ihr, wie gut das Lebenswerk des Gott des Manga tatsächlich ist? Findet es selbst heraus. ;)
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