Fire Punch (2016)

ファイアパンチ

Rezensionen – Fire Punch

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Manga „Fire Punch“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: DexterMorgan#1

Das letzte mal, dass ich die Phrase "außerhalb des gewöhnlichen" in meinen Mund nehmen musste, um einen Manga beschreiben zu können war wohl beim Lesen des sehr obskuren Dorohedoro. In eine recht ähnliche Richtung marschiert nämlich auch Fire Punch mit einer äußerst detailreichen, post-apokalyptischen Welt mit skurrilen Charakteren und bewusst sehr anzüglichen Situationen mit denen es versucht die Aufmerksamkeit des Lesers einzufangen. In diesem Manga gibt es keine Gnade für schwache Nerven.

Und in diesem Punkt schreckt Fire Punch vor absolut nichts und niemandem zurück. Der Manga fackelt regelrecht nicht lange rum und startet mit einer Shocker-Szene, die zur nächsten führt und sich in einer Kette von Shockern aneinanderreiht, ohne Zwischenhaltestellen wird der Zug mit vollgas voraus in die schwer zu beschreibende Welt von Fire Punch losgeschickt.

 

 

Die Geschichte verfolgt den Hauptcharakter von seiner Kindheit an und führt ihn auf eine äußerst unbequemliche Reise als ein auf Ewigkeit bei lebendigem Leibe verbrennender Mann.

Er ist nämlich einer der zufällig erwählten, speziellen Personen, welche aus irgendeinem unbekannten Grund Superkräfte erhalten haben. Glückwunsch, Herr Protagonist!

 

Da jahrelanges verschmoren den Hauptcharakter regelrecht in den Wahnsinn getrieben hat, zieht er mit recht simplen Motivationen und Gedankengängen durch die Gegend. Währenddessen bekommt der Leser einblick in die detailreich gestrickte Welt nach der Apokalypse, welche von einem der Superkräfte-begünsteten, der sogenannten Eishexe, eingeleutet wurde. Die Charaktere in dieser Welt werden in ihren schlimmsten Zügen dargestellt, ob brutal oder selbstsüchtig, der Manga schiebt keinen Riegel davor den Menschen in seinen schlimmsten Zügen zu zeigen. Die Szenen mit denen Fire Punch arbeitet sind so krass dargestellt, dass sie teilweise bewusst komedische Züge in Form von Schwarzem Humor annehmen.


Der Manga schafft es trotz der grimmen Darstellungen der Welt aber sehr sympathische Charaktere hervorzubringen, die den typischen Storyverlauf stark aus jeglichen Situationen, die Clichés riskieren würden, herauszuziehen und in reizvolle, neuartige Richtungen zu drängen.

So kommt beispielsweise eine sehr persönlichkeitsstarke Frau in den main cast im Verlauf der Geschichte hinzu, die dem Hauptcharakter vollkommen die Show stiehlt und seinen Rachefeldzug, genau wie die düstere, grotesque Welt um sie herum auf völlig kalte Weise gar ins absolut lächerliche zieht.
Die Geschichte bleibt also stets angesiedelt in einer düsteren post-apokalyptischen Welt, schreckt aber auch nicht davor zurück Witze auf kosten der Toten oder ähnlichem zu machen und Charaktere zu zeigen, die sich bereits vollkommen an diese Welt adaptiert haben, statt an ihr zu verzweifeln und zugrunde zu gehen.

 

Der Hauptkritikpunkt, den man bei Fire Punch sicherlich anbringen könnte wäre dem Manga Provokation/Ködern von Lesern durch übermäßiges Drama und übertriebene Szenen vorzuwerfen. Dabei würde man allerdings die liebevoll gestaltete Welt und deren Charaktere, sowie die guten Qualitäten des Humors und des Grotesquen, die ihren eigenen Charm mitbringen, völlig außer acht lassen.

 

Fire Punch liefert an Seinenliebhaber die volle Kost und distanziert sich dabei klar von stereotypischen Kritikpunkten der heutigen Anime-Industrie a la "Moe", "Edge" und ähnlichem. Fire Punch liefert action ohne es dabei wie andere Shonen nötig zu haben voll Super Saiyajin Mode zu gehen und das Prinzip von "Freundschaft siegt" an jeder Ecke anzuwenden.

Kein Fokus auf Fanservice, kein Bullshit, nur ein knallhartes Setting mit einer lockeren Geschichte und interessanten Verlaufsrichtungen. Alles eingepackt in einem äußerst makabren Stil. Das ist Fire Punch.

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Avatar: Slaughtertrip#2
Fire Punch spielt in einer Welt, in der eine neue Eiszeit angebrochen ist. Eine der ersten Fragen, die der Manga aufwirft, ist der Grund für die Veränderung des Klimas und ob es eine Möglichkeit gibt, die Erde wieder zu einem bewohnbaren Planeten zu machen. In dieser Welt leben Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Diese werden als "Blessed" oder "Gifted" bezeichnet. Der Hauptcharakter - Agni - ist einer dieser besonderen Menschen und hat sehr starke Regenerationskräfte. Die Fähigkeiten sind nicht nur auf eine Person beschränkt. Es gibt viele Charaktere, die sich regenerieren können, aber Agnis Kräfte grenzen schon an Unsterblichkeit. Einer der Antagonisten - Doma - hat die Fähigkeit, Feuer zu erschaffen, das erst erlischt, wenn sein Ziel tot ist. Agni und seine Schwester Luna werden von Domas Flammen angegriffen, doch Agnis Selbstheilungskräfte lassen ihn nicht sterben, was in diesem Fall eine Erlösung gewesen wäre. Stattdessen ist er ununterbrochen von Domas Feuer umgeben, gefangen in einem Zyklus aus verbrennen und Selbstheilung, und braucht mehrere Jahre, um sich an den Schmerz - ganz davon abgesehen, dass er weder schlafen noch atmen kann - zu gewöhnen. Seine Schwester hingegen stirbt. Fire Punch ist geboren. Und der Rachefeldzug gegen Doma kann beginnen.
 
Fire Punch ist starker Tobak. Man wird gleich auf den ersten Seiten mit Themen wie Kannibalismus, Inzest, Vergewaltigung, Sex mit Minderjährigen und Sodomie konfrontiert. Manche dieser Themen werden aber nur kurz behandelt oder ganz beiläufig erwähnt, ohne dass sie Folgen für den weiteren Verlauf der Geschichte haben. Das wirkt zwar einerseits wie schocken um des Schockens willen, passt aber andererseits wunderbar in diese trostlose Welt, in der jeder ums Überleben kämpft. Dass Freunde von Splatter und Gore nicht zu kurz kommen, sollte dementsprechend nicht verwunderlich sein. Die Kämpfe an sich hätten durchaus besser sein können. Sie waren teilweise zu Ende, bevor man einen Höhepunkt ausmachen konnte. Wer jetzt aber glaubt, dass Fire Punch nur stupides Abschlachten zu bieten hat, irrt sich. Was die Story betrifft, hatte ich das Gefühl, zur Hälfte des Manga schon an einem Höhepunkt angekommen zu sein, der ziemlich schnell abgehandelt wurde. Danach wurde es etwas träge und ich fragte mich, worauf die zweite Hälfte das Manga abzielt. Aber wer bis zum Ende liest, wird mit einem epischen Finale belohnt.
 
Die Charaktere zählen für mich sowohl zu den Stärken als auch zu den Schwächen des Manga. Lobenswert ist der Einfallsreichtum der einzelnen Persönlichkeiten. Klischees sucht man hier vergebens.
Agni wirkt auf mich wie ein physisch und psychisch geplagter Guts aus „Berserk“. Diese Qualen haben Spuren hinterlassen. Als er mit Domas Flammen im Kontakt kam, war er noch ein Teenager. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird er zwar körperlich erwachsen, geistig bekommt man davon aber wenig mit. An einer Stelle im Manga gibt er sogar zu, dass er noch immer auf dem geistigen Stand von damals ist. Er verfolgt ein nachvollziehbares Ziel, doch er ist auch sehr wankelmütig. Dieses Hin und Her habe ich als sehr nervig empfunden, denn das zieht sich quasi durch den ganzen Manga. Er ist auch sehr beeinflussbar und naiv, was Togata - ein weiterer sehr individueller Charakter - gut auszunutzen weiß.
Togata ist ein totaler Filmfreak. Mehr will ich hier nicht verraten, denn sie gehört noch zu den interessantesten Charakteren, deren Entwicklung man gespannt verfolgt. Aber trotz all dem Einfallsreichtum, was ihre Persönlichkeit betrifft, weiß ich nicht so richtig, ob ich sie überhaupt sympathisch finde. Und das trifft leider nicht nur auf sie zu. Wenn man das Ausmaß ihres übertriebenen Charakters ein bisschen gezügelt hätte, wäre es mir bestimmt leichter gefallen, sie zu mögen.
Die Antagonisten sind eine bunte Mischung. Manche haben ziemlich enttäuscht, da ich mir mehr erwartet hatte. Bei einigen ist es nicht immer klar, auf welcher Seite sie stehen. Und bei anderen sind die Beweggründe ihrer Taten zu lächerlich für so einen ernsten Manga. Mir gefällt besonders Doma, der eine gewisse Tiefsinnigkeit ausstrahlt und mit dem man mitfühlen kann. Das trifft leider nicht auf alle Charaktere zu. Viele davon scheinen mit den Strapazen des Eisplaneten nicht wirklich gut zurechtkommen zu können, was sich negativ auf deren geistiges Wohlbefinden auswirkt. Es gibt Charaktere, die ich als komplett irre einstufen würde, ohne dass sich mit ihnen genauer auseinandergesetzt wird. Das macht sie eintönig und es fällt schwer, mit ihnen mitzufühlen, wodurch sie mir im Großen und Ganzen egal sind.
Wenn es nach mir ginge, hätte der Manga durchaus noch ein paar mehr Bände vertragen können. Manche Charaktere wurden mir zu oberflächlich abgehandelt oder verschwanden ziemlich schnell von der Bildfläche, obwohl durchaus Potential für mehr dagewesen wäre.
 
Wer auf Geschichten der etwas härteren Gangart mit blutigen Kämpfen von Menschen mit übernatürlichen Kräften steht, ist hier gut bedient. Hier gibt es keine Tabus. Wer neu in diesem Metier ist, würde ich eher Berserk, Claymore, Gantz, Attack on Titan, Terra Formars, Elfenlied oder Hellsing empfehlen, da Fire Punch schon ein paar Schwächen hat. Wer diese - teilweise Klassiker - schon kennt und gut findet, kann bei Fire Punch nicht viel falsch machen. Vielleicht aber erst einmal den One Shot online lesen, um sich selbst ein Bild davon zu machen.
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