LicalyroRedakteur
#1- Handlung
- Illustrationen
- Charaktere
- Dramatik
Nach längerer Wartezeit ist nun auch die Serie "Perfect World" von Rie Aruga mit zwölf Bänden abgeschlossen. In dieser Geschichte trifft die Innenarchitektin Tsugumi nach langer Zeit wieder auf ihren alten Schulschwarm Itsuki, der sie früher aber lediglich als Freundin gesehen hat. Aus dem beliebten Schüler ist ein erfolgreicher Architekt geworden, dem es ein besonderes Anliegen ist, die Barrierefreiheit des Landes voranzutreiben. Dafür hat er auch einen guten Grund, denn er sitzt selber im Rollstuhl. Tsugumi ist darüber zunächst schockiert, doch als sie über die Arbeit wieder mehr Kontakt zueinander haben, stellt sie fest, dass sich zwar Itsukis Umstände geändert haben, ihre Gefühle jedoch nicht.
Allerdings ist der Rollstuhl ein zentraler Punkt in Itsukis Leben und obwohl er sich ebenfalls zu Tsugumi hingezogen fühlt, ist er sich seiner Behinderung deutlich bewusst. Er fürchtet, sich unmöglich verlieben zu können, denn die Vorstellung, seine Partnerin ständig mit seinen körperlichen Grenzen zu konfrontieren, ist ihm unerträglich. Aber Tsugumi gibt nicht auf und sie nähern sich trotz einiger Startschwierigkeiten einander an. Doch reichen ihre Gefühle aus, um sich nicht nur ihren persönlichen Problemen zu stellen, sondern auch einer Gesellschaft, in der es eine klare Grenze zwischen "Gesunden" und Menschen mit Behinderung zu geben scheint?
Die Beziehung von Itsuki und Tsugumi gleicht einer Achterbahnfahrt. Es dauert auch sehr lange, bis sie überhaupt richtig zusammenkommen und selbst dann türmen sich die Probleme nur so vor ihnen auf. Im Mittelpunkt steht immer wieder Itsukis Querschnittslähmung und sein Rollstuhl. Im Vergleich zu anderen Geschichten wird hier schonungslos mit dem Thema umgegangen: Die Leser werden mit Druckgeschwüren, langen Krankenhausaufenthalten und der ständigen Diskriminierung konfrontiert, die Menschen mit Behinderung widerfahren kann. Im Nachwort beschreibt die Mangaka ihre ausführlichen Recherchen zu dem Thema, mit dem sie sich zu Beginn der Geschichte noch kaum auseinandergesetzt hatte. Aber obwohl dadurch der zentrale Konflikt entsteht, ist es eindeutig die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten, die im Mittelpunkt steht. Und die haben es nicht gerade leicht.
Am Anfang wirkt Tsugumi noch recht naiv und oberflächlich. Dass ihr großer Schwarm, der früher immer so aktiv und sportlich war, nun im Rollstuhl sitzt, überfordert sie sichtlich. Deswegen braucht sie lange, um zu begreifen, dass ihre Gefühle für Itsuki stärker sind als die Furcht davor, einen Menschen mit Behinderung zu lieben. Sie macht also eine ziemlich heftige Charakterentwicklung durch, die jedoch, für mich zumindest, durchweg nachvollziehbar war und entdeckt eine Stärke in sich, die ihr hilft, an Itsukis Seite zu sein.
Itsuki hingegen wirkt auf den ersten Blick sehr ausgeglichen, doch hinter seiner stets freundlichen Fassade kämpft er noch immer damit, seine Situation zu akzeptieren. Er ist ein stolzer Mann, dem es schwer fällt, zu akzeptieren, wie sehr er auf die Hilfe anderer Leute angewiesen ist. Auch Tsugumi gegenüber kann er sich zunächst kaum öffnen, denn er fürchtet, ihr durch seine Behinderung nur im Wege zu stehen. Obwohl er sich stets um einen positiven Ausblick auf sein Leben bemüht, neigt er dazu, in Verzweiflung zu versinken, wenn er mit seinen eigenen Grenzen konfrontiert wird. Bis er sich dazu durchringt, Hilfe anzunehmen, muss er erst einige Schicksalsschläge hinnehmen, die nicht nur seine aufkeimende Beziehung, sondern auch sein Leben in Gefahr bringen.
Die Zeichnungen sind realistisch gehalten und helfen dabei, die Emotionen der Charaktere zu zeigen. Vor allem die Mimik ist der Zeichnerin gut gelungen. Auch die Cover, auf denen stets die beiden Hauptcharaktere in verschiedenen Positionen zu sehen sind, haben mir gefallen.
"Perfect World" ist eine der stärksten Mangaserien, die ich seit langem gelesen habe. Die ernsthafte Thematik, wie ein Mensch es schafft, sein Leben im Rollstuhl zu verbringen, wurde gefühlvoll aber nicht zu rührselig umgesetzt. Ich hatte stets das Gefühl, es mit quasi-realen Personen zu tun zu haben, deren Geschichte mich an mehreren Stellen zutiefst berührt hat. Es gab zwar auch einige Längen im Mittelteil, als sich die beiden Hauptcharaktere recht weit voneinander entfernt hatten, doch der Rest des Mangas war durchweg gut durchdacht und spannend erzählt. Die Probleme, denen sich Itsuki und Tsugumi stellen müssen, dürften jedem, der schon einmal mit Menschen mit Behinderungen zu tun hatte, zumindest teilweise bekannt vorkommen. Anders als bei problemorientierten Mangas wie "A Silent Voice" hatte ich hier auch nicht das Gefühl, dass ständig das Negative im Umfeld der Protagonisten überbetont wurde. Stattdessen wirken ihre Probleme sehr real, auch wenn sie nicht immer sofort (oder für den Leser komplett zufriedenstellend) gelöst werden können. Trotzdem ist es gut, dass die Serie nun beendet wurde, denn obwohl noch längst nicht alles zuende erzählt wurde, fühlt sich das Ende, so wie es gezeichnet wurde, genau richtig an. Hoffentlich gibt es bald noch mehr Serien, die mich so sehr begeistern können wie diese.
Allerdings ist der Rollstuhl ein zentraler Punkt in Itsukis Leben und obwohl er sich ebenfalls zu Tsugumi hingezogen fühlt, ist er sich seiner Behinderung deutlich bewusst. Er fürchtet, sich unmöglich verlieben zu können, denn die Vorstellung, seine Partnerin ständig mit seinen körperlichen Grenzen zu konfrontieren, ist ihm unerträglich. Aber Tsugumi gibt nicht auf und sie nähern sich trotz einiger Startschwierigkeiten einander an. Doch reichen ihre Gefühle aus, um sich nicht nur ihren persönlichen Problemen zu stellen, sondern auch einer Gesellschaft, in der es eine klare Grenze zwischen "Gesunden" und Menschen mit Behinderung zu geben scheint?
Die Beziehung von Itsuki und Tsugumi gleicht einer Achterbahnfahrt. Es dauert auch sehr lange, bis sie überhaupt richtig zusammenkommen und selbst dann türmen sich die Probleme nur so vor ihnen auf. Im Mittelpunkt steht immer wieder Itsukis Querschnittslähmung und sein Rollstuhl. Im Vergleich zu anderen Geschichten wird hier schonungslos mit dem Thema umgegangen: Die Leser werden mit Druckgeschwüren, langen Krankenhausaufenthalten und der ständigen Diskriminierung konfrontiert, die Menschen mit Behinderung widerfahren kann. Im Nachwort beschreibt die Mangaka ihre ausführlichen Recherchen zu dem Thema, mit dem sie sich zu Beginn der Geschichte noch kaum auseinandergesetzt hatte. Aber obwohl dadurch der zentrale Konflikt entsteht, ist es eindeutig die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten, die im Mittelpunkt steht. Und die haben es nicht gerade leicht.
Am Anfang wirkt Tsugumi noch recht naiv und oberflächlich. Dass ihr großer Schwarm, der früher immer so aktiv und sportlich war, nun im Rollstuhl sitzt, überfordert sie sichtlich. Deswegen braucht sie lange, um zu begreifen, dass ihre Gefühle für Itsuki stärker sind als die Furcht davor, einen Menschen mit Behinderung zu lieben. Sie macht also eine ziemlich heftige Charakterentwicklung durch, die jedoch, für mich zumindest, durchweg nachvollziehbar war und entdeckt eine Stärke in sich, die ihr hilft, an Itsukis Seite zu sein.
Itsuki hingegen wirkt auf den ersten Blick sehr ausgeglichen, doch hinter seiner stets freundlichen Fassade kämpft er noch immer damit, seine Situation zu akzeptieren. Er ist ein stolzer Mann, dem es schwer fällt, zu akzeptieren, wie sehr er auf die Hilfe anderer Leute angewiesen ist. Auch Tsugumi gegenüber kann er sich zunächst kaum öffnen, denn er fürchtet, ihr durch seine Behinderung nur im Wege zu stehen. Obwohl er sich stets um einen positiven Ausblick auf sein Leben bemüht, neigt er dazu, in Verzweiflung zu versinken, wenn er mit seinen eigenen Grenzen konfrontiert wird. Bis er sich dazu durchringt, Hilfe anzunehmen, muss er erst einige Schicksalsschläge hinnehmen, die nicht nur seine aufkeimende Beziehung, sondern auch sein Leben in Gefahr bringen.
Die Zeichnungen sind realistisch gehalten und helfen dabei, die Emotionen der Charaktere zu zeigen. Vor allem die Mimik ist der Zeichnerin gut gelungen. Auch die Cover, auf denen stets die beiden Hauptcharaktere in verschiedenen Positionen zu sehen sind, haben mir gefallen.
"Perfect World" ist eine der stärksten Mangaserien, die ich seit langem gelesen habe. Die ernsthafte Thematik, wie ein Mensch es schafft, sein Leben im Rollstuhl zu verbringen, wurde gefühlvoll aber nicht zu rührselig umgesetzt. Ich hatte stets das Gefühl, es mit quasi-realen Personen zu tun zu haben, deren Geschichte mich an mehreren Stellen zutiefst berührt hat. Es gab zwar auch einige Längen im Mittelteil, als sich die beiden Hauptcharaktere recht weit voneinander entfernt hatten, doch der Rest des Mangas war durchweg gut durchdacht und spannend erzählt. Die Probleme, denen sich Itsuki und Tsugumi stellen müssen, dürften jedem, der schon einmal mit Menschen mit Behinderungen zu tun hatte, zumindest teilweise bekannt vorkommen. Anders als bei problemorientierten Mangas wie "A Silent Voice" hatte ich hier auch nicht das Gefühl, dass ständig das Negative im Umfeld der Protagonisten überbetont wurde. Stattdessen wirken ihre Probleme sehr real, auch wenn sie nicht immer sofort (oder für den Leser komplett zufriedenstellend) gelöst werden können. Trotzdem ist es gut, dass die Serie nun beendet wurde, denn obwohl noch längst nicht alles zuende erzählt wurde, fühlt sich das Ende, so wie es gezeichnet wurde, genau richtig an. Hoffentlich gibt es bald noch mehr Serien, die mich so sehr begeistern können wie diese.
Kommentare
#PerfectWorld B1-12 als #manga in🇩🇪: „Werde noch eine richtige Heulsuse!“ Zitat aus SAO von Kirito😉 Eine der schönsten Geschichten🥰 die ich je lesen durfte.🙏😊 Vielen lieben Dank an #有賀リエ 先生 für diese wundervolle Geschichte. #パーフェクトワールド #漫画