The Gamer (2013)

더 게이머

Rezensionen – The Gamer

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Manga „The Gamer“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Leoknight#1
The Gamer ist ein Webtoon(/Manhwa), der das Pacing und die Einführung in seine Welt sehr genau nimmt. Sieht man genau hin, dann ist der Manhwa eigentlich noch immer in der Introduction-Arc. Zwar sind die Grundstrukturen seiner Welt, Abyss, bekannt gegeben worden; doch weder hat man einen genauen Einblick in die einzelnen, dem Leser bekannten, Gruppen bekommen, noch weiß man genaueres um die Skills der Nebencharaktere. Es gibt zwar Ausnahmen wie „The Witch of Carnage“, aber im Grunde genommen ist vieles unbekannt. Um es mit einem Vergleich vereinfacht zu erklären, die Situation ähnelt der, die man nach dem Ende von The Breaker vorfand.

Die Story ist ziemlich einfach erklärt. Han Jee-Han wacht eines Tages auf, und er merkt, etwas hat sich verändert. Er sieht Stats über den Köpfen der Leute, die nicht nur Namen, sondern auch Level anzeigen. Er erhält komische Skills, durch das Tun von alltäglichen Sachen usw. Nachdem er sich jedoch in einer gefährlichen Situation wiederfindet, entschließt er sich nach Hilfe zu suchen. Und wer kommt dafür besser in Frage, als sein alter Freund Shin Sun-Il? Denn seltsamerweise hat er einen außergewöhnlich hohen Level. Nach anfänglicher Überraschung entschließt sich Sun-Il seinem Kumpel die nötigsten Infos zukommen zu lassen. Als Jee-Han erfährt, in was für einem Schlamassel er da steckt, wird im klar, dass es seinen Level und auch seine Skills verbessern muss.

Der Webtoon hat sogleich einen sehr interessanten Weg eingeschlagen. Er hat die Methode von Anime wie SAO genommen und umgedreht. Anstatt, dass der Spieler zum Spiel kommt, kommt nun das Game in die Realität. Dementsprechend dachte ich The Gamer würde sich auf dieser wenig innovativen, aber bisher eher vernachlässigten Idee ausruhen. Doch das tat er keineswegs. Während andere Webtoons es nicht erwarten können mit der echten Action zu beginnen, lässt sich The Gamer seeeeehr viel Zeit damit. Das bedeutet nicht, dass es keine Action oder Kämpfe gibt, aber sie sind kontrolliert. In dem Sinne, dass es keine unerwartet „Boss-Fights“ mit anderen mächtigen Kämpfern der Abyss gibt. Was ihn ausmacht ist die Auseinandersetzung mit der Fähigkeit Jee-Hans. Er erfährt zusammen mit dem Leser alle Aspekte seines neuen Wesens. Und die Fähigkeit des „Gamer Mind“ kann ich gar nicht genug loben. Denn damit erübrigen sich diese Szenen des panisch-hektischen Huhns ohne Kopf, das sich immer wieder in neue gefährliche Situationen bringt. Auch habe ich bis jetzt keine pathetischen Reden, die die Kämpfermoral in bedrohlichen Situationen steigern sollte, gesehen. Bisher verlässt sich Jee-Han auf nichts anderes, als sein eigenes Können. Parallel, zum Erläutern der Skills, wird auch versucht die Abyss genau darzustellen, etwas wofür ich ebenfalls sehr dankbar bin. Wie ist sie organisiert? Wer sind die stärksten Gruppen? Was für Interessengruppen gibt es? Dies alles und noch Vieles mehr wird erklärt. Auch stellt sich der Manhwa die Frage nach der Diskrepanz zwischen „normalen“ und dem Leben in der Abyss. Jee-Han macht sich ständig Gedanken um eine mögliche Karriere oder seine Schulnoten. Will er überhaupt Teil der Abyss sein? Kann er sowohl dort, als auch in der reellen Welt leben? Schön, dass sich die Autoren solche Fragen für den Hauptprotagonisten stellen, das lässt ihn auf jeden Fall menschlicher erscheinen.
Dann hat der Manhwa zwar ganz ungewöhnliche Gegner, die wirklich äußerst fantasievolle Fähigkeiten besitzen, aber leider sind sie durch und durch „böse“. Eine moralische Frage stellt sich daher nur in eine Richtung für Jee-Han: töten oder am Leben lassen. Und diese Frage, die Verbunden mit seiner Fähigkeit des „Gamer Mind“ an Brisanz zunimmt, lässt einen wahrlich schaudern. Manchmal fragt man sich als Leser, ob man noch einem Menschen, oder schon einem Spiel zuguckt. Hinzukommen solche Kleinigkeiten wie ein cooler und besonnener bester Freund (Sun-Il), ein Loli als Meister (Lolikiano, ja sie heißt echt so) und die Tatsache, dass der Webtoon von sich aus Sachen anspricht die auf den ersten Blick sehr sonderbar wirken. So wird diese, auch in anderen Manhwas vorhandene, Praxis angesprochen, Leute, die der Hauptprotagonist kaum kennt, als „Freunde“ zu bezeichnen. Er greift diese Fehler auf, und erklärt genau, wieso sie aus seiner Sicht diesen Status einnehmen.

Ich finde The Gamer sehr gelungen. Er hat ein enormes Potenzial, weiß wie man seine Geschichte richtig erzählt, überhastet nichts, und lässt sich Zeit. Einige mögen dies langweilig finden oder sogar hassen. Ich, für meinen Teil, bin sehr erfreut darüber, dass er nach über 100 Chaptern noch immer nicht wirklich mit der Story anfängt (mit ein paar Ausnahmen), und bisher auch nur einen richtigen 1-on-1 Fight hatte. Doch sollte erwähnt werden, dass der Manhwa gerade in einer Periode ist, in der die Autoren nicht wissen, welchen Weg sie einschlagen wollen. Es wird offensichtlich darüber nachgedacht, wie man mehr Action in die Story implementieren kann, ohne die Einzigartigkeit von Jee-Hans Skills, und die Atmosphäre des Webtoons zu verlieren. Ich hoffe, dass sie in Richtung „Single player“ gehen. Damit meine ich, dass Jee-Han als Ein-Mann-Armee vorgehen wird. Denn ansonsten müssten sich die Kämpfe über die Fähigkeiten der anderen Personen darstellen lassen. Zwar gibt es da einen Ausweg, doch würde ich ihn eher langweilig finden: das „Party“-System. Doch bis dato waren alle Versuche dieses System interessant zu gestalten, meiner Meinung nach, eher kläglich.
Somit ist The Gamer eine Webtoon, der Action, einzigartige Skills und Ethik in sich vereint. Dabei geht er vorsichtig und langsam vor und versucht stets ein korrektes Pacing zu haben. Für mich ist er ein sehr guter, sogar fantastischer Manhwa. Doch wer nicht lange warten will, oder wer die Grundidee schlecht findet, der wird mit ihm nichts anfangen können. Ebenso werden diejenigen, die nach bombastischen Kämpfen und enormen Explosionen suchen, enttäuscht werden. Meines Erachtens ist The Gamer auf einem sehr guten Weg sich als Manhwa zu definieren, und sich dies nicht selbst über eine vorschnelle Erzählung der Story zu vermasseln.
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