ZashikiV.I.P.
#1Nach der recht durchwachsenen Adaption von Darren Shan ist „Les Miserables“ Takahiro Arais zweite Romanadaption, die bis auf ein paar Abweichungen in der Chronologie weitgehend werkgetreu bleibt. Arai gelingt es hierbei auf beeindruckende Art und Weise, die hoch emotional ansprechende Atmosphäre von Victor Hugos Romantik-Klassiker adäquat auf Papier zu bringen und die bemitleidenswerten Schicksale seiner Charaktere im Frankreich des 19. Jh. abzubilden, sei es der innere moralische Kampf Jean Valjeans, die Verzweiflung Fantines um die Fürsorge ihrer Tochter Cosette oder der fortwährende Konflikt Javerts mit sich selbst und seinem Selbstverständnis von Gerechtigkeit. An sich hat „Les Miserables“ einfach gestrickte, sehr direkte Botschaften an den Leser und zeigt immer wieder auf, wie Leid und Elend durch das Handeln Einzelner beeinflusst wird. Les Miserables ist damit weniger moralische Grauzone als ein Streben nach einem moralischen „Idealzustand“, der aus der Interpretation des Autors hervorgeht und den zunächst Bischof Myriel und später auch Jean Valjean selbst verkörpert. Ein wenig Kitsch kann man dem Werk damit nicht abstreiten, trotzdem bleibt unterm Strich eine überaus gelungene Manga-Adaption, die auch visuell überzeugt.
Zeichnerisch hat sich Arai verglichen mit seinem ersten Werk enorm verbessert und zeigt bei seiner Adaption sehr viel mehr Variabilität bei Charakterdesign und Linienführung: mit hohem Detailgrad, aber auch manchmal mit ziemlich rauen, schroffen Konturen, die wiederum häufig die Gefühlslage eines Charakters widerspiegeln, bis zu den fast karikaturesk anmutenden Darstellungen der Thenardiers.
Zeichnerisch hat sich Arai verglichen mit seinem ersten Werk enorm verbessert und zeigt bei seiner Adaption sehr viel mehr Variabilität bei Charakterdesign und Linienführung: mit hohem Detailgrad, aber auch manchmal mit ziemlich rauen, schroffen Konturen, die wiederum häufig die Gefühlslage eines Charakters widerspiegeln, bis zu den fast karikaturesk anmutenden Darstellungen der Thenardiers.
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