Uzumaki: Spiral into Horror (1998)

Uzumaki / うずまき

Rezensionen – Uzumaki: Spiral into Horror

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Manga „Uzumaki: Spiral into Horror“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Sillshez15#1
Spiralen, Spiralen überall...

Befandet ihr euch auch einmal in dieser Situation? Ihr schlendert gemächlich die Regale des Mangaladens eures Vertrauens entlang, lasst euren Blick neugierig umherschweifen - und da ist dieses Cover.
Schlicht gehalten, aber dennoch verstörend, gleichzeitig hypnotisierend, fast, als ob es euch sagen wollte: "Kauf mich... Ich werde dir eine spannende Geschichte erzählen..." Wie in Trance nehmt ihr den Manga in die Hand, geht zur Kasse, bezahlt, schlagt zu Hause den Manga auf und taucht ein in die Welt von Uzumaki...

Die Geschichte...
... könnte verstörender nicht sein: In dem kleinen Städtchen Kurouzu gehen seltsame Dinge vor, angefangen mit unnatürlichen Wetterphänomenen bis hin zum Vater des Oberschülers Shuichi. Der scheint nämlich seit einiger Zeit ein Faible für Spiralen zu haben. Was? Klingt nicht unheimlich? Ist es zunächst auch nicht, aber bereits früh im Manga entwickelt sich das anfängliche Interesse zu einer regelrechten Bessessenheit nach Spiralen - und das mit grotesken Ausmaßen: Nach und nach beginnt Shuichis Vater die Fähigkeit zu entwickeln, seinen Körper in eine Spiralenform zu verbiegen, was später zu seinem Tod führt. Doch mit dem Ableben von Shuichis Vater hat der Alptraum gerade erst begonnen. Immer mehr Leuten widerfahren seltsame Dinge, die allesamt mit Spiralen zu tun haben. Es scheint so, als wäre die komplette Stadt verflucht von Spiralen...
Für mich persönlich war der erste Band am besten, der zweite konnte zwar auch überzeugen, aber mit dem dritten Band ging es dann bergab mit der Handlung. Während die ersten beiden Bände durch die Einleitung, den Übergang des Fluches auf die Familie von Shuichis Freundin Kirie und die vielen unheimlichen Vorkommnisse in Kurouzu eine gewisse Spannung und Tragik erzeugen, enttäuscht der Abschlussband nicht nur mit eher laschen Auswirkungen des Spiralenfluches, sondern auch mit dem Ende: Nachdem Kirie endlich den Entschluss fasst, mit Shuichi aus Kurouzu zu fliehen, findet sie gemeinsam mit ihm die Ursache des Fluches heraus...
Es gibt keine (zumindest keine zufriedenstellende).
Der Grund für die Ereignisse in Kurouzu scheint eine unterirdische Stadt zu sein, die komplett aus Spiralen besteht. Nur wie ist sie entstanden? Durch Voodoozauber? Durch die rachsüchtigen Seelen verstorbener Stadtbewohner? Oder durch die Launen japanischer Götter? Oder was wissenswerter wäre: Welchen Zweck hat diese Stadt mit ihrem Fluch? All das wird im Manga nicht geklärt.
Meiner Meinung nach hätte man storytechnisch mehr aus Uzumaki machen können, indem man zum Beispiel mehr über die Vergangenheit oder den Ursprung der verfluchten Stadt verraten hätte. Ein Fluch, der keinen Auslöser und keine Ursache hat (wie zum Beispiel in Juon / The Grudge), wirkt auf mich eher unglaubwürdig als unheimlich.

Die Charaktere
Jede Horrorgeschichte braucht einen Realisten, der die surrealen Ereignisse zuerst als unsinnig abtut, und wer eignet sich besser für diese Rolle als Kirie? Anfangs quittiert sie Shuichis starke Abneigung Kurouzu gegenüber und seine seltsamen Theorien über die Stadt mit einem müden Lächeln, aber sie muss schon sehr bald feststellen, dass das schräge Verhalten ihres Freundes einen guten Grund hat. Ihre Reaktionen auf die Auswirkungen des Fluches sind überzeugend dargestellt, oftmals so, als könnte sie in den ersten Augenblicken gar nicht glauben, was sie gerade sieht. Dass sie die Flucht aus Kurouzu vorschlägt, um ihre Freunde und Familie zu retten und sich so zu der eigentlichen Heldin des Mangas entwickelt, finde ich ebenfalls gut, wobei ich anmerken muss, dass ich an ihrer Stelle bereits gegen Ende des ersten Bandes versucht hätte, aus der Stadt zu fliehen... Aber dann wäre die Geschichte auch zu früh zu Ende, nicht wahr?
Shuichi finde ich als Charakter zwar auch interessant, allerdings stören mich an ihm ein paar Dinge: Er scheint immer spüren zu können, ob jemand oder etwas vom Spiralenfluch betroffen ist und versucht, dem Fluch so gut es geht aus dem Weg zu gehen, er verbarrikadiert sich sogar einige Tage lang in seinem Haus. Aber wenn unser menschliches Spiralenradar so sehr unter dem Fluch zu leiden hat, warum hat Shuichi Kurouzu nicht längst verlassen, als er noch eine Chance hatte? Und warum bekommt er im zweiten Band einen "Powerschub", der ihnversuchen lässt, gegen den Fluch anzukämpfen, während er in den beiden anderen Bänden eher ausweichend, manchmal fast schon apathisch ist? Der Mensch ist und bleibt ein großes Rätsel... Andererseits wirkt seine Verhalten durch die vielen Schicksalsschläge, die er im Verlauf der Geschichte einstecken muss, ziemlich authentisch, zumal ich an seiner Stelle auch nicht gerade logisch und optimistisch handeln würde.

Der Zeichenstil
Kann man nur mit Tinte, Rasterfolie und Papier etwas erschaffen, das allein vom Ansehen eine Gänsehaut verursacht? Oh ja, das kann man... Junji Ito ist das perfekte Beispiel dafür: Mit seinen Zeichnungen fängt er den Wahnsinn, der sich nach und nach in Kurouzu ausbreitet, perfekt ein, was nicht nur an den ausdrucksstarken Charakteren, sondern auch an den vielen Details, die den Fluch der Spirale schon fast greifbar machen, liegt. Auch sonst erzeugt sein Stil eine düstere und drückende Atmosphäre. Nur leider kann der Zeichenstil allein nicht den eher schwachen Inhalt des dritten Bandes wettmachen. Leider...

Fazit: Uzumaki lässt sich mit exakt zwei Worten beschreiben: Ungenutztes Potenzial. Dieser Manga hatte das Zeug zu einem Meisterwerk, das beim Leser noch lange nach dem Durchlesen ein Gefühl der Angst hinterlässt. Aber leider flacht die Story nach dem zweiten Band zu einer bloßen Aneinanderreihung von skurrilen Vorkommnissen ab, die in einem Finale, das zu viele Fragen über die Geschichte von Kurouzu und seinem Fluch offenlässt, ihr Ende findet.
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