Deutschrap als populäre Musikrichtung?

Ich bin ja, wie es das ein oder andere Mal vielleicht durchschimmert, ein fast schon fanatischer Fan der Glo Up Dinero Gang; also von Money Boy, Hustensaft Jüngling, Medikamenten Manfred, MC Smook und anderen Homeboys der Goldgräber-Gucci-Gang oder der Hirschbraten-Hood-Homies. Zugegebenermaßen feier ich ihre Tracks kaum aus musikalischer Sicht, sondern wegen der Einstellung, die vermittelt wird.

Sowieso liegt der Schwerpunkt bei Rap für mich nicht in der Musikalität, sondern viel mehr in Text, Delivery und Stimme des Künstlers. Bushido und andere, ich nenne sie jetzt einfach mal so, Mainstream-Rapper können da bei mir irgendwie nicht punkten. Von "echtem" Gangsterrap halte ich sowieso wenig, da gehört einfach eine ganze Menge Ironie in den Text, damit ich das feiern kann. Ein paar ältere Sachen von Sido aus der Aggro Berlin-Zeit höre ich mir noch gerne an, sonst aber hauptsächlich Battlerap aus VBT oder RBA.

@Oh Dae-su: Da zähle ich doch mal einige Rapper auf, die abseits des Gangsterraps produzieren und mir gefallen. Von Alligatoah hast du sicher schonmal gehört, das hier ist was älteres von ihm. Weekend macht ziemlich bodenständigen Rap, nenne ich es mal. 3Plusss genauso, nur noch etwas weniger ernst und mit sehr markanter Stimme.

Besonders empfehlen möchte ich jedem hier BlaDesa, der einzige Rapper den ich höre, der fast ausschließlich ernst rappt und das auf sehr hohem sprachlichen Niveau. Der ist auch musikalisch sehr experimentierfreudig, so hat er zum Beispiel auch auf Sachen von Lindsey Stirling gerappt und ähnliches. Guter Mann!

Meinst du Deutschrap im Sinne von Musik oder von "Dein Schwanz ist klein, meiner groß und gestern Nacht war ich bei deiner Mutter"?

In den meisten Fällen ist der bekannte Deutschrap schlecht. Erfolgreich ist er aber trotzdem, weil dieser Kinder/Jugendliche unterhält. Gut ist mMn der Rap, der es schafft ironisch eine Ansicht zu vertreten, ohne auf billige Elemente wie die flachen Beleidigungen oder total schlechten Reimen zurückgreifen zu müssen. Dies gibts aber zu selten bzw. sind mir unbekannt.

Ich kann mit dieser Musikrichtung eigentlich auch nicht viel anfangen, von den oben genannten höre ich  Casper ab und zu ganz gerne. Konnte damit aber auch schon in der Jugend nicht viel anfangen.
Mit amerikanischen Vertreter sieht es auch nicht wesentlich anders aus, da höre ich z.B. Frank Ocean, Kendrick Lamar, OutKast.
Vielleicht würden mir auch noch mehr Interpreten zusagen, aber dazu habe ich mich in Vergangenheit einfach zu wenig mit dieser Muiskrichtung beschäftigt.

Ich kann mit Deutschrap nichts anfangen. Das Rapgenre ist aber allgemein nicht meins. Früher habe ich ganz gerne Fettes Brot gehört. Heute nur noch ab und zu ein paar Songs von Absztrakkt.

Find's ziemlich schade, dass die 3. Antwort hier überwiegt.

Höre eigentlich alles außer Schlager, Deutsch-Rap finde ich teilweise sogar echt intelligent und gut.
Viele lustige Wortspiele, intelligente Reime, die man so noch nicht gehört hat und gute, nicht so mainstreamige 08/15 Beats machen diese Musikrichtung für mich zu einer der künstlerischsten, die es aktuell gibt. Egal ob Gangster-Rap (Kollegah, Farid Bang), Battlerap (JBB, VBT) oder was ganz anderes im Deutsch-Rap. Ich finde prinzipiell alles feierbar, solange es gut ist.

Wer Deutsch-Rap nicht mal eine Chance gibt, verpasst was (war früher auch gegen Deutsch-Rap, aber ich wurde so sehr genervt, dass ich es irgendwann ziemlich cool fand :D)
Kann aber zum Beispiel auch nicht verstehen, wie man so dumme hirnlose Texte von Helene Fischer oder Beatrice Eklig feiern kann. Da hört man quasi schon, dass es nur ums Geldmachen geht ^^

Ne also ganz ehrlich Gangster Rap kann man nicht gut finden, weil er einfach schlecht ist.
Es veramlost Gewalt in meinen Augen gehört das in der Schublade "unterstes Niveau" sorry.
Was den rest an deutschen Rap angeht also den "guten", ja ich akzeptiere ihn anfangen kann ich aber damit aber nichts. Ich weiß wie es klingt, damit habe ich das genere eine Chance gegeben aber es ist einfach nicht meins.

Gangster Rap gleich mit Gewaltverherrlichung und Seximus gleichzusetzten ist streng genommen falsch. Gängstarap muss nicht unbedingt gewaltveherrlichend und sexistisch sein.

Du weißt aber schon, dass im Gangster-Rap-Bereich in Deutschland kaum jemand "ernsten" Gangster-Rap macht. Vllt. noch Bushido und diverse andere, aber Kollegah, Farid Bang, etc. spielen viel mit Ironie, schwarzem Humor und extremen Übertreibungen, was diese Künstler gerade so ausmacht.

Man kann sich alles bildlich vorstellen, aber man weiß auch, dass diese Künstler das nicht wirklich meinen, sondern den Ganster-Rap sozusagen parodieren ^_^ keine Ahnung, ob du verstehst, was ich meine...

Dann verstehst du Gangstarap nicht!
Kollegah, Farid, Majoe oder wie all die Nasen heissen machen nur Image Rap, wer wirklich glaubt, dass Kolle seine Texte ernstnimmt, bei dem weiss ich auch nicht...
der einzig echte, bekannte Gangstarapper ist Bushido, und man kann sagen was man will, aber er hats geschafft und ich persönlich feire seine Musik sehr. Und verharmlosen tut er nicht, er zeigt halt in seinen Texten wie die Welt heute tickt. Hör dir "Mitten in der Nacht" an, so läuft es halt in den Ghettos von Berlin (und auch in Zürich). Ausserdem sagt er selbst, dass er gern übertreibt. Wenn er sagt er tötet den, meint er das Lyrisch.
Ausserdem der echte Gangstarap wie der von 2pac oder 50 Cent beschäftigt sich eigentlich mehr mit den Problemen, als dass sie sie verharmlosen.

Nein, es gibt keinen "echten" Gangsta-Rap in Deutschland, weil es keine echte Ghettos in Deutschland gibt, behaupte ich mal. Kollegah studiert Jura und ist trotzdem ein angesehener Gangsta-Rapper. Es kommt drauf an, wie der Rapper es rüberbringt. Wenn einer sein Gerede gut präsentiert und es auf stylische und sprachlich gute Weise macht, dann unterhält es mich und ich finde es gut.

Ich hör sehr viel deutschen Rap.  Meine Favoriten dabei sind K.I.Z,  Edgar Wasser,  Trailerpark,  Zugezogen Maskulin,  Haftbefehl und Audio88&Yassin. 

Am ehesten an Gangster-Rap kommen in Deutschland find ich Haftbefehl und 187 dran. Die rappen über reale kriminelle Gegenwart/Vergangenheit.  Jegliche Verallgemeinerung im Genre entstammen einee mangelhaften Auseinandersetzung mit dem Thema. Für mich persönlich gibt es kein Genre dass mir soviel Abwechslung gibt wie Hip-Hop.

Bei mir sind's albumweise Bushido (alles ab VDSZBZ), Sido (alles ab Maske X) und Rapsoul (gibt's die überhaupt noch?), vereinzelt auch Kay-One, Chakuza, Alligatoah, Eko... da pick ich mir halt die Lieder raus, die ich gut finde. In der Summe würde ich aber sagen, dass ich sehr genre Deutschrap höre. Vor allem finden sich zwischen dem ganzen "Asi-Gangsta-Getue" tatsächlich ernstzunehmende oder technisch anspruchsvolle Sachen, die man auch gerne mitquatscht... ^^