Nimmt die Qualität der Animes immer weiter ab?

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"Qualität" ist ein vager und damit auch sehr subjektiver Begriff und wäre das nicht schon kommunikationsproblematisch genug, sind wir manchmal auch ziemlich parteiisch. Gefällt uns ein Anime, drücken wir schon mal ein Auge zu, gefällt uns einer nicht, ignorieren wir gerne alles, was ihn in einem besseren Licht erscheinen lassen könnte. Wir werden also nie auf einen Nenner kommen, so viel spoiler ich schon mal.

Ich möchte zunächst zwei Relativierungen ansprechen, die bei diesem Thema häufig kommen. Nummer 1: Man findet die aktuellen Animes nur deswegen schlechter, weil man übersättigt ist. Es kann zwar sein, dass man manchmal auf Animes einfach keinen Bock mehr hat, aber ich bezweifle, dass man ihre Qualität deswegen anders einschätzt. Nummer 2: Am Anfang hat man die Animes noch besser gefunden, weil sie neu gewesen sind. Das stimmt zur Hälfte. Eben weil die Animes neu waren, hatte man keine Vergleichsmöglichkeiten. Später kann man dann aber einschätzen, ob man einen Anime wirklich gut findet oder ob man ihn damals zu hoch bewertet hat. Das aktuellere Urteil ist das bessere - auch in Hinblick auf die Qualität.

Aber nun zur Titelfrage: teilweise. Viele Genres haben sich qualitativ kaum verändert. Ecchi-Serien waren schon immer Unterhaltung für Pubertierende und Spätpubertierende und die seichte Actionserie gibt es mindestens schon seit den 90ern. Bei denen werden höchstens die Settings abstruser. Die Harem-Romcom, die in ihrer reinsten Form wohl ungefähr Anfang der 0er entstanden ist, als die Visual-Novel-Adaptionen zunahmen, hat sich auch nicht verändert, weil das Genre schon immer komplett war.

Es gibt aber ein "Genre", bei dem die Qualität mMn tatsächlich abgenommen hat, nämlich bei den Originalwerken. Gerade am Anfang des neuen Jahrtausends (ungefähr zwischen 2000 und 2005) gab es eine Menge qualitativ guter Originalwerke, insbesondere Kinderanimes. Die "Autorenserien" sind auch immer weniger geworden, meine ich ("Autorenserie" heißt, dass der Autor bei dem Werk besonders stark involviert gewesen ist, Beispiele sind u.a. Haibane Renmei, Dennou Coil, Kaiba). Im Laufe der Zeit haben sich die Originalwerke dem angeglichen, was adaptiert wird. Sie sind seichter geworden.

Bei dem Thema würde ich eher dahin tendieren, dass es in den letzten Jahren mehr Animes gibt und somit das schlechte eher auffällt, weil es weniger qualitative Animes gibt (natürlich subjektiv gesehen). Weiß nicht mehr ob das hier war, aber es gab auch mal eine relativ einleuchtende Antwort, warum es im Gegensatz zu generischen Typen, die eigentlich konstant gut-okay sind, und ich so keinen qualitativen Abfall empfinden würde, dass es auch hier ums Geld geht. Gute Animes verkaufen sich meist schlechter als so Ecchi-Kram und es braucht dann sicherlich 1-2 erfolgreiche Titel, die sich richtig gut verkaufen, dass man Verluste in Kauf nimmt, wenn man ein gutes Produkt herstellen würde.

Also insgesamt würde ich das nicht so sehen, dass die Qualität gesunken ist, sondern eigentlich recht konstant ist. ^^
Natürlich gab's in den 90ern-80ern guten Kram, macht aber das heutige nicht wirklich schlechter. ^^

Anime werden mit den Jahren immer besser. Da die Originalwerke in ihrer Anzahl dramatisch abgenommen haben entsteht nur die Illusion, dass auch die Qualität abgenommen hätte. Genauso wie es die Illusion gibt, dass 2006 das beste Animejahr war - es war einfach nur das mit den meisten Anime.


Dazu kann man sich auch Statistiken ansehen, wenn man meinem persönlichen Eindruck keinen Glauben schenken mag, bspw. https://chaostangent.com/2012/06/dead-letter-office-does-modern-anime-suck/
(Der Einbruch am Ende erklärt sich daraus, dass die neuesten Anime immer nur die Leute schauen, die besonders kritisch sind. Sobald der Rest sie schaut passt sich das Diagramm wieder an. Die wilden Zacken von vor 2000 erkären sich durch zu wenige Bewerter.)


Meine persönliche Empfehlung ist von ein paar Ausnahmen abgesehen nichts zu sehen, was älter als acht Jahre ist. Lohnt sich meistens nicht.

Polarisierung ftw.

Meine Meinung: Die heutigen Anime-Seasons sind überschwemmt von Ecchi und Moe, wer darauf steht findet das toll, wer nicht, nicht. Ich nicht.

@TaZ
Die Statistik hat einen großen Haken: Sie nimmt an, dass jeder die Qualität bewertet (und sich dasselbe darunter vorstellt), was aber nicht stimmt. So kann man z. B. etwas gut bewerten, obwohl man es für Schund hält oder zumindest meint, es wäre qualitativ nicht wirklich gut. Reicht ja, dass man unterhalten wurde. Die Statistik zeigt nur den Wertungsdurchschnitt, aber es lässt sich keine Aussage darüber treffen, was genau bewertet wurde - mehr als ein vages "hat mich so und so unterhalten" kommt dabei nicht herum. Das ist aber nicht die Qualität (die bei jedem sowieso anders aussieht).

Dass Animes immer besser werden, lässt sich leicht widerlegen, dazu muss man nur einen der geilsten und anime-erfahrensten Menschen überhaupt fragen. Der sagt, die letzte aktuelle qualitativ hochwertige Serie, die er geschaut hat, kam 2011 (Usagi Drop).

ich denke nicht das anime immer schlechter werden,

was mich in den letzten 5-7 jahren stört ist das immer mehr harem-ecchie-titel (es hasse dieses genre wie fisch) veröffentlicht werden.. aber trotzdem gibt es noch genug ehrenhafte vertreter unserer leidenschafft ! ^^

Oder du fragst jemanden der über dreitausend Anime gesehen hat - mich - der dir sagt, dass Anime immer besser werden. Da du den Begriff Qualität selbst für problematisch hältst, wollte ich nicht auf dem herumreiten, sondern festhalten, dass die neuen Anime den meisten Leuten besser gefallen werden, als die alten. 

Aber vllt sollten wir uns doch erstmal dem Begriff Qualität widmen, bevor du dann immer wieder mit dem Finger darauf zeigend ausweichst.


Die zwei Möglichkeiten sind also A) subjektives Empfinden, B) der Prozess der Entstehung.

Dass Anime heutzutage besser produziert werden, daran gibt es wohl keinen Zweifel. Die Qualität ist absolut nicht mehr mit denen aus vergangenen Dekaden, mit ihren zahlreichen Standbildern, zu vergleichen.

Im ersten Punkt schlagen sich die neuen Anime auch sehr viel besser, siehe dazu bspw. die verlinkte Statistik. Ob "Qualität", von der du sagst nicht genau zu wissen was es ist, bewertet wurde oder nicht ist dafür auch irrelevant, weil es um subjektives Empfinden geht.

Ne, du hast keine Ahnung!

Wir reden über Geschmack, da sind Statistiken fürn Arsch, Wikipedia übrigens auch. Die Seite kann niemandem sagen: "Hey, das meinst du mit Qualität". Alten, ich könnte nicht mal selbst aus dem Stehgreif sagen, was für mich Qualität ist. Die Animations- und Bildqualität ist es jedenfalls nicht (ich seh übrigens auch heute noch ziemlich viele Standbilder). Überhaupt braucht man sich am Wort jetzt nicht so aufhängen. Ist sicher jedem klar, was damit gemeint ist (nämlich die eigene Version von Qualität).

Noch wichtiger ist, dass die Mehrheit gar nicht entscheiden kann, was qualitativ gut ist und was nicht. So wie die gesamtdeutsche Mehrheit Dokusoaps auf RTL schaut, schaut die Mehrheit der Anime-Fans seichte Unterhaltung. Übrigens meistens die aktuelle, weil viele nicht mal auf die Idee kommen, nach älteren Serien Ausschau zu halten.

Ich dneke man kann nicht sagen das Animes qualitativ schlechter werden.

Das Problem liegt wohl eher darin das es über die Jahre für praktisch jedes setting einen Meilenstein gab an dem alle anderen Werke gemessen werden, wobei auch gern mal auser acht gelassen wird das der Erhoffte effekt, bzw. die aussage vieleicht eine ganz andere ist.

Eigentlich kann man nur in einem fall einen Dierekten vergleich anbringen und zwar bei fortsetzungen von bereits bestehenden Serien und da ist es leider in 9/10 fällen so das die fortsetzung wirklich schlechter ist.

Ich persönlich habe auch nicht das Gefühl, dass Anime heutzutage schlechter geworden sind. Gut, die meisten Anime, die ich gesehen hab sind aus den letzten paar Jahren, aber ich habe sie wohlüberlegt ausgesucht. Auch ältere Sachen schaue ich ab und an gern. Kommt immer ganz auf die Handlung an, ob es mir dann gefällt, oder eben auch nicht.
Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten.
(Zu meinen Favoriten zählen beispielsweise Shinsekai Yori, Mirai Nikki, Code Geass oder auch Wolf's Rain, eben weil mich die Story fasziniert)

Ich denke dein Vergleich mit den RTL-Dokusoaps ist zutreffend. Ebenso wie immer mehr Hirnvergewaltigung auf RTL gezeigt wird, so werden hier verstärkt Animeserien für "seichte" Unterhaltung produziert .(Ist zwar auch subjektiv, aber ich finde, das reine Ecchi-Genre passt im Großen und Ganzen ganz gut hier als Vergleich.) Läuft wohl auch dort nach dem Prinzip des Angebots und der Nachfrage. Dass intellektuellere Anime da auf der Strecke bleiben ist nur logisch. Jedoch wird auch da glücklicherweise noch weiterproduziert.

Ich finde es dumm, dass der ecchi- und moe-Anteil immer größer wird, auch in Animes, die eigentlich nichts mit dem Genre zu tun haben. Das ist vor allem für den Inhalt nicht gerade förderlich. Kurz und knapp: Es gibt natürlich noch vereinzelt sehr gute Werke, aber im Großen und Ganzen finde ich sind Animes vor allem inhaltlich qualitativ schlechter geworden. Die meisten sind nun mal typisches "Ecchi-Zeugs" für seichte Unterhaltung, damit kann ich nix anfangen.

Wie wird denn Qualität objektiv bewertet im Sinne diesen Threads (so dass alle beim gleichen Anime die gleiche Qualitätswertung abgeben würden)? Wenn man sich darauf nicht einigen kann kann man sich den Thread sparen weil sonst eh jeder was anders meint und seinen eigenen Geschmack meint.

Die oben genannten Beispiele "Haibane Renmei, Dennou Coil, Kaiba" tangieren mich z. B. nicht.

Die Qualität nimmt nicht ab, aber für mich schon

Allein dafür hast du dir mein Herzchen verdient, obwohl man auch einen Widerspruch in deinen Ausführungen entdecken kann.

Heißt also im Klartext: Auch die Meinung von Person X und deren Verständnis von Qualität ist subjektiv und nur deshalb für dich eine Tatsache, weil sie mit deinen eigenen Maßstäben von Qualität einhergeht. Das heißt aber nicht, dass dein eigenes Verständnis von Qualität der tatsächlichen Bedeutung des Wortes entspricht.

Ich persönlich denke übrigens nicht das sich der Anteil qualitativ hoher – oder bleiben wir der Einfachheit lieber mal bei guter – Serien wirklich verändert. Interessant ist in dem Kontext also nicht die Frage, ob dieser Eindruck Bestand hat, weil sich dies sowieso nicht allgemeingültig widerlegen oder bestätigen ließe, sondern wie er entsteht. In Hinblick auf ältere Serien hat man oftmals den Luxus mehrere fundierte Meinungen von Personen, deren Bewertungsmaßstäben oder Aussagen man vertraut, zu erhalten und kann so relativ erfolgreich sieben. Bei neuen Serien entfällt dieser Luxus leider, weshalb man gezwungen ist sich ein eigenes Bild der entsprechenden Produktionen, mit dem offensichtlichen Nachteil auf deutlich mehr Schund zu treffen, zu machen.

Ich würde sagen sie haben sich verändert, nicht unbedingt verschlimmert

zB  die alte Gainax gibt es nicht mehr. Studio Ghibili auch nicht. Madhouse und Gonzo sind nicht die legendären Studios mehr. Da  Haibane Renmei erwähnt ist, Yoshitoshi Abe scheint auch nicht Lust zu haben wieder eine Anime Serie zu produzieren. Denn leider Ryotaro Nakamura und Satoshi Kon sind nicht mit uns!

Aber Production IG hält immer noch ein hohes Niveau, Studio 4 C auch.Masaaki Yuaasa bringt immer noch originelle Werke. Auteur Werke gibt es auch. Takahatas Prinzessin Kaguya ist der beste Film denn ich jeh gesehen habe, es ist nur dass ich es nocht nicht begreifen kann! Leider hat der Film in Japan gefloppt, denn er richtet sich an internationale Animation Fans.

Eine neue Generation ist jetzt im Vordergrund, mit neuen Studios und Talenten. Es ist schwer für mich all diese Serien zu folgen denn sie sind für eine neue Generation. Ich war mit der vorige Generation erwachsen und muss wieder von vorne anfangen. Auch wenn einige dieser Werke auch für ältere Fans sind.