Welcome to the N.H.K. (2006)

NHK ni Youkoso! / NHKにようこそ!

Vorstellung: Welcome to the N.H.K. [Anime der Woche]

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Avatar: animaniacThemenstarter#1

Hallo und herzlich Willkommen zum Anime der Woche!

Anime der Woche ist ein neues Forumprojekt, bei dem jeder User in der Community teilhaben kann! Jede Woche wird für einen Anime abgestimmt, der vorgestellt wird, von einem engagierten User oder von Ch33p. Die Abstimmung erfolgt in einem eigens dafür erstellten Club, den man hier verlinkt. Anschließend zu der Vorstellung, kann jeder etwas zu dem Anime schreiben; seine persönliche Meinung zu dem Anime oder zu der Vorstellung, Zitate, Lieblings Charaktere oder einfach nur Empfehlungen geben für ähnliche Anime!





Mit Welcome to the N.H.K. präsentieren wir Euch diese Woche einen ganz besonderen Anime: Eine Geschichte zum melancholieren, mitfiebern, nachdenken, oder ganz einfach nur zum mitlachen!





Tatsuhiro Satou ist bereits seit fast vier Jahren ein so genannter "Hikikomori", abgeschottet von der Außenwelt, lebt er wegen seiner selbst auferlegten Isolation allein in seiner Wohnung. Allerdings trifft er eines Tages auf Nakahara Misaki, ein mysteriöses Mädchen, das sich dazu entschlossen hat, Satou von seinem Hikikomori-Dasein zu befreien. Obendrein muss er mit seinem Otaku-Nachbarn, Yamazaki Kaoru, ein Hentai-Game produzieren und seine Beziehung zu seiner Senpai, Kashiwa Hitomi, einer Verschwörungstheoretikerin, in den Griff bekommen. Welcome to the NHK! ist der witzige, doch sehr aufrichtige Versuch einer Selbstprüfung des Hikikomori Satou und die deprimierende Wahrheit über das wahre Leben.





Der Cast von Welcome to the N.H.K. ist recht überschaubar und besteht im wesentlichen aus vier Personen. Zunächst hätten wir da einmal unseren Protagonisten Satou, der seit Jahren sein Dasein als Hikikomori fristet und unter Depressionen, sexueller Frusttration & Verfolgungswahn leidet. Eine weitere Rolle spielen dann noch zwei seiner ehemalige Schulkameraden: 

Yamazaki Kaoru - Er und Satou lernen sich kennen, als Satou vergeblich versucht sich bei einer Schlägerei für ihn stark zu machen. Nach der Schulzeit verlieren sie sich aus den Augen und sind nun, wie es der Zufall so will, Nachbarn!

Hitomi Kashiwa - Satous Senpai und heimlicher Schwarm seiner Jugend. Sie verbrachten zusammen sehr viel Zeit und kamen sich dennoch nie wirklich nahe. Schon früher suchte sie immer einen Sinn im Leben und leidet nun unter Depressionen & Selbstmordgedanken. 

Zu guter Letzt wäre da dann noch Misaki Nakahara. Der wohl mit Abstand interessantester, weil mysteriösester, Charakter dieser Geschichte. Sie begegnet Satou scheinbar zufällig, als sie mit Ihrer Tante Fyler verteilt, und beschließt Satou von seinem Leiden zu befreien. Ihre Motive dafür bleiben zunächst schleierhaft.






Animationstechnisch bewegt sich der Anime im soliden Mittelfeld seiner Zeit. Die Geschichte lebt von den stillen Momenten und so konzentriert man sich hier eher auf die künstlerische Gestaltung, wenn es darauf ankommt. Satous Trips & Wahnvorstellungen werden wunderbar vermittelt - seine Konversationen mit dem Kühlschrank und dem Fernseher werden sogar besser als in der Novelvorlage in Szene gesetzt. Das Charakterdesign ist ansprechend und spiegelt die Beschreibungen der Vorlage sehr gut wieder.  

Musikalisch ist man ebenso sehr wandlungsfähig und gegensätzlich. Ebenso wie der Hauptcharakter von einem Augenblick auf den nächsten aus der tiefsten Depression in höchste Euphorie verfällt, so ändert sich auch die Musik mit ihm. Die melancholischen Momente werden von Stücken wie "Youkoso Hitori Bocchi" oder "Kyou wa Yuuhi Yarou" begleitet und lassen einen hypnotisch versinken. 




Gerät er in Rage oder die Situation - respektive seine Gedankengänge - mal wieder außer Kontrolle, so bekommt man auch schon mal das Ending um die Ohren. Besonders imposant ist in dieser Hinsicht das Finale der Serie, das quasi den Höhepunkt von Satous Wahnvorstellungen und den letzten Befreiungsversuch von eben diesen darstellt, aber doch wieder im Sande verläuft.


The final strike against the N.H.K. - the Revolution Bomb!
(Achtung, Spoiler! Nur Anschauen, wenn Euch der Anime oder die Novel schon bekannt sind!!)
ab 11min20sec abspielen


Und da wären wir auch schon beim nächsten Punkt: Opening &  Ending 
Auch hier spielen die Macher anfangs wieder mit den Gegensätzen. Das Opening "Puzzle" von ROUND TABLE & Nino könnte man der Kategorie Gute-Laune-Musik einordnen, das erste Ending "Odoru Akachan Ningen" von Kenji Ohtsuki hingegen ist, wie man es von ihm aus Sayonara Zetsubou Sensei schon gewohnt ist, völlig abgedreht. Das zweite Ending (ab Episode 13) ist dann wieder etwas ruhiger.







Was macht Welcome to the N.H.K. nun eigentlich so besonders?

Es ist ein Anime, dem man sich mit Leichtigkeit aus verschiedensten Blickwinkeln nähern kann. Wer sich nicht intensiv auf ihn einlassen und damit beschäftigen  will, der kann ihn dennoch dank der hervorragenden Comedy als kurzweilige Unterhaltung genießen. Wer aber etwas genauer hinsieht, der wird mit einem brillianten Cast belohnt, wie ihn eigentlich nur das echte Leben bereitstellen kann - und damit liegt man garnicht so falsch. (Mehr dazu dann gleich im Abschnitt Manga & Novel.)

Jeder der Charaktere ist kaputt, um es mal salopp zu sagen. Sei es der Hikikomori Satou, sein Freund Yamazaki, der vor den Verpflichtungen seiner auf dem Land lebenden Familie in die Stadt geflüchtet ist und "Spiele" programmiert, Hitomi, die verzweifelt einen Sinn im Leben sucht und sich mit Antidepressiva von Tag zu Tag  schleppt, oder Misaki.

Ja, Misaki! Vor allem Misaki! Ein Mädchen, das nach außen völlig normal erscheint und im tiefsten ihrer Seele vollkommen verzweifelt ist. Sie ist ein Paradebeispiel dafür, wie schwer es uns fallen kann zu erkennen, wie es jemandem wirklich geht und was er fühlt. Sie leidet seit ihrer traumatischen Kindheit an mangelndem Selbstwertgefühl. Für all ihr Leid gibt sie Gott allein die Schuld und Satous vermeintliche Therapie ist lediglich ein Versuch sich selbst zu heilen. In Satou hat sie endlich jemanden gefunden dem es noch dreckiger geht als ihr selbst. Satou ist der einzige, den sie von sich abhängig machen kann und der zu ihr aufblickt.

Viel mehr will ich über die Beziehung der beiden aber an dieser Stelle nicht verraten. So viel sei aber gesagt: Der Titel des Anime, erklärt sich erst zum Schluss und rundet ihn perfekt ab.






Wer Welcome to the N.H.K. als Komödie genossen hat, dem sei auch der gleichnamige Manga aus der Feder von Kenji Ooiwa (u.a. Goth) empfohlen. Hier liegt der Fokus stärker auf der lustigen Unterhaltung und bietet stellenweise Knüller, die auch gut in den Anime gepasst hätten.

Wem die psychologische Note mehr zugesagt hat, der sollte definitiv einen Blick (oder auch gerne mehrere) in die Novel-Vorlage von Tatsuhiko Takimoto werfen. Als ich schrieb, es sei ein Cast, "wie ihn eigentlich nur das echte Leben bereitstellen kann", war das nicht gelogen. Tatsuhiko war/ist selbst ein Hikikomori und hat versucht sich durch das Schreiben selbst zu rehabilitieren. Vieles spricht dafür, dass dieses Werk mehr als nur eine autobiografische Note besitzt. Bereits bei seiner ersten Novel "Negative Happy Chain Saw Edge", die im westlichen Raum nie erschienen ist fällt auf, dass das Protagonisten-Duo Satou und Misaki charakterlich sehr ähnlich ist. Wer sich diese Geschichte trotzdem zu Gemüte führen will, kann auch auf die Manga-Adaption zurückgreifen. 







Einen Anime der genauso ist wie Welcome to the N.H.K. gibt es natürlich nicht, aber es gibt Serien, die in Teilaspekten mindestens genau so gut sind. Hier mal eine kleine Auswahl:

Genshiken Watamote Sayonara Zetsubou Sensei



Vielen Dank für's Lesen und denkt immer daran: Dreht Eure Lieblings-Openings nicht zu weit auf - wer weiß schon, wer nebenan sitzt und mithören muss!


 

Und nun seid ihr wieder dran!

Schreibt, ob Ihr an Welcome to the NHK interessiert seid, ob Ihr noch andere, ähnliche Anime empfehlen könnt und wie Euch die Serie gefallen hat, wenn Ihr sie gesehen habt.
Beitrag wurde zuletzt am 05.04.2015 23:18 geändert.
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Avatar: Nirako#2
Wieder eine meiner absoluten Lieblingsserien. NHK ni Youkoso schafft den Sprung zwischen (selbstironischem) Humor und Tragödie sogar noch besser als GTO und ist somit die beste Anime-Tragikomödie, die ich bisher gesehen habe. Obwohl ich nicht leugnen kann öfters gelacht zu haben, fande ich N.H.K aber vor allem traurig; trauriger sind nur noch die Youtube-Kommentare unter "Hitori Bocchi". Die Serie hatte durch das ständige Pendeln zwischen Tragik und Komödie einen gewissen Sinn dafür, einen mit runtergelassener Deckung zu erwischen. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall, gerade auch wegen der, von animaniac bereits angesprochenen, verschiedenen Betrachtungsmöglichkeiten. Als Empfehlung würde ich eventuell noch Yojouhan Shinwa Taikei nennen, worin man einen abstrusen Mix aus Sayonara Sensei und NHK finden kann.
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Avatar: Noa
V.I.P.
#3
Ich kann die Odyssee von Satou jedem ans Herz legen. Der Anime bietet so viele unterschiedliche Themen, wo für jeden einfach was dabei ist. Okarin hat es schon passend ausgedrückt: Manchmal weiß man bei Welcome to the NHK gerade nicht, ob man nun lachen oder weinen soll. Eins meiner Lieblingsanimes..
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Avatar: Lpark
V.I.P.
#4
Leider habe ich Welcome to the NHK, wie ich glaube zu früh in meiner Anime-"Laufbahn" gesehen, da ich zum Zeitpunkt, zu dem ich es geschaut habe noch eher auf stumpfe RomComs aus war und den Anime noch nicht richtig einordnen konnte (Nicht, dass ich nicht heute immer noch gerne stumpfe RomComs schaue :P). Bestimmt werde ich ihn mal irgendwann rewatchen, allerdings habe ich nur sehr selten so richtig Spaß an Rewatches, weswegen ich etwas darum trauere, das erste mal Schauen zum falschen Zeitpunkt verpulvert zu haben.

Achso: Watamote ist übrigens sehr genial, kann ich auch nur empfehlen.
Beitrag wurde zuletzt am 06.04.2015 02:08 geändert.
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Avatar: Cretaceous
V.I.P.
#5

Ich bin auch eher zufällig auf den Anime gestoßen, habe allerdings nicht den "Fehler"(?) gehabt, wenige Animes gesehen zu haben. Und uff. War das teilweise ein depressives Biest für mich. Beginnend mit dem Opening (was für mich bei fast jeder Episode gen Ende einfach "dunkler" wirkt), der "In-Your-Face"-Attitüde (Siehst du nicht, wie schnell du dein Leben wegwerfen kannst?).

 

Natürlich zündeln die Gags vor allem, wenn man sich selbst hineininterpretieren kann. Ich habe diverse Szenarien selbst "erlebt" bzw. mitbekommen. Und dank dieser Reaktion hat sich der Anime in mich hineingefressen. Ich saß nach dem Ende der Serie wirklich eingeknickt da und dachte nach.

 

Auch das mehr als geniale 1st Ending ist so herrlich. Aber auch der Anime hat Schwächen so ist es ja nicht (ich hätte zb. mehr Folgen gehabt oder eben mehr Tiefe in einigen der angesprochenen Themen). Aber ansonsten? Völlig zurecht für mich ein 5/5-Anime.

WataMote find ich übrigens, naja. Die Synchronsprecherin verdient ein Extralob, genauso wie das Opening und Ending...aber sonst?^^

 

Genshiken liest sich interessant, den schau ich mir definitiv mal an.

Puru Puru Pururin ist übrigens mein Klingelton bei Anrufen...xD

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Avatar: Oh Reo#6
Muss mich da meinen Vorpostern anschließen, habe die Serie erst vor recht kurzer Zeit gesehen. Meine Erwartungen waren aufgrund der hervorragenden Kritiken hoch, doch sie wurden sogar noch übertroffen. Wie Okarin bereits schrieb, gelingt der Wechsel von tragischen und komischen Momenten einfach gut, die Gesellschaftskritik ebenso. Mir gefiel die Optik der Serie übrigens sehr gut, muss ich sagen, so ist sie zwar vielleicht nicht sonderlich detailreich, aber sehr passend, wie ich finde. Auch musikalisch weiß die Serie zu überzeugen, das Opening ist sehr gut, wie ich finde, und das erste Ending herrlich bescheuert . Und nun habe ich wieder einen Ohrwurm von "Pururin" , mit etwas Pech ergeht es meinen Familienmitgliedern wie Satou und das läuft in Dauerschleife. Ich bin übrigens dafür, dass Pururin einen eigenen Anime erhält, wer noch?
Beitrag wurde zuletzt am 06.04.2015 12:11 geändert.
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Avatar: Leoknight#7
War nie ein großer Fan dieser Serie. Weder als Manga, noch als Anime konnte sie mich für sich einnehmen. Die Tragweite der von ihr dargestellten Probleme konnte sie nie aufzeigen und ließ sie zu einer Farce verkommen. Ich finde sie viel zu parodistisch und albern für eine Serie, die sich mit einem fundamentalen Misstand bzw. grundsätzlichen Missständen auseinandersetzt. M.E. hat sie es nie geschafft über ihre Comedy hinwegzusehen, und diese Umstände in Angriff zu nehmen. Sie hat zwar die Konsequenzen karikiert, aber nie eine nachvollziehbare Lösung angeboten. Das Verdikt, welches ich zu meinem Bedauern hier äußern muss ist, dass sie sich selbst nicht ernst nimmt, und damit auch untergeht.
Beitrag wurde zuletzt am 06.04.2015 16:12 geändert.
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Avatar: TaZ
DB-Helfer
#8
Der Anime hat übrigens ein Poster von der Strike Bitches OVA in Folge 04 rumhängen (31-07-2006).... lang bevor die OVA released (01-01-2007) wurde.
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