The Day I Became a God (2020)

Kamisama ni Natta Hi / 神様になった日

Rezensionen – The Day I Became a God

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „The Day I Became a God“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Slaughtertrip#1
Wird die Welt wirklich in 30 Tagen untergehen? Ist Hina Satou wirklich eine allwissende Göttin? Wenn nein, warum kann sie dann bei ihren Vorhersagen so viele Treffer ins Schwarze landen? Zufall? Manipulation? Kommt Hina aus der Zukunft? Ist sie ein Roboter? Ein Alien? Eine Hexe? Ein Esper? Ein Magical Girl? Eine sprechende Schokopastete? (Hey, das ist ein Anime; hier ist alles möglich!) Oder träumt Youta Narukami, an dem Hina wie eine Klette hängt, das alles nur? Das sind so die Fragen, anhand derer man den Zuseher Woche für Woche an den Bildschirm locken möchte, bis schlussendlich entweder die überraschende, schockierende oder – so kann es natürlich auch kommen – langweilige und vorhersehbare Auflösung präsentiert wird.

Alles beginnt so typisch, wie es nur sein kann. Im Leben des ganz gewöhnlichen Schülers Youta taucht plötzlich ein Mädchen mit übernatürlichen Kräften auf. Der erste Satz des Beschreibungstextes für geschätzt 25.000 Animes ist somit erstellt. Doch schon die zweite Hälfte der ersten Folge geht in eine Richtung, die ich sehr begrüße. In Youtas Leben gibt es mit Kyouko Izanami ein Mädchen, an der sein Herz hängt. Der ach so wichtige Moment – das Liebesgeständnis – wird oft bis zum Schluss hinausgezögert und zieht sich wie ein Arbeitstag, an dem nix zu tun ist und man förmlich die oft in Westernfilmen gezeigten vom Wind verwehten Steppenläufer vor seinem geistigen Auge sieht. Doch hier hat der männliche Hauptcharakter doch tatsächlich den Mumm, seiner Angebeteten seine Gefühle zu offenbaren, wodurch sich zwischen den beiden eine selten gezeigte Dynamik entwickelt. Es ist nur bedauerlich, dass die Beziehung der zwei immer mehr in den Hintergrund gerät. Dadurch wird aber umso deutlicher, dass Hina und Youta die zentralen Himmelskörper sind und alle anderen Charaktere auf ihrer Umlaufbahn um diese kreisen.

Der Anime versucht, den Zuseher mit Comedy und Drama gleichermaßen zu überzeugen. Zu Beginn sind es noch die spaßigen Folgen, die dominieren, wohingegen in den letzten Episoden alle Dämme brechen. Jeder Mensch hat einen anderen Sinn für Humor. Mein Sinn sagt mir, dass der Humor oft genauso ins Schwarze getroffen hat wie Hinas Vorhersagen, jedoch auch des Öfteren komplett am Ziel vorbeigeschossen ist. Persönliche Highlights von mir sind die Filmparodien von »Armageddon«, »Rocky« und »Edward mit den Scherenhänden« in Folge #2, Youtas Job als »Ramenrestaurant-Revitalisierungsunternehmer« in Folge #3 und das Mahjong-Turnier in Folge #4.
Das Drama ersetzt die Comedy in den letzten Folgen komplett. Ist man nah am Wasser gebaut, kann man hier schon mal seine Taschentücher griffbereit halten. Doch es ist nicht nur das Drama um Hina und Youta, sondern die traurige Geschichte über Kyouko und ihre Familie, die es mir besonders angetan hat. Kyouko zeigt kaum Gefühle und ist praktisch unnahbar. Doch das alles hat seine Gründe, und sobald man diese erfährt, sieht man Kyouko mit ganz anderen Augen.

Hina kann beim Zuseher durchaus auf Ablehnung stoßen, wenn sie zu Beginn als »die Tsundere des Anime« präsentiert wird. Schon viel zu oft hat man diesen Charaktertyp gesehen. Doch alleine das Geheimnis um ihr wahres Wesen macht sie für den Zuseher interessant, weshalb man sie weiß Gott (oder weiß Hina?) nicht sofort aufgeben möchte. Um das Herz des Zusehers zu gewinnen, bedient man sich zweierlei Mittel, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während den Comedyszenen lacht man mit Hina, und während den Dramaszenen weint man mit ihr. Bei diesem Anime geht man von einem Extrem ins andere, wodurch eine breite und zugleich tiefe Gefühlsebene erschaffen wird, um so die Sympathie und Empathie des Zusehers zu gewinnen.

Youta besitzt bei weitem nicht den benötigten Wiedererkennungswert, um länger im Gedächtnis zu bleiben. Er besitzt etwas anderes, nämlich Austauschbarkeit – leider. Das beginnt schon bei seinem Charakterdesign und bei der Ausgangssituation des normalen Schülers, der auf ein besonderes Mädchen trifft. Er ist nett. Aber so etwas sagt man meist über Personen, von denen man nicht weiß, was man sonst über sie sagen soll. Doch auch wie Hina steht er im Mittelpunkt der Comedy und des Dramas, wodurch man auch mit ihm mitfühlen kann – so unscheinbar er auch sein mag.

Von den Nebencharakteren überzeugen nur ganz wenige. Zu Beginn wird ein Mysterium rund um die namenlose Vorstandsvorsitzende eines großen IT-Unternehmens und den genialen Hacker Hiroto Suzuki aufgebaut. Die in fast jeder Folge auftauchenden kurzen Szenen, die so todernst sind, dass sie einen extremen Kontrast zu den oft lustigen Episoden bilden, lassen auf einen baldigen Knalleffekt hoffen. Zu diesem kommt es jedoch nicht. Die namenlose Vorstandsvorsitzende hat aus gutem Grund keinen Namen bekommen, denn das so schön aufgebaute Mysterium verläuft im Sand. Nur Hiroto hat noch für die Geschichte essenzielle Szenen, wird jedoch mehr oder weniger als Mittel zum Zweck für das Voranschreiten von Hinas und Youtas Beziehung benutzt.

Meine Gedanken zu den technischen Aspekten sind so ausführlich, dass ich diese lieber in schön auf- und zuklappbare Akkordeons setze:

Animation

normal

Musik

normal

Was ist Hina jetzt nun? Tja, sag ich nicht. Was ich jedoch sagen kann, ist, dass man häppchenweise mit Hinweisen gefüttert wird. Diese sind jedoch weit davon entfernt, einen großen Interpretationsspielraum zuzulassen. Man weiß ziemlich schnell oder zumindest ungefähr, auf was das alles hinauslaufen wird. Die Spannung ist deshalb zwar immer gegeben, aber nie besonders hoch. Kommt man der Lösung Schritt für Schritt näher, erkennt man vielleicht sogar ein paar kleine Ungereimtheiten, über die man jedoch hinwegsehen kann.

Der Anime überzeugt mit so einigen tollen Comedyfolgen. Nachdem diese den Zuseher um den Finger gewickelt haben, hat es das Drama etwas schwierig, sollte der Zuseher hoffen, von einer neuen Episode des Animes abermals zum Lachen gebracht zu werden. Hier ist es vonnöten, eine Verbindung zu den Hauptcharakteren aufgebaut zu haben, um mit diesen mitfühlen und -leiden zu können. Fans von sentimentalen Dramen kommen hier bestimmt auf ihre Kosten.
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