The King: Eternal Monarch (2020)

The King: Yeongwonui Gunju / 더 킹: 영원의 군주

Rezensionen – The King: Eternal Monarch

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Film „The King: Eternal Monarch“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: SabriSonne
Redakteur
#1

Als ich die Info zu dieser Serie zum ersten Mal gesehen habe, war ich Feuer und Flamme, weil einer meiner Lieblingsschauspieler Woo Do-Hwan als Second Lead spielen und damit auf jeden Fall wieder der Scene-Stealer werden wird, und ich einfach auf die Reaktion darauf im Netz gespannt war, wie ein kleiner Rookie den altbekannten Lee Min-Ho untermauern wird... aber als es losging, hatte ich schon nach 10 Minuten keine Lust mehr - warum?


zur Handlung
Die Idee zwei Parallelwelten aufeinandertreffen zu lassen, ist nichts neues, aber immer wieder interessant. Die Figuren müssen sich mit anderen Versionen von sich abfinden und erst einmal die Regeln der Dimensionen erforschen und herausfinden, wie sich Ereignisse gegenseitig beeinflussen. In dieser Hinsicht enttäuscht "The King" auch überhaupt nicht und schafft gerade am Ende der Episoden oft interessante und spannende Cliffhanger, die Lust auf die nächste Folge machen.
Nur leider wird man dann in der nächsten meist dermaßen enttäuscht, da sich die Handlung aufgrund von unnötigen Szenen so dermaßen in die Länge zieht, dass man meint man hätte einen Kaugummi am Schuh! Denn zwischen den wirklich guten Ideen aus dem Mystery-Bereich finden sich leider viel zu häufig extrem kitschige Romance-Szenen à là "Komm, wir kochen gemeinsam!" und "Komm, wir wollen das Eis miteinander teilen!", die in gefühlt jedem anderen K-Drama genau auf die gleiche Art und Weise vorkommen und vor Kitsch und Close-Ups aus 10 Blickwinkeln nur so tropfen. Die andere Zeit wird sich mit nerviger und stellenweise unsympatischer Comedy verrannt, die von zynischen Charakteren bis hin zum typischen Fettnäpfchen reicht und schnell nervt. Hier jedoch besonderes nervig, weil man als Zuschauer irgendwie das Gefühl hat, die Produktion hockt mit Klemmbrett hinter der Kamera, auf dem Buckett-List-mäßig alle unnötigen Romace-Szenen draufstehen und der Reihe nach abgehakt werden sollen - ob sie nun in den Handlungsverlauf passen oder nicht!

Das ist mehr als schade, da der "Mystery-Crime"-Aspekt der Serie eigentlich sehr gut ist. Kriminalfälle, die sich über beide Welten erstrecken oder Personen, die eigentlich aus der anderen Dimension kommen, es aber stellenweise nicht einmal wissen. Andere Personen haben kein Gegenstück, was zusätzlich interessant wird, bei wieder anderen ist das Gegenstück so gegenteilig zur Originalperson, dass man sich auf Interkationen zwischen ihnen tatsächlich freut. Die Regeln dieser Welten werden erst nach und nach ersichtlich, was den Spannungsbogen konstant hält, doch die ständigen Unterbrechungen mit handlungsunrelevanten und damit unnötigen Storymomenten machen eine gleichbleibende Motivation schwer. So fängt man schnell das Spulen an.

Überhaupt hat man schnell das Gefühl, dass sich die Serie nicht entscheiden kann, welches Genre sie eigentlich sein will. So entsteht ein unausgeglichener Mix, weil die Handlung gleichzeitig alles sein, um einem möglichst breiten Publikum zu gefallen, dass man zwischendrin manchmal wirklich den Faden verliert. Die Handlung verweilt dabei selten bei einer Story, sondern verrennt sich ins Bodenlose, sodass sich motiviertes Schauen und genervtes Augenverdrehen leider zur regelmäßig mehrfach in einer Folge abwechseln. Oft stand ich vor der dem Gedanken, die Serie endgültig abzubrechen, wäre nicht im letzten Moment doch noch eine kleine Idee aufgetaucht, deren Auflösung man irgendwie doch noch sehen wollte - und tut mir Leid, so funktioniert kein Storytelling!!
Genauso nimmt die Serie am Ende ihre eigenen Regeln der Dimensionsreise nicht mehr ernst, wo man sich dann unweigerlich fragt, warum die in den ersten Folgen überhaupt so ein Theater daraus gemacht haben, wenn es im Endeffekt eh keine negativen Auswirkungen hat! Also wenn man sich Regeln ausdenkt, dann sollte man die doch wenigstens in seiner eigenen Serie bis zum Schluss einhalten können - Herr Gott!!

Insgesamt fällt in diesem Zusammenhang auch das deutlich überhandgewinnende Product Placement auf. K-Drama finanzieren sich über Werbung, aber dann sollte die Werbung bitte auch sinnvoll eingebaut werden! Und meiner Meinung nach ist das Product Placement einer der Hauptgründe, weshalb sich die Handlung des Öfteren so dermaßen in unpassenden Storyelemten verrennt, weil man muss ja irgendwie noch das Fertigessen, das Handy, das Auto oder das Beauty-Produkt in Szene rücken. Im Endeffekt hätte sich die Serie wahrscheinlich locker 4 oder 5 Folgen sparen können, was sich sicher auf Fokussierung und Tempo sehr positiv ausgewirkt hätte.


zu den Charakteren
"The King" kann im Hauptcast mit wirklich guten Schauspielern auffahren und auch die Nebenrollen sind im Großen und Ganzen wirklich gut besetzt. Die Charaktere sind meist jedoch nur besserer Standard, den man aus anderen Serien kennt, dennoch sind sie sympatisch genug, um ihnen zuschauen zu können.
Kim Go-Eun kennen sicher viele aus ihren Hauptrollen in den Serien "Goblin" oder "Cheese in the Trap". Ich kannte sie vorher nicht, war insgesamt von der starken Performance sehr beeindruckt. Polizistin Jeong Tae-Eul macht einen selbstbewussten Eindruck und überzeugt auf sympatische Art mit Eigeninitiative und ist nicht das dümmliche Frauenzimmer, dass sich in ihren Traumprinzen verliebt und fertig. Ihr Gegenpart war dabei noch interessanter und packender und macht somit die Serie aus Sicht der weiblichen Figur wirklich sehenswert.

Lee Min-Ho ("Boys over Flowers", "Legend of the Sea") als König Lee Gon brauche ich dem gelegentlichen K-Drama-Schauer vermutlich nicht vorstellen, ist er doch eine große Hausnummer in der Branche. Doch über die Jahre hinweg, in denen ich ihm mittlerweile zuschaue, bestätigt sich für mich immer mehr der Eindruck, dass Lee Min-Ho gar kein so grandioser Schauspieler ist, der aus ihm immer gemacht wird. Er spielt immer eine ähnliche Art von Rollen, denen es dann von seiner Seite aus eindeutig an Personalität und Erkennungswert fehlt. Stattdessen greift Min-Ho meiner Meinung nach viel zu sehr auf sein gutes Aussehen zurück, was durch Kameraeinstellungen und Regieanweisungen noch deutlich verstärkt wird. Da wird dann in Zeitlupe beispielsweise auf einem weißen Pferd geritten und in einer anderen Szene kommt der übertriebene Back-Hug von hinten. Ich hatte mehr als einmal das Gefühl, dass hier gerade eine CM läuft, in der Min-Ho einen neuen, bodenlangen Oversize-Mantel oder das neuste Paar Lackschuhe präsentiert als eine ernsthafte Schauspielperformance abzuliefern. Somit überzeugt der männliche Charakter der Serie auf die Länge hinweg überhaupt nicht.

Für mich retten im Endeffekt jedoch 2 Charaktere erheblich die Serie - und diese waren der Grund, weshalb ich mir die Serie überhaupt bis zum Ende angetan habe, weil ich deren Geschichten bis zum Ende mit all ihren Plottwists und Auflösungen sehen wollte.
Nummer 1 war für mich Polizei-Kollege Kang Shin-Jae, gespielt von Kim Kyung-Nam. Er hat für mich die einzig wirklich sehenswerte und interessante Geschichte, die bis zum Ende fesselt und eine gute Mischung aus Mystery und Drama ist. Schauspieler Kyung-Nam kannte ich davor überhaupt nicht, aber seine Leistung war mehr als nur gut und hinterließ einen positiven Eindruck.
Nummer 2, und nicht wirklich überraschend, war Woo Do-Hwan ("Save me", "My Country") in seiner Doppelrolle als Jo Yong und Eun-Sup. Erst einmal größten Respekt für die Fähigkeit, zwei so dermaßen gegensätzliche Charaktere so überzeugend und mit einer eigenen Aura spielen zu können. Ich habe im Netz einen schönen Satz gefunden, und den kann ich in diesem Sinne nur bestätigen: "Die beste Bromance in "The King" hat Woo Do-Hwan mit sich selbst!". Die Szenen, in denen beide Charaktere aufeinander treffen, sind teilweise zum Schreien komisch und strotzen nur so von Bromance zwischen den beiden Figuren. Woo Do-Hwan zeigt hier außerdem, dass er auch mit happy-go-lucky-Charakteren gut zurecht kommt und erweitert damit sein Repertoire mit einem weiteren hervorragend gespielten Charakter. Sehr größer Pluspunkt hier! Leider gingen für mich beide Storylines mehr als unzufriedenstellend zu Ende...

Die Gegner der Geschichte sind mittelprächtiger Standard, die Motivationen meist langweilig und vorhersehbar und bleiben damit nicht lange im Gedächtnis. Andere Nebencharaktere, v.a. die weibliche Gegenspielerin Koo Seo-Ryeong, sind zwar interessant durch die vielen Intrigen, die sie anzetteln, haben jedoch leider insgesamt zu wenig Screentime, um das volle Potential zu schöpfen, während andere Nebenfiguren einfach zu häufig gezeigt werden, obwohl sie kaum Auswirkung auf die Story haben. Auch hier wieder Fehler in der Fokussierung!


Fazit
Für mich verennt sich "The King: Eternal Monarch" zu häufig - und das nicht in der Länge der ganzen Serie, sondern in der Länge einer einzelnen Folge! Anstatt sich auf die im Grunde nicht uninteressante und spannende Hauptstory mit den Paralleluniversen zu konzentrieren, haben wir es hier mehr einer Art riesigen Werbekampagne mit dem Slogan "Lee Min-Ho ist der beste Schauspieler in ganz Korea - seht ihn euch an!" zu tun, was hier umso mehr aggressiver macht, da Min-Ho selbst eine der schwächsten schauspielerischen Leistungen bringt, wenn man sie denn stellenweise überhaupt noch so nennen kann!

Für mich eindeutig fast das ganze Potential mit kitschigen Szenen und dem "Lee Min-Ho - Aufkleber" verschenkt! Wer die knuffigen Szenen mit Woo Do-Hwan in Bromance-Action ansehen will, der kann sich auch auf YouTube die "Best of"-Videos geben!

Beitrag wurde zuletzt am 07.01.2022 21:03 geändert.
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