Was ist der Reiz von Isekai?

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Umfrage: Was ist der Reiz von Isekai?

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Mögt ihr Isekai?

  • Laufzeit: Ohne Begrenzung
  • Teilnehmer: 14
  • Ich mag Isekai. Es sollten noch mehr davon produziert werden.
  • 7,1% (1)
  • Ich mag Isekai nicht. Es besteht ein regelrechte Isekai Schwemme.
  • 0%
  • Ich sehe mir gelegentlich Isekai an. Die Dosis macht das Gift.
  • 92,9% (13)
Avatar: Ixs
V.I.P.
Themenstarter#1
Es ist selten das im Internet Leute etwas Gutes über den Trend zu Isekai sagen. Die Geschichten werden häufig als flach und voller billiger Wunscherfüllung abgetan. Es ist banal und klischeehaft. Hört auf, so viele dieser Geschichten in Anime zu adaptieren.
Der Großteil der Internetkommentare zu diesem Trend sind sehr negativ, aber dennoch ist eine beträchtliche Anzahl von Menschen an diesen Geschichten interessiert. Es gibt viele Internetnutzer, die versuchen, die Anziehungskraft des Genres zu erklären, aber weil sie es eindeutig verachten, wirken ihre Erklärungen gelegentlich herablassend (z.B. „es ist eine flache Power-Fantasie, die sich an Nerds richtet, die niemals eine Freundin finden werden!”). Trotzdem gibt es einige Isekai-Fans, die nachdenklich artikulieren, warum sie Isekai mögen. Ich dachte, ich würde mich in diesem Beitrag auf ihre Perspektiven konzentrieren. Da ich ihre Punkte aber nicht teilen kann, werde ich in diesem Beitrag nur ihre Argumente kommentieren. Ich lade euch jedoch ein, zu euren eigenen Schlussfolgerungen zu kommen.

Das erste, was an der Anziehungskraft von Isekai beeindruckt (nach Ansicht der Fans), ist, wie zynisch es ist. Einige Fans behaupten, dass andere auf Isekai herabblicken, weil sie der Meinung sind, dass Menschen hart arbeiten sollten um Erfolg zu haben. Doch im wirklichen Leben geben sich viele Menschen große Mühe versagen jedoch ohne Erfolg zu haben, während andere nichts tun und trotzdem Erfolg haben.
Das ist nicht falsch, aber irgendwie scheint es eine seltsame Rechtfertigung für Isekai zu sein. Diejenigen, die in der Gesellschaft ohne allzu großen Aufwand erfolgreich sind, werden oft in reiche und/oder privilegierte Verhältnisse hineingeboren. Dies scheint nicht mit dem „Durchschnittlichen Typ“-Anreiz übereinzustimmen, den Isekai-Protagonisten für die Fans haben. Wie soll das realistischer sein als eine Geschichte über eine durchschnittliche Person, die hart arbeitet und schließlich Erfolg hat?
Der vermeintliche Realismus in Isekai ist sinnvoller, wenn man ihre Settings betrachtet. Wenn es eine Selbstverständlichkeit ist, dass Menschen sich in der Gesellschaft nach oben schummeln, muss ein Isekai-Protagonist in eine Welt versetzt werden in der seine eigenen Fähigkeiten als Tricks verwendet werden können um Erfolg zu haben. Kein Wunder also, dass die überwiegende Mehrheit der Isekai-Geschichten auf JRPG-inspirierten Welten basiert.
Es erklärt auch warum für diese Isekai-Protagonisten alles in Ordnung zu sein scheint, sobald sie den „Trick“ zum Erfolg herausfinden - und warum nur sehr wenige von ihnen es jemals schaffen, konventionellen Erfolg in ihren eigenen Welten zu erzielen. Wir haben Geschichten wie No Game No Life in denen von Anfang an festgehalten wird, dass die Protagonisten nicht die Absicht haben in ihre alte Welt zurückzukehren. Der Gedanke an eine Rückkehr scheint Subaru von Re:Zero nicht einmal in den Sinn gekommen zu sein.
Was ich an all dem merkwürdig finde, ist die zugrunde liegende Annahme, dass nur Menschen Erfolg haben können, die wissen, wie man das System betrügt. Einige Fans erklären, dieser Zynismus sei ein Ergebnis des gegenwärtigen sozialen Klimas. Japan hat seine wirtschaftliche Blase hinter sich gelassen, es gibt keine Arbeitsplatzsicherheit für junge Menschen und um eingestellt zu werden muss man seine Individualität begraben. Anstatt Isekai-Fans zu pathologisieren, verweist sie auf die willkürlichen Erfolgsstandards der Gesellschaft als das zugrunde liegende Problem. Man kann arbeiten und arbeiten, aber trotzdem entlassen werden. Isekai-Geschichten fungieren nicht nur als flüchtige Fiktion, sondern auch als Bestätigung dieser besonderen Weltanschauung.
Wie man vielleicht erraten kann, ist es keine Weltanschauung die ich persönlich teile. Tatsächlich wundert es mich nur, wenn ich höre, dass Isekai-Geschichten Kritik am modernen Japan sind, denn das Leben in der Fantasiewelt scheint für alle außer den Protagonisten weitaus schlimmer zu sein als in Japan. In einigen Webromanen ist die Sklaverei weit verbreitet. In dem beliebten Webroman Slave Harem in the Labyrinth of the Other World kauft der Protagonist selbst Mädchen als seine Sexsklaven. Man könnte vielleicht argumentieren, dass der Kauf eines Sklavenharems für einen unbeliebten Kerl plausibler ist, als wenn sich zahlreiche Mädchen nach dem Zufallsprinzip in ihn verlieben ... bis man sich daran erinnern, dass sich das Sklavenharem in der Geschichte sich in den Protagonisten verlieben wird. Es ist komisch und gruselig, egal wie man es dreht.
Und was ist mit Geschichten in denen die Leute wirklich hart arbeiten, aber letztendlich scheitern? Das ist doch auch realistisch, oder? Aber in der Welt der Anime gibt es sie so gut wie nicht.
Dies deutet ziemlich genau darauf hin, dass der primäre Reiz von Isekai die Flucht und nicht die soziale Kritik ist, auch wenn bestimmte Frustrationen mit der Gesellschaft die Fantasien dazu veranlasst haben diese bestimmte Form anzunehmen. Und das ist verständlich, oder? Es ist nicht so, dass Otaku die Menschen sind die den Eskapismus erfunden haben.

Die Argumentation der Isekai-Fans schließt im Normalfall immer mit einer sehr interessanten Bemerkung:
Nun, es gibt Zeiten in denen man bittere Geschichten lesen möchten. Wenn man sich die ganze Zeit Moe ansieht könnte das von sich aus befriedigend sein, aber dann würde es Zeiten geben in denen man das Gefühl hat, dass alles eine Lüge ist und man sich etwas Bitteres ansehen möchten. Und wenn man sich die ganze Zeit bittere Werke ansehen, denken man, „Moe ist immerhin eine willkommene Abwechslung“ und man würde darauf zurückkommen.

Das bringt mich auf den Punkt. Unterschiedliche Genre für unterschiedliche Menschen zu unterschiedlichen Anlässen. Von Zeit zu Zeit mag ich auch Isekai, aber es ist nur eine Art von Geschichte unter vielen die ich konsumiere.

Wie steht ihr zu Isekai? Mögt ihr Isekai?
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Avatar: Nova Lunaris#2
Also ich gucke Isekai nur, weil es Fantasy ist und ansonsten kaum Fantasy Animes raus kommen.
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Avatar: Orlock#3
Nova LunarisAlso ich gucke Isekai nur, weil es Fantasy ist und ansonsten kaum Fantasy Animes raus kommen.
Genau das!
Aber das Alleine reicht leider selten. Meistens scheitert es bei mir am "Normalo wird zum Retter der Welt"-Schema. Das kann ich nämlich echt nicht mehr sehen.
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Avatar: ChimoAri#4
Kurze Fassung:

Isekai ist lediglich ein Zusatz einer Handlung. Für mich ist er nichts besonderes und mir ist es egal, ob etwas Isekai ist nicht. Ich schaue/lese etwas wegen der Handlung, nicht wegen dem wo die Handlung spielt.
Außerdem verstehe ich die Meinung mancher Leute nicht.
Wie ich immer gerne sage: Fans sind manchmal echt bekloppt 🤣

Ich schaue Isekai gerne, solange mir die Handlung passt 🤣
Wenn nicht, dann nicht 🤣


Lange Fassung:
Isekai als Genre ist für mich eigentlich Neuland 🤣

Nicht falsch verstehen. Ich kenne durchaus Anime die Isekai sind.
Aber dieser Isekai Hype ging an mir eigentlich völlig vorbei.

Ich habe es erst mit bekommen, als es schon zu viel wurde.
Mir ist schon aufgefallen, dass plötzlich ganz YouTube voll mit Isekai wurde und das war mir eigentlich stets total egal. Habe ehrlich gesagt nicht verstanden wieso das jetzt ein Hype ist. Ich verstehe es ehrlich gesagt immer noch nicht 🤣

Für mich ist Isekai lediglich ein Genre bzw. eine Eigenschaft der Handlung eines Anime, Mangas etc.

Da dieses Genre immer populärer wurde habe ich mich mal darüber schlau gemacht und mich informiert.

Trotz dessen betrachte ich Isekai lediglich als Zusatz eines Werkes.

Das erst mal zum Thema Isekai an sich 🙂




Nun zu den Fans.

Quelle Einige Fans behaupten, dass andere auf Isekai herabblicken, weil sie der Meinung sind, dass Menschen hart arbeiten sollten um Erfolg zu haben. Doch im wirklichen Leben geben sich viele Menschen große Mühe versagen jedoch ohne Erfolg zu haben, während andere nichts tun und trotzdem Erfolg haben.

Dieser Absatz stört mich gerade am meisten.
Ich habe nämlich den Verdacht, dass die Leute, die auf Isekai herabblicken genau die Menschen sind, die nie etwas gewonnen haben. Oder nie Erfolg bei etwas hatten.

Ich gehöre ehrlich gesagt auch dazu. Ich finde es ebenfalls ungerecht, dass manche nichts tun und alles bekommen was sie wollen.

Was unterscheidet mich nun von diesen Leuten?
Ganz einfach.

Wenn diese Leute etwas sehen, in dem eine durchschnittliche Person in eine andere Welt gelangt und plötzlich alles erreicht, dann sehen sie genau die Leute, die sie nicht mögen. Die, die nichts tun und alles erhalten.

Sie mögen es anscheinend nicht, das was sie denken, auch zu sehen. Bei manchen führt das dann zu einem Nervenzusammenbruch und fangen an über etwas belangloses wie Isekai her zuziehen.

Genauer erklärt betrachten diese Leute den Anime oder den Manga zu persönlich. Ich glaube also, dass sie sich angegriffen fühlen und deswegen über Isekai herziehen.
Sie wollen die Wahrheit, die sie tagein tagaus selber erleben nicht nochmal bildlich betrachten.

Ich bin mir nicht sicher, ob wirklich alle Leute so denken.
Aber falls es welche tun: Ich verstehe sie.



Zu den Protagonisten.

Der Annahme nach haben nur diejenigen in der anderen Welt Erfolg, die wissen wie das "System" der Welt funktioniert.

Ich habe zwei Gründe wieso diese Annahme stimmt.
1. Die Person ist der Protagonist. Protagonisten sind etwas besonderes.

Wie eine Szene aus einem Anime(habe vergessen welcher genau) dieses Prinzip der Protagonisten darstellt:

Die ganze Klasse weiß, dass sie nur da ist, damit die Protagonistin aus sich heraus kommt.
Laut dem Lehrer muss nicht mal jemand etwas machen, solange die Protagonistin ihre Rolle spielt.
Die Rolle lautet wie folgt: Bestimmung der Handlung.

Protagonisten verfügen über die "Fähigkeit" die Handlung zu ihrem Vorteil zu bestimmen. Einfach, weil sie die Protagonisten sind. Die Handlung wird so umgeformt, dass die Protagonisten ihr Ziel(welches auch immer es ist) erreichen. Alles was passiert, alles was jemand macht und alles was gesagt wird bildet die Struktur der Erzählung.
Eine Struktur in der alles dem Protagonisten zugeordnet ist.

Natürlich ist es dem Autor selbst überlassen wie er diese Struktur aufbaut oder sie überhaupt so verwendet.

Immerhin gibt es ja auch Werke, in denen der Protagonist die schlimmsten Erfahrungen erlebt.

Allerdings ist diese Struktur, also das Privileg des Protagonisten, meist bei Isekai zu finden.
Das liegt daran, dass es sich um eine Fantasy Welt handelt, in der alles so sein kann wie der Autor will.

In der realen Welt gäbe es das Privileg des Protagonisten nicht. Es gibt lediglich einen und dieser muss meist selber raus finden wie er an sein Ziel kommt.


Zum System von Isekai und der "Wahrheit" dahinter.

Quelle Tatsächlich wundert es mich nur, wenn ich höre, dass Isekai-Geschichten Kritik am modernen Japan sind, denn das Leben in der Fantasiewelt scheint für alle außer den Protagonisten weitaus schlimmer zu sein als in Japan.

Das wundert mich auch.
Aber eigentlich ist es mir ehrlich gesagt total egal, ob ein Werk eine Kritik an etwas ist.
(solange sie konstruktiv ist und nicht zu weit geht)

Die Annahme, dass Isekai-Geschichten Kritik an Japan sind, wahrscheinlich sogar an die ganze Welt vergleiche ich mal mit den Liedern der Band Rammstein. Diese sind ja auch meist Kritik(manchmal sogar richtig heftige) an die Gesellschaft.

Wenn wir diesen Vergleich jetzt mal so stehen lassen und uns fragen, ob diese Kritik an der Gesellschaft(ganz egal, ob es jetzt nur um Japan selbst oder die ganze Welt geht) gerechtfertigt ist. Dann fällt mir persönlich folgender Absatz ein:

Quelle Und was ist mit Geschichten in denen die Leute wirklich hart arbeiten, aber letztendlich scheitern? Das ist doch auch realistisch, oder? Aber in der Welt der Anime gibt es sie so gut wie nicht.Dies deutet ziemlich genau darauf hin, dass der primäre Reiz von Isekai die Flucht und nicht die soziale Kritik ist, auch wenn bestimmte Frustrationen mit der Gesellschaft die Fantasien dazu veranlasst haben diese bestimmte Form anzunehmen.

Diese Kritik an Isekai könnte also in Wahrheit eine Flucht vor dem System sein.
Da man jedoch vom System der Welt nicht flüchten kann versucht man bzw. einige Leute, ihre gewünschte Flucht in Kritik zu verwandeln.

Um nochmal auf den Vergleich zu Rammstein zu kommen.
Die Songs sind ja dafür bekannt sehr viel Kritik zu beinhalten. Ich persönlich sehe da aber auch etwas von Flucht. Um vor dem System zu flüchten muss man manchmal Kritik äußern. Vor allem dann, wenn diese Kritik entweder die Wahrheit zeigt oder die Gesellschaft an sich angreift.


Die Argumentation selbst finde ich sehr seltsam. Irgendwie stimmt sie, allerdings gleichzeitig auch wieder nicht.

Ich meine jedem geht es mal so, dass man auf bestimmte Sachen mehr Lust hat als auch auf andere.
Dies ist für mich aber kein Grund die anderen Sachen, in dem Fall Isekai, nieder zu machen.



Mein Fazit:

Wie am Anfang erwähnt betrachte ich Isekai lediglich als Zusatz. Man kann es auch gerne als Art einer Geschichte bezeichnen.

Dieser Zusatz oder diese Art muss nicht jedem gefallen. Ist ja auch kein Muss.
Es ist auch vollkommen in Ordnung, wenn es nicht mag. Es hat für mich nur keinen Grund diese Art gleich direkt in ihre Einzelstücke zu zerlegen und alles schlecht zu reden, weil man entweder einen schlechten Tag hat oder man sich zu persönlich mit der Art auseinander gesetzt hat.

Auch ich habe einen Anime, den ich genau aus diesem persönlich Grund nicht schauen werde und ihn deshalb nicht mag. Es ist kein Isekai, aber es geht um Mobbing.
Genauer gesagt geht es um den Anime: Magical Girl Site
Schon bei der ersten Folge war mir schlecht, da ich sofort mit etwas konfrontiert wurde was ich selbst erlebt habe.

Und diese "Konfrontation" kann ich bei manchen Fans verstehen(wenn sie diese haben), wenn sie Isekai nicht mögen, weil der durchschnittliche Protagonist alles erhält was er will.
Wenn man jemanden kennt, der ebenfalls ein "Glückspilz" ist wird vom Anime direkt damit konfrontiert und die Gedankenspiele beginnen.


Vielleicht geht es nur mir so, aber ich analysiere Werke gerne. Wenn ich einen Anime oder einen Film sehe, ein Buch lese oder irgendetwas anderes konsumiere, dann analysiere ich währenddessen und danach was genau wie passiert ist.

Je nachdem wie das passierte mich angesprochen hat, entweder persönlich oder emotional, ändert sich meine endgültige Bewertung dieses Werkes.
Dass da einiges dabei ist, was mich überhaupt nicht anspricht ist verständlich. Dennoch analysiere ich es und versuche herauszufinden wieso es mich nicht anspricht.
Ich bin niemand, der einfach sofort sagt, dass etwas mir nicht gefällt. Erst nach einer Analyse weiß ich was mir gefällt und was nicht.

Bei Isekai-Geschichten ist es ähnlich. Wenn ich eine sehe, dann analysiere ich die Welt, die Charaktere, die eigentliche Handlung und die Details zwischendrin.
Einige Isekai-Geschichten sind einfach schlecht. Andere wiederum gut.

Aber deswegen bin ich noch lange kein Fan davon. Wenn die Handlung passt ist es mir egal, ob es nun Isekai ist oder nicht.

Im groben und ganzen kann man also sagen, dass ich Isekai eigentlich mag.
Sofern mir die Handlung passt 🤣


Die lange Fassung ist etwas zu weit ausgeholt. Hoffe es stört niemanden 🤣
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Avatar: Janin#5
Ixs
Es ist selten das im Internet Leute etwas Gutes über den Trend zu Isekai sagen. Die Geschichten werden häufig als flach und voller billiger Wunscherfüllung abgetan. Es ist banal und klischeehaft. Hört auf, so viele dieser Geschichten in Anime zu adaptieren.


Der Punkt und das Problem ist eigentlich eher, welche Titel man heutzutage dafür aussucht.
Isekai ist ansich nichts neues, nur der Begriff ist neu und der größere-neuere Hype wurde halt mit durch einen Game-Titel ausgelöst, weswegen da halt nun auch mehr zeitgleich gibt. Reisen in andere Fantasywelten-Zeiten zählen da aber ja genauso zu. Wie schon erwähnt, ist es lediglich ein Teil einer Story.

Man setzt mittlerweile vorranig Noveltitel um (damit diese beworben werden) und diese folgen (wie auch andere Genremischungen) immer mit den selben Regeln, möglichst viele Fans ansprechen, darum viel Fanservice und viele Charaktertypen. Deswegen ähneln sich so viele, wenn was ankommt guckt man eben bequemer gerne voneinander ab. Was noch hinzu kommt: die neueren sind vorranig für die männliche Zielgruppe, genauer gesagt mehr den Otakus die eben auf solches und bestimmte Inhalte was in Novels gern drin ist mehr mit stehen.
Mag sein das manches andere man gerne noch mal versteckt mit reinpackt, aber ich denke fast, dass man da teils mehr zu kompliziert denkt, oder bei solchen Titeln eher nach Ausreden sucht um sie schöner zu reden....

Natürlich sind sie nicht zwangsläufig alle schlecht, ist ja sowieso Geschmackssache...nur sind Mangaoriginale mit dem Thema (und ebenso anderen) schon immer besser gewesen...und gerade früher gabs da auch mehr für die Hauptzielgruppe weiblich, als heutzutage. Die sind natürlich von der Art auch wieder etwas anders...aber das macht wirkliche Vielfalt und gut sein ja eigentlich mit aus, vergisst man taurigerweise mittlerweile immer mehr.
Wobei es natürlich nicht so ist als gäb es da keine, nur sind sie halt wie so oft einfach nicht genauso bekannt...(eben weil viel selter ein Anime etc)
Man könnte ja durch den Hype eigentlich manchen älteren abgeschlossenen Manga nehmen und diesen als Anime vollständig mal umsetzen, aber sowas kommt halt so gut wie nie vor, selbst bei anderen wie wir wissen...weil man Anime lieber als Werbeplattform nutzen will. Solange man an diesen Fehler nicht was ändert wird es leider so weitergehen...

Und das andere richtige Fantasytitel mitlerweile auch seltener sind stimmt natürlich, vielleicht auch weil sich weniger damit identifzieren können oder man sie teils zu altmodisch findet. Wobei es natürlich auch hier im Mangabereich mehr gibt als in Animeform allgemein.
Beitrag wurde zuletzt am 02.02.2020 23:10 geändert.
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Avatar: Asane
Redakteur
#6
Ixs Wie steht ihr zu Isekai? Mögt ihr Isekai?

Wie immer: kommt drauf an. Manchmal scheint der Kern eines Anime zu sein: "Wir machen einen Isekai. Hat wer eine passende Story parat?" In besseren Fällen aber geht es andersherum.

Auf dem Festival "Birthday Wonderland" gesehen. Und ich könnte sagen: "hervorragender Film. Obwohl es ein Isekai ist." Soll heißen: es ist zweitrangig, weil er eigene Werte und Vorstellungen thematisiert und man nirgends das Gefühl hat, Isekai sei Selbstzweck. (BTW: ist "Alice im Wunderland" Isekai? Oder "Frau Holle"?)

Wenn ich's auf den Punkt bringen müsste, vielleicht so: "Isekai ist Fanservice für Eskapisten."
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Avatar: Ixs
V.I.P.
Themenstarter#7
Janin(...)
Man setzt mittlerweile vorranig Noveltitel um
(...)
Ich möchte hier noch mal einhaken. Isekai macht im Wesentlichen die Hälfte der japanischen Welt der Light Novels aus (die andere Hälfte wäre Fantasie und Schulleben usw.). Und da immer mehr Light Novels Anime-Adaptionen erhalten sind sowohl die Anzahl als auch die Beliebtheit von Isekai-Anime gestiegen. Bekanntlich wird produziert was sich verkaufen lässt, also scheint es einen hohen Bedarf an Isekai-Geschichten zu geben.

Wenn ich jedoch die Stimmen hier richtig interpretiere, sehen sich die Fans Isekai eher aus Mangel an Fantasy-Geschichten oder Ähnliches an. Isekai ist eher ein Beiwerk nicht das Hauptaugenmerk, weshalb Fans sich diese Geschichten ansehen.

Wie kann man sich das also die beträchtliche Anzahl von Menschen erklären die an Isekai-Geschichten interessiert haben?
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Avatar: Janin#8
Asane
Wie immer: kommt drauf an. Manchmal scheint der Kern eines Anime zu sein: "Wir machen einen Isekai. Hat wer eine passende Story parat?" In besseren Fällen aber geht es andersherum.

. (BTW: ist "Alice im Wunderland" Isekai? Oder "Frau Holle"?)


Ja wenn man den Begriff von der Bedeutung her genau nimmt sind diese alten bekannten Titel ebenso Isekais.

Und da die Vorlage der Anime ja andere Titel sind denken wohl eher die wo die Novels schreiben so einfach (die Novels heißen ja auch nicht ohne Grund Light, auch wenn es dort schon auch bessere Storys gibt)...und letztendlich liegt es dann eher an den Animemachern welche Vorlagen sie umsetzen bzw auch wie gut davon diese dazu.

Ixs
Ich möchte hier noch mal einhaken. Isekai macht im Wesentlichen die Hälfte der japanischen Welt der Light Novels aus (die andere Hälfte wäre Fantasie und Schulleben usw.). Und da immer mehr Light Novels Anime-Adaptionen erhalten sind sowohl die Anzahl als auch die Beliebtheit von Isekai-Anime gestiegen. Bekanntlich wird produziert was sich verkaufen lässt, also scheint es einen hohen Bedarf an Isekai-Geschichten zu geben.

Wie kann man sich das also die beträchtliche Anzahl von Menschen erklären die an Isekai-Geschichten interessiert haben?


Das mit der Hälfte würde ich jetzt nicht so unterschreiben, bei den Mengen an Titeln wo es gibt (wie bei Manga auch) kennt man ja garnicht alles...aber es hat die letzten Jahre klar zugenommen. Der Punkt ist da eher, dass da SAO eine LN war und diese Beliebtheit einen neueren Hype entfachte, wodurch eben auch viele was mit dem Thema dann nachmachten...teils sicher auch weil sie es selbst mochten. Es gab dann sogar mal eine Zeit News das manche japanischen Verlage keine Titel mehr mit dem Thema annehmen bzw verboten gar bei Wettbewerben solche Inhalte deswegen...

Das mehr Novels einen Anime bekamen gabs davor so gesehen auch schon, also das war die letzten Jahre nichts neues, es kam halt allgemein mit mehr Anime bzw weil man es halt immer mehr als Werbeplattform dafür nutzen wollte.

Laut der neueste Novelrankings nehmen mittlerweile andere Storys in Japan bei der Beliebtheit wieder zu...was natürlich noch nichts zwangsläufig für den Westen aussagt.

Es wird sicher wie bei jeden Hype Leute geben die ein Thema ansich so erst mal nicht kannten (ist ja auch nicht jeder Fan gleich lange dabei) und schon allein darum es mehr mit mochten da sie es für 'etwas neues-anderes hielten', und da es ebenso viele gibt die auf wdh stehen (auf andere Genre-Inhalte bezogen ja auch nicht anders) + man eben sobald man merkt etwas kommt an immer mehr mit macht...

Mich würde aber nicht wundern wenn bei vielen versteckt eben auch wie hier erwähnt doch der eigentliche anderweitige Fantasymangel zum tragen kam, bzw. wie ich eben auch mit noch meinte, dass man sich mit einer Person von heute (die irgendwo landet) in einer Story teils besser identifzieren kann, als wenn es gleich in einer Fantasywelt spielt.
Beitrag wurde zuletzt am 03.02.2020 11:47 geändert.
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Avatar: Aodhan
V.I.P.
#9
An erster Stelle muss ich wieder sagen, dass ich Modewörter nicht mag. ;-) In 99% aller Fälle spielt die Herkunftswelt spätestens aber der 2. Folge sowieso keine Rolle mehr.

Was ich aber mag sind Twelve Kingdoms, Fushigi Yuugi (trotz des Kitsches) oder Escaflowne und es gibt auch modernere Geschichten, die mir gefallen, zum Beispiel "Bakarina" (den echten Titel kann ich mir nicht merken) oder "Black Healer" (ebenso). Hinter den Werken steckt ein Muster, fast immer geht der Erzählstil in Richtung Shoujo. Die Gegenstücke, die sich primär an männlichen Teenager richten, gefallen mir lange nicht so gut, was aber nicht direkt am Genre liegt, sondern allgemein an den Tropen für diese Zielgruppe. Besonders störend finde ich, dass so gut wie immer nur der Held die Perspektivfigur ist, während seine Begleiterinnen nicht mehr als Anhängsel und (zumindest in der Vorstellung des Lesers/Zuschauers) potenzielle Partnerinnen sind, häufig in Kombination mit einer übertriebenen Sexualisierung. Außerdem mag ich keine männlichen Hauptfiguren, die auf der einen Seite übermächtig sind, auf der anderen Seite aber Lauche. Nahezu perfekte Figuren sind mMn nur dann gut, wenn sie so wie Kenshiro aus Hokuto no Ken sind.

Janin [...] wie ich eben auch mit noch meinte, dass man sich mit einer Person von heute (die irgendwo landet) in einer Story teils besser identifzieren kann, als wenn es gleich in einer Fantasywelt spielt.
Das denke ich auch. Der Reiz kommt wohl daher, dass auch ein realer, durchschnittlicher Mensch die Abenteuer erleben kann, wenn er nur eine außergewöhnliche Fähigkeit bekommt (und vorher von Truck-kun überfahren wird).
Beitrag wurde zuletzt am 03.02.2020 16:23 geändert.
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Avatar: Apflbaum#10
Aodhan Das denke ich auch. Der Reiz kommt wohl daher, dass auch ein realer, durchschnittlicher Mensch die Abenteuer erleben kann, wenn er nur eine außergewöhnliche Fähigkeit bekommt (und vorher von Truck-kun überfahren wird).


Schließe mich da Janin und Aodhan an.
Die mainstream isekais nach Schema F richten sich an 12-16 jährige, im Schulalltag gefangene (vor allem in Japan) Jungs, die am liebsten selbst in so eine Parallelwelt entführt werden wollen und dort der Mittelpunkt sind.
Vor allem game-isekais funktionieren gut, da ist der Identifikationsfaktor ja over 9000 ist wenn man auch noch alle "insider" Wörter kann die so verwendet werden (grinden, loot, quests etc) da die kids selbst so Spiele spielen.


Habe damals auch öfter von einem Hogwarts Brief geträumt ;)

Schließe mich auch nochmal Aodhan an, die die Problematik bei diesen Vertretern schön beschrieben hat, ich mag fantasy aber die meisten aus diesem iskeai "Guss" thematisieren nichts und haben kaum Inhalt.

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Avatar: aniSearchler
aniSearchler
#11
Ich sehe hier keinen besonderen Reiz. Außer dass der typische "Otaku" (hier negativ/abwertend gemeint) sich dann eher da reinversetzen kann, wenn ein 08/15-Char in ne Fantasy-Welt gelangt in die der Fan selber gern gelangen würde.

Früher (und auch heute in Nicht-Isekai) ging das doch sonst auch so, ohne dass etwas Isekai ist. Ich vermisste bei all den Isekai leider die "richtigen" Fantasy-Anime die in ner eigenen Fantasy-Welt spielen. Die werden dadurch verdrängt und immer weniger. Und die besseren Titel davon haben nie Fortsetzungen bekommen.

Alderamin, DenYuDen ... wo es schön verschiedene Reiche und Politik und Taktieren und Krieg gab. Ne ...s tattdessen kommt dann sowas sie Grancrest Senki wo sie die ganze Novel in 2-cour packen und es so gehetzt ist, dass es auch Schrott ist und man hätte drauf verzichten können.
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Avatar: Nyan-Kun#12
An sich habe ich nichts gegen Isekais. Wenn man sich Mühe gibt kann man eine schöne und fantasievolle Welt entwerfen mit einem interessanten Charakter, der im Zwiespalt zwischen der neuen und seiner neuen Welt steht. Dann kann es schon gut werden.

Ein Problem habe ich jedoch mit der Formularisierung und Standardisierung des Isekai Konzepts. Vor allem bei den Light Novel Adaptionen kommt es mir oftmals so vor als hätte man ein Baukasten herangezogen und ein Grundgerüst aufgebaut. Auf dieser Basis variiert man mal eben den einen oder anderen Baustein und fertig hat man eine neue Isekai Serie. Das ist ein Arbeitsprozess den ich bisher eher nur vom Autobau kenne, wo man aus Kostengründen innerhalb eines Automobilkonzerns auf Basis der gleichen Plattform "verschiedene" Autos baut, die sich doch irgendwie ähnlich aussehen und auf dem ersten Blick kaum wirklich aus anderen Autos herausstechen.

Das ist nicht der künstlerische Anspruch den ich mir von einer kreativen Animeserien so wünsche. Insofern sind viele Isekai Serien, die im Fahrwasser anderer großer, erfolgreicher Isekai Serien, entstanden sind nicht mehr als irgendwelche Konsumprodukte. Teilweise noch nicht einmal das, sondern mehr Werbematerial für die Light Novel oder Manga.

Irgendwann wird man auch von diesem Hype wieder wegkommen und die nächste Kuh wird zu Tode durch gemolken. In der Zwischenzeit halte ich mich eher abseits von dem ganzen Hype-Bereich Ausschau nach wirklich kreativen und interessanten Animes.
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Avatar: Ixs
V.I.P.
Themenstarter#13
Nach den ganzen negativen Kommentaren im Internet, die ich über Isekai gelesen habe, finde ich Interessant, dass bisher in der Umfrage niemand für "Ich mag Isekai nicht" gestimmt hat und auch Kommentare, die eine völlige Ablehnung von Isekai beinhalten, aus geblieben sind. Die meisten scheinen ein moderateres Verhältnis zu Isekai zu haben als ich erwartet habe.
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