BeleggrodionDie beiden Kino Ketten Pathé und Kitag finde ich persönlich nicht wirklich optimal, weil sie sich nur auf die grösseren Städte beschränken. Aber unser Kino hier in Aarau macht auch solche Events. z.b 60 Plus Nachmittagskino, Opera Passion (Live Stream von Oper London) , Lady's Night, etc.
Pathé und Kitag haben aber einen enormen Werbeeffekt.
Wenn in einem Kino in Aarau ein Anime gezeigt wird, weiss dies vielleicht du und andere Anwohner. Aber ausserhalb der Region weiss dies fast niemand.
Man könnte ja auch einmal eine Umfrage bei Schweizer Anime-Fans starten und fragen, ob sie die Fantoche kennen und wissen, dass dort jedes Jahr 1-2 Anime-Filme gezeigt werden. Ich vermute, da kriegst du sehr oft ein "Nein".
Weisst du z.B., dass ab Ende Mai in Basel "Totoro" im Kino gezeigt wird? Ich vermute, aussser einige Anime-Fans in Basel weiss kaum ein Anime-Fan in der Schweiz davon; zumal dies im Kultkino läuft, also nicht in einer der beiden grossen Kinoketten.
Wenn Pathé oder Kitag startet (eine Kette reicht bereits), dann können ja immer noch anderen Städten die Kinobetreiber mitmachen. Diese kleineren Kinobetreiber in Städten wie Aarau, Chur, Interlaken, Solothurn, etc. würden vom Werbeeffekt profitieren. Denn die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass ein Anime-Fan hört, dass diese Kino-Events in einer dieser Ketten in Basel, Bern und Zürich laufen. Entweder weil er dies dann von einem Publisher vernimmt (z.B.Social Media, Newsletter, etc.), selbst öfters schaut, was Pathé/Kitag im Programm hat oder weil ein Bekannter in diesen Städten wohnt und weiss, dass man Anime-Fan ist (und ihn deshalb darüber informiert).
Aber der Fan wird nicht sofort ein Ticket in diesen Städten kaufen, sondern zuerst einmal schauen, ob in seiner Nähe etwas läuft. Du sagst es ja auch: da sind Schweizer doch nicht sehr reise-freudig.
Deshalb braucht es einer der beiden grossen Betreiber als Zugpferd. Mit Multiplex können sie einen Misserfolg auch eher verkraften als ein kleiner Betreiber. Aber sobald das Konzept erfolgreich ist, werden die anderen Betreiber dies auch tun.
Das Kino in Aarau hat sicherlich nicht als erstes Oper-Streams im Kino gezeigt oder eine Lady's Night durchgeführt. Aber diese Konzepte waren erfolgreich und man führt diese nun auch durch.
BeleggrodionDie einzige Überzeugungsarbeit die hier funktionieren würde, wäre ein Sponsoring, das jemand so einen Event auf seine finanzielle Kappe nimmt und mögliche Verluste ausgleicht um Publisher vom Gegenteil zu überzeugen. Sonst wird man das laum hinkriegen. Keine Firma will nur aus gutem Willen und einfach um jemand eine Freude zu machen das Risiko einzugehen im schlimmsten Fall finanziell soviel Minus zu machen, das dies dem Unternehmen schaden könnte.
Was glaubst du, warum ich derzeit Euro Millions spiele?
Wobei ich denke, dass der Erfolg in Deutschland und Österreich auch sehr überzeugend sein kann.
Ich bin ehrlich: zu Beginn starteten diese Events in Deutschland mit etwa einem Dutzend und in Österreich maximal 2-3 Kinos. Wäre ich Programmverantwortlicher eines Schweizer Kinos (oder einer der Kinoketten) gewesen, ich hätte jeden Anime-Fan ausgelacht, der gefragt hätte, ob man dies auch in der Schweiz durchführen könnte (wohlgemerkt selbst als Anime-Fan!).
Es war unsicher, ob dies überhaupt erfolgreich sein wird. Das hätte auch nach 6 Monaten mangels Erfolg wieder aus dem Programm genommen werden können. Der Erfolg des Konzept ist aber riesig. Aus meiner Sicht ist das Konzept viel erfolgreicher als man dies damals je zu träumen wagte. Wahrscheinlich hätten damals die Publisher nicht gedacht, dass irgendwann einmal über 150/200 Kinos teilnehmen und dies offenbar noch nicht der Zenit ist.
Und wir sprechen hier von einem Markt, dessen Kuchen von Jahr zu Jahr immer kleiner wird.
Aus meiner Sicht scheuen eher die Kinos und die Verleiher das Risiko. Sie leiden auch viel stärker unter dem Marktschwund in der Kino-Branche. Für die Anime-Publisher ist dies hier ja nicht das primäre Geschaftsfeld (weshalb das finanzielle Risiko entsprechend viel kleiner ist als für die Kinos/Verleiher).
Es gibt das Sprichwort "Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen."
In der Schweiz bauen die Kinobetreiber und Filmverleiher lieber Mauern. Dies zeigt sich, dass man die Risiken (und die Kosten) minimiert und einfach nur hofft, dass einer der Mitbewerber vorher insolvent ist und der kleinere Kuchen unter weniger Mitbewerbern aufgeteilt werden kann.
Damit die Anime-Events jedoch in der Schweiz eingeführt werden können, benötigen wir Unternehmen, die Windmühlen bauen.
BeleggrodionWobei das in dem Fall nicht wirklich relevant ist, denn Pathé ist ja auch in andern Ländern tätig, weil Hauptsächlich ein Französisches Unternehmen mit Kino's auch in Holland, England oder Spanien. Und die haben da Coca Cola als Sponsor im Boot, daher vermute ich eher das die ganze Geschichte eher in Richtung Werbedeal geht.
In Frankreich wurde 2016 soweit ich weiss in einzelnen Pathé-Kinos in Frankreich das WM-Finale gezeigt. Jedoch 2017 nicht mehr. ich vermute jedoch, dass es 2016 nicht gut ankam, dass der englische Cast gestreamt wurde. Da wird sicherlich eher der französiche bevorzugt.
In Deutschland und Österreich wurde bereits seit 2015 diese Events durchgeführt. Bereits 2016 wurde von vielen Schweizer Gamern kritisiert, dass man in Deutschland und Österreich jedes Jahr mehr Locations hat, aber in der Schweiz immer noch keines.
Kaaaaaaann sein, dass ich bei Riot Games über längere Zeit nachbohrte. Die Game-Branche ist wohl jene, mit der tiefsten Service-Qualität, weshalb auf Kritik meist keine Reaktion folgt; aber man nach einigen Monaten dann wohl doch reagieren muss, weil ständig nachgefragt wird.
Die Antwort war, dass man für die Events nicht zuständig sei, sondern Coca-Cola (bzw. dessen Vermarktungsfirma). Auf die Nachfrage, ob man das grosse Feedback der Schweizer Fans am besten an diese Vermarktungsfirma weiterleiten sollte, wurde erneut nicht reagiert.
Jedenfalls, wurde 2017 wieder bekannt gegeben, dass im November 2017 erneut mehr Kinos in Deutschland und Österreich teilnehmen; erneut kein Kino in der Schweiz.
Natürlich wurde dies wieder kritisiert (auch wenn Riot Games die Kommentarfunktion bereits im Vorfeld bei der Newsmeldung deaktivierte). Natürlich dauerte es wieder einige Zeit bis eine Antwort kam. Man habe das Feedback weitergeleitet. Die Vermarktungsfirma schreibe alle Partner-Kinos an (d.h. alle, die Coca Cola-Produkte im Shop verkaufen), aber von der Schweiz kam keine Antwort. Als Beweis zeigte man einen (natürlich korrekterweise anonymisierte) Screenshot der e-mail an die Vermarktungsfirma. Das Datum war aber sichtbar und es war Mitte Oktober 2017.
Ich habe die Pathé und Kitag auch nachgefragt. Kitag antwortete, dass man keine Anfrage bekam; Pathé hat eine Anfrage bekommen, jedoch zu spät um den Event Anfang Novembe noch organisieren zu können. Da ich Riot Games vorschlug, dass sie zuerst Pathé anschreiben sollen (weil diese in der Westschweiz auch Standorte haben -> in der Westschweiz gibt es überdurchschnittlich viele Fans), ist dies wohl kein Zufall. So wie es aussieht, wurde nie bei den Schweizer Kinos nachgefragt; erst weil es wohl zu nervig war, hat man das Feedback endlich an die Vermarktungsfirma weitergeleitet und dann fragten sie endlich auch in der Schweiz nach.
2018 wurde dann auch in der Schweiz - bei Pathé - die Events durchgeführt. Es wäre sicherlich bereits 2017 möglich gewesen, hätte Riot Games früher das Feedback ernst genommen.
Pathe zeigte dabei nicht nur das WM-Finale Anfang November; sondern bereits das "EM-Finale" im September (aka "EU Summer Split Finals"). Wie gesagt waren sie mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Immerhin habe ich auch 2 Gutscheine erhalten, weil ich Pathé auch beratend zur Hilfe stand (sollte ich bei Gelegenheit auch noch einlösen).
Ja, diese Events sind Marketingmassnahmen von Coca-Cola.
Aber hier zeigt sich auch, ob ein Unternehmen wirklich den Willen hat, die Events in der Schweiz durchzuführen (wäre dieser seitens Riot/Coca-Cola spürbarer vorhanden gewesen, gäbe es die Events mindestens 1 Jahr früher).
Deshalb bin ich auch skeptisch, wenn ich von Unternehmen ausserhalb der Schweiz höre, dass man "die Kinos in der Schweiz" angefragt habe, aber man keine Antwort erhielt oder kein Interesse bestand und gleichzeitig die Kinos antworten, sie hätten nie eine Anfrage erhalten (was in diesem Fall sehr plausibel ist, wenn man den ganzen Zeitverlauft genauer anschaut).
Aber vielleicht hat die Vermarktungsfirma ja die Anfrage an die UCI in der Schweiz geschickt und wusste nicht, dass dies der Weltradsportverband ist.
BeleggrodionWas aber wieder viele Potentielle Besucher ausschliessen würde, und dann automatisch weniger Besucher an diesem Event sind. Es ist halt n Teufelskreis. Vielleicht müsste man eher den Ansatz anders angehen und eher die Schweizer TV Sender dazu bringen, etwas zu zeigen, und so die Leute darauf zu sensibilisieren.
Wenn das Format erfolgreich ist, dann sind die Chancen hoch, dass dies in weitere Städte ausgedehnt wird. Dies war ja in Deutschland und Österreich nicht anders. In den grossen Städten holt man nun einmal mit wenig Kinosälen (und somit wenig Risiko) bereits einen grossen Teil der Fans ab; weil diese auch in der Nähe wohnen.
Ist der Event erfolgreich, dann werden rasch auch die Kinobetreiber kleinerer Städte teilnehmen wollen. Sie tun es ja nicht, weil sie Anime mögen oder mehr kulturelle Vielfalt zeigen möchten; sie tun es, weil es erfolgreich ist und sie Geld benötigen. Wir wissen ja: Kino-Markt ist ein Kampf ums Überleben.
Schweizer TV-Sender ist schwierig. So etwas wie Pro7 Maxx haben wir aus meiner Sicht nicht.
Die privaten Sender versuchen Konzepte, bei denen Anime keine Chance hat. Damit bleibt nur SRF, da als öffentlich-rechtlicher Sender dieser auch kulturelle Vielfalt zeigen sollte und die Einschaltquoten (offiziell) nicht so wichtig sind.
Auf der anderen Seite ist die Verwendung der Gebühren ja auch immer ein Thema. Jeder Bürger bevorzugt andere Formate und möchte, dass die Gebühren mehr hierfür verwendet werden; und alles andere ist natürlich ein unnötiger Gebührenfresser. Ich vermute, wenn öfters Anime auf SRF läuft, dann wird eine grosser Mehrheit dies eher als Gebührenfresser werten.
Was aber aus meiner Sicht Potential hat:
In der Schweiz haben viele Haushalte digitales Fernsehen. Das Angebot an Anime-Titeln ist meist sehr überschaubar. Zudem sind diese Anime (meist Filme -> auch nicht in allen Sprachfassungen btw.) nur schwer zu finden, weil sie irgendwo im grossen VOD-Katalog versteckt sind.
Es wäre bereits ein grosser Schritt, wenn es (neben "Action", "Comedy", "Kinder", "Romance", etc.) eine Kategorie "Anime" geben würde. Ja, ich weiss. "Anime" ist weder ein Genre (wie "Action", "Comedy", etc.) noch sagt der Ausdruck etwas über die Zielgruppe aus (wie "Kinder/Family"). Aber es hätte ein grosser Werbeeffekt, weil man das Anime-Angebot direkt ansteuern kann.
Zudem würde man frühere Anime-Fans (die sich z.B. wegen Studium/Arbeit wieder weniger über Anime befassen) wahrscheinlich teilweise wieder zurückgewinnen. Denn diese sind eher beim VOD-Angebot des digitalen TV-Providers
aktiv unterweds als bei VOD-Portalen wie CR, AOD, etc.
BeleggrodionJa aber das ist ja auch wieder der Knackpunkt, weil der eine nicht hat, will der andere nicht aber weil der andere scheinbar keine Interesse hat, möchte der andere aber auch nicht.
Hier haben Kinos jedoch den grösseren Einfluss.
Wenn mehrere Kinobetreiber (oder Pathé/Kitag) bei den Verleiher öfters das Interesse zeigen, Anime zu zeigen (z.B über Kino-Events), dann wird der Verleiher eher mitziehen. Denn ab einer gewissen Anzahl Kinos sind die Erfolgschanchen recht hoch. Denn nichts ist für den Verleiher schlimmer, als wenn er Filmrechte besitzt und keiner (oder nur sehr wenige Kinos) zeigt den Film in seinem Kino.
Umgekehrt können auch Dutzende Verleiher bei den Kinos anfragen, ob sie Anime-Filme zeigen möchten (regulär im Programm oder als Event); wenn die Kinos nicht vom Potential überzeugt sind, zeigt man keine Anime; oder erst, wenn bei anderen Kinos diese erfolgreich waren, steigt man auf dem Erfolgszug auf.
Da sind wir jedoch wieder beim eigentlichen Teufelskreis: die Kinobetreiber würden Anime im Kino zeigen, wenn man beweist, dass das Format (z.B. die Kino-Events) erfolgreich sind. Aber das Risiko möchte man nicht eingehen, deshalb soll ein anderer Kinobetreiber den Anfang machen; Stichwort "TEAM" (Toll, ein anderer macht's!). Da aber alle Kinobetreiber so reagiert, macht es wieder keiner; somit fehlt auch der Beweis, dass das Konzept in der Schweiz erfolgreich ist.
Damit bleibt nur, dass man unterstreicht, wie erfolgreich das Konzept in DE + AT ist. Aber dies ist leider kein stichhaltiger Beweis, dass dies auch in der Schweiz funktioniert.
Ich bin überzeugt, dass das Konzept in der Deutschschweiz genauso erfolgreich wäre wie in DE + AT. Aber beweisen kann ich es nicht, so lange es noch keinen einzigen Event gibt. Auf der anderen Seite kann auch niemand das Gegenteil beweisen.
Kommentare (2)
Ist es bei euch echt noch so, dass manche Sachen immer noch "nur" in 3D gezeigt werden? In DE ist der Trend längst vorbei, hier wird dann beides parallel gezeigt. Die 2D-Ausstrahlungen haben hier auch wesentlich mehr Zuschauer, als der gleiche Film, der parallel in 3D gezeigt wird.
Einerseits ist dies so, wegen der von dir genannten Preiserhöhung, aber auch weil es Hollywood derbe verkackt hat. Die haben halt mieseste 3D-Upscale in die Kinos gebracht nur wegen dem schnellen Geld, dafür aber die Reputation die "Avatar" hier aufgebaut hat im nu zerstört. Das 3D-Upscaling ist inzwischen zwar sehr gut, kommt aber Filmen welchen mit echte 3D Kameras gedreht wurden nicht an. Trotzdem werden kaum mehr Filme in echten 3D gedreht, da die Mehrkosten für die Studios nicht lohnen, da der 3D-Trend aktuell eben tot ist. Alita wird einer der wenigen FIlme dieses Jahr sein, welche in echtem 3D daherkommt, der Rest werden fast immer nur Upscales sein. Vielleicht kann ja Avatar im nächsten Jahr den Trend wieder umkehren.
In der Schweiz hat 3D auch nachgelassen. Der Ruf wurde auch schlechter, weshalb man bei der bekanntesten Seite "cineman.ch" sogar "ohne 3D" das Programm filtern kann.
Gibt's noch für Animationsfilme 3D (z.Z. Lego 2, Drachenzähmen 3, Ralph 2) oder bei viel CGI (z.Z. Alita).
In der Schweiz zahlt man knapp 3 Euro Zuschlag + knapp 3 Euro zahlt man für die 3D-Brille, jedoch ist dies eine Mehrweg-Brille und man kann sie behalten (zahlt also einmalig; wenn man sie nicht zu Hause vergisst^^).
Eine Unsitte war (bzw. ist dies bei Alita erneut), dass man oft nur diese Kombinationen anbietet: 2D auf Deutsch, 3D auf Deutsch, 3D in OmU.
Wer also OmU-Liebhaber ist, aber den Film nicht in 3D schauen möchte (weil teuer oder anderen Gründen), musste einen Kompromiss eingehen: entweder auf Deutsch schauen (dafür 2D) oder mehr zahlen wegen 3D, was man gar nicht möchte (aber dafür OmU kriegt). Oder man geht nicht ins Kino, diesen Film schauen, was auch viele Bekannte gemacht haben.