From the New World (2012)

Anspruch:	sehr viel
Action:	mittel
Humor:	wenig
Spannung:	sehr viel
Erotik:	wenig

From the new World betrachte ich recht zwiespältig. Die Animation macht einen ungewohnten Eindruck, ist aber sehr gut gelungen. Der Soundtrack ist über jeden Zweifel erhaben. Die Charaktere sind glaubwürdig und gut ausgearbeitet. Die Handlung ist die große Stärke und gleichzeitig die größte Schwäche der Serie. Dass der Einstieg ziemlich langatmig ist, ist kein Problem. Allerdings gibt es Folgen und Details, die die Story meiner Meinung nach absolut nicht nötig gehabt hätte. Einige Folgen habe ich sogar vorgespult, in der Hoffnung dass noch etwas passiert und das mache ich sonst nie. Nicht falsch verstehen, die Story ist nicht unlogisch ( bis auf eine Stelle ) oder inkohärent. Es ist nur so, dass weniger manchmal mehr gewesen wäre. Fazit: ein sehr ambitionierter und gelungener Anime mit kleinen Schwächen.

Zurück zu den Wurzeln. Und damit die Katastrophe nicht nochmals eintritt, wird das ganze eingefriedet und unter die strenge Obhut der Guten gestellt.

Diese Welt entfaltet ihre eigentümlich fremde wie abschreckende Magie dort, wo exemplarisch Einzelgeschichten und -geschicke die Hintergründe entblättern. Wenngleich auch die Figuren blass und distanziert erscheinen, verstärkt das diesen Eindruck eher noch.
Späterhin, als eine Art Abenteuergeschichte den Hauptstrang der Serie bildet, verblasst dieser Zauber etwas, und über weite Strecken wirkt das dann wie ein hundsgewöhnlicher Adventure-Anime in dystopischem Setting.

Aber die Frage ist doch eigentlich: wo möchte man leben als Mensch von heute (die Rolle der bisherigen Menschheit haben mittlerweile nun andere Wesen eingenommen) - bei den Hummeln oder den Nacktmullen?

Dieser Anime kommt anfangs noch ganz unauffällig wie eine weitere Mystery-Story aus der Zukunft daher, mit ein paar Yuri-Anspielungen. Weit gefehlt!
Erst im Verlauf der Geschichte zeigt sich, dass es sich hier um eine wirklich tiefsinnige und berührende Geschichte handelt, bei der am Ende sogar der Unterschied zwischen Gut und Böse verschwimmt. Dabei ist das Ende weder ein totales Drama noch ein perfektes Happy End - also vielleicht wie im echten Leben, wo es auch immer weitergehen muss und wird.
Sowohl diese moralische Botschaft als auch die manchmal durchaus brutalen und gewaltsamen Szenen richten sich an ein eher älteres Publikum (soll heißen: 16+ 😊). Alleine der Titel mit der Referenz auf Dvoraks Symphonie Nr. 9 (deren zweiter Satz jeden Abend in dem Dorf der Hauptfiguren durch die Lautsprecheranlage des Ortes übertragen wird, um die Kinder nach Hause zu rufen) zeigt schon einen gewissen Bildungsanspruch.
Ich habe die Serie von Folge zu Folge mit wachsender Begeisterung geschaut und bin immer noch fasziniert von der emotionalen Tiefe und inhaltlichen Komplexität der Geschichte. Unbedingt schauen!