RabiatorV.I.P.
#1Ich hab's echt erstmal eine Weile sacken lassen müssen, weil ich nicht so richtig wusste, wie ich die Serie einordnen soll - Slice of Life von Mädchen mit Superkräften? Auch jetzt weiß ich's noch nicht wirklich, aber dann habe ich mir gesagt: Wozu muss man alles einordnen? Warum beschreibe ich nicht lieber, was die Serie mit mir angestellt hat?
Und das Eine kann ich eindeutig sagen: Der Humor war in den weitaus meisten Begebenheiten (aber nicht immer) "mein Fall". Auf mich hatten die Geschehnisse mitunter die gleiche Wirkung wie bitterböses Kabarett von der feinsten Sorte, inklusive schwarzem Humor und deutlichen Hinweisen auf die Doppelzüngigkeit, ja teilweise Schizophrenie auch in der japanischen Gesellschaft. Beim Letzterem beziehe ich mich freilich hauptsächlich auf Hitomi - wie alle Gäste entgeistert tun (inklusive des Lehrers), dass sie als Minderjährige in einer Bar arbeitet - aber irgendwie schafft es dann doch jeder immer wieder, diesen Fakt zu verdrängen und sich die eigentlich illegale Belohnung am Ende eines langen Arbeitstages abzuholen. Ein Schelm, wer dabei Parallelen zum illegalen Anteil der einschlägigen (Maid-)Cafes (in Japan!) zieht...
Meiner Meinung nach hat jede der drei Super-Mädels ihre Aufgabe im Anime. Die ausgerufene Hauptheldin Hina wurde mit dem sprichwörtlichen goldenen Löffel im Mund "geboren"; Anzu startet am anderen Ende der gesellschaftlichen Pyramide - und Mao ist das Flüchtlingsmädchen, welches nach langer Odyssee auf dem Festland ankommt, nur um in ihrem einzigartigen Talent ausgebeutet zu werden - und niemanden interessiert es, was sie eigentlich selbst will. Genau genommen ist vieles davon Stoff zum Heulen, aber die Serie schafft es trotzdem immer wieder, dass man sich selbst bei einem von Herzen kommenden "Höhöhö" erwischt - ganz wie man eben bei schwarzem Humor auch finster vor sich hin lacht.
Natürlich gibt es auch herzlichen Humor zu bewundern, wie zum Beispiel das Ramen-Ehepaar, welches bei jeder Gelegenheit wieder die Taschentücher rausholen muss. Überhaupt hat der Anime hin und wieder knuffige Anteile (zum Beispiel die Vater-Tochter-Beziehung von Nitta und Hina gegen Ende, das Leben in der Schule, die genügsame Art der Obdachlosen), die aber von jetzt auf gleich und ehe man sich's versieht, in eine gesellschaftlich relevante, politische Dimension überwechseln, nur um gleich wieder von bockstarken Kampfszenen abgewechselt zu werden. Das ist es wahrscheinlich, was den Anime so unberechenbar macht und so schwer einordnen lässt.
Aber was soll's - ich bin sehr gut unterhalten worden und habe dabei mehr als einmal auch die Gehirnwindungen anschmeißen müssen, die für's intensive Nachdenken zuständig sind. Ganz wie bei gutem Kabarett auch. Was kann ich viel mehr erwarten?
Und das Eine kann ich eindeutig sagen: Der Humor war in den weitaus meisten Begebenheiten (aber nicht immer) "mein Fall". Auf mich hatten die Geschehnisse mitunter die gleiche Wirkung wie bitterböses Kabarett von der feinsten Sorte, inklusive schwarzem Humor und deutlichen Hinweisen auf die Doppelzüngigkeit, ja teilweise Schizophrenie auch in der japanischen Gesellschaft. Beim Letzterem beziehe ich mich freilich hauptsächlich auf Hitomi - wie alle Gäste entgeistert tun (inklusive des Lehrers), dass sie als Minderjährige in einer Bar arbeitet - aber irgendwie schafft es dann doch jeder immer wieder, diesen Fakt zu verdrängen und sich die eigentlich illegale Belohnung am Ende eines langen Arbeitstages abzuholen. Ein Schelm, wer dabei Parallelen zum illegalen Anteil der einschlägigen (Maid-)Cafes (in Japan!) zieht...
Meiner Meinung nach hat jede der drei Super-Mädels ihre Aufgabe im Anime. Die ausgerufene Hauptheldin Hina wurde mit dem sprichwörtlichen goldenen Löffel im Mund "geboren"; Anzu startet am anderen Ende der gesellschaftlichen Pyramide - und Mao ist das Flüchtlingsmädchen, welches nach langer Odyssee auf dem Festland ankommt, nur um in ihrem einzigartigen Talent ausgebeutet zu werden - und niemanden interessiert es, was sie eigentlich selbst will. Genau genommen ist vieles davon Stoff zum Heulen, aber die Serie schafft es trotzdem immer wieder, dass man sich selbst bei einem von Herzen kommenden "Höhöhö" erwischt - ganz wie man eben bei schwarzem Humor auch finster vor sich hin lacht.
Natürlich gibt es auch herzlichen Humor zu bewundern, wie zum Beispiel das Ramen-Ehepaar, welches bei jeder Gelegenheit wieder die Taschentücher rausholen muss. Überhaupt hat der Anime hin und wieder knuffige Anteile (zum Beispiel die Vater-Tochter-Beziehung von Nitta und Hina gegen Ende, das Leben in der Schule, die genügsame Art der Obdachlosen), die aber von jetzt auf gleich und ehe man sich's versieht, in eine gesellschaftlich relevante, politische Dimension überwechseln, nur um gleich wieder von bockstarken Kampfszenen abgewechselt zu werden. Das ist es wahrscheinlich, was den Anime so unberechenbar macht und so schwer einordnen lässt.
Aber was soll's - ich bin sehr gut unterhalten worden und habe dabei mehr als einmal auch die Gehirnwindungen anschmeißen müssen, die für's intensive Nachdenken zuständig sind. Ganz wie bei gutem Kabarett auch. Was kann ich viel mehr erwarten?
Beitrag wurde zuletzt am 29.07.2018 20:54 geändert.