Unverbrauchtes Setting, tolle Heldin und spannender Verlauf. Geht es rein nach mir bietet Kokkoku all das. Gerade Letzteres wird hier aber zugegebenermaßen doch von Einigen bestritten. Trotz Kampfes einer Familie gegen eine feindliche Fraktion, ist die Serie nicht gerade als Adrenalinrausch zu charakterisieren. Eine kleine Gruppe von Menschen hat innerhalb einer ganzen Stadt eben viele Möglichkeiten Konfrontationen einfach aus dem Weg zu gehen. Deshalb entwickelt sich statt großer Konfrontationen auch mehr ein mit strategischen Operationen ausgetragener Konflikt, in dem allen Beteiligten bewusst ist, dass sie besonders eines haben: Zeit. Dass Langeweile trotzdem vermieden wird liegt dann daran, dass sich die Geschichte trotz allem beständig weiterentwickelt und auch regelmäßig mit Überraschungen und Cliffhangern aufwartet. Erwartungen werden immer wieder mal durchkreuzt, wobei man manchen nicht gewählten Entwicklungen durchaus auch ein wenig nachtrauert. Es wäre inhaltlich zweifellos mehr möglich gewesen, vor allem hinsichtlich der Hintergründe der Widersacher. Im Gegenzug punktet man aber durch einen allgemein ziemlich nüchternen Stil, der – abgesehen vom Ending – auch auf Dinge wie Fanservice verzichtet. Juri als Heldin der Geschichte ist für mich mit ihrer konsequenten Art ebenfalls schon Anwärterin auf den Titel der Hauptfigur des Jahres. Alles in allem macht Kokkoku zwar nicht alles richtig, bietet aber ein interessantes Setting, aus dem man auch viel herausholt. Auch das Ende lässt einen trotz Schönheitsfehlers befriedigt zurück und allgemein kann man eines mit Sicherheit sagen: Die Serie ist keine völlige Standardware.
Kokkoku: Moment für Moment (2018)
Kokkoku / 刻刻
Rezensionen – Kokkoku: Moment für Moment
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Unverbrauchtes Setting, tolle Heldin und spannender Verlauf. Geht es rein nach mir bietet Kokkoku all das. Gerade Letzteres wird hier aber zugegebenermaßen doch von Einigen bestritten. Trotz Kampfes einer Familie gegen eine feindliche Fraktion, ist die Serie nicht gerade als Adrenalinrausch zu charakterisieren. Eine kleine Gruppe von Menschen hat innerhalb einer ganzen Stadt eben viele Möglichkeiten Konfrontationen einfach aus dem Weg zu gehen. Deshalb entwickelt sich statt großer Konfrontationen auch mehr ein mit strategischen Operationen ausgetragener Konflikt, in dem allen Beteiligten bewusst ist, dass sie besonders eines haben: Zeit. Dass Langeweile trotzdem vermieden wird liegt dann daran, dass sich die Geschichte trotz allem beständig weiterentwickelt und auch regelmäßig mit Überraschungen und Cliffhangern aufwartet. Erwartungen werden immer wieder mal durchkreuzt, wobei man manchen nicht gewählten Entwicklungen durchaus auch ein wenig nachtrauert. Es wäre inhaltlich zweifellos mehr möglich gewesen, vor allem hinsichtlich der Hintergründe der Widersacher. Im Gegenzug punktet man aber durch einen allgemein ziemlich nüchternen Stil, der – abgesehen vom Ending – auch auf Dinge wie Fanservice verzichtet. Juri als Heldin der Geschichte ist für mich mit ihrer konsequenten Art ebenfalls schon Anwärterin auf den Titel der Hauptfigur des Jahres. Alles in allem macht Kokkoku zwar nicht alles richtig, bietet aber ein interessantes Setting, aus dem man auch viel herausholt. Auch das Ende lässt einen trotz Schönheitsfehlers befriedigt zurück und allgemein kann man eines mit Sicherheit sagen: Die Serie ist keine völlige Standardware.
Kokkoku erzählt die Geschichte von einer Familie mit der Macht, die Zeit anzuhalten und den Bösewichten, die natürlich von einer solchen Fähigkeit angelockt werden um sie sich zu Nutze zu machen. Dabei ist das meiste sehr gut gelungen, und abgesehen von ein paar kleinen Problemen habe ich mich extrem gut unterhalten gefühlt.
Für mich lag das daran, dass einfach alles stimmig war - die Welt, die angehalten wurde, spielt nach ihren eigenen Regeln, und die wurden konsequent durchgezogen, die Regeln sind ein schöner Twist auf ein Zeitmanipulations-Setting, das so vergleichsweise selten genutzt wird, und das Geschehen der Charaktere zu verfolgen wird interessant gehalten, weil die Anzahl doch einigermaßen überschaubar ist und so jede Figur im Laufe der Story umso mehr Gewicht erhält.
Was die Sache auch so interessant macht, ist, dass gerade weil es so wenige Personen gibt, die Kämpfe zwischen der Yukawa-Familie und dem Bösewicht aus strategischen Schachzügen bestehen. Dabei werden währenddessen neue Regeln oder Hintergründe zu der Welt aufgedeckt, was das ganze spannend hält. Über den gesamten Verlauf hinweg konnte ich es kaum erwarten die nächste Folge zu schauen, so sehr war ich in den Bann des Animes gezogen. Perfekt war Kokkoku dann leider nicht, dafür hat meiner Meinung nach die Motivation des Gegenspielers etwas zu wünschen übrig gelassen, außerdem ist das Ende zwar gut und nachvollziehbar, aber trotzdem kam ich nicht umhin mich etwas betrogen zu fühlen. Auch wenn die notwendigen Elemente nicht aus dem Nichts kamen, so erschien mir der Einsatz doch etwas zu plötzlich und nicht ganz plausibel. Aber das hat dem Anime keinen großen Abbruch getan, denn der Rest war wirklich äußerst gut inszeniert. Und dementsprechend kann ich Kokkoku auch nur an alle weiterempfehlen, die nach einem etwas ungewöhnlichen, aber dennoch sehr unterhaltsamen Anime suchen.
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