Fate/Kaleid Liner Prisma Illya (2013)

Fate/kaleid liner プリズマ☆イリヤ

Rezensionen – Fate/Kaleid Liner Prisma Illya

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Fate/Kaleid Liner Prisma Illya“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: RaestHD#1
Um ehrlich zu sein, bin ich kein Fan von Magical-Girl-Anime, dementsprechend lassen sich diese nur spärlich auf meiner Anime-Liste finden. Fate/Kaleid – habe ich im Vorfeld gehört – soll, jedoch vom typischen Magical-Girl-Anime abweichen und ja, es stimmt. Fate/Kaleid ist düsterer gehalten, baut auch auf Humor und hat auch actiongeladene Kämpfe. Grob gesagt, wirft F/K viele Elemente aus bekannten Magical-Girl-Serien in einen Topf, in den ich mich einfach mal hineingestürzt habe.


„Being a magical girl is pretty embarrassing.“

Neben den normalen Magical-Girl-Serien, die sich an junge Mädchen richten, gibt es noch den Gegenpart, der gezielt erwachsener wirken will, deren bekanntester Vertreter wohl Mahou Shoujo Madoka Magica ist. Diese richten sich speziell an ältere Zuschauer, weshalb die Handlung meist düsterer ist, Fan-Service enthalten sein kann und die Kämpfe härter dargestellt werden, somit für diese Zielgruppe auch ansprechender aussehen. Fate/Kaleid würde ich jetzt auch nicht mit Madoka gleichstellen, sondern eher Madoka Mahou Shoujo Lyrical Nanoha für den Vergleich heranziehen - also mehr Action betont -, wobei Fate/Kaleide wieder seinen eigenen Humor hat. Primär unterhält F/K, jedoch mit seiner Action, die dank hervorragender Zeichnungen, stellenweise gut animierter Spezialangriffen und flüssiger Kampfchoreografie, ein wahres Eye Candy ist. Die düstere und ernste Atmosphäre, weicht öfter auch dem humorvollen Phasen. Hier begleitet man den Alltag von Protagonistin Illyasviel, die sich mit ihren schrulligen Eigenheiten in Bezug auf Dienstmädchen, zu meinem Favoriten gemausert hat. Doch auch die anderen Figuren sind in Ordnung, wobei sie wieder stark überzeichnet sind. Richtigen Bezug zu ihnen aufbauen konnte ich nicht, dafür war die Zahl der Episoden zu gering und somit die Zeit für jede Figur.

Was ich bei dem Anime vor allem vermisst habe, ist eine richtige Handlung. Die Serie driftet nach dem Start schnell in episodische Kämpfe ab, bei denen es darum geht, ähnlich wie in Card Captor Sakura, von besiegten Feinden Zauberkarten zu sammeln. Auch wenn die Kämpfe für eine kurzweilige Unterhaltung hier völlig ausreichen, hätte ich mir handlungstechnisch mehr gewünscht, da auch gewisse Ansätze vorhanden sind. Glücklicherweise, soll sich in diesem Punkt in späteren Kapiteln des Mangas etwas tut, welche hoffentlich mit der angekündigten zweiten Staffel umgesetzt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt, hat die Serie ihren besten Kampf schon im Mittelteil verbraten, dementsprechend das etwas Deus ex Machina angehauchte Zwischenfinale, nicht wirklich befriedigend abschließen kann.

Fazit:★★★

Großartig punkten konnte Fate/Kaleid nur stellenweise bei seinen Kämpfen. Diese sehen dann gut bis sehr gut aus, besonders der Kampf im Mittelteil der Serie. Bei allen anderen wichtigen Elementen, hinkt die Serie seiner gering vorhandenen Zeit hinterher. Mal sehen wie die Fortsetzung wird, die ich so gegen Frühjahr 2014 erwarte.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#2
Das Beste aus dem Fate-Universum! Zumindest für all jene, die mit der pseudo-triefgründigen Depri-Serie Fate/Zero nichts anfangen können und auch Fate/stay night für einen x-beliebigen Anime mit merklichen Schwächen halten. Illya bietet hier dann hingegen gut unterhaltendes Popcornkino mit der richtigen Mischung aus Humor und Action, das sich nur gegen Ende ein wenig mit dem Drama verzettelt.


Eine leichtgängige Magical Girl Actionserie, die dabei nicht nur das Genre der zauberhaften Mädchen, sondern auch das Fate-Universum gerne aufs Korn nimmt. Man muss die anderen Vertreter nicht kennen, doch macht natürlich die andere Darstellung vieler bekannter Figuren einen der Reize und Unterhaltungsfaktoren aus. Ansonsten darf man sich am allseits beliebten Sonnenschein Illya erfreuen, die unfreiwillig zum Magical Girl wird, aber wie es halt in solchen Serien so ist, dafür auch die nötige Begabung zeigt. Und weil wir uns im Fate-Universum befinden, wird nicht gegen irgendwelche Schmusetier-Verschnitte vorgegangen, sondern brachiale Magie-Gewalt gegen allerlei bekannte Heroic Spirits angewandt, was die nötige, hier angenehm ansehnliche Action in die Handlung bringt. Die Mischung aus Humor und Action funktioniert gut und natürlich wird auch das obligatorische Thema der Freundschaft stark eingebunden, schließlich scheinen Magical Girls ohne die automatisch an Vereinsamung zu sterben. Hier ist dann auch die einzige Schwäche der Serie zu finden, nämlich dass man was damit verknüpftes Drama betrifft gegen Ende übers Ziel hinausschießt und sich von der Vorlage entfernt, indem man diesen Teil unnötig ausbaut. So sinkt die Unterhaltungskurve in den letzten Episoden also etwas, was durch eine nicht unbedingt fulminante Finalepisode nochmal einzementiert wird. Die Lehre daraus ist, dass man nicht von der Mangavorlage abweichen sollte und wenn man das bei der schon angekündigten zweiten Staffel berücksichtigt, wird diese zweifellos ebenso unterhaltsames Popcornkino werden wie diese hier.
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Avatar: Nesta#3
Story
Rin und Luviagelitia bekommen den Auftrag in Japan magische Karten zu sammeln, da große magische Kräfte in diesen schlummern. Dabei sind die beiden sich wenig eins und sehen diese Aufgabe als einen Wettkampf. Die beiden Kaleidostäbe Ruby und Sapphire haben auf die beiden keine Lust mehr und da sie sich ihren Meister wählen können, trennen sie sich von ihren Vorbesitzern. Dabei findet Ruby das junge Mädchen Illyasviel und macht sie zu ihrem neuen Meister. Illya ist darüber genauso überrascht, sie ist nämlich nun ein Magic Girl.

Meinung zur Story
Die Geschichte von Fate/Kaleid dreht sich um das sammeln der Magiekarten und diese verbärgen sich in großen Monstern. Dabei liegt der Fokus in Abwechslung auf Humor und Action. Die Action ist wirklich unterhaltsam und konnte mich auch häufig überraschen. Der Humor gefällt mir soweit auch. Gegen Ende kommt noch ein Geschichtszweig bei dem es um die Freundschaft zwischen Illya und Miyu geht und dieser Teil fand ich sehr gezwungen. Es wirkte unfassbar klischeehaft und aufgesetzt. Allgemein die dadurch resultierende ernstere Stimmung steht im starken Kontrast zur vorher leichten Unterhaltung außerhalb der Kämpfe. Es wertet den Anime nicht stark ab, aber bereichert hat er diesen für mich auch nicht.

Charaktere
Illya ist mit ihrer schüchternen Art und trotzdem offenen Art natürlich im Kontrast zu Miyu. Sie ist eine in sich gekehrte Person, welche versucht alleine im Leben klar zu kommen und lässt keinen an sich ran. Dabei werden diese beide immer mehr Freunde, was aber für Konflikte sorgt. An sich haben mir die beiden gut gefallen. Die beiden Kaleidostäbe haben auch eine eigene Persönlichkeit und sind mit am unterhaltsamsten. Mit Rin und Luviagelita konnte ich mich wenig anfreunden, da beide ein sehr kindisches Verhalten haben und ich mit diesen Zankereien zwischen den beiden nichts anfangen konnte.

Stil/Animationen
Die Action ist sehr gut animiert und war auch visuell beeindruckend. Die jüngeren Charaktere sind alle niedlich gehalten und dabei fiel mir vor allem der Zeichenstil der Augen auf. Wirkt meiner Meinung nach ziemlich einzigartig. Die erwachseneren Personen sind stiltechnisch eher Standard gehalten. Die Monster die bekämpft werden sind allesamt auch gelungen.

Intro/Outro
Das Intro gefiel mir und werde ich vielleicht noch ein paar mal hören. Das Outro wusste mir nicht zu gefallen, klang irgendwie generisch.

Fazit
Für mich war es der erste Magical Girl Anime und wurde nicht enttäuscht, doch begeistert bin ich auch nicht. Fate/Kaleid ist ein kleiner unterhaltsamer Anime, der jedoch jegliche Highlights zu vermissen mag. Ich wüsste nichts was mir außerordentlich gut gefiel. Action und Humor waren unterhaltsam und die dramatischeren Szenen wo es um die Freundschaft ging ein wenig aufgesetzt. Auch störte mich der Fanservice. Er ist zum Glück nur selten vertreten, aber dann auch redundant und hätte ausgelassen werden können. Man kann ihn sich ruhig anschauen, aber man verpasst auch nichts wenn man diesen Anime auslässt.
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Avatar: Dreambird1973#4
Wie funktioniert eine Magical Girl Serie im Fate-Universum? Ich war skeptisch, muss aber sagen das alle Skepsis unnötig war, denn Prisma Illya funktionert erstaunlich gut und setzt bekannte Sachverhalte aus der Fate Reihe passend um und bringt Kennern von Fate Stay Night/FateZero auch bekannte Charactere zurück. Natürlich kann man sich diese Serie/Staffel auch ohne Kenntnisse der Fate-Reihe durchaus ansehn, aber gerade wenn man mindestens eine andere Serie aus dieser Reihe bereits kennt, macht es den Genuss der Serie um so leichter und besser.

Die Serie bietet vor allem eine MIschung aus Action und Comedy, hat aber durchaus auch einiges an Ernsthaftigkeit zu bieten und ist vor allem im Actionpart durchaus der Fate Reihe treu. Nur halt im Magical Girl Style. Natürlich ist es nicht so krass und auch blutig wie FSN oder FSN:UBW, aber es zeigt durchaus auch, dass die Charactere in grosser Gefahr sind bei einem Kampf. Auch zwischenmenschlich hat der Anime durchaus etwas zu bieten, wenn natürlich auch nur im kleineren Rahmen, aber sehr passend und angemessen für eine Actionkomödie.

Die Comedy an sich kann schon punkten, ist aber an vielen Stellen natürlich auch etwas überdreht, aber mir ist zumindest nie gross aufgefallen, dass der Übergang von Ernst auf Comedy wirklich unpassend war.

Besonders der Mitteilteil und auch das Finale können jeweils Höhepunkte setzen. Der Mittelteil vor allem mit wirklich guten Kämpfen und das Finale mit einer guten zwischenmenschlichen Komponente und ebenfalls nochmals einem guten Actionpart.

Charactere liegen einem natürlich nochmals besonders am Herzen, wenn man sie bereits kennt, was bei mir der Fall war. So kann ich nur sagen, dass es ein sehr guter Cast ist, aber wie es Leute sehen würden, denen die Charactere das erste mal begegnen, kann ich nicht wirklich sagen.

Alles in allem kann ich sagen das mich der Anime doch sehr positiv überrascht hat und er insgesamt wirklich sehr gut ist. Ich schwanke hier leicht zwischen einer 3,5er und einer 4er Wertung, werde mich aber im Endeffekt auf einer 4er Wertung festlegen, denn die Serie hat mir ingesamt doch grossen Spass bereitet, gerade als Fan von FSN und FSN:UBW , der auch Magical Girl Fan ist, war das ein echter Genuss, es zu sehen.

Kann dieser Serie eigentlich jedem Fan von Magical Girl empfehlen und vor allem solchen die auch noch Fan der Fate-Reihe sind. Fate-Fans, die aber mit Magical Girl nix am Hut haben , könnten dennoch mal einen Blick wagen und eben dann entscheiden. Wer mit beidem nix anfangen kann, sollte die Finger davon lassen.

Lieblingscharacter

Rin
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Avatar: Ich&Anime#5
Es hat mich echt Überwindung gekostet, diesen Anime zu schauen. Etwas an dem Genre "Magical-Girls", bzw. eher die Vorurteile gegenüber diesem, haben mich ziemlich abgeschreckt, obwohl ich noch nie etwas aus diesem Genre sah. Ich bin auf jedem Fall froh, dass ich mich überwinden konnte.

Aussehen/Sound
Der Anime hört sich klasse an und sieht auch so aus - vom aussehen her kann er tatsächlich gut mit einigen der "haupt" Fate Reihen mithalten, auch wenn ich den Zeichenstile nicht ganz so mag. Zudem gab es durchaus einige Szenen, wo das Aussehen nicht ganz überzeugen konnte bzw. der Anime einfach merkwürdig, eher falsch aussah. Es fällt mir schwer, das Problem genau zu beschreiben, "merkwürdig" passt wohl am besten.

Handlung
Es ist ein Magical Girl Anime, ich hab mir also erst nicht allzu viel erwartet. Glücklicherweise hatte ich aber bald den Eindruck, dass der Anime nicht wirklich versucht, ein klassischer Magical Girl Anime zu sein. Ich habe tatsächlich noch nie eine Anime dieses Genre gesehen, zumindest bewusst nicht, dennoch existieren wohl bei fast jedem gewisse Vorurteile gegenüber dem Genre, alleine weil sich viele Anime sogar über das Genre lustig machen. Auch Linear Prisma nimmt das Genre nicht wirklich ernst, der Anime wirkt oft wie eine Parodie eines Magical Girl Anime. Das macht den Anime ziemlich lustig, auch wenn es nur wenige Momente gab, die für mehr als ein Schmunzeln reichten.
Ebenfalls wirkt der Anime wie eine Parodie von Fate. Charaktere sind übertrieben dargestellt und auch die "Heldengeister" wirken nicht wirklich seriös. Leider hat der Anime einige Logik Probleme bzw. Sinnes Lücken, von denen manche wohl absichtlich zur Parodie eingefügt wurden, andere waren aber einfach nur dumm. Ein als Parodie gemeinter Logik Fehler könnte z.B. sein, dass in einer Szene Katzenmenschen auftauchen, die allerdings 4 Ohren, 2 Katzen- und 2 Menschen-Ohren, haben.
Allgemein fehlt mir sehr viel Inhalt, viele Fragen bleiben unbeantwortet und wirklich etwas erfahren tuen wir im Anime nicht. Das ist wohl auch die größte Schwäche des Anime, verglichen mit anderen Fate Ablegern: Er ist inhaltlich sehr, sehr schlecht bestückt, während andere Fate Geschichten meist sehr tiefgründig sind.
Was leicht gegen den Parodie Charakter des Anime spricht, ist eine traurigere, tiefgründigere Phase mitten im Anime, die leider maximal langweilig und keineswegs Lustig war.

Charaktere
Die Charaktere sind... ok? Anders als von Fate gewohnt gibt es hier keine Charakterstarken Antagonisten, die Servants sind nichts als eine Leere Hülle und viele Charaktere sehr oberflächlich. Da der Anime versucht lustig zu sein, sind charakterstarke Charaktere aber auch nicht wirklich nötig. Lustig sind viele Charaktere allemal, vor allem die Familie / der Haushalt von Illya schießt jedes mal den Vogel ab und ich liebe diese Charaktere einfach. Nicht weil sie gute Charaktere sind, sondern weil ich ihnen Stundenlang zuschauen und mich kaputt lachen könnte.
Leider tauchen sie nicht wirklich oft auf und die meisten anderen Charaktere, vor allem Illyas Schulkameradinnen, bekommen von mir nur ein "meh".

Fazit
Zusammenfassend hat der Anime mir, wenn man das große Ganze betrachtet, doch ziemlich gefallen. Leider schwächelte er zwischendurch und wurde langweilig und unlustig. Das ich ihn nicht komplett genießen konnte, liegt wohl nicht zuletzt daran, dass ich mir durch AMVs auf Yt schon ein bisschen etwas habe spoilern lassen, dass ich auch gerne gesehen hätte, was aber wohl erst später auftaucht - dementsprechend bin ich wohl irgendwie an den nicht ganz so guten Eindruck schuld.

Komisch finde ich auch die Namen der einzelnen Staffeln, was nicht wirklich zum Review zu Staffel 1 gehört, das ist mir dennoch negativ aufgefallen. Anhand von "Fate/kaleid Liner PRISMA ILLYA 2wei!" und "Fate/kaleid Liner PRISMA ILLYA 2wei Herz!" ist schwer zu sagen, welche zuerst kommt - auch wenn das wohl am Erscheinungsdatum herzuleiten wäre.
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Avatar: EndoOne#6
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
  • Dt. Synchro
Dieses Review bezieht sich sowohl auf die erste Staffel von Fate/kaleid liner, als auch auf die dazugehörige OVA "Der Tanz am Sporttag".


Es gibt gewisse Debatten, die in der Anime-Community gefühlt seitdem ausgefochten werden, als das erste Mal in Fernost ein Pinsel das Papier berührte. Rei oder Asuka, Kira oder L, Was ist das One Piece und mit welchem verdammten Teil fängt man eigentlich die Fate-Reihe an?
Berechtigte Frage, denn nachdem sich Type-Moon-Fans schon seit knapp 20 Jahren die Haare über die schiere Anzahl an Fate-Spin-off-Medien und deren Einordnung ins übergreifende Universum des Schöpfers Kinoku Nasu raufen, ist das Franchise mittlerweile auch in Animeform üppig mit Ablegern aller möglichen Stilrichtungen bestückt. Von der Kochshow über Detektivkrimis bis hin zur Magical Girl-Serie ist alles dabei - um letztere soll es in diesem Review gehen: Fate/kaleid liner Prisma Illya!

In diesem Spin-off, das kausal übrigens irgendwann während Fate/Zero von der Haupt-Timeline abweicht, tritt Einzbern-Spross Illyasviel ins Rampenlicht und eifert in pinken Rüschen Cardcaptor Sakura nach. Vorwissen aus anderen Fate-Serien ist dabei nicht zwingend notwendig, da die Serie größtenteils ihrer eigenen, ausreichend erklärten Kontinuität folgt. Um alle Lore-Schnipsel, Anspielungen und Gags zu verstehen, solltet ihr euch jedoch einen der Fate/stay night-Teile zu Gemüte geführt haben.

Fate/kaleid liner ist in erster Linie eines: Eine Fanfiction durch und durch. Vom herzzerreißenden Schicksal Illyas in Fate/stay night angetrieben, experimentiert Autor Hiroyama hier nämlich frei Schnauze mit Charakterpool und Lore des Originals, um den herzlichen Homunculus zum Mittelpunkt eines quirligen Magical Girl-Abenteuers zu machen: Statt im Einzbern-Schloss zu versauern, drückt Illya die Schulbank, Rin und Luvia befinden sich in Ausbildung bei Zelretch und sind im Auftrag des Clock Tower unterwegs und statt Fuyuki des Nachts in Schutt und Asche zu legen, sind die Seelen der Heldengeister nicht im Throne of Heroes, sondern in magischen Karten versiegelt, die in uns um Fuyuki gefunden werden wollen.
Klingt wie Cardcaptor Sakura? Ist es auch, denn Fate/kaleid ist vollgestopft mit Tropes des Magical Girl-Genres und seiner bekanntesten Vertreter, die hier regelmäßig nicht nur referenziert, sondern auch durch den Kakao gezogen werden, wenn Illya und Sidekick Miyu beispielsweise feststellen, dass ein gutes Magical Girl auf Logik und Physik zu pfeifen hat!
Der Ton fällt also wesentlich leichtherziger aus als in der Hauptreihe, denn obwohl im Laufe von Fate/kaleid mehr als einmal die Fetzen fliegen, ist von den nervenzerfetzenden Tragödien und dramatischen Wendungen seiner Franchisekollegen keine Spur. Trotzdem liegt der Fokus auch hier darauf, den Charakteren den Spiegel vorzuhalten und sie auf den Kriegspfad mit ihren eigenen Idealen zu führen, denn einer weiteren Tradition des Magical Girl-Genres folgend müssen Illya und Miyu lernen, was es bedeutet, zusammenzustehen, sich anderen Menschen zu öffnen und letztendlich auch auf sie zu verlassen. Insbesondere Miyus selbstzerstörerischer Drang, anderen auf keinen Fall zur Last fallen zu wollen steht im Zentrum der Handlung, wird im Laufe der gerade mal 10 Episoden jedoch natürlich nicht ansatzweise genug entwickelt, um in Sachen Tiefgang an andere Ableger der Reihe ranzureichen.
Stattdessen fokussiert sich Fate/kaleid liner mehr auf die emotionale Entwicklung seiner Figuren und baut Illya und Miyu zu sympathischen und bodenständigen Kinder-Charakteren aus, die zwischen typischen Sozialreibereien und Identitätsbildungen dieses Alters eben auch noch mit lebensgefährlichen Herausforderungen in einer übernatürlichen Spiegelwelt fertig werden müssen.
Loretechnisch lässt sich Fate/kaleid dennoch mühelos in das von Kinoku Nasu mit The Garden of Sinners eröffnete Nasuverse einordnen, denn jedes noch so albern wirkende Konzept wie etwa die Kaleidosticks wurde liebevoll in die bis auf kleinere Schnitzer (wie z.B. dass Excalibur getraced werden kann) Mechaniken des Universums eingepflegt.

Optisch hat Regietalent Shin Oonuma in seiner besten Zeit einiges aus der Adaption des Mangas rausgeholt: So ist die gesamte Welt von vorne bis hinten in Oonumas ikonische "Pretty Colors" getaucht und alles erscheint in einem leichten Regenbogenglanz, der nicht nur das "Prisma"-Thema des Titels perfekt aufgreift, sondern auch die leichtherzige und stellenweise träumerisch-kindliche Atmosphäre unterstreicht. Regietechnisch wurde der Altmeister augenscheinlich jedoch etwas vom etwa ein Jahr zuvor Erfolge feiernden Fate/Zero gezähmt, denn statt schnell geschnittener visueller Gags wie in anderen Projekten dieser Zeit präsentiert Fate/kaleid seine Geschichte eher in einer cineastischen und auf Atmosphäre bedachten Art und Weise, die jedoch nicht weniger zu überzeugen weiß und den Übergang von der Hauptreihe sanfter gestaltet.
Auch in Sachen Action begegnet das Spin-off seinen großen Brüdern auf Augenhöhe, denn insbesondere der Kampf gegen Caster strotzt nur so vor ausgefeilten Cheoreografien und sowohl dynamischen als auch technisch geschickt realisierten Animationen, bei denen der pure Bombast in den Vordergrund tritt. So ist Fate/kaleid liner entgegen der Befürchtungen einiger Fans mehr als nur niedlicher Fanservice für Magical Girl-Fans, sondern bietet auch für diejenigen, denen die spannenden Kämpfe der Hauptreihe den Blutdruck in die Höhe getrieben hat, das ein oder andere Leckerli.
Auf klanglicher Ebene überzeugt Tatsuya Katou mit einem kultigen Soundtrack, der seiner Arbeit bei Titeln wie Food Wars! oder Mirai Nikki in nichts nachsteht und sowohl leichtherzige als auch spektakuläre Momente perfekt untermalt.
Und so ist das Markenzeichen der Fate-Reihe nach außen hin, für das Type-Moon-Nerds von anderen Visual Novel-Communities beneidet werden, auch hier wieder präsent: Eine opulente Umsetzung mit schildernden Produktionswerten, die für die Themen und die Atmosphäre der Geschichte stets den passenden Ausdruck findet und die Story aus dem Manga ideal in das Medium Anime überführt, während die sich in den folgenden Staffeln ankündigenden problematischen Elemente hier allenfalls am Horizont zu erahnen sind.

Fazit
Obwohl Fate/kaleid liner im Stil einer lockeren Fanfiction in Sachen Tiefgang der Hauptreihe nicht das Wasser reichen kann, ist der Anime nicht nur spürbar eine Frucht der Liebe zum Universum, sondern auch zum Magical Girl-Genre, das hier unterhaltsam persifliert und doch in seiner Essenz akkurat verwirklicht wird. Mit einer sorgfältig konstruierten Chemie zwischen den Hauptfiguren ist der Titel ein toller Fate-Ableger, der mit den "ganz Großen" auf Augenhöhe steht und oftmals zu Unrecht für seine quatschige Prämisse und niedlichen Kulleraugen-Designs von Fans und Nicht-Fans gleichermaßen gemieden wird.
Produktionstechnisch und künstlerisch hat das Team von Silver Link in den 10 Episoden mal wieder seine Integrität bewiesen und das Material in ein glanzvolles Gewandt gehüllt, sodass ein träumerisches Entertainment-Paket entsteht, das nicht mehr und nicht weniger tut als Spaß zu machen - nicht nur für Fate-Fans!
Doch das ist noch nicht alles, denn nach dem Erfolg der ersten Season gab es für Illya und co noch so einige Höhen und Tiefen zu erleben ...
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