Wir beide! (2006)

Girl Friends / ガールフレンズ

Rezensionen – Wir beide!

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Manga „Wir beide!“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
  •  
Avatar: Aodhan
V.I.P.
#1
Leider gibt es immer noch relativ wenige Yuri-Mangas, die mal länger als ein, zwei Bände laufen, aber zumindest bieten die Ausnahmen dann all das, was man vom Genre erwartet. Girl Friends erzählt zwar letztendlich "nur" eine ganz normale Liebesgeschichte ohne viele Ausschmückungen, doch mehr muss er auch gar nicht erzählen.

Bevor der interessierte Yuri-Fan jetzt zugreift, muss ich aber gleich eine Warnung aussprechen. Girl Friends ist im Magazin Comic High! erschienen - ein Magazin, das sich das Motto "Girlish comics for boys and girls" auf die Fahne geschrieben hat. Dementsprechend ist Girl Friends zuckersüß und kitschig - wer schon bei Shoujo Reißaus nimmt, wird mit dem Manga vermutlich wenig Freude haben.

Die Autorin versucht gar nicht erst eine ausgefallene Geschichte zu erzählen, sondern konzentriert sich ganz auf den Konflikt zwischen dem Liebespaar. Der läuft eigentlich so ab wie man es erwartet und kennt, hat manchmal auch seine Längen, aber die beiden sympathischen Heldinnen haben es mir leicht gemacht, über den generischen Aufbau hinwegzusehen. Erzählerisch kann Girl Friends sicher nicht mit dem Genre-Primus Aoi Hana mithalten, aber die Geschichte ist trotzdem alles andere als schlecht - es sei denn man kann mit Schul-Liebesgeschichten überhaupt nichts anfangen.
    • ×13
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
Avatar: Pilop
V.I.P.
#2
Ein Yuri Manga. DER Yuri Manga? Das vielleicht nicht, aber zumindest einer der bekanntesten. Die Geschichte einer Liebe zwischen Mädchen, vom ahnungslosen, unschuldigen Anfang bis hin zur echten Liebesbeziehung. Eine schöne, leichtherzige Romanze mit sympathischen Hauptcharakteren, wenn auch mit vereinzelten Fehlgriffen im Handlungsverlauf.


Morinaga Milk ist kein unbeschriebenes Blatt in der Yuri-Szene, doch stellt Girl Friends als eine für das Yuri-Genre lang laufende Serie ihren bisherigen Höhepunkt dar. Dafür recycelte sie optisch und charaktertechnisch ihr früheres Erfolgspaar und stellt mit Mari und Akko wieder die Kombination aus schüchtern-zurückhaltend und lebhaft-extrovertiert in den Mittelpunkt. Die Besonderheit der Serie gegenüber anderen ist nun schlicht die Zeit, die für die Entwicklung zur Verfügung steht, wobei das gemächlichere Tempo hier sowohl Stärke als auch Schwäche ist. Anstatt, dass sich ein Mädchen Hals über Kopf in ein anderes verliebt, nimmt man sich hier Zeit dafür zu schildern, wie alles mit Freundschaft beginnt und sich Mari erst nach und nach bewusst wird, dass ihre Gefühle mehr sind als rein freundschaftlich, was entsprechende Verwirrung und Ratlosigkeit bei ihr zur Folge hat. Während der Grundtenor der Geschichte leichtherzig und heiter ist, werden durch die mit diesem Umstand verbundene Hoffnungslosigkeit, die Angst vor Ablehnung und dem Verlust der Freundschaft die erwartbaren Dramaelemente eingebracht, die auch nicht schlechter ausfallen als der humorvolle Teil der Geschichte. Was nun aber die angesprochene Schwäche angeht, die liegt in bestimmten Entwicklungen, die unnatürlich erscheinen und den Anschein haben, als hätten sie rein dazu gedient die Entwicklung abzubremsen, was bei einer Geschichte, die für ihren gemächlicheren Verlauf von so manch Ungeduldigen auch kritisiert wird, natürlich noch stärker wiegt. Keinen Abbruch tut das allerdings der Sympathie, die man den Charakteren entgegenbringt. Man lebt leicht mit ihnen mit, wie sie sich im Strudel aus Liebe, Hoffnung, Verwirrung und Verzweiflung zu behaupten versuchen und die Mangaka versteht es, Schlüsselstellen auch entsprechend wirkungsvoll darzustellen, so dass hier durchaus einige der mitreißendsten Szenen vorkommen, die ich aus dem Yuri-Genre kenne.

Fazit:
Wer am Yuri-Genre Interesse hat, für den führt an Girl Friends eigentlich kein Weg vorbei. Humorvoll, durch die Laufzeit ausführlich und trotz vereinzelter Enttäuschungen über manche Entwicklungen, lebt man mit den Protagonisten mit. Für das Genre schon fast sowas wie ein moderner Klassiker.
    • ×26
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×1
Avatar: Orlock#3
Einer der Klassiker des Yuri-Genres und mein absoluter Favorit bis heute.
 
Milk Morinaga erzählt in fünf Bänden die Geschichte von Mariko und Akiko über mehrere Jahre in der Oberschule. Das tut sie in aller Ausführlichkeit, die ihr der Raum von fünf Bänden bietet und muss sich dabei nicht, wie in den vielen ein- oder zweibändigen Werken im Yuri, auf einen oder zwei Aspekte der Beziehung beschränken.
Und das ist auch schon die erste große Stärke von „Wir beide!“.
 
Von der beginnenden Freundschaft, über die ersten Gefühle bis zur festen Beziehung und der Heimlichkeit im Alltag wird das Verhältnis der beiden sehr ausführlich dargestellt.
Hier und da wird bemängelt, dass die ganze Geschichte eher rosarot daherkommt und die wahren Probleme einer lesbischen Beziehung in der japanischen Gesellschaft nicht angesprochen werden. Das ist wohl so, aber das ist ganz offensichtlich auch gar nicht der Zweck der Geschichte. Im Mittelpunkt stehen einfach die sich entwickelnden Gefühle der beiden Hauptfiguren. Nun kann ich mich nicht wirklich in die Gefühlswelt verliebter Schulmädchen hineinversetzen, aber die ganze Geschichte und die Handlungen der Beiden bleiben für mich immer nachvollziehbar.
 
Die zweite große Stärke der Geschichte sind die sehr starken Nebenfiguren. Insbesondere die vier weiteren Mädchen aus dem Freundeskreis sind sehr lebendig. Jede von ihnen hat ihre eigene Geschichte und ihre eigenen Macken, und so wachsen einem die weiteren Freundinnen fast so sehr ans Herz wie Mariko und Akiko. Da bekommt der englische Titel „Girl Friends“ gleich eine viel umfassendere Bedeutung.
 
Der Zeichenstil von Morinaga gefällt mir auch sehr gut. Klare Linien und Strukturen. Das gelegentliche Durcheinander von Gesagtem und Gedachtem gibt es in anderen Romanzen auch.
 
    • ×4
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
  •  
  • Bewerten
  • Lesezeichen
  • Favorisieren

Bewertungen

  • 1
  • 11
  • 18
  • 110
  • 141
Gesamtbewertung
Eigene Bewertung
Klarwert4.16 = 83%Toplist#71

Mitgliederstatistik

Letzte Bewertungen

Top Eintrager

Neueste Umfragen

Personalisierte Listen

Discord

Teilen


Du hilfst anderen gerne bei der Suche nach einem Manga oder informierst gern über Manga? Dann empfehlen wir, zusätzlich einen Link zum Manga-Eintrag hier auf aniSearch mit anzugeben. Damit erleichterst Du dem Empfänger die Suche nach dem Manga und bietest ihm eine ganze Fülle an Informationen!