„Cowboy Bebop“-Review: Blu-ray-Gesamtausgabe

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„Cowboy Bebop“-Review: Blu-ray-Gesamtausgabe

Veröffentlich am von CybernetikFrozone
Ein Anime, der so alt ist, dass er als Klassiker gilt; ein Anime, bei dem ich nicht mehr damit gerechnet hatte und doch die Hoffnung nie aufgab, dass er eine Neuauflage auf Blu-ray erhalten würde. Und jetzt, 14 Jahre später, bringt uns ein Publisher in Kooperation mit Dybex Cowboy Bebop auf die blaue Scheibe. Dann schauen wir mal, was uns erwartet.

Was ist Cowboy Bebop?

Die aus 26 Teilen bestehende Weltraum-Tour wurde unter der Leitung Hajime Yatates beim Studio Sunrise animiert und produziert, während Shin’ichirou Watanabe die Regie führte. Der Anime wurde erstmals 1998 auf TV Tokyo ausgestrahlt, wurde allerdings nach lediglich 12 Episoden aufgrund von Gewaltdarstellungen abgebrochen. Vier Monate später nahm WOWOW die Serie auf und strahlte sie vollständig aus. Nach der deutschen Erstausstrahlung auf MTV Anfang 2003 folgen zunächst 6 DVD-Volumes und im November 2007 eine auf 2000 Stück limitierte DVD-Gesamtausgabe und nun, am 22.06.2017, kam endlich eine Blu-ray-Neuauflage in der „peppermint anime Classics“-Reihe von peppermint. Zuerst nur im AKIBA-PASS-Shop, dann aber auch zu Amazon.

Worum geht es in Cowboy Bebop?

2071: Die Erde ist wegen eines Meteoritenhagels schon lange nicht kaum noch bewohnbar und die Menschheit hat sich im Sonnensystem verteilt. Vor allem der Mars ist reichlich mit Menschen bevölkert. Zu dieser Zeit machen sich die Kopfgeldjäger Spike und sein Partner Jet mit dem Raumschiff „Bebop“ auf den Weg durchs All, um ihre leeren Geldbeutel zu füllen, indem sie gesuchte Verbrecher fangen. Zwar erwischen sie oftmals die gesuchten Leute, doch passiert irgendetwas, was verhindert, dass die beiden auch nur einen einzigen Schein mehr sehen, als sie zum Überleben brauchen. Auf ihrer Reise durch das Universum treffen die beiden auf die freizügige und eigensinnige Faye und das kleine bzw. große Computergenie Ed, die sie beide begleiten. Auch ein Hund namens Ein ist mit von der Partie. Und neben den Verbrechern jagen die vier auch den Fragen ihrer Vergangenheit hinterher.

Verpackung:

Wir haben hier Digipaks in einem Schuber, der in Schrumpffolie verpackt mit einem Infoblatt kam, das nur darauf gelegt wurde. Der Schuber ist sehr stabil, matt und in rot gehalten. Ein Bild von Spike Spiegel, bei dem nur das Auge eine andere Farbe als der Rest hat, ziert die Frontseite, während die geschlossene Seite den japanischen und den englischen „Cowboy Bebop“-Schriftzug trägt. Die Digipaks selbst sind ebenfalls rot und haben dieselben Grafiken wie die CD-Holder. Was gut ist: Die Scheiben sind mit den Episodennummern bedruckt, sodass es leichter ist, sich bestimmte Folgen nochmals anzusehen.

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    Schuber – Vorderseite

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    Digipak – Rückseite

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    Schuber – Rückseite

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    Digipak – Innenseite
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    Digipak – Rückseite

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    CD-Halter – Innenseite

Extras:

Sieht es bei den Extras genauso gut aus? Sogar besser! Wir haben hier vier Postkarten, die ziemlich stabil und matt sind, ein Poster (41×34 cm) und dann noch folgende Booklets:
  • ein 56-seitiges Kompendium mit Erklärungen, wie die Welt in Bebob funktioniert, Charakterprofilen mit Biografien, Episoden-Guide mit den Namen der Episoden-Writer, Erklärungen der Fortbewegungsmittel und Erklärungen zu Computern, Internet und dem Programmieren in Bebob,
  • ein Artbook mit 76 Seiten und
  • eine „Settei Collection“ (Skizzenbuch und Zeichnungen) mit 192 Seiten.

Und dann noch auf der 1. Scheibe in Deutsch & Französisch untertitelt: Eine Stunde Bonusmaterial, bestehend aus einem Video, in das Folgendes reingepackt wurde: Session 0 in SD-720i-Auflösung – ein Interview mit den japanischen Sprechern, Musikern und Regisseuren, ein AMV, das Opening & Ending in voller Länge und vieles mehr!

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    Postkarten

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    Kompendium – Computer in Cowboy Bebob
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    Kompendium – Episodenbeschreibung

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    Kompendium – Extra-Bereich; andere Begriffe
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    Kompendium – Fahrzeugbeschreibung

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    Artbook

Mehr Bilder:

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    Artbook

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    Kompendium – Charakter-Vorstellung
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    Poster

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    „Settei Collection“-Cover
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    Kompendium – Welterklärung

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    „Settei Collection“

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    Gebäudeskizzen
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    Charakterskizzen

Menü:

Bevor man überhaupt ins Hauptmenü kommt, bekommt man 58 Sekunden lang einen „Raupkopierer haften […]“-Text in Deutsch und in Französisch zu sehen und dazu dann noch Logo-Einblendungen. Glücklicherweise kann man daran aber vorbeispulen, sodass man sich nicht damit auseinander­setzen muss. Das Hauptmenü selbst begrüßt uns auf jeder Scheibe mit einer anderen instrumentalen Jazz-Musik, einem anderen Hintergundaufbau und Szenen aus den Episoden oder dem Intro. Etwas Ähnliches habe ich bisher noch nicht bei deutschen Veröffentlichungen gesehen und das gefällt mir super.

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    Episodenmenü Disk 1

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    Hauptmenü Disk 1
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    Sprachmenü Disk 1

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    Hauptmenü Disk 1
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    Bonusmaterialmenü (nur Disk 1)

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    Hauptmenü Disk 2

Mehr Bilder:

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    Hauptmenü Disk 2

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    Hauptmenü Disk 4
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    Hauptmenü Disk 3

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    Hauptmenü Disk 5
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    Hauptmenü Disk 4

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    Hauptmenü Disk 5

Bild und Animationen:

Bildtechnisch gibt es fast nichts zu meckern, keinerlei Banding und nur kleinere Bildkratzer, die nur auffallen, wenn man gezielt darauf achtet; die sind aber dem Alter geschuldet. Das Bild ist im 4:3-Format (mit schwarzen Balken links und rechts), wie viele der damaligen Animes.
Animationstechnisch haben wir im Weltraum einen Sternenhintergund, in dem sich dann die Fluggeräte bewegen, das sieht in den ersten paar Folgen seltsam aus, ist aber Gewöhnungssache. Immer ab ca. der Hälfte einer Folge, kommt ein Eyecatcher-Bild. Zudem ist der Satellit im Weltraum 3D-animiert und das leider nicht gerade gut.

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    Ein Teil aus Jets Vergangenheit

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    Die Swordfish im Weltall
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    Kämpfender Spike

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    Faye möchte einen Abflug machen
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    Alien-Jagd

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    Sauber machen/Untertitel

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Mysteriöser Kerl?


Deutscher Trailer

Ton:

Die deutsche Fassung ist richtig Old School; der Haupt-Cast hat gute Sprecher, die hervorragend auf ihre Rollen passen. Von den Nebenrollen kann man das leider nicht behaupten, denn da sind einige Stimmen dabei, die mehrmals besetzt wurden und die im Vergleich zum Japanischen durchaus nervig sein können. Zudem ist die deutsche Fassung lauter abgemischt, als die japanische oder die anderen vorhandenen Sprachen. Für die deutsche Synchronisation war die Arena Synchron GmbH in Berlin zuständig.
Dialogbuch und Regie oblagen Björn Schalla. Cowboy Bebop wurde ziemlich frei übersetzt, amerikanisiert und stimmt nicht immer mit den japanischen Texten überein. So wird zum Beispiel aus einem „Mackie & Mannie“ im Japanischen, ein „Tabula & Rasa“ oder aus einem „Eightwood“ ein „Herby“ im Deutschen. Außerdem werden immer wieder einmal japanische Begriffe auch japanisch ausgesprochen. Rein technisch ist diese Synchronisation also wesentlich schlechter, als der Großteil der heutigen Vertonungen.

Einen Nachteil bei der deutschen Synchronisation haben wir aber, nämlich dass es Stellen gibt, die nicht synchron mit den Lippen sind, sodass wir Situationen haben, in denen Charaktere etwas sagen, bei denen entweder der Sprecher zu früh aufhört oder weiter redet nach dem die Figur ihren Mund geschlossen hat. Das lässt sich z. B. In Folge 8 ab 4:32 beobachten. Sowas kann – wenn man die heutigen Synchronisationen gewohnt ist – durchaus bitter aufstoßen.

Interpreten und Musik:

Die Musik ist eines der Herzstücke von Cowboy Bebob. Verantwortlich waren Yoko Kanno und ihre Band The Seatbelts. Hier haben wir eine gute Mischung aus Jazz, Blues, Saxophon, Bass als Instrumentalmusik, klassischer Musik, Rock ’n’ Roll, Flötenmusik und Western. Zwischendurch wird auch immer wieder mal ein Gesangs-Track in den Folgen platziert. Wir bekommen also eine sehr vielfältige Musikauswahl gestellt. Das Opening ist von Folge 1-25 „Tank!“ von The Seatbelts und ist ein instrumentaler Jazz-/Saxpohon-Ohrwurm. Die Endings sind von Episode 1–12 und 14–25 „The Real Folk Blues“ von Mai Yamane, Folge 13 hat „Space Lion“ (ebenfalls von The Seatbelts) und Mai Yamane kommt nach Folge 26 mit ihrem Track „Blues“ wieder an die Reihe und beendet wird das Ganze in Folge 27 mit „Recover the Sky of Day“ von Shakkazombie.

Die Endings wurden nicht übersetzt.

Folgende Hauptcharaktersprecher haben wir hier in ihren Rollen:

CharakterSprecher (und andere Rollen)
Spike SpiegelViktor Neumann (auch in Dragonball Z als Vegetto oder als der Erzähler in Digimon Adventure)
Jet BlackKarl Schulz (auch im Dragonball-Franchise als Muten Roshi oder Caturamon in Digimon Tamers)
Faye ValentineAntje von der Ahe (auch in Mardock Scramble als Rare the Hair und in Black Lagoon als Revy)
Edward „Ed" WongIlona Brokowski (auch im „Madoka Magica“-Franchise als Kyouko Sakura oder in Digimon als Takeru Takaishi)

Technische Daten

Veröffentlichung: 22.06.2017

FSK: Ab 16 Jahre
Laufzeit: ca. 650 Minuten
Bildformat: 4:3, 1080i
Sprache/Tonformat: Japanisch (dts-HD Master Audio 5.1), Deutsch (Master Audio 5.1 HD), Französisch
Untertitel: Deutsch (weiß), Französisch, Niederländisch und Portugiesisch (weiß)
Extras: 3 Booklets, 4 Hart-Postkarten, Poster, nur auf Disk 1: Session 0
Verpackung: Digipak mit Hartkartonschuber

Untertitel:

Die deutschen Untertitel passen sich nach anfänglichen Problemen an die japanische Synchro an. Sie sind ordentlich zu lesen und skalieren gut mit. Die portugiesischen, niederländischen und französischen Untertitel skalieren ebenfalls gut, allerdings kann ich bei diesen zum Inhalt nichts sagen. Das müsst Ihr, sofern Ihr eine oder mehrere dieser Sprachen beherrscht, für Euch selbst herausfinden.

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    Eine Verwechslung
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    Faye in ihrem Gefährt
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    beliebte Weltraum-Kopfgeldsendung Big-Shot

Fazit:

Also was haben wir? Ein Anime mit einem interessanten Plot und kreativen Einzelgeschichten und einer sehr guten musikalischen Untermalung. Gute Booklets (das sollten sich andere Publisher auch zu Herzen nehmen). Brauchbares Bild, klasse deutsche Hauptsprecher mit einem fragwürdigen deutschen Dialogbuch und einer Stunde Bonusmaterial, das eher „na ja“ ist – das Interview ist aber gut. Ah ja, und die Sache mit dem Infoblatt, das einfach zum Schuber beigelegt wurde, ist super! (Auch das könnten sich andere Publisher zu Herzen nehmen).

Cowboy Bebop sollte jeder Anime-Fan mal gesehen haben. Der Preis der Box beträgt bei Amazon rund 90 € und im AKIBA PASS Shop rund 80 €. Beide Preise sind für dieses Produkt – so wie es ist – durchaus angemessen.

Testgeräte:
Bildschirm: LG E2350VR-SN (23 Zoll)
Blu-ray Player: Panasonic DMP-BDT165

Bilder:
Fotos des Produkts und der Szenen aus Eigenproduktion
Screenshots: © 1998–1999 SUNRISE  © 2017 peppermint anime

Quellen:
Videomaterial: peppermint anime YouTube-Kanal
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Kommentare (1)

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Avatar: HouchouHasami#1
vielen dank für die ausführliche Review! Na bei so vielen tollen Extras kommt man da ja nicht drum rum
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