Yurikuma Arashi (2015)

Yuri Kuma Arashi / ユリ熊嵐

Vorstellung: Yuri Kuma Arashi

Avatar: Guune#16
zu Yuriika
Meines Erachtens ist Yuriika die traurigste Gestalt im gesamten Anime. Ob nun Kindheit, Adoleszenz oder eben am Ende, als Erwachsende. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sie zu einem perfiden Menschen wurde. Die Frage ist, kann alles auf ihren ‚Vater‘ geschoben werden?

Diese Person empfinde ich ohnehin als äußert interessant. Als Yuriika sich seiner erinnert, stechen doch sofort zwei Dinge ins Auge: 1. Die Ansprache mit „er“ und „ihm“, doch 2. deutet nicht nur das äußere Erscheinungsbild auf eine Frau hin: Die Stimme, das Aussehen (feminines Gesicht und zierlicher Körperbau) und natürlich die roten High Heels*. Schuhe die doch gerade für weibliche Erotik stehen und besonders die Farbe Rot, verstärkt diesen Ansatz. Trotz allem zeigt und sah Yuriika eine gewisse (männliche) Autorität in ihm – zudem war er auch Leiter der Schule. Dessen ungeachtet taucht die Farbe Rot wieder bei den Schachteln bzw. Schubfächern auf. In erster Linie denken wir bei Rot an die Liebe (alles was sie liebte verwahrte sie auch darin). Auf der anderen Seite steht es für Abwesenheit – denn mit dem Schließen der Schublade ist es aus dem Sinn, ist es fort, für uns verborgen. Und das Yuriika sich nie wirklich geliebt gefühlt hat, wurde eindrücklich gezeigt.

Das Ende mit Kureha war dann bittersüß. So verlogen und gebrandmarkt sie gewesen sein mag, zu wissen, dass eine einst geliebte Person an ihrer Seite ist und sie nicht bei ihrem letzten Seufzer zurücklässt, gibt Hoffnung und brachte ihr den Glauben an die Liebe zurück.
 
*auf anderer Seite gelesen. Rote Schuhe begegnen uns im Zauberer von Oz, auch da ‚klickt‘ die Protagonistin sie zusammen.
Beitrag wurde zuletzt am 24.03.2017 13:12 geändert.
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Avatar: aniSearchler
aniSearchler
Themenstarter#17
Dazu:
Deine Ausführung sind sicher ein weiterer Aspekt, aber die Parallelen von Heathcliff und Yuriika sind ziemlich eindeutig, zumal der Name der Schule, Arashigaoka Akademie, einen förmlich anschreit: „Wuthering Heights!“

Yuriika ein Findelkind. Die sich als Erwachsene wandelte und sich gefühllos auch gegen Kureha zeigt und sie letztlich zu „essen“ plant. Dabei ist sie selbst, als Bär, ebenfalls Opfer und Gejagte des unsichtbaren Sturms. Reia verrät sie, durch ihre Heirat (?) und zerreißt damit das Band zwischen ihnen. Yuriikas „Rache“ nach Reias Tod ist ebenso nicht einfach die persönliche Rache, sondern ein Unheil, „denn mit dem Schließen der Schublade ist es aus“, sie beerdigt Symbolisch Porträtfotos im Aktschrank… Ihre Versöhnung findet sie mit „Reias Geist“, in Form von Kureha, als sie sie ins Jenseits begleitet.   

Zudem Yuriikas Name, der auch mit Eureka („Heureka! Ich habe es gefunden.“) übersetzt werden und die Phrase, die sie im Anime Verwendet: „Ich habe dich gefunden“. Reias Name enthält das Kanji für „Liebe“ (愛). – Und Yuriika findet zum Schluss in Gestalt von Kureha „Liebe“…  
 


Aber auch noch mal, was zu den Herrn vom Gericht (Life Sexy, Cool und Beauty):
„(…) Ihre Rolle ist tragend, denn wenn sie nicht gerade das Gericht anführen, dienen sie als Zuschauer oder Kommentatoren über die wichtigsten Ereignisse. (…)“

In Episode 12 wird gezeigt, dass sie ein Teil von Kumaria sind...

Man könnte sie daher ebenfalls als: Modell der Psyche wahrnehmen, wobei:
  • Life Sexy, der Richter, der Zwischen Cool und Beauty „vermittelt“ ist, er ist demnach das „Ich“, „dem bewussten Denken des Alltags, dem Selbstbewusstsein entspricht.“
  • Life Cool, der Ankläger, der die Einhaltung der Ordnung zum Wohle der Allgemeinheit fordert und folglich dem „Über-Ich“ entspricht, dem Streben nach, „der soziale Normen, Werte, Gehorsam, Moral und das Gewissen“.
  • Life Beauty, der Verteidiger, das „Es“, die Verkörperung des „Lustprinzip, das heißt, es strebt nach unmittelbarer Befriedigung seines Strebens. Die Triebregungen des Es prägen und strukturieren das menschliche Handeln unbewusst, das heißt, sie wirken, ohne dass dem Handelnden diese Wirkung immer explizit bewusst ist.“, ist.  
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Avatar: Guune#18
Fühle ich mich gleich an Pädagogik auf dem Gymi erinnert.^^

Das mit den drei Herren passt wirklich, jetzt wo du es erwähnst. 
Vielleicht wurde dann mit Yuriika neben Kaspar-Hauser-(Komplex) der Ödipuskonflikt oder Elektrakomplex (je nachdem wie 'Er' angesehen wird) dargestellt.

Neben Todsünden und Kardinaltugenden, finden sich ebenso zahlreiche Abwehrmechanismen, die ebenfalls mit bestimmten Charakteren illustriert werden.

Wir könnten aus Yurikuma also eine ganze Fallstudie zu psychoanalytischen Konzepten erstellen.
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Avatar: aniSearchler
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Themenstarter#19
Zelot(...)
Wir könnten aus Yurikuma also eine ganze Fallstudie zu psychoanalytischen Konzepten erstellen.
Theoretisch...


Prinzipiell habe ich das auch bereits kurz in meinem Beitrag von 2015 angesprochen (nur nicht so schön ausführlich, wie du es gemachst hast):

„(…) Während es so wirkt als ob ein großer Teil des Verhaltens der Charaktere auf rein sexuelle Lust zurückzuführen ist, sieht es so aus als ob Ikuhara versuchte die psychologische Seite seiner Figuren zu zeigen. (…) Alle Hauptfiguren scheinen mehr zu symbolisieren, als das sie tatsächlich emotionale Tiefe haben. (…)“


Edit
Zudem werden wir laufend auf die die „Metamorphose“, die verschieden Facetten, die „Verwandlung“, hingewiesen:

Beitrag wurde zuletzt am 24.03.2017 15:37 geändert.
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Avatar: Guune#20
EinsZweiDreiUnter anderem als Lilie…

Sehe ich Lilien oder Tauben?
Beides!
Lilien, die zu Tauben werden. Also in etwa Liebe, die gen Himmel, von dannen getragen wird? Als etwas, dass sich von seinen Wurzeln (was einem quasi festhält) befreit und Flügel bekommt (= Freiheit, Mobilität).


Edith möchte noch was sagen:

Es gab auch Szenen mit schwarzen Lilien, also Szenen, in denen dann auch etwas Unheilvolles passierte.
Beitrag wurde zuletzt am 24.03.2017 16:08 geändert.
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Themenstarter#21
Ja… aber dazu könnte man noch ein „bisschen“ mehr schreiben… xD

Bei „schwarzen Lilien“ könnte man von einem Index sprechen, denn die Bedeutung der schwarzen Lilien versteht man ohne den Zusammenhang in Yuri Kuma Arashi so nicht allgemein.
Der Index hat nur eine inhärente Beziehung zu dem Bezeichneten und er benötigt daher einen Kontext, um verstanden zu werden. Der Index bietet die Möglichkeit sich mit Ideen, wie z.B. einer konkreten Darstellung zu befassen. Die schwarze Lilie ist in diesem Fall konkret.

Wohin gegen die weißen Lilien auch ohne weiteren Bezug verstanden werden und ein Symbol sind.
Ein Symbol ist ein ähnliches Zeichen wie der Index. Auch das Symbol benötigt gewisse Konventionen, um verstanden zu werden. Jedoch ist das Symbol im Gegensatz zum Index willkürlich gewählt.

Eigentlich ist die Lilie als Symbol für Girls Love willkürlich gewählt. Die schwarze Lilie jedoch bezieht sich jedoch auf den Kontext und die „Bedrohung“ die damit ausgedrückt wird. Yuri wird vorwiegend mit weißen Lilien in Verbindung gebracht...  

Edit
Ich wollte jetzt aber nicht wirklich so weit ausholen... nur springen wir grade ganz schön hin und her...
Beitrag wurde zuletzt am 24.03.2017 16:51 geändert.
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V.I.P.
#22
Der Winter 2015 brachte uns das typische Anime-Angebote von Harems, Slice-of-Life und Komödien. Aber unter ihnen leuchtete ein ziemlich seltsamer Diamant: Yuri Kuma Arashi. Leider hatten viele Leute aus verschiedenen Gründen auf die Show verzichtet. Erstens definiert der Anime den Ausdruck „völlig verrückt“. Seine Prämisse ist einfach zu verrückt, als dass viele Menschen sie schlucken könnten. Zweitens wird das Lesbischsein in der Serie aufgegriffen. Wieder weigern sich einige Leute, eine solche Entwicklung zu akzeptieren. Und drittens – bei weitem der größte Grund, warum Menschen den Anime ignorieren – sind die Symbole. Jedes von diesen Teilen wird in meinem späteren Rückblick angesprochen, aber meine Analyse wird sich hier auf den dritten Punkt konzentrieren.
Was folgt, ist mein Versuch, drei Ziele zu erreichen: Die Idee der Symbolik und ihre Verwendung zu erklären, Yuri Kuma Arashis Symbole zu vermitteln und zu interpretieren und wie sie sich mit den Botschaften, Ideen und Motiven verbinden, die sie darstellen. Hoffentlich hat man am Ende meines gesamten Beitrags nicht nur ein besseres Verständnis für die Vielfalt und Wirksamkeit von Symbolen – die man während der eigenen Karriere als Anime-Zuschauer verwenden kann –, sondern auch ein besseres Verständnis für „Lesbian Bear Storm“ und alles was dieser Anime zu bieten hat. Lasst uns jedoch jetzt ohne weiteres loslegen.

Symbole

Wikipedia definiert ein „Symbol“ wie folgt:
Wikipedia - Symbol Ein Symbol ist ein Objekt, das eine Idee, ein visuelles Bild, einen Glauben, eine Handlung oder eine materielle Einheit darstellt, für das es steht.

Mit anderen Worten bedeutet ein Symbol etwas anderes. Aber es ist mehr als das. Ein Symbol „hat nicht nur eine„ wörtliche“ Bedeutung, sondern auch eine oder mehrere zusätzliche Bedeutungen, die über das Wörtliche hinausgehen.“ Was Symbole bemerkenswert repräsentiert, ist, dass jemand etwas hat, das eine absolute Definition und eine zugrunde liegende Interpretation hat. Nehmt zum Beispiel die Sonne. Es ist buchstäblich ein heißer Stern. Abhängig von den Umständen kann es jedoch Folgendes darstellen: Glück, Hoffnung, Brillanz, Frömmigkeit usw.
Das Schlüsselwort hier ist „Umstand“ oder genauer gesagt Kontext. Symbole und ihre Verwendung bringen mehrere Bedeutungen mit sich, aber je nach ihrem Platz innerhalb einer bestimmten Umgebung (sei es in Anime, Literatur oder Film) ändert sich die Bedeutung. Als weiteres Beispiel könnte eine geschlossene Schatztruhe in einem abenteuerlichen Thriller Wohlwollen und Glück bedeuten, in einem deprimierenden Drama jedoch Sehnsucht und Unbekanntes. Es ist äußerst wichtig, die Umgebung zu verstehen, in der sich das Symbol befindet, da solche kontextbezogenen Hinweise zu einem rationaleren Verständnis führen.
Der Symbolismus selbst ist nicht einfach aufgrund seiner Natur „gut“ oder „schlecht“. Während es offenkundig, vage, undeutlich, auffällig, unübersichtlich oder ein beliebiger anderer Beschreiber sein kann, der seiner Darstellung zugeschrieben wird, ist ein Symbol in diesen zuvor genannten Zuständen nicht inhärent platziert. Das liegt an der Grundeinstellung, dass Symbole durchdrungen sind. Mehrfachinterpretationen bieten sehr unterschiedliche Perspektiven. Was dies impliziert, ist, dass der symbolischen Bedeutung eine logische Erklärung folgt, um als gültig angesehen zu werden.
Das ist ein wichtiger Unterschied. Während ein Symbol nicht gut oder schlecht sein kann, kann es in Bezug auf seine Verwendung und letztendlich die Interpretation leicht schwach oder stark sein. Wenn man noch einmal die Beispiel anführen will, werden in Dantes Göttlicher Komödie bemühen, im ersten Inferno werden Sünder kopfüber in Löcher gesetzt. Symbolisch stellen solche Löcher Taufbecken dar, die wiederum die Kirche und das Christentum darstellen. Angesichts der Situation, des Kontexts, handelt es sich jedoch um eine Umkehrung der Sünde und eine „Entthronung“ der kirchlichen Positionen. Während es richtig ist, die Löcher als Symbole von Taufbecken zu interpretieren, trägt die Berücksichtigung des Kontexts dazu bei, ein solches Symbol so viel kohärenter zu gestalten.
Warum überhaupt Symbole verwenden? Warum erklärt der Autor eines Romans nicht mit Worten, was er oder sie zu sagen versucht? Was bringt es, wenn ein Anime-Regisseur zufällige Objekte einbindet, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen, wenn die Charaktere es einfach durch einen Dialog sagen könnten?
Ein Grund ist, ihrer Arbeit mehrere Bedeutungen zu geben, die eine „einfache, wörtliche Aussage niemals vermitteln könnte“. Die Verwendung von Symbolen bietet der Arbeit eine Vielzahl von Interpretationen, die sonst nicht möglich wären. Symbole sind so offen und ermöglichen es Menschen, ihre eigene Wahrnehmung von Büchern, Shows oder Filmen zu entwickeln. Es macht die gegebene Erzählung unterschiedlich, was es bedeutet, und genau, welche Botschaft es zu vermitteln versucht. In diesem Sinne behält ein Symbol eine gewisse Mehrdeutigkeit bei und fungiert als Brücke zwischen der Person und den Themen. Und wenn diese Brücke entdeckt und anschließend überquert wird, beginnt eine Reise. Aber nicht jeder Weg – jede Interpretation – wird gleich sein.
Ein weiterer Grund, sich an Symbole zu halten, ergibt sich aus der Weisheit: „zeig, erzähl es mir nicht!“ Es ist definitiv machbar seine Gedanken direkt darzulegen, aber es ist „eleganter“, dies durch Gleichnis oder Metapher zu demonstrieren. „Taten sagen mehr als Worte.“ Wenn eine bestimmte Situation oder Botschaft direkt beschrieben würde, hätte sie nicht dasselbe Gefühl der Erfüllung. Indem der Betrachter sich nicht auf Sätze, sondern auf Symbole stützt, wird das betreffende Stück nicht nur faszinierender, sondern auch lohnender. Es lohnt sich viel mehr, einen Wert oder eine Bedeutung durch das Finden der Antwort zu erlangen, als sie sagen zu lassen. Es sind wirkungsvolle, kraftvolle und ewige Eigenschaften, die Symbole mit Leichtigkeit hervorbringen.
Ich habe versucht darzulegen was Symbole wirklich sind und wie sie beim Erstellen einer Geschichte helfen, aber was sind einige negativ Aspekte, die mit einem verwenden von Symbolen verbunden sind? Ein Problem betrifft die beiden Extreme: Viel zu schwierig und viel zu aufdringlich. Wenn ein Symbol zu nuanciert ist, kann es für das Publikum unmöglich sein, es zu erkennen. Wenn ein Symbol dagegen zu „In-Your-Face“ ist, kann es das Publikum stören oder davon abhalten es zu schätzen, was dahinter steckt. Ray Bradbury, Autor von Fahrenheit 451, kann mit den Worten zitiert werden: „Die beste Symbolik ist immer ahnungslos und natürlich.“
Es gibt auch ein anderes zweifaches Problem: Unter- und Überschreitung der Verwendung von Symbolen in einer Arbeit, um den Gesamtzweck zu vermitteln. Einerseits werden Symbole genau deshalb verwendet, weil sie mehr oder weniger „allgemein“ sind. Wenn Menschen ein Herz sehen, wissen sie, dass es „Liebe“ bedeutet. Wenn sie einen Daumen nach oben sehen, wissen sie, dass es „gute Arbeit“ bedeutet . Dies sind einfache Fälle, aber die Idee bleibt die gleiche: Die Verwendung von Symbolen gibt eine zusätzliche Ebene der Verbindung oder des Denkens, wodurch das Publikum zum Nachdenken angeregt wird. In Verbindung mit dem vorherigen Gespräch über Mehrfachbedeutungen und Zeigen, anstatt zu sagen, wäre es beinahe ein Verbrechen, ein derart zwingendes Werkzeug nicht zu verwenden. Auf der anderen Seite ist „Schwerfälligkeit mit… Symbolen fast so schlimm (vielleicht sogar schlimmer), als sich überhaupt nicht mit ihnen zu beschäftigen.“ Wird das Publikum mit zu vielen Symbolen bombardiert, kann dies dazu führen, dass sie verärgert oder abgelenkt werden und hindern sie daran, das es zu schätzen weiß was dahinter steckt. Wenn es so viele Symbole gibt, dass der Fokus auf die Geschichte und die Charaktere im Wesentlichen verloren geht, dann sind die Symbole nicht die Brücken, die sie sein sollen.
Yuri Kuma Arashi kann mit Recht als übermäßig häufig in Bezug auf die Verwendung von Symbolen bezeichnet werden – es wäre nicht allzu abwegig, den Anime als „Symbolismus: Der Anime“ zu bezeichnen, wenn man bedenkt, woraus er besteht. Ein solcher Betrag ist jedoch nur eine Form der Toleranz. Diese Dichte an Symbolen in der Show beeinträchtigt weder die Geschichte noch die Charaktere, da die Figuren in Yuri Kuma Arashi selbst Symbole sind.
Wenn man eine solche streitige Aussage für später beiseite legt, wenn alles gesagt und getan ist, kommt es auf die Ausführung an. Im Wesentlichen gibt es fünf wichtige Verwendungen von Symbolik: Als kleine Details, für Motive, in visuellen Metaphern, mit Universalität und im Verstecken. Möglicherweise gibt es noch mehr, aber diese umfassen die Mehrheit und wichtige Verwendungsmöglichkeiten. Und Yuri Kuma Arashi folgt diesen Verwendungen außergewöhnlich gut. Es gibt kleine Details, wie etwa Hinweise auf Papst Urban II.; Motive von Homosexualität, Liebe und Religion; Metaphern in Form von Wänden und Getränken; universelle Opfergaben mit den Lilien; sogar Versteckte mit der Aufteilung von Kurehas Zimmer. Und das ist erst der Anfang. Was aufgelistet ist, ist nur eine kleine Portion der Symbole, die von Anfang bis Ende der Show zu finden sind. Obwohl die verwendete Symbolik nicht immer so einfach ist, ist klar, dass sie trotz ihrer Masse, ihrer Gesamtausführung, Stärke und Bedeutung den Anime von etwas Einfachem zu etwas Besonderem macht.
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#23
In diesem Beitrag werden wir uns ansehen, was genau die Show zu vermitteln versucht, woraus der größte Teil des Beitrages bis in die letzten paar Teile bestehen wird, und die ersten drei Folgen aufschlüsseln. Tatsächlich gibt es in diesen Eröffnungs-Episoden viel mehr Symbole, aber wir können sie erst viel später vollständig betrachten. Es scheint also so, als gäbe es viel zu sezieren.

Yuri Kuma Arashis thematische Präsenz

Da wir jetzt eine bessere Vorstellung davon haben, was genau Symbolik bedeutet, können wir endlich ans Eingemachte der Analyse gehen. An dieser Stelle ist es wichtig, die eigenen Themen von Yuri Kuma Arashi oder die Verwendung der Symbole deutlich zu machen. Der Anime hat drei allgemeine Ideen:
  • Sozialpolitischer Kommentar zu den Wahrnehmungen von Vorurteilen, insbesondere sexueller Diskriminierung
  • Eine komplexe und doch einzigartige Liebesgeschichte erzählen
  • Herausfordernde religiöse Konnotationen im Zusammenhang mit vorgefassten Überzeugungen
Sie klingen alle super schick; Es handelt sich um Themen, die im Medium Anime nur selten behandelt werden, geschweige denn auf diese Weise. Und um seine Geschichte, Charaktere und Themen „klar“ darzustellen, werden die in der Show enthaltenen Symbole verwendet.

Ein systematischer, symbolischer Zusammenbruch

Von nun an werde ich die verschiedenen verwendeten Symbole, deren Interpretation und die unterstützenden Gründe, die erforderlich sind, um solche Behauptungen geltend zu machen beschreiben. Sie sind nach Episoden lose kategorisiert und so organisiert, dass sie auf der Grundlage des Zeitpunkts, an dem eine „angemessene“ Menge an Informationen gesammelt wurde, beschrieben werden. Darüber hinaus werden Bilder zur einfachen Visualisierung bereitgestellt.

Jedes einzelne Symbol wird in drei verschiedene Teile unterteilt: „Wörtlich“, in dem das Symbol beschrieben wird, „Interpretation“, in dem die zugrunde liegende Bedeutung zugewiesen wird, und „Erklärung“, in der die Beweise für diese Bedeutung erbracht werden.

Episode 1 – „Never Back Down on Love“

  • Wörtlich: Sumikas Brille
  • Interpretation: Ironische Darstellung der reinen Liebe
  • Erläuterung: Einzigartigkeit ist immer wichtig beim Geschichtenerzählen. Und hier ist Sumika die einzige Frau, die während der gesamten Show eine Brille trägt. Sie hat sowohl in Bezug auf die Liebe als auch in Bezug auf das Sehen eine „erweiterte Vision“. Aber für Menschen mit Sehstörungen wird eine Brille benötigt und in der Folge ist ihre Wahrnehmung „fehlerhaft“ und deshalb ist ihre Art von Liebe auch so wie sie ist. Das heißt, reine, absolute Güte gibt es nicht – kann es nicht.
  • Wörtlich: Eine Blumengruppe in der Nähe des Schulgeländes
  • Interpretation: Liebe, Reinheit und Sex
  • Erläuterung: Dieser Garten hat während des gesamten Anime eine enorme Bedeutung. Es ist die Quelle der Liebe (sowohl von Kureha als auch von Reia), die Quelle des Todes (Ginko und Lily töten hinter dem Garten; Gegenteil von Liebe ist Hass) und wo andere wichtige Ereignisse stattfinden (Kurehas Ausschluss, Ginkos Verhaftung usw.). Auch der Garten wird ständig manipuliert: Er wird als „Entjungferung“ der Liebe abgeholzt, er wird nachgebessert, um vergangene Traumata zu korrigieren, und er wird geschlossen, um stagniert und statisch zu bleiben. Jede dieser Situationen hängt von den aktuellen Ereignissen der Show ab. Während Liebe und Reinheit davon offensichtlich sind, hat die Lilie auch einige andere Bedeutungen. Es wird oft mit der Jungfrau Maria in Verbindung gebracht, einer christlichen Gestalt der Keuschheit. Unter Berücksichtigung des Japanischen wird die Lilie auch als „Yuri“ und damit als weibliche Homosexualität bezeichnet. Diese Art des Denkens ergibt sich nicht nur aus dem Namen der Show, sondern auch aus der Eröffnungsszene: Kureha und Sumika flüstern sich liebevoll zu und verschränken dabei die Finger – ein weiteres Symbol der Leidenschaft. Abschließend sei noch auf das Motiv in der Mitte hingewiesen: Ineinander gedrehte Quadrate. Quadrate stehen für Ordnung, Formalität und Friedlichkeit. Aufgrund der Neigung und Drehung der Quadrate wissen wir jedoch, dass die Struktur (der Show und der Zweck der Tür) leicht abweicht. Da dies wieder eine die erste Aufnahme ist, die wir bekommen, bestimmt sie die Richtung und den Ton des Animes.

Episode 2 – „I Will Never Forgive You“

  • Wörtlich: Pflanzen verwandeln sich langsam in Vögel
  • Interpretation: Lilien weichen Tauben; Liebe ist verloren und das Leben wird zum Tode
  • Erläuterung: Interessant ist hier wieder die Verwendung von Lilien, diesmal jedoch in Verbindung mit Tauben. Tauben stehen wie Lilien für Liebe. Wo sie sich unterscheiden, liegt jedoch in ihrer „Form“. Lilien sind geerdet, verwurzelt und einheitlich, mit einem klaren „Ort“. Tauben bewegen sich, sind flüchtig und chaotisch, mit undefiniertem Verhalten. Mit anderen Worten, Liebe geht von Bekanntheit zu Unbekanntheit über. Gleichzeitig bedeutet der Übergang von den Lilien zu den Tauben eine Abkehr vom Leben. Gehen von der Erde zu irgendwo „hoch oben“, so wie es Sumika am Tag zuvor getan hat. Dieses Denken wird durch die Verwendung von Lilien bei Beerdigungen noch verstärkt.
  • Wörtlich: Wo Kureha lebt und Trost findet
  • Interpretation: Sie lebt an einem „Scheideweg“ und hat zwei Wege zur Auswahl: Die Liebe aufzugeben oder nicht aufzugeben
  • Erläuterung: In ihrem Block ist Kurehas Haus lebhaft und rosa und steht im Kontrast zu dem tristen und trüben Viertel, das es umgibt. Wichtiger ist jedoch, wo es sich befindet. Es ist in einer Sackgasse: Auf der linken Seite steht ein Zeichen für „Menschen“ (und insbesondere für Mutter und Tochter), auf der rechten Seite ein Zeichen für „Bären“. Sie weiß nicht genau, warum sie ihre aktuellen Gefühle hat, was genau sie will und wohin sie letztendlich gehen wird. Das Kreuzfeuer zwischen Menschen und Bären ist eine ständige Situation, in der sich Kureha befindet und die dazu beiträgt, viele Ereignisse der Geschichte voranzutreiben.
  • Wörtlich: Eine Reihe von Stufen, die zum Dach der Schule führen
  • Interpretation: Eine Treppe der Liebe
  • Erläuterung: Verwendet den entsprechenden Begriff „Sprungbrett“ hier; In diesem Symbol sind wieder Tauben zu finden. Interessanterweise ist ihre Ausrichtung jedoch unterschiedlich. Jetzt fliegen sie nicht mehr hoch, sondern runter. Das heißt, jetzt führt die Treppe, anstatt dass die Liebe „davonkommt“, zum Ausgangspunkt oder zum Nest, zur Heimat der Liebe. Gleichzeitig bieten Treppen die Möglichkeit, nicht nur neue Höhen zu erreichen, sondern auch gegen eine universelle Kraft (Schwerkraft) zu kämpfen. Sie unterstützen, leiten und bewegen eine Person von einem Bereich zum nächsten gegen eine Kraft, die sonst immer gegen uns drängt. Schließlich weist die spiralförmige Natur der Stufen auf Unsicherheit hin, eine besondere Mehrdeutigkeit, die mit der Situation zusammenhängt, mit der sie verbunden sind.

Episode 3 – „Invisible Storm“

  • Wörtlich: Eine verfärbte Blume
  • Interpretation: Eine Schwärzung oder Verschmutzung von Liebe und Reinheit
  • Erläuterung: Diese kleine Szene wird normalerweise an bestimmten Stellen gezeigt; es tritt immer dann auf, wenn ein böser oder boshafter Akt der Liebe ausgeführt wird. Wo die weiße Lilie mit Gutem und Unschuld gefüllt ist, ist die schwarze Lilie mit Bosheit und List gefüllt.
  • Wörtlich: Kurehas Klasse bekommt Unterricht
  • Interpretation: Verweis auf den ersten Kreuzzug
  • Erläuterung: Dies ist zwar eher ein Faux-Symbol, aber ich füge es hier ein, weil die Einzigartigkeit so wichtig ist. Ein großer Teil der Show findet in und um die Arashigaoka High School statt. Aber es gibt nur einen Fall – diesen – in dem die Mädchen tatsächlich gesehen werden, das sie etwas lernen. Und was ist das eigentümliche Thema: Papst Urban II. Urban II war, wie sein Titel andeutet, im 11. Jahrhundert ein Papst. Er ist berüchtigt dafür, dass er den sogenannten „Ersten Kreuzzug“ ins Leben gerufen hat, eine Bewegung, die darauf abzielt, die Muslime aus Jerusalem zu vertreiben. Während die Kreuzzüge das christliche Denken von West- nach Osteuropa verbreiteten, waren ihre Taten auch bösartig: Vor allem der Massenmord an den verschiedenen Konfessionen – Moslems, Juden und Christen. Kurz gesagt, die Mädchen erhalten Informationen über eine blutverschmierte religiöse Expedition. Aber während die Klasse zuhört (und sich über den Test und die Informationen lustig macht), tut Kureha das nicht. Das heißt, der Rest der Mädchen nimmt solche Gräueltaten auf, nimmt sie an oder akzeptiert sie auf andere Weise als normal, während Kureha alles ignoriert. Ihr Geist ist anderswo, was darauf hindeutet, dass sie sich bewusst nicht auf ein solches Thema konzentriert und sich vom Rest der Klasse distanziert.
  • Wörtlich: Ein Radiergummi, den Sumika Kureha gegeben hat
  • Interpretation: Erinnerungen und ihre Verschlechterung
  • Erklärung: Kurehas zuvor festgestellter Ablenkungszustand wird durch eine Erinnerung an Sumika verursacht. Es ist ein kostbarer Gegenstand, der Kureha geschenkt wird und der den sentimentalen Wert ihrer liebsten Freundin besitzt. Aber die Natur der Radiergummis zeigt sich: Er fängt voll und geformt an, wird aber schließlich kleiner und unförmig. Dasselbe kann von Erinnerungen gesagt werden; dass ein bestimmter Moment zunächst von Staunen und Freude erfüllt ist, aber möglicherweise später im Leben verloren geht. Gleichzeitig hat Kureha ähnliche Gedanken und denkt, dass sie die Erinnerungen an Sumika und die Liebe vergessen könnte. Aber es gibt solche Erinnerungen, die aus dem einen oder anderen Grund nie wirklich vergessen werden können, egal wie viel Abnutzung eine Person erlebt.
  • Wörtlich: Die Klasse wählt, um jemanden aus der Gruppe zu entfernen
  • Interpretation: Eine Person aufgrund ihres Hintergrunds zu entfremden
  • Erläuterung: Dies ist wahrscheinlich das erste Symbol, das nicht nur komplex, sondern auch tiefgreifend ist. Der Vortrag von Eriko im Vorfeld gibt einige Hinweise darauf, was genau hier in dieser „Zeremonie“ vor sich geht. Wenn ein Mädchen der „Herde“ keinen „sozialen Hinweisen“ folgt, wird es als „böse“ angesehen und verstoßen. In diesem Fall: Das Nicht-Folgen der Gruppe und tiefe Gefühle der Liebe für ein anderes Mädchen. Diese Art des Denkens, des Denkens, dass jemand seltsam ist, wenn er nicht der Norm folgt, ist überall im Leben anzutreffen. Darüber hinaus sind sie von unterschiedlichem Schweregrad: Eine Person wird möglicherweise anders angesehen, weil sie Anime mag (mild) oder eine Krankheit hat (hart). Wenn man jedoch auf die Diskussion über den Kontext zurückkommen, geht es bei dieser Entfernung nicht um Hobbys oder Zustände. Während des gesamten Anime sind tiefe Gefühle der Liebe und sexualisierte Situationen schnell zu finden. Hinzu kommt, dass es auf der menschlichen Seite der Mauer keine Männer gibt. Jeder ist weiblich. Die Serie befasst sich auf atemberaubende Weise zum ersten Mal mit der Behandlung von Homosexuellen. Die Gesellschaft hatte lange Zeit Stigmatisierungen gegen diejenigen, die gay sind oder der LGBT-Gemeinschaft angehören. Die „Ausschlusszeremonie“ ist die Herde (Gesellschaft), die eine Person (Kureha) exkommuniziert, weil sie unglaubliche Gefühle der Liebe hegt, die nicht der Norm entsprechen (homosexuelle Neigungen haben). Und wie wir später sehen werden, ist dies nicht die einzige untersuchte Form von Vorurteilen. Der Begriff „Unsichtbarer Sturm“ macht jetzt auch mehr Sinn. Die Mädchen stimmen über ihre Telefone über eine bestimmte Person ab. Es geschieht anonym und unsichtbar. Als Metapher „outet“ die Gesellschaft ausgewählte Personen mit Gedanken, Worten und Lächerlichkeiten, die alle immateriell oder unsichtbar sind, aber sehr viel effektiver. In der heutigen Zeit ist dies mit dem Aufkommen von Technologie, wie z. B. mit Computern und Telefonen, noch einfacher. Und wie ein Sturm werden solche Handlungen oft mit Unfreundlichkeit gefüllt. Stürme sind bedrohlich, trostlos und schädlich, eine perfekte Beschreibung der Bewegung der Klasse gegen Kureha.
  • Wörtlich: Ein tobender Sturm bedroht den Liliengarten, der aber von Kureha und Sumika vor Schaden bewahrt wird
  • Interpretation: Liebe schützt Liebe
  • Erläuterung: Der Liliengarten ist ein bereits etabliertes Symbol für die Liebe, mit den Lilien und ihren sich ändernden Verhältnissen. Das Wetter spiegelt diesmal offensichtlich den bisher angedeuteten „unsichtbaren Sturm“ wider. Es zeigt aber auch, dass die Liebe zwischen Kureha und Sumika stark und gerecht ist. So sehr, dass ihre gemeinsamen Anstrengungen – ihre Liebe zueinander – die Lilien, die sie lieben, vollkommen schützen.
  • Wörtlich: Wo viele Klimaszenen stattfinden
  • Interpretation: Eine Subversion eines gemeinsamen Trope
  • Erläuterung: Romantikgeschichten enthalten oft Klischeemomente: Missverständnisse und Erröten bei den kleinsten Dingen sind normalerweise weit verbreitet. Ein weiteres häufiges Problem ist das „Geständnis auf dem Dach“. Dächer sind Orte der Abgeschiedenheit. Was dort passiert, ist normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, was die Veranstaltungen für die Beteiligten eher privat macht. Was dort hinuntergeht, steht im Mittelpunkt. Daneben gibt es romantische Implikationen. Auf den Dächern verbringen Paare ihre Zeit „alleine“, und wie es in der Anime-Szene üblich ist, haben sie Gefühle und Geständnisse. Was gibt es Schöneres, als viele der unglaublich wichtigen Ereignisse in einer Liebesgeschichte untergehen zu lassen, als an den am häufigsten anzutreffenden Orten für eine solche Geschichte? Nebenbei bemerkt, zeigt hier insbesondere das dritte Mal eine untergehende Sonne. Dies symbolisiert den Abschluss dieses Kapitels, den Tod eines Charakters und Kurehas Aufbruch aus dem Wachzustand in den Schlaf, alles auf einmal.
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Avatar: Ixs
V.I.P.
#24
Wenn ihre es noch nicht getan habt, empfehle ich dringend, zu den vorherigen Beitrag zu lesen und die Symbole aus den ersten drei Folgen anzusehen. Sie bilden die „Basis“ für das, was sich im Anime Yuri Kuma Arashi abspielt und fungieren als Grundstein für alles was kommen wird. Ich werde nun die Folgen vier und fünf durchlaufen. Folge vier dreht sich um Lulu, eine meiner Lieblingscharaktere im Anime. Sie ist wohl die Stärkste, die die Show zu bieten hat und ihre Hintergrundgeschichte hilft nicht nur ihre Person zu entwickeln, sondern gibt uns auch einen ersten wahren Blick darauf, was Liebe ist und was ein solches Gefühl wirklich bedeutet. Die fünfte Episode folgt Ginkos gescheiterten Versuchen, Kureha dazu zu bringen, sie zu bemerken. Hier versucht die Symbolik, eine solche Idee bekannt aufzuwerfen und dabei gleichzeitig Ginko und Kureha zu charakterisieren.


Yuri Kuma Arashis thematische Präsenz

Episode 4 – „I Can’t Get a Kiss“

  • Wörtlich: Eine Biene fliegt um Lulu herum
  • Interpretation: Manifestation ihrer distanzierten Haltung, verursacht durch ihre Einsamkeit
  • Erläuterung: Prinzessin Lulu ist, wie ihr Name andeutet, königlich. Sie hat Eltern, vernarrte Diener und das ganze Königreich beobachtet sie. Trotzdem fühlt sie sich leer und stößt alles weg. Ihre Eltern sind niemals in der Nähe, die Komplimente der Diener bedeuten nichts, wenn sie sie nicht sehen können und die anderen Bürger und ihre Geschenke sorgen niemals für Befriedigung. Ihr ganzes Leben lang wurde ihr nie wirklich etwas gegeben, was sie wünschte. Diese ständige Wiederholung nicht das zu bekommen was sie schon immer wollte lässt sie taub werden – wie Reaktionen auf Bienenstiche – für Fortschritte, selbst für die Dinge, nach denen sie sich am meisten sehnt. Und das ist natürlich Prinz Miruns versprochener Kuss. Egal, wie oft er versucht es ihr zu geben sie wirft es buchstäblich weg und sagt ihm und ihm, er solle „abhauen“. Aber nach seinem Tod und der anschließenden Rückgabe von allem was er ihr „gestohlen“ hat, hat sie dieselbe Leere, dieselbe Biene in und um sich herum. Sie wünscht sich immer noch etwas, aber sie weiß nicht was. Erst als Ginko der einsamen Prinzessin den Versprochenen-Kuss gibt, den sie weggeworfen hat, realisiert sie diese Lektion, die immer zu wenig und zu spät ist: „Du weißt nicht, was du hast, bis es weg ist.“ Erst dann, als sie akzeptiert posthum den Versprochenen-Kuss, entscheidet sich diese Biene endgültig dafür sie zu verlassen.
  • Wörtlich: Lulus jüngerer Bruder Mirun
  • Interpretation: Liebe transzendiert alles
  • Erläuterung: Prinz Mirun ist scheinbar aus dem Kosmos auf diese Welt gekommen und sein Aussehen und seine Handlungen zeichnen ihn als ein ganz nettes Kind aus. Kinder selbst symbolisieren Unschuld, Freundlichkeit und Güte, was er alles ausstrahlt. Von Anfang an scheint er nur die Liebe darzustellen, die Lulu braucht. Die Schachtel, in der er sich immer befindet, ist mit „Liebe“ gekennzeichnet und seine ständige Verehrung für seine ältere Schwester zeigt seine Gefühle. Aber im Gegensatz zu seiner Größe ist sein Zweck viel größer. Was wir miterleben, ist nicht nur aufgrund seiner Strenge und Verrücktheit absolut witzig, sondern auch eher philosophisch. Wenn man bedenkt, dass er die inkarnierte Liebe ist, ist er: Von einer Klippe in einen dichten Wald geworfen, in Treibsand ertrunken, während er von einem Monster gefressen wird, und in einem ausbrechenden Vulkan geschmolzen. Aber es hat keine Auswirkungen; er kommt immer zu Lulu zurück. Auch nach seinem Tod auch nach Jahren der Abwesenheit schafft er es zu seiner großen Schwester „zurück“. Es ist egal wie, das wird nie gezeigt. Nein, was man davon lernen soll, ist, dass Liebe außerhalb der Regeln von Zeit und Raum liegt. Das heißt, die Liebe findet einen Weg.
  • Wörtlich: Eine Sternschnuppe
  • Interpretation: Der vorletzte Liebesakt zwischen zwei Individuen
  • Erläuterung: Dies ist eines das wichtigstes Symbole in Yuri Kuma Arashi in Bezug auf Liebe, was es ist und was es wirklich bedeutet. Sie werden in einem Gespräch zwischen Lulu und Mirun eher als lässig beschrieben. Sie existieren als Sterne, die vom Himmel gefallen sind und eine Form von Farbe und Liebe annehmen. Wie Mirun feststellt, sind sie mit ihrer sehr märchenhaften Natur wie eine Entität aus einem Bilderbuch. Sogar Lulu bemerkt: „Ha! Lieben sie es, sich in einen Kuss zu verwandeln? Was für eine blöde Idee. So eine Abneigung, Gau.“ Im Wesentlichen sind es Himmelskörper, die von oben herabsteigen um denjenigen die sie brauchen Liebe und Glück zu bringen. Sie werden nicht verehrt, aber zumindest sind sie ein „jenseitiges“ und mysteriöses Objekt, das ständig gesucht wird. Interessant ist, dass ein Versprochener-Kuss nicht nur ein „Sternschnuppe“ ist. Miruns Kuss ist ein Glas Honig, Ginkos eine Kugel und Yuriikas der Sternanhänger. Mit anderen Worten, es ist nicht wichtig was es ist, denn es ist nicht so sehr das Objekt auf das es ankommt, sondern die Gefühle der Liebe, die sie repräsentieren. Die Idee ist, dass die Weitergabe an jemanden die gleichen Gefühle widerspiegelt, die in ihm gespeichert sind. Es ist nur in Bezug auf das was dies symbolisiert relevant, ob es ein „Kuss“ ist oder nicht: Ein Akt der Liebe. Am Ende ist „Liebe das, was du daraus machst“. Und genau wie die Form des Versprochenen-Kusses spielt es keine Rolle, auch nicht die beteiligten Parteien. Es kann zwischen zwei besten Freundinnen (Yuriika und Reia), zwei Liebenden (Ginko und Kureha) oder zwei Geschwistern (Lulu und Mirun) sein. Liebe nimmt, wie bereits gezeigt, viele verschiedene Formen an. Mit verschiedenen Mitteln kommen also verschiedene Ziele. Bedeutung, Alter und Geschlecht spielen in Bezug auf die Liebe keine Rolle. Es ist etwas, das unabhängig von seinem Hintergrund geteilt werden sollte. Von der einsamen Prinzessin bis zum bärenhassenden Mädchen mit gebrochenem Herzen verdient jeder einen Versprochenen-Kuss. Jeder verdient Liebe.
  • Wörtlich: Mirun stirbt leider bei einem Unfall
  • Interpretation: Die einzige Schwäche der Liebe
  • Erläuterung: Miruns Tod überrascht das Publikum ein wenig. Nach all dem irdischen Trauma und all den unzähligen Malen in denen er zum Sterben geschickt wurde, wird er von einem Bienenstich heimgesucht. Die Bediensteten beschreibt das Ereignis als „Unfall“, aber wie wir, sie und Lulu wissen, ist das nicht der Fall. Direkt stirbt Mirun höchstwahrscheinlich an einer allergischen Reaktion. Indirekt wird er jedoch von Lulu getötet. Ihr ständiges zurückweisen von Miruns Versprochenen-Kuss zwang ihn immer wieder, ihn (erfolgreich) zu finden, bis es ihn in sein Verderben führte. Wenn sie sich nur daran festgehalten hätte, wäre sein Tod vermieden worden. Auf diese Weise ist die „Biene“, der er unterliegt technisch real, aber in Wirklichkeit war es die ganze Zeit über Lulu. Aber sein Tod bedeutet mehr als nur, dass Lulu seine „Mörderin“ ist. Indem wir auf das zurückblicken, was Mirun symbolisiert, wissen wir, dass er Liebe darstellt. Während seine Auferstehung die Fähigkeit der Liebe zeigt, den Tod zu überwinden, verstehen wir jetzt mit diesem Symbol, dass Liebe nur durch eine Sache besiegt werden kann: Durch Sie selbst. Das einzige, was das Auftreten von Liebe aufhält oder verweigert, bist du.
  • Wörtlich: Ein Werkzeugkasten zum Reparieren des Fensters, durch das Ginko und Lulu ausgebrochen sind
  • Interpretation: Der Beziehungsstatus zwischen ihnen und Kureha
  • Erläuterung: In einem Medium wie Anime zählt „jede Einstellung“. In dieser Episode konzentriert sich die Kamera darauf, dass Ginko an dem zerbrochenen Fenster der vorherigen Episode arbeitet, aber auch auf den Werkzeugkasten mit der das Problem behoben wurde. Die Frage ist also: „Warum?“ Der Anime muss keine so gerichteten Szenen haben, aber er entscheidet sich dafür. Der Grund ist einfach: weil es wichtig ist. Das Fenster wurde von Ginko und Lulu zerbrochen, als sie zuvor von Mitsuko konfrontiert wurden. Es wird dann von Ginko behoben, während Lulu versucht, Kureha ihren speziellen Honigbrei zu geben, um sie alle als Freundinnen zu etablieren. Daher zeigt das Fenster den aktuellen relationalen Status an. Das zerbrochene Fenster ist metaphorisch für ihre zerbrochene Beziehung; Es wurde durch „äußere Umstände“ verursacht. In diesem Fall war Kureha nicht bereit, mit irgendjemandem befreundet zu sein, angesichts dessen, was Sumika widerfahren war. Nachdem Ginko sie vor Mitsuko geschützt hat, repariert sie das Fenster oder repariert ihre Beziehung, so gering sie auch sein mag. Fenster dienen aber auch zwei Zwecken: Sie halten Dinge draußen, lassen aber auch Dinge hinein. Hier hindert Kureha offensichtlich andere daran, sich ihr zu nähern. Ginko und Lulu wollen ihre Freundinnen sein und sind bereit, diese Verpflichtung einzugehen. Aber es ist Kurehas Haus und somit Kurehas Fenster, was bedeutet, dass nur sie die Macht hat, es zu öffnen.

Episode 5 – „I Want to Have You All to Myself“

  • Wörtlich: Eine Zeitschrift über Bären, Mädchen und Liebe
  • Interpretation: Ginkos Unfähigkeit, Kurehas gegenwärtige Gefühle zu verstehen
  • Erläuterung: Wie hier ausführlich erwähnt und durch frühere Beweise bestätigt, wurden Ginkos Aktionen durchgeführt um Kureha zu retten. Aber trotz ihrer ziemlich bewundernswerten Leistung ist Kureha immer noch pessimistisch und verschließt sich jedermann, Menschen und Bären gleichermaßen. Und so sehen wir in der gesamten Episode die entgegengesetzten Ergebnisse, die in letzter Zeit aufgetreten sind. Ginko und Lulu können sich immer noch nicht mit Kureha verbinden. Sich an sie zu halten oder sie in der Schule zu beobachten, schafft Distanz, nicht Nähe. und offensichtlich waren die Hinweise und Tipps, die sie von ihrer „Liebesquelle“ erhielten, zum Scheitern verurteilt, da ein solcher Rat nicht wahr oder aufrichtig ist. Ihre Motive sind freundlich und voller Liebe, aber sie sind nicht ganz das was nötig ist um auf emotionaler Ebene zu Kureha zu gelangen.
  • Wörtlich: Ein Treffen in der Küche
  • Interpretation: Das „Überkochen“ der Situation
  • Erläuterung: Diese ganze Szene ist tatsächlich viel komplizierter als sie anfänglich wahrgenommen wird. Das Wasser im Topf ist das erste offensichtliche verwendete Symbol. Es fängt die Atmosphäre perfekt ein: Es ist verspielt und macht Spaß, aber wenn Kureha ankommt wird es turbulent und voller Ärger. Der Winkel und die Anordnung der Aufnahme helfen dabei, dies zu visualisieren. Kureha steht in der offenen Tür, die Tür schwang sich „offensiv“ auf Ginko und Lulu zu. Ihre Seite ist unfruchtbar, was auf ihre Einsamkeit hinweist. Dies wird durch den abgedunkelten Flur weiter untermauert. Und ihre Kleidung passt zu ihrer Einstellung. Sie trägt ihr komplettes Schuloutfit mit Hut, Krawatte und Aktentasche im Schlepptau. Sie ist absolut ernst, sowohl in ihrer Art zu reden als auch in ihrer Überzeugung. Ginko und Lulu sind das Gegenteil. Sie stehen in einem gut beleuchteten Raum, der bis zum Rand mit Lebensmitteln, Utensilien und anderen Gegenständen gefüllt ist. Es ist lebhaft, mit ihren lustigen und knappen Dienstmädchenuniformen, die den eher unbekümmerten Gefühlen entsprechen, die sie in diesem Moment ausdrücken. Interessant wird es jedoch bei der Untersuchung der Lebensmittel, die überall verwendet werden. Während der Traumsequenz füttert Kureha Ginko drei verschiedene Lebensmittel: eine Kirschtomate, etwas Flan und einen riesigen Lachs. In älteren, europäischen Zeiten war die Tomate eigentlich als „Liebesapfel“ (in Österreich noch „Paradeiser“ genannt) bekannt und galt daher als eine Art Aphrodisiakum. Es wurde sogar zusammen mit kannibalistischen Bestrebungen eingesetzt; ziemlich relevant, wenn man bedenkt, dass Bären/Mädchen/Menschen Menschen essen. Der Flan wird als „cremig“ und „Honig“ beschrieben. Er ist verlockend und wirkt als super süßes Dessert. Und es hat frühere Verbindungen zu den anderen bereits etablierten Verwendungen von Honig – für Freundschaft, sexuelle Handlungen usw. Was den Lachs betrifft, so kann man ihn tatsächlich als doppelte Absicht ansehen. Die erste Seite lässt es wie etwas aussehen, das Bären in ihrer natürlichen Ernährung haben. In Anbetracht der sexuellen Natur des Anime kann der „leicht gesalzene“ Fisch eine subtile Möglichkeit sein, Kureha zu zwingen, sich selbst oder genauer gesagt, ihre Genitalien anzubieten. Schließlich gibt es Kurehas „Liebesgeschmack“ oder Shiokara-Spaghetti. Die offensichtliche symbolische Bedeutung ist wiederum ihre Weigerung zu essen, was bedeutet, dass sie Ginkos Liebe ablehnt. Ein Blick auf das Essen selbst hilft jedoch, Kureha weiter zu charakterisieren. Spaghetti ist eine gemeinsame Mahlzeit, die zwischen Paaren serviert oder gegessen wird. Die Kult-Szene aus Lady and the Tramp zeigt, wie romantisch solche Speisen sind. Aber der andere Teil der Mahlzeit, das Shiokara, bedeutet am meisten. Es ist als „erworbener Geschmack auch für den einheimischen japanischen Gaumen“ bekannt. Unter erneuter Berücksichtigung des Kontexts kann „erworbener Geschmack“ hier auf Kurehas bekanntermaßen homosexuelle Gefühle angewendet werden. Alles, was zusammen gegessen wird, ist buchstäblich und bildlich „Denkanstoß“.
  • Wörtlich: Ginkos sexuelle Fantasien
  • Interpretation: Charakterisierung von Ginkos eher instinktiven Wünschen
  • Erläuterung: In dieser Episode gibt es genau drei Fälle, in denen Ginko Fantasien hat, in denen Kureha auf liebevolle, fürsorgliche oder sexuelle Weise involviert ist. Am Morgen träumt Ginko davon, dass Kureha ihr Gesicht leckt. Vor dem Abendessen stellt sie sich vor, dass Kureha ihr Essen auf eine liebevolle Art und Weise füttert; und während sie ein Bad nimmt, wäscht Kureha ihr den Rücken. Genau wie es drei Fantasien gibt, gibt es drei Gründe für sie. Der erste Grund ist der reine Fanservice. Wir sehen, wie die Mädchen in sexy Kleidern miteinander „freundlich“ umgehen und nackt zusammen sind. Zweitens ist der Humor. Die Szenen sind nicht nur unplausibel angesichts der Situation, sondern dienen auch dazu, alles unbeschwerter zu machen, um einen weiteren Kontrast zu Kurehas strengeren Selbst zu schaffen. Und drittens ist es das wichtigste Ziel, schnell und einfach die wahren Bedürfnisse von Ginko zu visualisieren und wie dumm sie ist, zu glauben, dass sie diese Momente zu diesem Zeitpunkt haben kann.
  • Wörtlich: Ginko gerät in eine Bärenfalle
  • Interpretation: Ginko geht in ihre eigene Falle
  • Erläuterung: Diese Szene und anschließend das Symbol hier ist der Höhepunkt der Episode. Es ist ein Höhepunkt von allem, was bisher diskutiert wurde: Ginkos Unfähigkeit, Kureha zu verstehen, sich falsch mit ihr zu verbinden und falsche Wahnvorstellungen zu haben. Darüber hinaus warnt sie das Severance Court wenige Minuten zuvor vor ihrer offensichtlichen Arroganz. All diese Fehltritte führen dazu, dass sie gefangen wird. Die Falle selbst wird nicht nur für Bären verwendet, sondern hat auch die Form eines Herzens. Dies zeigt deutlich, dass Ginkos derzeitiges egoistisches Verhalten gegen sie wirkt.
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#25
Wenn ihr es noch nicht getan haben, empfehle ich euch dringend die vorherigen Beiträge zu lesen und die Symbole aus den Folgen vier und fünf nach zu schauen. Ersteres gibt euch viel bezüglich der Charakterisierung und Entwicklung von Lulu, während Letzteres dasselbe tut nur für Ginko und Kureha. Sie sind wichtige Episoden – realistisch gesehen sind sie das alle –, mit deren Hilfe wir, das Publikum, verstehen können, was die Hauptakteure bewegt. Daher ist es wichtig, dass solche Motivationen verstanden werden, bevor wir fortfahren. In diesem Beitrag werden wir nur die sechste Folge durcharbeiten. Dies ist eine der, wenn nicht die stärkste Episode in der Serie in Bezug auf Symbolik, Charakterentwicklung, Erzählung, Regie und Gesamtausführung. Wenn man nur einen Teil lesen würden wäre ich geneigt diesen Teil hier zu lesen; so meisterhaft ist die Episode gemacht.


Yuri Kuma Arashis thematische Präsenz

Episode 6 – „The Moon Girl and the Forest Girl“

  • Wörtlich: Reias Kinderbuch über ein Mädchen und einen Bären
  • Interpretation: Allegorische Geschichte der Ereignisse
  • Erläuterung: Dies ist ein unglaublich starkes und komplexes Bild, aufgrund seiner Relevanz, der verwendeten Symbolik und seiner Verbindungen im gesamten Anime. Es wurde verwendet, um vergangene und zukünftige Ereignisse in Bezug auf Yuriika und Reia, bzw. Ginko und Kureha, vorherzusagen. Es behält Parallelität bezüglich der Welt bei in der der Anime stattfindet; Es hilft zu erklären und zu bekräftigen, dass das Einzige, was die Liebe davon abhält, aufzutreten, „du“ bist. Es setzt Kumalia als den „Teiler“ der Welt und als ihr allwissendes, jenseitiges Wesen – auch bekannt als Gott; es demonstriert die Einzigartigkeit der getrennten Seiten, ihre bildliche „Distanz“, und doch, wie ähnlich und nah sie wirklich sind; Es bezieht sich auf die Versprochenen-Küsse als „Sternschnuppen“ am Himmel und wie sie verwendet werden, um diese ultimative Verbindung herzustellen und dass das Überqueren dieser Mauer als sündig angesehen werden kann – religiöser Subtext. Aber die Genialität des Symbols hört hier nicht auf. Denn es enthält Symbole, die auf die etablierten Themen Homosexualität, Liebe und Religion zurückgreifen. Erstens ist der Spiegel. Wie bereits beschrieben, dient der Spiegel als Selbst. Im weiteren Verlauf ermöglicht der Spiegel die Selbstreflexion oder die Fähigkeit, den eigenen Zweck oder das innere Denken zu betrachten. Es hat aber auch andere Konnotationen: Der Spiegel ist ein Symbol der römischen Göttin Venus (der Göttin der Liebe und des Geschlechts) und hat christliche Assoziationen zur Jungfrau Maria (als „Spiegel“, um das zu sehen, was von sich selbst unrein ist). Zweitens ist der Wald. Die erste Reaktion ist die Verwendung innerhalb von Märchen, von denen es sich hier befindet. Wenn man tiefer in die Waldbilder und Zusammenhänge eintaucht, wird es auch als „auf allen Ebenen mit der Symbolik des weiblichen Prinzips oder der Großen Mutter“ bezeichnet, was wiederum „der Kraft der Sonne entgegengesetzt ist und als Symbol der Sonne“, Erde (geht gegen den Himmel) und lässt den Wald auch „das Unbewusste im Menschen“ darstellen. Drittens ist der Mond. Eine Fülle symbolischer Bedeutungen, die nichts mit Yuri Kuma Arashi zu tun hat, sind relevanter und wichtiger: Sie wirken als „Spiegel“ des Lichts der Sonne (Gottes), ihre eigenen Verbindungen zur Weiblichkeit, ihre verschiedenen Formen und Veränderungen und seine Position als Bindeglied zwischen Bewusstem und Unbewusstem. Viertens und schließlich ist die Leiter. Leitern werden seit langem als Objekte der Spiritualität verwendet, mit Assoziationen zur Verbindung von Erde und Himmel. Darüber hinaus bieten sie sowohl die Möglichkeit des Aufstiegs als auch des Abstiegs, und in Bezug auf die religiöse Geschichte hilft die Leiter, einen auf dem gesamten Weg des Bewusstseins zu führen. Mit anderen Worten, es symbolisiert die „Vereinigung männlicher und weiblicher Prinzipien als zentrale Bedeutung der Initiation“. Bei all dem Gerede von Spiegeln, Wäldern, Monden, Leitern, Weiblichkeit und Religion rund um „Das Mondmädchen und das Waldmädchen“: Was bedeutet das alles? Es heißt: Homosexualität ist keine Sünde. Beide Charaktere sind nicht nur buchstäblich Mädchen, sondern repräsentieren Frauen in ihrer Gesamtheit. Kumalia – oder Gott – verweigert ihnen zunächst einander zu sehen und nennt diese Trennung eine „schwere Sünde“. Nach der Betrachtung dürfen sie jedoch Leitern benutzen, um sich ihrem Gegenüber zu nähern - sie vereinen den unbewussten „Menschen“ (Wald) ) und die bewusste „Frau“ (Mond); Es ist eine natürliche Kombination. Beim Betrachten des Spiegels der Liebe schauen sie nicht nur auf ihr physisches Selbst, sondern auch auf ihr inneres Selbst, um darüber nachzudenken, was jeder von ihnen tun wird. Die Mauer hindert sie daran, zusammen zu sein, aber Kumalia gibt ihnen eine Chance; tue, was immer nötig ist und opfere sogar „dich selbst“, und solch echte Liebe wird gewährt. Kurz gesagt, sogar Gott lässt zu, dass zwei Menschen des gleichen Geschlechts zusammen sind.
  • Wörtlich: Harishima schläft mit einer anderen Frau
  • Interpretation: Der heuchlerische Charakter der Gesellschaft
  • Erläuterung: Diese kleine Szene erklärt Harishimas Verrat und liefert uns einen weiteren, schlaueren Gegner. Indem man das Gesicht des Neulings nicht zeigt, den Raum im Nebel verhüllt und die Vorhänge und Laken verwendet, um die Sicht zu verdecken, fühlt sich alles ziemlich verschwommen und mysteriös an. Aber wie bei den meisten Dingen in der Show geht es um mehr. Was es tut, ist die lächerliche Heuchelei von nicht nur Harishima, sondern von allen Mädchen hervorzuheben. Indem sie solche Handlungen selbst ausführt, aber Kureha dafür züchtigt und quält, zeigt sie, wie heuchlerisch Menschen sein können. Dabei spielt es keine Rolle, an welchem Ort. Sei es Homosexualität, Drogenkonsum oder anderes „sündiges“ Verhalten, es ist nicht widersprüchlich, jemandem zu erlauben an etwas teilzunehmen, obwohl er es selbst tut. Es ist dumm.
  • Wörtlich: Die Mädchen aus Kurehas Klasse machen sich für sie stark
  • Interpretation: Wie psychotisch so gerichteter Hass aussieht
  • Erläuterung: Die auffälligen Darstellungen die diese Szene symbolisiert sind wieder großartig. Wenn man sich das Bild zum ersten Mal ohne Vorwand ansieht, ist es ziemlich eigenartig. Jedes Mädchen hält einen einzelnen Kerzenhalter in der Hand und lächelt glücklich über alles was vor ihnen liegt. Nachdem wir die Situation verstanden haben wird sie nicht klarer, sondern verrückter. Dieses Symbol wird aus einem bestimmten Grund als „Ritual“ bezeichnet. Die Mädchen singen unisono, sie gratulieren zu Kurehas Tod und sie haben sich um sie versammelt wie Piranhas, die sich an einer Mahlzeit erfreuen. Ohne weiteres scheint es ein Kult zu sein als würden sie Kureha anbieten um einen höheren Zweck zu erreichen. Die Verwendung der Kerzen verstärkt ihr schattiges Verhalten zusätzlich. Und das ist wichtig, die Kerzen machen die Szene aus. Sie haben nicht nur eine Bedeutung als Geburtstagskerze für Kurehas Feier (und wenn wir in das Verschwörungsgebiet gehen, sind siebzehn Mädchen in der Klasse, ohne Ginko, Lulu und Kureha; Kureha wurde an diesem Tag mit ihrer Kerze siebzehn Jahre alt). Hätte sie eine in der Hand gehabt, wäre sie die „eine für Glück“, und da sie keine hat wird ihr Glück zum Unglück. Sie repräsentieren nicht nur Leben und Menschlichkeit, sondern sie wurden auch immer miteinander in Verbindung gebracht mit dem Christentum und Christus, die in „allen Gottesdiensten“ verwendet werden. Auch hier spielt die Religion eine wichtige Rolle. Indem die lächerlichen Handlungen der Mädchen und die Symbolik der Kerzen für religiöse Unternehmungen kombiniert werden, repräsentiert die „Partei“ die Idee, dass die Überzeugungen der Klasse gegenüber Kureha bösartig oder ungerecht sind. Die Szene soll beunruhigend und übereifrig sein, weil es auch solche gesellschaftlichen Bewegungen sind. Weil du dich erinnerst, warum sie das tun; Kureha hat eine tiefe Liebe zu Sumika oder ein Tabu für ein anderes Mädchen. Was wir also sehen, ist eine weitere Aussage zu religiösen Doktrinen: Dieser religiös tief verwurzelte Hass gegen Homosexuelle ist sowohl verrückt als auch falsch.
  • Wörtlich: Eine Vielzahl verschiedener Symbole
  • Interpretation: Eine außergewöhnliche Verwendung von Symbolik
  • Erläuterung: Um das „Sahnehäubchen“ zu setzen, wenn man so will, ist das, was diese Episode präsentiert ein hervorragendes Beispiel für all das was die Symbolik bietet. Wir wissen, was Symbole sind – Dinge, die etwas bedeuten, aber eine zugrunde liegende Bedeutung haben. Und wir haben gelernt, dass der Kontext wirklich wichtig ist. Was also während der gesamten Episode passiert ist eine faszinierende Technik: Die versteckte Bedeutung der Symbole in Abhängigkeit vom Kontext zu ändern. Dies wurde bereits kurz vor den Kerzen gesehen; Sie stehen zunächst symbolisch für einen bedeutsamen Anlass, werden dann jedoch zum Symbol für religiöse Zugehörigkeiten. Dies kann überall erweitert werden. Das Bilderbuch hat je nach Anwendung auf die verschiedenen Charaktere und Ereignisse unterschiedliche Bedeutungen – Homosexualität um genau zu sein. Das Feuer, das die Blumen verschlingt, ist zunächst ein Mittel, das Ärger, Hass und Trotz gegenüber Kureha darstellt, später jedoch für Ginkos Liebe, Leidenschaft und ihren Schutzdrang steht. Im obigen Bild ist Sumikas Brief ursprünglich ein Mittel, um Kureha zu zerschlagen und zu zerstören, während Sumika gleichzeitig als Verräterin dargestellt wird. Aber wenn sich die Variablen ändern, wird es das sein, was Kureha heilt und zeigt stattdessen, dass Sumika ein Retterin ist, jemand, der „nicht auf Liebe verzichtet“; es ist ihr „Versprochener-Kuss“ und „Opfer“ von sich selbst, eingehüllt in eine Einheit. Und Harishima verkörpert auch diese Richtung: Sie symbolisiert Freundlichkeit und schließlich Verrat sobald sich der Kontext ändert. All diese Doppelsymbolik findet an Kurehas Geburtstag statt. Aber auch das ändert die Bedeutung. Es ist normalerweise ein Tag an dem die Fortsetzung seines Lebens gefeiert wird. Sobald sich der Staub gelegt hat und die Party vorbei ist, wird es kein Tag der Geburt, sondern ein Tag der Wiedergeburt. Nach dieser Konfrontation verändert sich Kurehas Geisteszustand von nur Sorgen um Sumika zu einer, wenn auch geringfügigen, Öffnung hin zu der Möglichkeit, dass es mehr zu lieben gibt, als sie immer gedacht hat. Und um alles ins rechte Licht zu rücken, dies ist die sechste Episode in einer Serie mit zwölf Folgen. Mit anderen Worten, es ist der halbe Weg, der Wendepunkt, das Trennzeichen innerhalb der Geschichte. Das heißt, wie die Dualität der hier vorgestellten Symbole, werden in dieser Episode zwei verschiedene Seiten vertreten. Diese beiden Seiten sind: Sexuelle Diskriminierung und Rassismus.
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#26
Wenn ihr es noch nicht getan habt, empfehle ich dringend, die vorherigen Beiträge zu lesen und die Symbolik von Episode 6 nachzuschlagen. Es hilft nicht nur dabei, den thematischen Fokus von sexueller Diskriminierung zu verstehen, sondern zeigt auch auf außergewöhnliche Weise, wozu Symbolik in der Lage ist. In diesem Beitrag werden wir nur Episode sieben durchgehen. Diese Episode gibt uns die Möglichkeit, sowohl Kureha als auch Ginko weiterzuentwickeln und gleichzeitig Religion und Erinnerung besser zu verstehen. Sie ist zwar nicht so stark wie die vorherige Folge, aber es gibt noch viel zu sagen in Bezug auf die zugrunde liegenden Themen, die es präsentiert.


Yuri Kuma Arashis thematische Präsenz

Episode 7 – „The Girl That I Forgot“

  • Wörtlich: Lulu versucht in ihrer unendlichen Weisheit, Ginkos Fieber zu lindern
  • Interpretation: Nuancierte Darstellung von Ginkos Vergangenheit
  • Erläuterung: Ein Teil dessen, was die Symbolik so faszinierend macht, ist, wie viele Verbindungen hergestellt werden können, ob diese Verbindungen beabsichtigt sind oder nicht. Dieses Symbol ist ein perfektes Beispiel für dieses Rätsel. Ginko ist von shaved Eis umgeben. Und auf den vier sichtbaren Portionen befinden sich vier verschiedene Opfergaben: Eine Zitrone, eine Traube, ein Basilikumblatt und eine Kirsche (beginnend oben rechts im Uhrzeigersinn). Kurz nachdem diese Szene Ginkos ziemlich harter und fast unversöhnlicher Vergangenheit folgt, aber bemerkenswerterweise (zufällig?), wurde sie uns bereits gezeigt. Wenn wir die Liste methodisch durchgehen, finden wir ziemlich überraschende Enthüllungen. Beginnend mit der Zitrone „ist die Zitrone ein Symbol der Treue in der Liebe und wird als solches oft mit der Jungfrau Maria in Verbindung gebracht.“ Trauben werden seit langem mit Göttern in Verbindung gebracht, insbesondere mit Jesus Christus. Das Basilikumblatt hat nicht nur gegensätzliche Gefühle von „Liebe und Hass, Gefahr und Schutz sowie Leben und Tod“, sondern ist auch mit der Kreuzigung Christi verbunden. Und die Kirsche ist in christlichen Märchen zu finden, von denen Maria, Josef und der ungeborene Christus die Hauptrolle spielen. Und das Eis, auf dem jedes Stück sitzt. Eis ist nicht nur ein Hinweis auf den Schneesturm und das schneebedeckte Schlachtfeld, sondern auch das „Gegenteil“ von Wasser. Es symbolisiert Starrheit (Flussstillstand), Abwesenheit von Liebe und (wenn man an „Das Mondmädchen und das Waldmädchen“ zurückdenkt) eine Verbindung zwischen dem Unbewussten und dem Bewussten. Es ist auch „nicht zuträglich für das menschliche Leben im Allgemeinen“. Wir bekommen also eine Vorstellung davon, womit Ginkos Vergangenheit gefüllt war: Ein Übermaß an religiösem Einfluss, ein überwältigender Mangel an Liebe und Einsamkeit, die alle von Missbrauch, Hass und Tod gestützt werden. Dies ist genau das, was der Anime dann zeigt. Sind solche Befunde logisch? Kann das alles wirklich beabsichtigt sein? Oder ist alles nur Zufall? Es ist schwer zu sagen; Es scheint wie winzige, unbedeutende Details, aber alles passt fast zu perfekt, um ignoriert zu werden. Denkt mal an das Fenster und den Werkzeugkasten. Eis, Zitronen und Trauben müssen nicht absichtlich ausgewählt worden sein. Aber sie legen die Vermutung nahe, dass sie, wie fast alles in Yuri Kuma Arashi, etwas Wichtiges symbolisieren.

„Ginko the Lone Wolfsbane“

  • Wörtlich: Ginkos Spitzname aus Kindertagen
  • Interpretation: Mäßiger Blick auf Blumensprache
  • Erläuterung: Zu diesem Zeitpunkt im Anime haben wir viele Blumen gesehen, normalerweise alle von einem Typ: Der Lilie. Aber hier haben wir einen Hinweis auf eine dunklere, den Wolfsbann. Wenn es um Symbolik und ihre Verwendung geht, sind Blumen eine der allgemeinsten und daher „am einfachsten“ zu verwendenden und zu interpretierenden Formen. Ihre sehr unterschiedlichen Formen, Größen und Farben bieten eine breite Palette von Anwendungen und Bedeutungen für ganz unterschiedliche Szenarien. Es sollte daher keine Überraschung sein, dass Yuri Kuma Arashi diesem Gefühl folgt. Wir haben ausführlich über die Lilie gesprochen: Reinheit, Liebe und Homosexualität sind inkarniert. Wolfsbann (oder Aconitum) ist hier ein Symbol für Menschenfeindlichkeit „Misanthropie“ bedeutet nur Hass auf die Menschheit – oder im Kontext Hass auf die Menschheit und das „Bärengeschlecht“ oder in gewisser Weise eine Form von Rassismus. Mit anderen Worten, Ginko ist nicht nur allein, weil die anderen Bären sie ablehnen, sondern auch, weil sie die anderen innerlich verachtet. Kurehas Haus ist ein buchstäblicher Blumengarten: Ihr Kronleuchter besteht aus lila Tulpen, wobei lila das Königshaus (sie ist die Prinzessin „Moon Girl“) und Tulpen die Liebe darstellen. Der Rest des Hauses ist mit anderen Blumen übersät, die sich auf die Liebe beziehen: Chrysanthemen, Rosen, Myrten usw. Viele davon sind rosa oder rot, was die bereits etablierten Vorstellungen von Liebe und Leidenschaft noch verstärkt.
  • Wörtlich: Der „Tag der Trennung“ zwischen Menschen und Bären
  • Interpretation: Die Torheit von Wut, Religion und Rassismus
  • Erläuterung: Große Panzer, Gräben und Schnee sind über das Schlachtfeld verteilt. Die Körper der Bären und die Gewehre der Menschen, die alle ihr Leben verloren haben, verunreinigen den Boden in einer Verschmelzung des Todes. Es ist eine treffende Darstellung des Krieges, die mit Leichtigkeit eine solche Brutalität zeigt – trotz der allgemeinen Niedlichkeit der Bären. Dieses Symbol leistet (wie üblich) eine Menge Arbeit, indem Ähnlichkeiten und zuvor erhaltene Informationen verwendet werden. Der Kampf hat im Wesentlichen zwei Seiten: Die Menschen und die Bären. Die Motive der Menschen sich gegen ihren Gegner zu behaupten sind etwas rätselhaft, wenn auch fast unklar oder unerklärlich. Zumindest wissen wir, dass sie sich verteidigen; Da die Bären angreifen ist es sinnvoll, dass sich die Menschen selbst schützen. Es ist schwer zu sagen, ob sie in die Umwelt eindringen oder nicht, aber es bleibt eine Möglichkeit. Am anderen Ende ist jedoch klar, warum die Bären angreifen. Viele von ihnen, einschließlich Ginko, wurden, weil sie ihr ganzes Leben lang „unerwünscht“ oder „ungeliebt“ waren, dazu getrieben. Was man also erhält, ist eine religiöse Verordnung, eine göttliche Mission, ein heiliger Weg, dem sie folgen müssen. Sie glauben, dass sie, wenn sie das „Ungeziefer“ töten, das Menschen sind, die Liebe von der einzigen Person erhalten, die (ihnen) scheinbar welche geben kann: Lady Kumalia. Ich habe das Wort „töten“ explizit verwendet, weil das so ist. Aber der Anime beschreibt es anders und nennt es Ausschluss. Das ist sehr interessant. Bis zu diesem Punkt war der Ausschluss von jemandem im Hinblick darauf, jemanden von der Gruppe auszuschließen. Hier wird es mit dem Töten gleichgesetzt. Mit einer winzigen Änderung in der Formulierung wird Ausgrenzung nun als genauso streng angesehen, als würde jemandem das Leben genommen. Aber auch hier mitten im Krieg wird die bisherige Bedeutung des Ausschlusses immer noch in Kraft gesetzt. Als Ginko kurz vor dem Untergang steht, wird sie von ihren Bärenschwestern als „schwach“ und als „unfähig, die gleichen Dinge wie die Gruppe zu tun“ ausgeschlossen. Und wieder ist das ziemlich interessant, weil wir es bereits bei den Menschen gesehen haben. Die Menschen schließen die „Schwachen“ aus und beteiligen sich an ihren eigenen religiös verbundenen Handlungen. Dies impliziert dann, dass die Menschen und die Bären praktisch gleich sind. Sie schließen sich gegenseitig aus, sie sind von einer unbekannten Kraft motiviert und ihre Bemühungen im Krieg führen vermutlich nur zum Tod. Am Ende ist der Hauptgrund für das gegenseitige Töten. Die Bären töten Menschen, weil sie Menschen sind, und die Menschen töten Bären, weil sie Bären sind. Und damit beginnt der Anime sich mit seiner nächsten Form von Vorurteilen zu befassen: Rassismus. Dieser Wechsel ist nicht plötzlich. Dem stand die Doppelsymbolik der sechsten Folge entgegen – die erste Hälfte der Serie konzentrierte sich auf Homosexualität, die zweite auf Rassismus. Es gibt offensichtliche Überschneidungen zwischen den beiden, aber diese Kluft, diese Wand, in der Richtung wird jetzt nicht nur innerhalb der Zeitachse der eigentlichen Geschichte errichtet, sondern auch in der übergreifenden Erzählung. Kurz gesagt, der Krieg, der Religion und „Ausschluss“ als Unterstützung für die Idee verwendet, symbolisiert, wie dumm Rassismus sein kann. Rassismus – oder irgendeine Form von Vorurteilen – ist blutig, unsinnig und unversöhnlich, mit der einzigen Schlussfolgerung, dass eine solche kriegführende Natur nicht Liebe ist, sondern eiskalte Traurigkeit.
  • Wörtlich: Eine schöne Portion Honig-Ingwermilch
  • Interpretation: Mehr Religion, mehr Liebe und Rückblenden
  • Erläuterung: Inzwischen beginnt man vielleicht zu „sehen“, wohin ein Großteil der Symbolik mit Yuri Kuma Arashi geht. Dieser ist in Bezug auf den Umfang einfacher, bietet jedoch einen guten Ausgangspunkt für Gespräche. Was das eigentliche Symbol ausmacht, wird dekonstruiert: Honig, Ingwer und Milch. Das Essen hat in einigen Fällen bereits eine eigene symbolische Rolle gespielt und hört hier nicht auf. Milch und Honig sind, wie viele andere Symbole, häufig mit einem religiösen und sexuellen Beispiel verbunden. Hier ist im biblischen Sinne „Milch und Honig“ eine Metapher, die alle guten Dinge bedeutet – Gottes Segen „und die auf sexualisierte Weise“ fließen oder sprudeln soll. Darüber hinaus wird Ingwer am häufigsten mit Liebe und Erfolg in Verbindung gebracht, was leicht mit den allgemeineren Vorstellungen korreliert. Auf diese Weise kann der „Geschmack“ von Kureha und Ginko, die Honig-Ingwermilch, als ein Getränk angesehen werden, das sowohl reich an vorherbestimmter Führung als auch an natürlicher Liebe ist.

Bevor wir zur nächsten Folge übergehen, ist dies der richtige Zeitpunkt, um über Yuri Kuma Arashis Verwendung von Rückblenden zu sprechen. Wir haben gesehen, dass diese Story-Taktik während der gesamten Show fast ständig angewendet wird. Kureha macht es hier mit der Honig-Ingwer-Milch, viele von Sumikas Momenten werden durch Rückblende gemacht und sogar Lulus Ursprung wird vollständig durch diese Technik gezeigt. Es gibt kein Entkommen der Rückblende in diesem Anime und vielleicht sei ihr bereits von ihrer Bedeutung desensibilisiert. Wie bei allem, was in der Show enthalten ist, ist es wichtig, es in Frage zu stellen. Warum werden Rückblenden verwendet? Und was noch wichtiger ist, warum benutzt Yuri Kuma Arashi sie?
Ein Rückblick ist nichts Neues. Tatsächlich ist es ein Mittel, das in vielen Werken häufig verwendet wird, wobei auch die Gesamtwirksamkeit variiert. Rückblenden werden am häufigsten zu drei Zwecken verwendet: Zum Verlassen der aktuellen Zeitleiste, zum Bereitstellen wichtiger Informationen über eine Figur und zum Einbeziehen des Publikums. Der erste Grund macht am meisten Sinn; Es ist ein Rückblick, da es speziell dafür ausgelegt ist, auf einen Zeitpunkt zurückzukehren, der bereits verstrichen ist. Der zweite Grund ist von größter Bedeutung, wenn der Hintergrund, die Motivationen oder die Erziehung eines bestimmten Charakters erklärt werden müssen. Dies lässt uns wissen, „was ihn dazu zwingt, so zu handeln, wie er jetzt ist.“ Schließlich ist der dritte Grund etwas esoterischer. Im Wesentlichen hilft ein Rückblick dabei, den Leser oder Betrachter stärker in den Prozess einzubeziehen. Da die Geschichte nicht „vollständig“ bekannt ist, versucht das Publikum, das Rätsel zu lösen, indem es die Rückblenden verwendet, um ihre Vorhersagen zu bestätigen oder zu leugnen und fehlende Lücken zu füllen.
Der größte Nachteil bei der Verwendung von Flashbacks besteht darin, dass die aktuelle Story angehalten werden muss, wodurch die Aktion und anschließend die bis dahin aufgebaute Spannung gestoppt werden. Was auch immer die Rückblende enthält, muss sowohl zielgerichtet als auch fesselnd sein, um diesen verlorenen Schwung auszugleichen. Gleichzeitig gibt es unzählige Arten von Rückblenden von denen jede ihre eigenen Zwecke und Vorzüge hat. Selbst wenn ein Flashback das Storytelling blockiert kann dies der beabsichtigte Zweck sein.
Aus diesem Grund nutzt Yuri Kuma Arashi Flashbacks immer noch sehr effektiv. Nicht so meisterhaft wie die Symbolik, von der es lebt, aber es ist immer noch ein gutes Beispiel für ihre Kraft und ihren Einsatz, um eine erfüllendere Geschichte zu erzählen. Die meisten Rückblenden eignen sich hervorragend zur Charakterisierung oder Entwicklung der Bären und Mädchen, ihre Anwendungen und Formen sind vielfältig, und aufgrund des allgemeinen „Stop-and-Go“-Natur des Anime vor ihrer Aufnahme passt ihre Überbeanspruchung gut.
Aber es gab zwei Fragen; Warum benutzt Yuri Kuma Arashi Flashbacks? Es gibt drei verschiedene Interpretationen, die von niedrig bis hoch reichen. Das erste ist, einfach so viel komplexer zu sein. Wenn das Mittel während des gesamten Anime in großem Umfang verwendet wird, wird es absichtlich verwirrender. Das zweite ist relevanter: Um den Aspekt der Erinnerung, des Erinnerns und des Vergessens der Show hervorzuheben. Vor allem in dieser Episode ging es um die Verwendung solcher Ideen – Ginkos Vergangenheit, Kurehas Suche nach Hinweisen und sogar Rückblenden auf Ereignisse in der aktuellen Episode – und der Gedanke, Liebe zu erinnern und zu vergessen, wurde bereits erwähnt (und wird auch in Zukunft ein Thema sein). Schließlich ist der dritte und faszinierendste Zweck. Der Anime hat bisher auf eine Vielzahl schwieriger Themen angespielt: Liebe, sexuelle Diskriminierung, Rassismus und Religion, um nur einige zu nennen. Aber diese Themen wurden immer besprochen und diskutiert, wobei viele der gleichen Ergebnisse unabhängig davon auftraten; „Geschichte wiederholt sich.“ In gewisser Weise versucht der Anime, uns etwas Ähnliches tun zu lassen. Das heißt, schaut zurück, betrachtet die Vergangenheit oder denkt auf andere Weise darüber nach, was bereits getan wurde, wie diese Art von Argumenten und Missbrauch seit Jahrhunderten existiert. Mit anderen Worten, wir sollten persönlich zurückblicken, um etwas über die Fehler unserer Vergangenheit zu lernen und unsere Zukunft zu verbessern.
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#27
Wenn ihr es noch nicht getan haben, empfehle ich dringend, die vorherigen Beiträge zu lesen und die Symbolik aus Episode 7 nachzuschlagen. Der Diskurs über Rassismus, Religion und Erinnerung ist nicht nur äußerst interessant, sondern auch für den Rest der Show von großer Bedeutung. In diesem Beitrag werden wir nur die achte Folge durchlaufen. Dies setzt die Idee des Rassismus auf eine für Yuri Kuma Arashis Verhältnisse „merkwürdige“ Weise fort. Darüber hinaus, und das wird deutlich, handelt es sich um eine Episode, die Yuriika gewidmet ist: Wer sie ist, woher sie kommt und vor allem, warum sie sich so verhält, wie sie es tut.


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Episode 8 – „Bride-In-The-Box“

  • Wörtlich: Yuriikas Pflegevater
  • Interpretation: „Der Mann“ und Rassismus
  • Erklärung: Yuriikas Vater erscheint ungefähr zwei Minuten lang. Und er erscheint nur in dieser Episode. Ist er wirklich so wichtig für alles, was vor sich geht? Vielleicht nicht so sehr in Bezug auf den gesamten Anime, aber seine Einbeziehung wirkt sich zweifellos direkt auf Yuriika und ihre Charakterisierung aus und stimmt mit dem etablierten Thema des Rassismus überein. Zunächst ist es wichtig, sein Gesamtdesign zu betrachten. Er wird nie genannt, einfach von Yuriika im Vorbeigehen „He“ genannt. Das ist sehr faszinierend, einfach weil er der einzige Mann ist, der außerhalb der menschlichen Seite der Dinge existiert. Trotzdem wirkt er ziemlich weiblich: Seine Haare, sein Gesicht, seine Stimme und seine roten High Heels zeichnen ihn eher als „Sie“ aus als als „Er“. Bevor wir jedoch seine tatsächliche Person sehen bekommen wir seinen roten Regenschirm zu Gesicht. Neben seiner Rolle als Symbol für Gewalt und Diskriminierung und seinen verschiedenen Beziehungen zur Religion steht der Regenschirm in diesem Zusammenhang für Schutz, genau das, was Regenschirme tun. Und offensichtlich ist es das, was „He“ mit Yuriika und allem was ihm sonst noch gehört macht. Die Rötung kann eine beliebige Anzahl von Bedeutungen haben: Liebe, Sexualität, Führung usw. Auf dem Bild oben haben wir eine andere Seite von „He“. Er trägt einen Hut mit Krempe, einen Mantel mit Blumenmuster und eine schöne Aktentasche aus Leder. Und in der Ferne wartet eine klassische, schwarze Limousine mit angelehnter Tür auf ihn. All dies bedeutet ein hohes Maß an Professionalität oder Wichtigkeit für sein Sein. Wir haben „He“ beschrieben, aber was verraten solche Details? Natürlich führt seine Einführung, sein Verlassen und sein sofortiger Tod dazu, dass Yuriika ihre Probleme mit dem Verlassenwerden entwickelt. Aber was er symbolisiert ist etwas komplizierteres: „Der Mann“. Er ist „der Mann“, der Yuriika, „den [einzigen] Mann“ in der Welt der Menschen großgezogen hat. In gewisser Hinsicht ist er „der Mann“, der eine schreckliche Reihe von Ereignissen begonnen hat. Umgangssprachlich ist „der Mann“ jemand, der eine höhere Autorität vertritt, meist die Regierung. Unabhängig davon ist eine solche Schlussfolgerung nicht weit hergeholt – er leitet die Schule (ein von der Regierung geführtes Gebäude), er scheint eine gewisse Macht zu besitzen (Mantel, Aktentasche, Limousine usw.) und er ist absichtlich androgyn „Er ist eher zweideutig“. Und was macht er, der Charakter? Er legt seine „kostbaren“ Dinge in Kisten und ignoriert sie schließlich. Er nennt Yuriika sogar „meinen besonders kostbaren Schatz“, beschließt aber sie zurückzulassen. Dies ähnelt dem, was „Der Mann“ tut. Unterdrückt die Menschen über die sie Kontrolle hat, kümmert sich nicht immer um sie und lügt um die Bedürftigen zu befriedigen. In diesem Zusammenhang können diese Merkmale bei denen der Schwerpunkt auf Unterdrückung liegt, als eine Form von Rassismus angesehen werden, der dieses neu etablierte Thema fortsetzt. Als Teil der Geschichte verliert er jedoch; Yuriika verliert das Vertrauen (in die Liebe) in alles und wird später selbst Schulleiterin. Aufgrund der Ereignisse greift sie jedoch auf die einzigen Lehren zurück, denen sie vertrauen kann – die von „der Mann“ - und deshalb nimmt auch sie an Rassismus teil. Sie jagt den Mädchen der Schule nach, unterdrückt sie aus dem Schatten (besonders Kureha) und manipuliert die Situationen, um sie auf ihre bösen Art und Weise anzupassen. Sie hat keine Liebe zu Menschen und Bären; Sie wählt Unterdrückung vor Einheit.
  • Wörtlich: Ein Paar Schuhe von „He“
  • Interpretation: Ein Verweis auf die legendären Schuhe aus „Der Zauberer von Oz“
  • Erläuterung: In der vorherigen Beschreibung war ein kleines Detail die roten High Heels von „The Man“. Sie wären nicht besonders interessant, es sei denn, was er regelmäßig mit ihnen macht: Dreimal klackern. Mit einer so einfachen Geste wechseln die Schuhe von unbedeutend zu kontextbezogen. Die bekannteste Verwendung von roten Schuhen und das Zusammenklopfen von Schuhen stammt aus Der Zauberer von Oz. Um die Erinnerungen aufzufrischen – oder wenn ihr den Klassiker noch nicht gesehen haben – ist Oz ein Film über ein junges Mädchen, das eines Tages den Ort von dem sie kommt verabscheut. Und einer gelben Backsteinstraße folgt, von ein paar Freunden und einem seltsamen Zauberer erfährt sie, dass es keinen Ort wie zu Hause gibt. Die Referenz führt tatsächlich zwei Aufgaben gleichzeitig aus. Erstens zeigt es was Yuriikas „Zuhause“ ist. Hier handelt es sich nicht so sehr um ein physisches Gebäude (wie die Schule), sondern um ihren Geisteszustand. Wenn Yuriika „He“ tötet und sie sich selbst überlässt – Kisten. Nach dem Treffen und der Freundschaft mit Reia wird die Ordnung (die Farbe) wiederhergestellt. Aber leider ist es verloren als Kureha Reia von ihr „stiehlt“. Diese Art der Farbgestaltung ist genau die gleiche wie bei Oz; Es beginnt mit „Schwarzweiß“, wird bunt und kehrt dann zu den ursprünglichen Farben zurück. Das liegt daran, dass Dorothy – wie Yuriika – „nach Hause“ geht. Für Yuriika ist dieses Haus das einzige von dem sie glaubt, dass es es sie kennt und das ist ihre eigene Einsamkeit und eine Vielzahl von Kisten. Und zweitens, die Anspielung stimmt mit dem vorherigen Thema Homosexualität überein. Dorothy aus Der Zauberer von Oz war eine Figur der bekannten Schauspielerin Judy Garland. Neben ihrer berühmten Rolle ist sie im Volksmund auch als Gay-Ikone bekannt. „Over the Rainbow“, ihr Stil und ihre persönlichen Kämpfe zeichnen sie als Anwältin für Homosexuelle aus. Doch in diesem Zusammenhang wird Dorothy – „He“ – von Yuriika getötet, was ihre völlige mangelnde Fürsorge für andere demonstriert und die Vorstellung bekräftigt, dass sie Unterdrückung über Meinungsfreiheit schätzt.
  • Wörtlich: Yuriikas rote Schubladen
  • Interpretation: Weitere Charakterisierung von Yuriika
  • Erläuterung: Beim Betrachten der Aktenschränke von Yuriika ist ihre Ausrichtung und Darstellung ziemlich seltsam. Als solches sollte dies sofort Flaggen von ihnen auslösen, die mehr als nur als Container agieren. Die Kästen sind offensichtlich von rot; Eine solche Färbung birgt Assoziationen, über die zuvor ausführlich gesprochen wurde – Liebe, Leidenschaft, Wut usw. Was jedoch faszinierender ist als die Färbung, ist die gegebene Form. Es ist im Wesentlichen ein umgekehrtes Dreieck. Dies symbolisiert unzählige Ideen auf einmal: Frauen (Symbol für die Genitalien von Frauen), Passivität (Yuriika jagt ihre Beute aus den Schatten), Abstieg (Yuriika ist „gefallen“), Heilige Dreifaltigkeit (religiöser Subtext) und Gleichgewicht, um dies zu erreichen Weisheit (sie legt Gegenstände in Kisten, um ihre Psyche zu heilen). Gleichzeitig können die Boxen als Abwesenheit von Liebe gesehen werden. Während der Episode verzichtet Yuriika auf die Bärenherrschaft und gibt anschließend „die Liebe auf“. Dies ist wieder einmal einzigartig im Bereich all dessen, was vor sich geht, da Yuriika die einzige Person/Bärin ist, die gezeigt wird, dass sie die Liebe während ihres Prozesses aufgibt . Sie fühlt, dass die Kisten, die sie besitzt, die einzigen Dinge sind, die konstant bleiben; Sie verletzen sie nicht, sie verraten sie nicht und sie vergessen sie nicht. Boxen haben zwei Zustände: gefüllt und nicht gefüllt. Für Yuriika kümmert sich eine gefüllte Kiste nicht mehr darum was drin ist und wenn sie nicht gefüllt ist versucht sie es voll zu machen indem sie alles hineinsteckt was sie „wertvoll“ findet. Ganz gleich was Yuriika tut sie fühlt sich immer noch leer, obwohl sie nicht nur die „Schachtel, die sie selbst ist“, sondern auch alle anderen Schachteln füllt, die sie besitzt. Nichts scheint die Leere innerhalb und außerhalb von ihr zu füllen. Das Einzige was dies kann ist das Einzige was sie verloren hat das einzig wirklich Kostbare: Liebe.
  • Wörtlich: Harte Beweise dafür, dass Ginko und Lulu Bären sind
  • Interpretation: Gedächtnisfokus und Handlungszweck
  • Erläuterung: Während sie Yuri Kuma Arashi beobachten ist es seltsam wie die Menschen sich nicht von den Bären unterscheiden, wenn sie sie nicht physisch als solche sehen. Das Knurren, Lecken und die Kleidung, die sie tragen, machen sie nicht zu den Bären die sie sind. In gewisser Weise entsteht der Eindruck, dass sich die Bären nicht so stark von den Menschen unterscheiden, dass wir alle mehr oder weniger „gleich“ sind. Hier wirkt das Bild, das Kureha präsentiert wird, als eine Art Erinnerung. Denn das sind Bilder; Ein stiller Rahmen der Vergangenheit. Es wurden auch mehr Bilder aufgenommen als nur dieses: Später wird Konomis Bärenstatus auch durch Bilder deutlich, Yuriika hat eines von ihren eigenen und Kureha, Reia und Ginko sollen zusammen ein Foto gemacht haben. Ein solches Mittel knüpft an die Vorstellung von Erinnerungen an; Es hat bereits seine Bedeutung (die Rückblende) und hat letztendlich die Gesamtheit der Ereignisse in erster Linie verursacht. Dieser Moment dient auch einem anderen Zweck: Die Erzählung voranzutreiben. Die Show hätte die Enthüllung von Ginko und Lulus Bärenstatus zu dieser großen Tortur machen können oder zumindest zu einer langwierigen Szene. Stattdessen beschließt der Anime schnell an einem solchen Ereignis vorbeizukommen. Es ist schnell und einfach mit dem allgemeinen Ziel nicht die eigentliche Geschichte, sondern die Themen zu präsentieren die sie alle umschließen.
  • Wörtlich: Ein „Versprochener Kuss“ zwischen Kureha und Ginko
  • Interpretation: Ein ultimativer Akt der Freundschaft und Liebe
  • Erläuterung: Die Szene beginnt mit einer scheinbaren Bewölkung und hebt die bedrohliche Natur des bevorstehenden Untergangs hervor. Und wenn Yuriika das Licht einschaltet wird es zu einer intensiven Befragung einer Auseinandersetzung zwischen den „Guten“ und dem Verbrecher. Und wenn der Regen anfängt zu regnen und der Sturm hereinbricht ist das einzig mögliche Ergebnis das tragischste von allen. Eine übliche Redewendung, die von Menschen zwischen Freunden und Geliebten ausgesprochen wird lautet: „Ich würde für dich sterben.“ Genau das muss Ginko erkennen. Um ihre Liebe zu dem Mädchen zu beweisen, das „von Anfang an da“ war, muss sie bereit sein, eine Kugel einzufangen, die sowohl von Liebe zu einer lieben Freundin als auch von Hass gegen einen Verbrecher erfüllt ist. Darüber hinaus ist sie der Meinung, dass dies notwendig ist um das „schwere Verbrechen“ zu büßen, das sie gegen Sumika begangen hat, das Mädchen, das genau das hatte was sie wollte – dies ist natürlich Kureha.
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#28
Wenn ihr es noch nicht getan haben, empfehle ich dringend, die vorherigen Beiträge zu lesen und die Symbolik aus Episode 8 nachzuschlagen. Dort erhielten wir eine Symbolik, die dazu beitrug, Yuriika so gut wie möglich zu charakterisieren, sodass wir genau sehen konnten, warum sie Kureha und Ginko ins Visier genommen hat. In diesem Beitrag schauen wir uns nur die neunte Folge an. Weil es ein kürzerer Teil der Serie ist: Um die meisterhafte Ausführung von Ikuharas gezeigten Symbolen hervorzuheben. Wie im vorherigen Beitrag ist das, was präsentiert wird, nicht weniger als erstaunlich. Es gilt als eine der besten Folgen der Serie und ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was Symbolik wirklich kann.


Yuri Kuma Arashis thematische Präsenz

Episode 9 – „The Future of the Girls“

  • Wörtlich: Ein Gespräch am/im Krankenbett von Mitsuko auf der Bärenseite der „Tür der Freundschaft“
  • Interpretation: Ginko erliegt Gefühlen der Lust, Leidenschaft und Sünde
  • Erläuterung: Dies ist ein weiteres Symbol auf Expertenebene, eines der Besten von Yuri Kuma Arashi. Das schwarze Bett steht in starkem Kontrast zu der grünen Tür, der grauen Wand und dem weißen Schnee und verleiht ihm nicht nur eine wichtige, sondern auch eine extreme Vorahnung. Die roten Kissen und Bezüge ergänzen das Schwarze auf sexy Weise. Diese Farbkombination wird regelmäßig verwendet: Sie ist sinnlich, dominierend und voller instinktiver Gefühle. Gleichzeitig schnüren rosa Bänder die Markise und verleihen ihr eine sanfte und doch persönliche Bindung, insbesondere in Bezug auf Ginko und Kureha. Dies ist das Thema, um das es in der Diskussion zwischen der spirituellen Mitsuko und Ginko geht. Die gesamte Szene ist voller Begierden – Mitsuko füttert Ginko buchstäblich und im übertragenen Sinne, zieht sich aus und überwältigt eine passiven und unterwürfigen Ginko. Während das Ergebnis entmutigend ist und Ginko ihre Gefühle verzerren und in eine „niedere“ Form der Liebe manipulieren lässt, ist das Gerede von Sünde äußerst faszinierend. Mitsuko gibt an, dass es „keine Kreatur gibt, die nicht sündigt, um zu leben“. Diese Aussage ist immens tiefgreifend, weil sie bemerkenswert wahr ist. Eine Wahrheit, die schwer zu ertragen ist, wird im gesamten Anime bewiesen. Einzelne Beispiele sind: Die Bären handeln mit Völlerei beim Essen, die Mehrheit der Mädchen ist faul in ihrer Unwissenheit, Lulus Gier manifestiert sich gegenüber Ginko und der Beseitigung ihres Bruders Mirun, Konomis Verhalten beruht auf Zorn und Yuriikas unglaublichem Stolz im Umgang mit Kureha, den Bären und den Mädchen. Aber die wichtigsten Sünden in dieser Situation sind eindeutig Lust und Neid. Ginkos unglückliche Eifersucht treibt sie dazu, Sumika zu „töten“ und Mitsuko argumentiert, dass es nicht Freunde sind, sondern „ich – Verlangen“, das die einzige Gewissheit auf der Welt ist. Der Wunsch hängt mit jeder Sünde zusammen – faul sein zu wollen, viel haben zu wollen, verletzen zu wollen usw. Aber wir wissen, dass Mitsuko falsch liegt, wenn sie Liebe eine „wilde Emotion“ nennt. Wir haben nicht nur reine und freundliche Handlungen gesehen der Liebe zwischen Kureha und Sumika, Reia und Yuriika und sogar Reia und Ginko, aber Mitsuko ist tot. Sie „verlor“ im Spiel der Liebe, in der Erlangung von Kureha und dem, was sie zu bieten hat. Und genau das repräsentiert dieses schwarze Bett der Sünde. Es ist nicht nur so, dass Mitsuko, die Verkörperung des Begehrens ist, dass Ginko auf heiße Weise betreten hat, umgeben von einer schneebedeckten, kalten Umgebung. Es ist so, dass solches Denken, diese Liebe sündig ist, wie ein Bett ist; Sich an der Sünde zu erfreuen, mag bequem und sogar einfach sein, aber es ist niedrig, es ist böse. Liebe hat Verlangen und andere damit verbundene Sünden – es ist eine äußerst komplexe Emotion – aber letztendlich ist es ein gutes, glückliches und erfüllendes Gefühl.
  • Wörtlich: Die Life-Bären sehen von weitem zu
  • Interpretation: Bestätigung des thematischen Wechsels
  • Erläuterung: Dies ist eine kleinere, aber es hilft, den Wechsel der Themen von der ersten zur zweiten Hälfte zu verdeutlichen. Wie bereits erwähnt, geht es in der ersten Hälfte von Yuri Kuma Arashi hauptsächlich um Vorurteile gegenüber Homosexuellen. Die zweite Hälfte konzentriert sich stattdessen auf Vorurteile gegenüber denen, die einer anderen Rasse angehören – nämlich den Bären. Die Life Bären schauen diesmal von der Seitenlinie aus zu (wie sie es normalerweise tun, denn das ist ihr Platz), und Life Sexy bietet ein bisschen Wissen. Kureha nimmt jetzt an der Ausschlusszeremonie teil und Life Sexy erklärt, warum. Er spricht von flüchtigen Menschen, die immer etwas ausschließen wollen. Da Kureha an den „Festen“ teilnimmt und nach einem Schurkenbären sucht, ist es klar, dass ihr Ausschlussverfahren nicht auf Kureha abzielt, sondern nur darauf, jemanden „auszuschließen“, der sich rassisch unterscheidet.
  • Wörtlich: Nach Jahren der Planung greift Yuriika Kureha an
  • Interpretation: Homosexuelle Konnotationen werden bestätigt und frühere Vorhersagen werden wahr
  • Erklärung: Yuriika stürzt sich, klackt dreimal wie ihr „Vater“ mit den Schuhen und reißt Kureha gewaltsam die Kleider herunter. All ihr Warten, all ihr Verlangen hat zu diesem Moment geführt. Aufgrund der lesbischen Sequenzen, die in dieser und jeder Folge gemacht wurden, gab es immer homosexuelle Implikationen, die mit den von den Bären begangenen Morden verbunden waren. Die Handlung wird als „Essen“ bezeichnet, was ein Hinweis auf die sexuelle Leistung von Cunnilingus bei einer Frau ist. Und wie hier auf visuelle Weise gezeigt wird, werden die Implikationen Wirklichkeit. Die schwarz-roten Umrisse weichen einem weißen, mit Lilien gefüllten Feld, auf dem Yuriika mit Kureha eins werden, indem sie sie isst – oder ihr einen Kuss gibt. Kommt euch diese Szene irgendwie sofort bekannt vor? Es sollte, denn was hier passiert, ist wieder meisterhaft: Die zweite Hälfte der Folge spiegelt und reflektiert das, was in der ersten Hälfte passiert ist. Ginko wird von Mitsuko dominiert; Kureha von Yuriika. Ginko ist von Schwarz und Rot umgeben; Kureha von weiß und grün. Ginko liegt auf einem weichen, bequemen Bett; Kureha liegt auf dem rauen, harten Boden. Ginkos Ereignisse finden tagsüber statt. Kureha ist nachts. Ginko „isst“ Mitusko; Kureha wird von Yuriika „gefressen“. Mitusko kommt von Toden; Yuriika versagt im Leben. Und in einem atemberaubenden Zug spielen sich beide Szenen im Liliengarten ab. Wie das Bilderbuch zeigt, ist Ginko „im Wald“ und Kureha „auf dem Mond“. Das heißt, sie werden durch die „Tür der Freundschaft“ getrennt, die überwunden werden muss, damit ihre Liebe „eine reale Sache“ ist. „Aber“ das Mondmädchen und das Waldmädchen haben sie nicht durch eine Wand oder eine Tür getrennt; Es ist vielmehr ein Spiegel. So spiegeln sich die Ereignisse auf beiden Seiten wider, die sich um Ginko und Kureha drehen. Um es auf die Spitze zu treiben, erhalten wir weitere Beweise dafür, dass ein solches Grundbedürfnis, eine solche Sünde, nicht gewinnt. Yuriikas „Kuss“ wird vereitelt, Kureha wird beschützt und die beiden treffen sich schließlich, um die Schulleiterin mit Liebe in ihrem Herzen wegzuschicken.
  • Wörtlich: Yuriikas Bild ist gefaltet
  • Interpretation: Yuriika und Reia sind endlich zusammen
  • Erläuterung: Hier ist nichts zu Wichtiges (besonders im Vergleich zu allem, was vorher war), aber diese nette kleine Szene am Ende der Episode bedeutet, dass Yuriika endlich bei ihrer besten Freundin landet.
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#29
Wenn ihr es noch nicht getan habt, empfehle ich dringend, die vorherigen Beiträge zu lesen und die Symbolik aus Episode 9 nachzuschlagen. Dort erhielten wir Symbolik, die Ikuharas geniale Richtung demonstrierte und uns gleichzeitig einen Blick auf die oftmals sündigen Wege der Liebe gab. In diesem Beitrag schauen wir uns nur Episode 10 an. In dieser Episode fehlt es überraschenderweise an begründeter Symbolik, die eher als Vorbereitung für das Finale dient, das sich bald schon entfalten wird. An dieser Stelle ist es jedoch ratsam, einen Blick auf eines der Symbole zu werfen, die uns seit jeher beschäftigen und die dies auch weiterhin tun werden.


Yuri Kuma Arashis thematische Präsenz

Episode 10 – „The Door to Friendship“

  • Wörtlich: Konomi ist jetzt ein Roboter
  • Interpretation: Zwangsarbeit, auch bekannt als Sklaverei
  • Erläuterung: In Fortsetzung der Idee des Rassismus geht es in dieser Situation bis zum Äußersten. Konomi wurde in einen Cyborg verwandelt und gezwungen, die Maschine anzutreiben mit der Bären vernichtet werden. „Bekämpfe Feuer mit Feuer und Bären mit Bären“, wie Oki es ausdrückt. Aber sie zwingen Konomi buchstäblich dazu, gegen ihren Willen zu arbeiten und versklaven sie für ihre eigenen Zwecke zu lebenslanger Knechtschaft. Wie vielleicht jeder weiß, wird die Sklaverei nicht nur als rassistische Handlung angesehen, sondern auch als eine der bedauerlichsten Handlungen, die ein Mensch oder ein Bär einem anderen antun kann. Die Mädchen der Schule denken nicht daran, wie sie sich gegenüber Konomi verhalten, was darauf hindeutet, wie desensibilisiert und bedrohlich sie für jemanden sind den sie für unter ihrer Würde halten.
  • Wörtlich: Kureha rettet Lulu
  • Interpretation: Ein differenzierter Blick auf die Wiederholung
  • Erläuterung: Während eines Großteils des Anime ereigneten sich die gleichen Ereignisse ohne Ende. Diese Episode enthält insbesondere ein solches Ereignis – Reia hat Ginko in der Vergangenheit gerettet und Kureha tut dasselbe, aber mit Lulu. Wiederholungen finden sich auch in anderen Szenen: Der Yuri-Prozess und die Ausschlusszeremonie. Das bekannteste Beispiel stammt jedoch aus dem besagten Dialog. „Wir haben dich von Anfang an gehasst ...“, „Köstlicher Geruch, Gau“ und „Ich werde die Bären vernichten“ sind nur eine kleine Auswahl der Dinge, die von den verschiedenen Charakteren gesagt werden. Es fühlt sich fast so an, als ob die Hälfte von allem, was gesagt wird von einer Episode zur nächsten kopiert und eingefügt wird ohne dass viel darüber nachgedacht wird. In gewisser Weise klingt alles wie ein kaputte Schallplatte. In Anlehnung an den vorherigen Beitrag über Rückblenden kann diese Art der Wiederholung auch hier auf verschiedene Arten betrachtet werden. Die Interpretation auf niedriger Ebene bezieht sich auf die Einzigartigkeit; Wo etwas Einzigartiges wichtig ist, wird auch immer und immer wieder etwas getan. Dieselben Szenen, die immer wieder vorkommen, zeigen, dass ihre Einbeziehung mehr ist als nur das, was ursprünglich gezeigt wurde. Das heißt, wenn wir dieselben Szenen und Dialoge ohne Ende zeigen, sind wir gezwungen, konsequent neu zu bewerten, was genau vor sich geht und eine tiefere Bedeutung zuzuweisen, die über das Gegebene hinausgeht. Die High-Level-Interpretation steht im Gegensatz zur Low-Level-Interpretation: Die Wiederholung ist so gestaltet, dass sie unerträglich nervt. In einem Medium wie Anime möchten die meisten Menschen nicht, dass das Gleiche noch einmal passiert oder dass die Charaktere denselben Dialog führen. Das macht sehr viel Sinn; Es kann leicht langweilig werden, wenn Ginko knurrt oder Life Sexy zum einmillionsten Mal fragt: „Ist deine Liebe das echt?“. Aber das ist der Punkt. Der Ärger darüber, dass genau die gleichen Dinge ohne Ende passieren liegt darin, dass die gleiche Ideologie auf die Themen insgesamt angewendet werden kann. Kommen wir noch einmal auf die Diskussion über Rückblenden, Debatten über Sex, Rasse, Liebe und Religion zurück, so lange sich die Menschen erinnern können. In gewisser Weise kann man solche Argumente auch als ärgerlich ansehen. Warum die gleichen Gespräche über solche Themen führen, wenn immer die gleichen Ergebnisse erzielt werden, solange wir uns erinnern können? Die Antwort ist einfach: Es muss noch eine umfassende Lösung gefunden werden. Und deshalb verwendet Yuri Kuma Arashi die Wiederholung fast genauso wie die Symbolik. Seinen thematischen Schwerpunkt mit denselben Argumenten zu verknüpfen. Aber anstatt diese dringend benötigte Antwort nicht zu finden, etabliert der Anime auf eine eigene Art und Weise.
  • Wörtlich: Eine riesige Mauer, die Menschen und Bären trennt
  • Interpretation: Die unvollendete Trennung zwischen uns
  • Erläuterung: Nachdem wir über Wiederholungen gesprochen haben, einen guten Überblick über die aktuellen Themen haben und kurz vor dem Ende der Show stehen, können wir endlich einen Blick auf die entmutigende Mauer werfen, die zu jeder Zeit in Yuri Kuma Arashi zu sehen ist. Diese Mauer ist als „The Wall of Severance“ bekannt. Severance wird als „Abbruch einer Freundschaft“ definiert. Diese Definition passt genau in den Bereich der Regeln der Show: Es gibt die „Tür zur Freundschaft“ in der Mitte und die Themen, die sich mit diesen Beziehungen befassen, sind seit geraumer Zeit bekannt. Auf diese Weise fungiert die Wand als eine Metapher für die Art von Denken, die von denjenigen angewendet wird, die nicht in der Lage sind, mit anderen auf andere Weise umzugehen. Der Anime beschreibt die Mauer als errichtet nach dem „Tag der Trennung“, an dem sich Menschen und Bären auf dem Schlachtfeld bekämpften. Anstatt also zu versuchen, sich mit der anderen Seite (beiden Seiten) zu versöhnen, wurde eine vorübergehende Lösung herbeigeführt; Diese Lösung ist eine Mauer, die die kriegführenden Gruppen trennt. Über diese Art von Mauer wurde in Bezug auf die Gesellschaft bereits lose gesprochen: Anstatt zu einem friedlichen Abschluss zu kommen, umgeht die Gesellschaft häufig Fragen der sexuellen Diskriminierung, ohne nach einer angemessenen Antwort zu suchen. Das heißt, die bisher geschaffenen Lösungen müssen die vorliegenden Probleme noch beheben. In ähnlicher Weise löst die Mauer nicht die Spannung zwischen Mensch und Bär, sondern verhindert nur, dass die Spannung größer wird. Interessanterweise hält die Mauer keine Seite wirklich fern. Wenn man sich ansieht, wie sie aussieht gibt es die buchstäbliche Tür, die beide Seiten verbindet – nicht die beste Idee um zu verhindern, dass sich zwei Gegensätze jemals begegnen. Diese Tür öffnet sich sogar ohne großen Aufwand. Tatsächlich wird der Prozess durch den es sich öffnet nie offenbart; es scheint so zu sein, wenn man dazu aufgefordert wird. In gewisser Weise ist hervorzuheben, dass der Zweck der Mauer, eine Mauer zu sein, – ein so halbherziger Versuch, beide Seiten zu beruhigen – nicht funktioniert. Der wichtigste Aspekt der Wand ist jedoch ihr Aussehen. Erstens ist es das, was sein Design „ausmacht“: Fast ineinandergreifende Sechsecke, die jeweils eine Bärentatze enthalten. Die Pfote selbst ist einfach als Hinweis darauf da wer über das Gebiet herrscht; nämlich die Life Bären und Lady Kumalia selbst. Sie „existieren“ im Raum zwischen Menschen und Bären – sie sind metaphorisch „zwischen“ Menschen mit entgegengesetzten Ansichten (homophoben im Kontext von Yuri Kuma Arashi) zu finden. Das heißt, sie und die Mauer repräsentieren die ideologische Kluft, die zwischen den völlig gegensätzlichen Perspektiven besteht. Die sechseckige Struktur ist etwas komplizierter. Sechsecke sind von Natur aus sechsseitig, wobei eine solche Zahl Harmonie, Liebe, Aufrichtigkeit und Vergebung symbolisiert. Die Zahl Sechs hat auch Bedeutung in Bezug auf Einheit, Kommunikation und „Make Love, not War“. In Bezug auf die Natur enthält die Welt selbst oft diese Form. Von Bienen über Schneeflocken bis hin zu natürlichen Formationen bevorzugt die Natur das Sechseck aufgrund seiner Gesamteffizienz. Das Sechseck hat sogar religiöse Assoziationen zu älteren Särgen und zu den sechs Tagen der Schöpfung biblischen Ursprungs. Daher ist das Design der Wand und folglich der Zweck ihrer Existenz (die Existenz der Life-Bären und Lady Kumalia) kein potenzieller Trenner. Vielmehr tun sie genau das, was sie während des gesamten Anime waren – sie bringen beide Seiten des Konflikts zusammen. Zu guter Letzt gibt es noch ein Detail an der Mauer. Es ist merkwürdig, aber die Wand befindet sich technisch noch im Aufbau. Sie wird gerade gebaut, wobei Stahlträger und schwere Maschinen über die gesamte Länge verstreut werden. Mit anderen Worten, die Mauer ist unvollendet. Da wir wissen, dass die Wand unsere eigenen „Wände“ darstellt, die wir zwischen Menschen aufstellen, die sich von uns unterscheiden, kann diese Entwicklung auf zwei Arten betrachtet werden. Erstens, dass die „Lösung“ für das Problem der Diskriminierung noch nicht abgeschlossen ist. Und zweitens, und die tiefere Option, dass wir immer noch die Möglichkeit haben den Bau dieser Mauer zu verhindern. Wir müssen solche Trennungen nicht weiter aufbauen. Wir müssen nicht fortfahren, etwas zu konstruieren, das uns nur daran hindert einander zu verstehen. Und mit all der Symbolik, eine Antwort auf das vorliegende Problem zu finden, der Rede von natürlicher Vergebung und Vereinigung und dem Gedanken, dass wir die Mauern, die uns trennen niederreißen können wird die Botschaft der „Mauer der Trennung“ ganz offensichtlich: Die eine Antwort auf eine solche Diskriminierung – sei es Homophobie oder irgendeine andere Form von Vorurteilen – besteht darin, einander zu verstehen zu respektieren und einfach zu lieben wie wir sind.
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Wenn ihr es noch nicht getan haben, empfehle ich dringend, den vorherigen Beitrag zu lesen und die Symbolik aus Episode 10 nachzulesen. Dort erhielten wir eine Symbolik, die es leichter machte, nicht nur die ständige Wiederholung der Show zu verstehen, sondern auch, was die Mauer für alle innerhalb und außerhalb ihrer Welt bedeutet. In diesem Beitrag schauen wir uns nur Episode 11 an. Da wir uns dem Ende von Yuri Kuma Arashi nähern, beginnt der Anime, alles zu beenden, indem er uns einige abschließende Einblicke in die Themen gibt, die er die ganze Zeit verwendet hat. Wir sehen einige Gespräche über Ausgrenzung, woran wir glauben können und wie uns die Menschen um uns herum manchmal nie genug zu interessieren scheinen.


Yuri Kuma Arashis thematische Präsenz

Episode 11 – „What We Hope For“

  • Wörtlich: Kureha wird wegen ihrer Beziehung zu Ginko körperlich missbraucht
  • Interpretation: Erschreckende Darstellung von Gruppendynamik und Hass
  • Erklärung: Nachdem Kureha sich mit Ginko angefreundet hat, wird sie von ein paar Mädchen konfrontiert, die ihr vorwerfen, sie sei komisch, weil sie mit einem Bären rumgehangen hat. Danach fangen die Kinder an gemeinsam zu singen und zu klatschen, während sie dabei Kureha Schaden zufügen. Diese Szene erinnert eher an das Ritual, das an Kurehas Geburtstag durchgeführt wurde, als sich die jungen Frauen um ihre Person versammelten und sie geistig brachen. Hier ist die Szene jedoch voller Entsetzen: Die Musik wird krachend, Kureha ist schreiend zu hören und die schwarzen Silhouetten auf rotem Hintergrund machen die Situation eher unheimlich. Selbst wenn man bedenkt, was bisher alles passiert ist, ist es offensichtlich, dass eine solche Handlung verrückt ist. Ihr uneingeschränkter Hass ist in gewisser Weise eine Übertreibung in Bezug auf diejenigen, die sich für andere einsetzen auf die herabgesehen wird. Und in gewisser Weise ist es nicht. Die Gesellschaft sieht in Bezug auf Diskriminierung oftmals unterschiedliche Formen des Missbrauchs und solche groben Fortschritte gegen jemanden wie Kureha sind nicht ganz unplausibel. Aber es gibt noch einen anderen Grund, warum die Szene eine so beunruhigende Stimmung erzeugt: Weil die beteiligten Personen Kinder sind. Wie bereits erwähnt symbolisieren Kinder oft Freundlichkeit und Unschuld, aber Unwissenheit – eine wichtige Verbindung in Anbetracht der Gesamtthemen. Unter diesen Umständen verzichten alle vollständig auf die ersteren, umarmen die letzteren und greifen das wehrlose kleine Mädchen aus Wut an. Die Gruppe ist jedoch repräsentativ für die Gesellschaft; Daher wird die folgende Botschaft gegeben: Solch ein unvernünftiger Hass gegen einen anderen ist nicht nur verrückt, sondern äußerst kindisch.
  • Wörtlich: Ginko tötet mehrere Schüler
  • Interpretation: Die Bosheit des Begehrens
  • Erklärung: Vor ein paar Folgen erlag Ginko dem Wunsch, die Liebe, die sie für Kureha empfand, zu trüben. Während sie versucht Mitsukos schlauen „Rat“ entgegenzuwirken, kann sie das nicht und will jetzt nichts mehr als Kureha „essen“. Und zu diesem Zweck unternimmt Ginko einen wörtlichen Amoklauf in dem sie jeden Menschen aus dem Weg räumt, der versucht sie von dem Weg abzuhalten. Dies ist eine grundlegende Bestätigung der sündigen Wege des Begehrens. Obwohl Ginko die ganze Zeit danach strebt, zu lieben und von Kureha geliebt zu werden, ist ihr Denken allein aufgrund von Begierden schief gegangen. Abgesehen von ihrer mentalen Schwächung tötet Ginko verschiedene Klassenkameradinnen, was im Grunde nichts anderes ist als die gleichen Mädchen die auf Ginko schießen – beide haben die Absicht zu töten. Die menschlichen Mädchen verspüren ebenfalls ein solches Verlangen sich von dem Bären zu befreien, der ihnen offenbar alle ihre endlosen Schwierigkeiten bereitet. Vorher tötete Ginko nur Mädchen, wenn sie die Liebe ihres Lebens bedrohen – Kureha. Jetzt scheint es ihr egal zu sein. Das Verlangen hat sie blind gemacht für das, was wirklich zählt und das ist die Liebe zu einem Mädchen, das sie „von Anfang an gehasst und von Anfang an geliebt hat“.
  • Wörtlich: Oki zerreißt das Buch „Das Mondmädchen und das Waldmädchen“
  • Interpretation: An Liebe können wir einstimmig glauben
  • Erklärung: Kureha wurde von Oki und den Mädchen als Geisel genommen, um als Köder für den Bären zu dienen, der sie alle terrorisiert. Und in einer Handlung, die nur als reines Böses bezeichnet werden kann, zerreißt Oki Reias einzige Kopie des Buches „Mondmädchen und das Waldmädchen“. In dieser symbolischen Szene ist einiges auf einmal los. Das erste und vielleicht offensichtlichste ist, Okis Rede von Gott, der nicht existiert – ihre Zerstörung des Bilderbuchs hilft, dies so klar wie möglich zu machen, wenn ihre Worte es nicht schon getan haben. Bisher waren wir uns nicht sicher, ob die Menschen an etwas glaubten oder nicht. Während des „Abfindungstages“, an dem sie gegen die Bären kämpften, waren ihre Beweggründe nicht so klar wie die ihres Gegners – die Bären waren religiös motiviert, die Dinge zu tun, die sie taten. Aber hier haben wir die Vorstellung, dass die Menschen nichts von Göttern oder Himmeln halten und nur an die „unsichtbare Atmosphäre“ glauben, wie Oki es ausdrückt. Diese Entwicklung ist ziemlich interessant, wenn man alle den religiösen Subtext berücksichtigt mit denen sich die menschliche Seite bisher beschäftigt hat. Wir haben gehört, dass sie von den Ersten Kreuzzügen erfahren haben, und sie haben an Kurehas Geburtstag an rituellem und dennoch religiösem Verhalten teilgenommen. Während sie also möglicherweise keinem höheren Wesen folgen, tun sie immer noch diese ziemlich abscheulichen Verbrechen. Das heißt, es ist nicht besonders wichtig, welchem Glaubensbekenntnis oder Glauben man folgt, denn wir sind alle in der Lage, die gleichen Arten von Gräueltaten gegeneinander zu verüben. Dies geht Hand in Hand mit Okis Gespräch. Während die Mädchen möglicherweise nicht Gott, Kumalia oder irgendeiner anderen göttlichen Gegenwart folgen, glauben sie aneinander. Mit anderen Worten, die Mädchen glauben an den Begriff des freien Willens. Sie haben ihre eigenen Vorstellungen davon, wie die Dinge sein sollten und handeln auf der Grundlage ihrer eigenen Moral oder ihres eigenen Verständnisses. Was sie wählen um zu „folgen“, ist der unsichtbare Sturm, die Gruppenmentalität, die denkt, dass alles, was sich von ihnen unterscheidet, böse sein muss. Im Wesentlichen folgen sie dem, was „unsichtbar“ ist. Das ist nichts. Nach dem, was dargelegt wurde, ist diese Art des Denkens an sich offensichtlich böse. Gleichzeitig widerspricht es diametral dem Glauben der Bären. Die Bären sind von Geburt an religiös indoktriniert. Mit anderen Worten, absolute Abstinenz vom Glauben ist weder richtig noch absolute religiöse Hingabe. Und hier kommt Lady Kumalia ins Spiel. Lady Kumalia – oder zumindest ihr Zuhause und ihre Diener – residieren an der „Mauer der Trennung“. Die Mauer befindet sich in günstiger Weise zwischen den beiden Seiten. In diesem Zusammenhang stellen sie das Gleichgewicht dar. Darüber hinaus wissen wir, dass Lady Kumalia tatsächlich existiert – ihr Auftritt in der letzten Folge beweist dies ohne Zweifel. Auffälliger als sie tatsächlich auftaucht, ist „wer“ sie ist: Sumika, die, wie kurz zuvor erwähnt, reine Liebe darstellt. Dann müssen wir uns fragen: Was ist das Gleichgewicht? Woran muss man glauben? Die Antwort wurde uns immer wieder gegeben: „Solange du die Liebe nicht vergisst, wirst du niemals allein sein. Wenn du die Liebe nicht aufgibst, selbst wenn du etwas verlierst, wirst du niemals unsichtbar sein.“ Mit anderen Worten, worauf wir uns alle einigen können ist Liebe. Liebe ist dieses wahnsinnig komplexe Gefühl; Aber wenn es auf andere, zwischen anderen und für andere angewendet wird, wird es zu einer natürlichen Sprache, die jeder verstehen kann. Wir sollten es nicht einfach so machen wie andere, weil das „normal“ ist, und wir sollten auch nicht programmiert werden, um etwas zu folgen ohne zu überlegen. Stattdessen sollen wir uns lieben. Liebe die Familie, die du hast, die Freunde, die du triffst und die Fremden, an denen du vorbeigehst, denn Liebe ist etwas, woran wir alle glauben können.
  • Wörtlich: Ginko zerschmettert ihre Seite des Spiegels
  • Interpretation: Der Triumph der Liebe über die niedrige Sünde
  • Erläuterung: Während sie die Wendeltreppe hinaufgeht, hat Ginko einen „inneren Monolog“ in dem sie Mitsuko konfrontiert und sie anschließend zurücklässt, um Kurehas Anruf entgegenzunehmen. In den üblichen Yuri Kuma Arashi-Mode ist diese ganze Szene ziemlich durchschlagend. Die vielleicht offensichtlichste Entwicklung ist Ginkos Aufstieg. Durch einen Wald von Bäumen und Frauen gekämpft, erklimmt sie gleichzeitig eine buchstäbliche und eine figurative Landschaft. Die Realität ist offensichtlich, Kureha zu erreichen und zu versuchen, ihre Gefühle endlich erwidern zu lassen. Der Einfallsreichtum ist, dass Ginko von der Sünde befreit, die sie geplagt hat. Mitsuko repräsentiert, wie bereits erwähnt, das Verlangen – eine „niedrige“ Form der Sünde, die den anderen Kardinalsünden innewohnt. Sie versucht Ginko zu überreden, aber ohne Erfolg. Ginko erkennt, dass wahre Liebe über alles andere herrscht. Gleichzeitig spielt sich die Szene genau so ab, wie es „Das Mondmädchen und das Waldmädchen“ darstellt: Ginko watet durch einen Wald, steigt zum sprichwörtlichen Spiegel und zerstört „sich selbst“, um Erleuchtung zu erlangen. Die Zerstörung des Spiegels – des Selbst – ist Ginkos Verzicht auf Begierde. Mitsuko sagt, dass „Bestien, die ihre Sehnsucht verlieren, sterben“ und im Kontext von Yuri Kuma Arashi ist dieser Satz sowohl treffend als auch ironisch. In gewisser Hinsicht hat sie recht. Bären, wie fast alle Tiere, basieren ihre Entscheidungen auf dem Instinkt. Was ist ein Bär ohne seinen natürlichen, genetischen Instinkt? Für den Anfang kein sehr gutes Tier. Aber das bringt sie hier einem menschlichen Wesen einen Schritt näher. Es ist wahr, dass Menschen auch Begierden haben – wir sind schließlich auch Tiere. Was unsere Spezies jedoch vom „Rest des Rudels“ unterscheidet, ist die Fähigkeit zu argumentieren. Und genau das macht Ginko. Sie argumentiert, dass wahre Liebe, nicht Verlangen, das ist, was sie in ihrem Leben antreibt, sie führt, den richtigen Weg hinunter (und hinauf). Die Ironie an Mitsukos Aussage ist, dass es auch nicht wahr ist; Mitsuko, das inkarnierte Verlangen, ist tot. Wie jeder andere Bär: Konomi, Yuriika und die zukünftige Lulu. Jeder wünschte sich etwas Eigenes – Kureha, Mitsuko, Reia und Ginko –, wobei jeder Bär nie das bekommen hatte, was er sich wirklich gewünscht hatte. Mit anderen Worten, während Verlangen tatsächlich ein Bestie macht, verursacht es auch irreversiblen Untergang. Da der Spiegel das ist, was er ist, spiegelt diese Szene die von Ginko aus ihrer Kindheit wider. Anstatt Kureha die eine einsame Ginko rettet, rettet Ginko einen hilflosen Kureha. Ersteres geschah auf einem geerdeten, kalten, todgefüllten Schlachtfeld. Letzteres geschieht auf einem hohen, ruhigen, kargen Dach. Und wo Ginkos Situation freiwillig gemacht wurde, geschieht Kurehas gegen ihren Willen, was interessanterweise im Gegensatz zur Philosophie der Leute steht, die sie dorthin gebracht haben – die Gehirnwäsche-Bären der Kirche und die freigeistigen Mädchen der Schule.
  • Wörtlich: Lulu stirbt
  • Interpretation: Umkehr der Sünde und Sorglosigkeit des Todes
  • Erläuterung: Vielleicht macht Lulu zum ersten Mal tatsächlich etwas „Kluges“. Nachdem sie von Kureha gerettet wurde, springt Lulu über die Mauer zurück und springt vor den Schuss von Oki, der für Ginko gedacht war. Dabei verliert sie ihr Leben, rettet aber Ginko. Dies ist aus zwei Gründen ein recht interessantes Szenario: Was passiert und wie wird es dargestellt? Lulus Handlungen sind diesmal nicht mehr so widersprüchlich wie früher. Eifersucht, die Art, die Ginko Sumika gegenüber empfand, verzehrte sie und zwang sie fast dazu, das zu tun, was sie tat, um Kureha davon abzuhalten, das einzige Mädchen zu nehmen, das zu verstehen schien, wer sie war. Wie wir von Yuri Kuma Arashi gelernt haben, ist Liebe eine komplizierte Emotion, die nicht immer ganz gut oder ganz böse ist. Lulus Handlungen auf dem Dach während Ginkos anfänglicher Konfrontation erfolgten aus Liebe, aber basierend auf Sünde. Aus diesem Grund erhält Ginko diesmal eine Love Bullet. Auf diese Weise bereut sie nicht nur die Sünde, die sie zuvor begangen hat, sondern schützt auch das Mädchen, das ihr am Herzen liegt und gibt Ginko die Möglichkeit, sowohl ihre eigene als auch Ginkos Liebe wahr werden zu lassen. Aber das Faszinierende an dieser gesamten Sequenz ist nicht nur, dass Lulu ihr edles Opfer bringt. Die Szene beginnt damit, dass Lulu erschossen wird, Ginko rennt und Lulu sich bei Kureha entschuldigt, dass sie Kurehas Lüge durchschaut. Dann verwandelt es sich in eine düstere und doch friedliche Umgebung: Ein lila Hintergrund, weiße fallende Blütenblätter und ruhige Musik füllen den Bildschirm. Es ist ein wunderschöner Moment, der mit Lulus immer fröhlichem Lächeln (wie oben abgebildet) seinen Höhepunkt erreicht ... aber dann wird die Musik kürzer, es kommt wieder zur Realität und alles, was da ist, ist ihr kleiner, verstorbener Bärenkörper. Wie bei allen Dingen im dem Anime ist es klug zu fragen, warum die Show die Szene auf diese Weise einrahmt. Die große Gegenüberstellung, von liebenswürdig bis seltsam komisch, verleiht ihm diese seltsame Atmosphäre, die etwas beunruhigend ist. Von all den Charakteren, denen das angetan wurde, scheint es fast hart zu sein, es auf Lulu zu platzieren. Ihre umgänglich Persönlichkeit und ihr ansteckendes Glück lassen es fast unhöflich erscheinen, ihren wundervollen Moment eher beiläufig zu behandeln. Aber genau wie bei ihren vorherigen Aktionen ist es sinnvoll, dies auf diese Weise zu tun. Jeder hat sein eigenes Leben: Wir stehen auf, kümmern uns um unsere Pflichten, haben Spaß, gehen ins Bett und machen alles noch einmal. Ehrlich gesagt – und das gilt für euch, mich und alle anderen – denken wir als Menschen nicht ständig an alle Menschen um uns herum. Sicher, wir sind vielleicht besorgt über etwas, das wir im Vorbeigehen sehen, oder machen uns Sorgen um jemanden, wenn wir einen Artikel lesen, aber wir fragen uns nicht immer, wie sich eine zufällige Person auf der Welt fühlt, geschweige denn unser Nachbar. Dies ist nicht unbedingt „falsch“. Jeder Mensch hat seine eigenen Probleme, mit denen er täglich zu tun hat. Daher ist so viel Einfühlungsvermögen nicht immer das erste, was uns in den Sinn kommt. Kontextuell folgt Yuri Kuma Arashis Darstellung von Lulus Tod dieser gleichen Denkweise. Das heißt, ihr Tod ist „nur noch einer“. Auf persönlicher, individueller Ebene ist es dieses erstaunliche Beispiel für Liebe und Mitgefühl zwischen Lulu und Ginko, wie alle Todesfälle sind für diejenigen, die eine Verbindung mit der betroffenen Person haben. Aber wenn der Vorhang zurückgezogen wird und das ganze Bild gegeben ist, wird ihr Tod trotz alledem leider nicht als „besonders“ empfunden. Und angesichts all der Vorurteile, von denen bis zu diesem Punkt die Rede ist, sieht die Gesellschaft dies auch so. Das heißt, obwohl wir wissen, dass es solche Gräueltaten gibt – sei es hier bei Lulu oder anderswo –, kümmern wir uns manchmal nicht genug darum, was mit Menschen geschieht, die solchen Vorurteilen ausgesetzt sind. Aber hoffentlich können auch wir wie Lulu eine buchstäbliche Sinnesveränderung erleben, unsere Fehler korrigieren und anfangen, das Richtige zu tun.

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