Ich wollte eigentlich hier schon länger was schreiben, aber hab prokrastiniert.
Die eher negative Kritik von 123 hat mich aber nun angeregt.
Band 1Wenn ich
Murciélago mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre das:
verrückt.
Die Charaktere, die Story, die Zeichnungen, der Gewaltgrad, der Humor, alles etwas verrückt. Fast schon wie bei den
Crimezone, der verrückteste Manga, den ich bisher gelesen hab (ausgenommen
Tokyo Akazukin, aber der ist eine Klasse für sich).
Allein die Beschreibung zeigt schon, was hier einen erwartet: Eine Massenmörderin, die statt Todesstrafe nun für die Regierung tötet und nebenbei sich an jedes Mädel ran macht, die nicht bei drei auf nem Baum ist.
Damit sollte klar, sein, dass man hier
keinen ernsthaften Manga erwarten kann. Das ist überhaupt der Grund, warum wir diesen Manga auch auf deutsch lesen können. Es gab im Carlsen-Forum eine Diskussion, wieso der Verlag Murcielago trotz hohen Gewaltgrades raus bringt, während er andere Mangas (speziell Zetman) als "zu heftig" ablehnt.
Der Hauptcharakter Kuroko Koumori ist eine ziemlich intelligente charakterstarke Frau, die man nicht wirklich in "gut" oder "böse" einteilen kann. Ihre Neigung, oft Mädels zu begutachten und anzubaggern erinnert mich stark an
Eruna ICHINOMIYA und gefällt mir super gut.
Bietet dadurch eben etwas Ecchi-Humor, ohne unnötigen männlichen Charakter.
Mit diesen Eigenschaften passt Kuroko perfekt
in das Schema meiner Lieblingscharaktere und sie ist ein wesentlicher Grund, warum mir der Manga gefällt.
Rein äußerlich (auch wegen dem Zeichenstil) gibts allerdings bessere, wie z.B. ihre Partnerin (im geschäftlichen Sinne) Hinako Tozakura. Sie scheint anfangs das kleine niedliche Dümmerchen zu sein und damit recht generisch. Aber sie kann Auto fahren wie ein junger Gott: Den Lamborghini (ja, sowas fahren sie) aufs Dach bringen? kein Problem! (zeugt auch nochmal vom Aspekt der geringen Ernsthaftigkeit des Mangas). Außerdem kann sie jedem Navigationsgerät Konkurrenz machen. Diese beiden Punkte widersprechen komplett dem Klischee des niedlichen Anime-Mädchen.
Erstaunlicherweise hatte sie wohl noch kein Verhältnis mit Koumori. Mal schauen, ob sich das in Zukunft ändern wird.
Hier komme ich jetzt mal zum ersten kleinen negativen Punkt, aber betrifft wohl nur Band 1. Denn die beiden Hauptcharaktere sind allein etwas zu wenig. Aber hier kann man beruhigt sein, denn es gibt doch einiges mehr an interessanten Mädels, die offensichtlich auch später noch wichtiger werden. Nicht nur Chiyo (die Tochter von dem Boss einer Yakuza-Truppe?, mit der es Koumori am häufigsten treibt), sondern z.B. auch Reiko, eine Scharfschützin(!). Trotz ihres in diesem Band nur kurzen Auftrittes würde ich sie schon als meinen zweit liebsten Charakter einstufen. Das sie später relevant wird, kann man auch daran erkennen, dass sie es sogar aufs
Cover von Band 5 geschafft hat.
Ein weiterer kleiner negativer Kritikpunkt ist, dass im ersten Band ein Fall nach dem anderen abgearbeitet wird und die Charaktere dabei leider etwas vernachlässigt werden. Erst im schönen Bonuskapitel am Ende gibts das wieder. Mehr Alltagsleben wäre schon nett. Dann käme auch das
Yuri mehr zur Geltung.
Dazu sei gesagt, eine langsam aufbauende Romanze hat man hier natürlich nicht, aber anders als EinsZweiDrei behauptet, sind die Yuri-Szenen weder "irreal", "bizarr", "absonderlich", noch "seltsam". Es gibt ja noch nicht mal verrückte Fetische von Koumori. Sie schleckt zwar mit ihrer etwas zu langen Zungen gerne Muschis aus (
"Meine Zungentechnik ist mein ganzer Stolz."), aber ansonsten ... eher normaler Lesbensex meiner Ansicht nach. Die User mit mehr Erfahrung darin, dürfen da aber gern widersprechen
Grundsätzlich muss ich aber sagen, dass der etwas gewöhnungsbedürftige Zeichenstil den Yuri-Szenen nicht so gut tut.
Fazit:Etwas mehr SoL und die Fälle nicht ganz so episodisch und das Ding hat seine vollen 5 Sterne fett verdient.
Kommentare (8)
Hm... Ich werd mir den Manga mal merken, aber ich bin eher skeptisch, ob ich ihn auch lese...